Lockdown Tag 4 - 30.03.2020
Das Wetter ist unverändert. Ein blankgeputzer, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, seit Tagen kein Wölkchen in Sicht, Temperatur ca. 23 Grad.
Wunderschönes Spätsommerwetter. Eigentlich ideal für jegliche Unternehmungen.
Da wir hier Selbstversorger sind, stand die Beschaffung frischer Lebensmittel an. Von Freunden haben wir erfahren, dass man zum Einkaufen einen besonderen Passierschein benötigt. Frau Google sei Dank:
https://covid19.cy/forms/DECLARATION OF CITIZENS MOVEMENT.pdf Gefunden!
Man muss sich also selbst bescheinigen, dass man einen wichtigen Grund hat, das Haus zu verlassen. Aha. Ausgefüllt und voller Erwartung und Spannung auf den Weg zum Supermarkt gemacht. Die Straßen waren gähnend leer, nur auf den Hauptstraßen ab und zu ein Auto zu sehen. Offensichtlich wird das Ausgehverbot in dieser Region beachtet.
Der Parkplatz vor dem Supermarkt war nur zu ca. 20 % gefüllt, keine Schlangen vor dem Geschäft und im Supermarkt doppelt so viel Personal wie Kunden. Alle Regale voll, eine kleine Lücke bei den Desinfektionsmitteln. Die Versorgung funktioniert auffallend gut. Der Bereich der Weinregale war mit Gittern abgesichert. Haushaltswaren wir Porzellan etc. gehören nicht zum essentiellen Bedarf und dürfen nicht verkauft werden. Diese Regale waren mit Tüchern und Seilen abgetrennt und von einem Wachposten kontrolliert. Mehrere Desinfektionspunkte, bei den Einkaufswagen, am Portal, im Eingang und am Ausgang. Alle mit Personal besetzt welches freundlich aber auch nachdrücklich für mehrmalige Desinfektion der Hände sorgte.
Weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg irgendeine Polizeipräsenz gesehen. Die wird an den wirklichen Brennpunkten benötigt.
Von der Kassiererin erfuhr ich bei einem Plausch, dass der erste Corona Fall in Khayelitsha, dem größten Township von Kapstadt gemeldet wurde. Was von den Medien bestätigt wurde.
https://ewn.co.za/2020/03/30/family-of-khayelitsha-coronavirus-patient-relocated-to-isolated-space Eine Pandemie in den Townships ist das, was die Regierung durch die strikten Maßnahmen unbedingt vermeiden will. Dadurch, dass ca. 30-40 % der Bewohner HIV-positiv sind, ist deren Immunsystem so geschwächt, dass ein unkontrollierter Ausbruch dort fatale Folgen haben würde.
Zum Monatsende steht die Zahlung der Renten und Sozialhilfen an. Diese werden von den Empfängern an den Geldautomaten abgeholt. Was üblicherweise zu sehr langen Schlangen an den ATM's führt. Wenn dazu noch der Zahltag für die Löhne am Freitag kommt, ist das Chaos an den Automaten üblicherweise vorprogrammiert. Daher hat die Regierung beschlossen, die Zahlungen schon früher und gestreckt über mehrere Tage freizugeben. Offensichtlich mit Erfolg.
https://ewn.co.za/2020/03/30/zulu-day-one-of-social-grant-payouts-going-smoothly
Moody's hat den Rand auf Ramschniveau herabgewertet. Dadurch fiel der
Wechselkurs auf den historischen Tiefstand von 1 € = R19,86. https://ewn.co.za/2020/03/30/rand-crashes-to-all-time-low-after-moody-s-pulls-the-plug Da unser "Urlaub" nun schon länger als geplant wird und wir etliche zusätzliche Kosten für Neubuchungen und Stornierungen hatte, ein kleines Trostpflaster.
Swiss hat einen Rückholflug für den 3. April ab Kapstadt terminiert und der deutsche Botschafter hat einen Beginn der Rückholflüge für Ende dieser Woche angekündigt, da kommt wohl etwas Bewegung in die aktuelle Situation.
To be continued, please stay tuned for further news....