danke werde gerne mitlesen
Danke, freut mich!
Vielen Dank für die Erfahrungen aus deutscher Sicht! Ich arbeite seit einem Jahr in Port Elizabeth und war gerade mit der Familie auf Heimatbesuch in Deutschland, als die strengen Einreisebeschränkungen verkündet wurden, und eine Rückkehr erstmal unmöglich machen. Die Südafrikanischen Kollegen diskutieren noch jeden Fall und haben wahnsinnige Panik, dass Covid-19 in die Townships gelangt. Ich bin ganz froh darüber, mir das ganze aus dem Home Office in DE anschauen zu können.
Pass auf dich auf!
Auch wir haben Angst, dass es in den Townships zu einer Panik oder zu Gewaltausbrüchen kommen. Ansonsten hatten wir bisher keine Probleme. HAJ und PLZ, dass schreit ja gerade nach VW...
![Eek! :eek: :eek:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
. Auch Dir viel Glück!
So einfach ist es nicht. Die Apartheidregierungen haben zahlreiche Abkommen zur Arbeitsmigration mit anderen Staaten der Region geschlossen. Autarkie herrschte damals wie heute weder in den Minen noch in der Landwirtschaft. Es stimmt sicherlich, dass die Mangos im Supermarkt alle aus Südafrika kommen, aber wie viele davon werden von Wanderarbeitern aus Mozambique gepflückt?
Ich wollte hier eigentlich keine politische Diskussion führen. Aber gut, wenn denn gewünscht: Hast Du Dir schon einmal überlegt, wer in D Deinen Spargel sticht, Obst, Gemüse und Wein erntet? Richtig. Wanderarbeiter aus Polen, Rumänien und Bulgarien. Und zu Zeiten der Apartheid in SA (bis 1994) wurden diese in Deutschland zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen in Unterkünften zusammengepfercht und mit Hungerlöhnen abgespeist. Zum Glück hat sich das geändert.
Auf Wanderarbeiter ist SA nicht mehr angewiesen. Aus drei Gründen;
1. Die Bevölkerung ist seit Ende 1993 von 40 Mio auf heute 57 Mio um ca. 40 % gewachsen.
2. Fast alle Flüchtlinge und Migranten aus dem nördlichen Teil Afrikas, streben aus den unterschiedlichsten Gründen das Traumziel Deutschland an. Für den südlichen Teil Afrikas lautet dieses Traumziel Südafrika. Und, im Gegensatz zu Europa gibt es keine schützendes Mittelmeer zwischen Südafrika und dem Rest von Afrika. Seit dem Ende der Apartheid hat sich das GDP von SA ungefähr verdreifacht, die Wirtschaft, die Bauindustrie und der Tourismus boomen. Trotz der wirtschaftlichen Schwäche der letzten Jahre ist Südafrika noch immer das Traumziel vieler Migranten. Was zu den bekannten, fremdenfeindlichen Ausschreitungen in den Townships geführt hat. Die Migranten aus Malawi/Zimbabwe etc. arbeiten zum Teil zu illegal niedrigen Löhnen und nehmen den Südafrikanern damit die Arbeit weg.
3. Diese Faktoren führen zu einer Arbeitslosigkeit von offiziell 29 % in Südafrika.
Aus den vorgenannten Gründen ist Südafrika nicht mehr auf Wanderarbeiter aus Mozambique angewiesen. Deutschland aber auf die aus Polen und Rumänien.