Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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technikelse

Erfahrenes Mitglied
18.05.2016
2.092
8
Wiesbaden
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und als Pilot bist zu ganz schnell mal fluguntauglich und stehst ganz schön blöd da. Allein die Absicherung dafür kostet monatlich ein kleines Vermögen...

Willkommen in der Realität. Jeder Arbeitnehmer hat das Problem, dass er bei Erwerbsunfähigkeit durch schwere Krankheit ganz schnell zu Sozialfall wird, wenn er nicht monatlich ein kleines Vermögen für eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließt.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Das Streichen von ehemaligen Vergünstigungen sind heute in vielen Bereichen üblich und kein Privileg der Piloten.

Ja leider- es ist aber auch deshalb nicht Gesellschaftlicher Konsens das das normal ist und man es einfach hinnehmen muss.

Natürlich sagt es sich einfach. Diese Gruppe der Gutverdiener Piloten können, besser müssen mal Einschränkungen hinnehmen. Aber deshalb ist es noch lange nicht normal.

Überall lesen wir gerade von der Politikelite die sich in ihrem Anspruch die Deutungshoheit gepachtet zu haben vom realen Volk entfernt hat.
Gerade sind alle aufgewacht dass das was die Rentenentwicklung betrifft mit immer weniger Anteil, schön auf dem Papier gerechnet, weil ja jeder sich automatisch zusatzversorgt, aber leider dabei vergessen dass es eine Phase der absoluten Dumpinglöhne und auch des Reallohnverlusts gab.

Ich befürchte viel mehr eine Art Französische Revolution, wo sich die unbeachteten gegen einer Politik und Wirtschaftselite auflehnten und dann gleich heftig. Mit Erfolg der AFD sehen die Politiker gerade wie wenig sie manches Volk beachtet haben und wie schnell es mit dem eigenen Einfluss bergabgeht wenn einige sauer sind.

Das war ein kleiner Exkurs, aber ich wäre an deiner Stelle vorsichtig, dass es in Zukunft weiterhin zum Standard gehört und hinzunehmen ist dass Rentenansprüche reduziert werden müssen.

Bei uns war man (vor 10 Jahren) in der Lage das System auf eine Beitragsleistung des Unternehmens nach 'Rentenbeitragsformel') umzustellen und hat dabei darauf geachtet dass die Altrechte mit einem (vernünftig hohem) Kapitalstock ausgestattet wurden, sodass die effektive Monatliche Rente gleich bliebt. Diese Lösung hat LH leider zu lange vor sich hergeschoben. Dazu kam natürlich unvorhersehbar die gegenwärtige Zinslage.

Flyglobal
 
A

Anonym-36803

Guest
und als Pilot bist zu ganz schnell mal fluguntauglich und stehst ganz schön blöd da. Allein die Absicherung dafür kostet monatlich ein kleines Vermögen...

Was macht dann ein Dachdecker, der irgendwann Rückenprobleme bekommt?

Wobei initial ja die Nachwirkung bestritten wurde.

Initial, wie Du schon sagst. Aber das ist doch nun schon seit längerem kein Thema mehr und auch von LH wird die Nachwirkung anerkannt.
 
J

Jim

Guest
Willkommen in der Realität. Jeder Arbeitnehmer hat das Problem, dass er bei Erwerbsunfähigkeit durch schwere Krankheit ganz schnell zu Sozialfall wird, wenn er nicht monatlich ein kleines Vermögen für eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließt.

Mit den feinen Unterschied das nicht jeder rund 150.000€ Schulden der Ausbildung im Nacken hat.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.085
741
im Paralleluniversum
Überall lesen wir gerade von der Politikelite die sich in ihrem Anspruch die Deutungshoheit gepachtet zu haben vom realen Volk entfernt hat.
Gerade sind alle aufgewacht dass das was die Rentenentwicklung betrifft mit immer weniger Anteil, schön auf dem Papier gerechnet, weil ja jeder sich automatisch zusatzversorgt, aber leider dabei vergessen dass es eine Phase der absoluten Dumpinglöhne und auch des Reallohnverlusts gab.

Diese Diskussion will ich in diesem Thread ehrlich gesagt nicht anfangen. Das ist ein ganz anderes Thema.
Abgesehen davon bitte ich lediglich darum, dass Du Dir selber - nicht hier im Forum - eine Frage beantwortest: Wie gut geht es Dir in Relation, wenn Du mal die gesamte Weltbevölkerung anschaust.


Ich befürchte viel mehr eine Art Französische Revolution, wo sich die unbeachteten gegen einer Politik und Wirtschaftselite auflehnten und dann gleich heftig. Mit Erfolg der AFD sehen die Politiker gerade wie wenig sie manches Volk beachtet haben und wie schnell es mit dem eigenen Einfluss bergabgeht wenn einige sauer sind.

Die französische Revolution und die AFD in einem Atemzug zu nennen, ist ... na ja, sagen wir mal ... verwegen.
Die Ausgangssituationen sind dann doch ein ganz klein wenig unterschiedlich.

Aber, um bei dem Vergleich zu bleiben: Wer ist dann der moderne Robbespierre?

... aber ich wäre an deiner Stelle vorsichtig, dass es in Zukunft weiterhin zum Standard gehört und hinzunehmen ist dass Rentenansprüche reduziert werden müssen.

Was ist das denn? Hier bitte ich um Erklärung. Gerne per PN, wir wollen den Thread nicht schreddern.
Aber: Rentenansprüche werden sinken, das ergibt sich schon mal ganz alleine in Hinblick auf unsere Altersstrukturen. Heutige Politiker haben den Analjoker gezogen, dass sie ausbaden müssen, was die Generationen Blüm verbockt haben.

Aber nun genug politischer Exkurs. Lass uns doch bitte beim Thema bleiben.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Mit den feinen Unterschied das nicht jeder rund 150.000€ Schulden der Ausbildung im Nacken hat.

Die 150.000 Euro werden immer wieder in den Ring geworfen - ich denke es ist wichtig diese einmal etwas differenziert
zu betrachten:

Gehen wir von einer 2 jährigen ab-initio Schulung (Fussgänger....2 Jahre....Berufspilotenlizenz) aus.

Wenn ich dies Ausbildung an der LFT in Bremen mache (Lufthansa Flugschule),
dann sind afaik heute die 150.000 Euro in den 24 Monaten weg, aber ohne ein relevantes Typerating.

Geht man alternative Wege an einer anderen Luftfahrerschule - sei es modular oder eben auch als "Kompaktkurs" kann
man OHNE Lebenshaltungskosten mit 40 - 70.000 Euro zum CPL kommen (frozen ATPL).

Ein relevantes Typerating würde dann nochmal mit 25 - 45.000 Euro zu Buche schlagen.

Als Scheininhaber OHNE Typerating kann man auch bei einer Airline anheuern, die dann das Rating zahlt - oft verbunden mit einem Trainingsbond über 2 Jahre. Wenn also innerhalb der Bond Phase (nach Erwerb Typerating seitens des Piloten) gekündigt wird, dann wird ein Betrag X
seitens der Airline eingezogen.

Diese Werte höre ich immer mal wieder - mir fehlt die konkrete aktuelle Erfahrung.

Was die Loss-of-Licence Versicherung angeht, kommt es sehr darauf an, wie man sich konkret versichert hat (welche Leistungsbausteine): Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, liegt die Jahresprämie afaik bei rund 160.000 Euro Bruttogehalt
(je nach Einstiegsalter) zwischen 5000 und 10000 Euro p.a. Die Versicherungssumme ist heute wohl meist gedeckelt auf 5 Jahresgehälter. Die LoL Versicherungsbeiträge kann man steuerlich analog der BU (Anrechnungsdeckelung ~ 2500 Euro p.a. ?) ansetzen.

Ich persönliche halte die "wirtschaftliche Ausgangslage" von ab-initio Piloten für nicht substantiell besser oder schlechter als die einer einschlägigen akademischen Ausbildung.
 
Zuletzt bearbeitet:
J

Jim

Guest
Die 150.000 Euro werden immer wieder in den Ring geworfen - ich denke es ist wichtig diese einmal etwas differenziert
zu betrachten:

Gehen wir von einer 2 jährigen ab-initio Schulung (Fussgänger....2 Jahre....Berufspilotenlizenz) aus.

Wenn ich dies Ausbildung an der LFT in Bremen mache (Lufthansa Flugschule),
dann sind afaik heute die 150.000 Euro in den 24 Monaten weg, aber ohne ein relevantes Typerating.

Geht man alternative Wege an einer anderen Luftfahrerschule - sei es modular oder eben auch als "Kompaktkurs" kann
man OHNE Lebenshaltungskosten mit 40 - 70.000 Euro zum CPL kommen (frozen ATPL).

Ein relevantes Typerating würde dann nochmal mit 25 - 45.000 Euro zu Buche schlagen.

Diese Werte höre ich immer mal wieder - mir fehlt die konkrete aktuelle Erfahrung.

Was die Loss-of-Licence Versicherung angeht, kommt es sehr darauf an, wie man sich konkret versichert hat (welche Leistungsbausteine): Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, liegt die Jahresprämie afaik bei rund 160.000 Euro Bruttogehalt
(je nach Einstiegsalter) zwischen 5000 und 10000 Euro p.a. Die Versicherungssumme ist heute wohl meist gedeckelt auf 5 Jahresgehälter. Die LoL Versicherungsbeiträge kann man steuerlich analog der BU (Anrechnungsdeckelung ~ 2500 Euro p.a. ?) ansetzen.

Ich persönliche halte die "witschaftliche Ausgangslage" von ab-initio Piloten für nicht substantiell besser oder schlechter als die einer einschlägigen akademischen Ausbildung.

Und bei LH gibt's nicht mal mehr nen ATPL, sondern ein MPL, der außer bei LH wertlos ist.
 
J

Jim

Guest
Ja, Das gibt es in anderen Berufen wahrlich nicht, dass einer nach seiner Ausbildung nicht übernommen wird! Arme, arme, Piloten! Und dazu noch die lange Ausbildungszeit! Da haben es Mediziner weitaus besser!

Und auch Mediziner verdienen je nach späterer Ausübung gut und haben ein Streikrecht.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Und bei LH gibt's nicht mal mehr nen ATPL, sondern ein MPL, der außer bei LH wertlos ist.

Ich habe keine konkrete Berührung mit MPL, aber gilt dieser nicht
ausschließlich "company restricted" während der 1.500 Stunden
Supervision Phase (bei der Ausblidungsairline). Mit 1500h wird der
"Company restricted" endorsement aus der Lizenz (auf Antrag?)
gestrichen und man kann einen ATPL (A) erhalten.

Die 1500 Stunden sind sozusagen eine, sehr Lufthansa spezifische Regelung (gegossen in das deutsche Lizenzrecht) dass doch eigentlich nichts anderes bedeutet als einen "Trainingsbond".

Dies ist aber eigentlich afaik allgemein bekannt.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Die LoL Versicherungsbeiträge kann man steuerlich analog der BU (Anrechnungsdeckelung ~ 2500 Euro p.a. ?) ansetzen.


In den Deckel fliesst aber auch z.B. KV- und PV ein, d.h. da ist niochts zu holen (Deckel für Ledige 1900€). Nur in Kombination mit einer Rüruprente ist mehr absetzbar.
 
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worldflyer

Erfahrenes Mitglied
03.04.2012
4.037
184
Wenn ich in diesem und anderen Foren etwas gelernt habe: Es ist völlig sinnbefreit, mit LH Piloten zu diskutieren. Sie leben einfach in ihrer völlig weltfremden, kleinen, verqueerten Sphäre.

Bleibt nur zu hoffen, dass sie mal richtig auf die Schnauze fliegen und sich RICHTIG etwas ändert.
Ich wäre sogar bereit, mehr für Flüge zu bezahlen, wenn ich wüsste, das Piloten dafür einfach mal auf ein realistisches Lohn- und Anspruchs-Niveau gedrückt werden und der Konzern davon profitiert.

Ich kann mir schon vorstellen, wie es sein muss mit einem Haufen wie der VC verhandeln zu müssen. Urgh.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
...

Bleibt nur zu hoffen, dass sie mal richtig auf die Schnauze fliegen und sich RICHTIG etwas ändert.
Ich wäre sogar bereit, mehr für Flüge zu bezahlen, wenn ich wüsste, das Piloten dafür einfach mal auf ein realistisches Lohn- und Anspruchs-Niveau gedrückt werden und der Konzern davon profitiert.

.....

Du könntest den Club gründen: Vielflieger helfen Lufthansa und die Mitglieder schicken an Herrn Spohr dann jeweils nochmal z.B. 15% des Flugpreises.

Flyglobal
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.131
237
FRA
Und bei LH gibt's nicht mal mehr nen ATPL, sondern ein MPL, der außer bei LH wertlos ist.

Liegt das daran, dass LH ausbildet und verhindern will, dass ausgebildete Piloten direkt abwandern (und LH auf den Ausbildungskosten sitzenbleibt)? Andernfalls muss er halt die gesamte Ausbildung selbst zahlen; wovon LH dann aber auch nichts hätte, da der Pilot weg ist
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Liegt das daran, dass LH ausbildet und verhindern will, dass ausgebildete Piloten direkt abwandern (und LH auf den Ausbildungskosten sitzenbleibt)? Andernfalls muss er halt die gesamte Ausbildung selbst zahlen; wovon LH dann aber auch nichts hätte, da der Pilot weg ist

Zu der Zeit als fast alle übernommen wurden sicher eine vernünftige Sache.

Aber das ist ja ohnehin Geschichte, da die Pilotenausbildung reformiert wurde:

Lufthansa reformiert ihre Piloten-Ausbildung - airliners.de

Flyglobal
 
J

Jim

Guest
Wenn ich in diesem und anderen Foren etwas gelernt habe: Es ist völlig sinnbefreit, mit LH Piloten zu diskutieren. Sie leben einfach in ihrer völlig weltfremden, kleinen, verqueerten Sphäre.

Bleibt nur zu hoffen, dass sie mal richtig auf die Schnauze fliegen und sich RICHTIG etwas ändert.
Ich wäre sogar bereit, mehr für Flüge zu bezahlen, wenn ich wüsste, das Piloten dafür einfach mal auf ein realistisches Lohn- und Anspruchs-Niveau gedrückt werden und der Konzern davon profitiert.

Ich kann mir schon vorstellen, wie es sein muss mit einem Haufen wie der VC verhandeln zu müssen. Urgh.

Na dann bleibt für dich nur zu hoffen das du nicht mit an Bord bist, wenn einer von uns mal so richtig auf die Schnauze fällt.

Was den Rest deines Postings angeht, muss der eigene Frust ja tief sitzen. Mein Tip: Ändere was oder leb damit.
 
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brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.131
237
FRA
Pilotenstreik in der Presse - aus Neue Streiks bei LH

@ Flyglobal: dass etwas geändert werden soll ist klar, aber keine direkte Antwort auf meine Frage. In dem Artikel heisst es ja auch, dass der angehende Pilot auf ca. 1/3 der Gesamtausbildungskosten sitzt. 2/3 wären also bei LH. Das würde erklären, warum die Lizenz auf LH (Konzern?) beschränkt wäre.
Soweit mir bekannt ist, gab es nie eine Arbeitsplatzgarantie => bei Bedarf heisst es doch im Vertrag , oder irre ich?
Klar bezahlt EW geringer, aber immerhin ein Arbeitsplatz.......
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
@ Flyglobal: dass etwas geändert werden soll ist klar, aber keine direkte Antwort auf meine Frage. In dem Artikel heisst es ja auch, dass der angehende Pilot auf ca. 1/3 der Gesamtausbildungskosten sitzt. 2/3 wären also bei LH. Das würde erklären, warum die Lizenz auf LH (Konzern?) beschränkt wäre.
Soweit mir bekannt ist, gab es nie eine Arbeitsplatzgarantie => bei Bedarf heisst es doch im Vertrag , oder irre ich?
Klar bezahlt EW geringer, aber immerhin ein Arbeitsplatz.......

Mangels LH Pilotenlizenz kann ich das natürlich nicht beantworten. ;)
Meine Pilotenlizenzen beschränken sich auf bodengebundene Gefährte.

Ist was für Jim

Flyglobal
 
Zuletzt bearbeitet:

technikelse

Erfahrenes Mitglied
18.05.2016
2.092
8
Wiesbaden
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300x250
Was den Rest deines Postings angeht, muss der eigene Frust ja tief sitzen. Mein Tip: Ändere was oder leb damit.

Ja, sitzt er, weil ich als LH Kunde einer realitätsfremden Berufsgruppe ausgeliefert bin und nichts daran machen kann außer ich buche eine andere Airline. Das will ich aber nicht, weil auf den Strecken, die fliege LH die besten Direktverbindungen hat.

Ihr solltet in eurer Selbstgefälligkeit nicht vergessen, dass die Kunden eure Gehälter zahlen. Bleiben sie aus, könnt ihr euch bald in euerem Selbstmitleid ganz mit euch selbst befassen, weil es keine LH mehr gibt.