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Samstag (14.12) war wieder ein Reisetag. Wie bereits geschrieben, sollte es von Ouagadougou nach Bobo, mit einer Bevölkerung von rund 500.000 Menschen die zweitgrößte Stadt des Landes und wirtschaftliches sowie kulturelle Zentrum des Landes, gehen. Für die 350 km Strecke fiel meine Wahl auf den Zug, nicht auf den Bus. In meinem Kopf hatte sich der Plan: Sicher durch die Landschaft gleiten, dabei im Bordrestaurant gemütlich Speis und Trank genießen und aus dem Fenster gucken.
Um kurz vor 8 wurde das bestellte Taxi gesattelt und wenige Minuten später stand ich am Bahnhof, wo etwas mehr los war, als zwei Tage zuvor. Am Schalter konnte ich aus mir unbekannten Gründen nur ein Ticket für die zweite Klasse kaufen, im Zug sollte ich ein Upgrade erwerben können.
Danach wurde ich in die Schlange vor dem Bahnhofsgebäude verwiesen.
Irgendwann nahm sich meiner ein Mann mit Megaphon meiner an und ich wurde vorbei an den anderen Wartenden ins Bahnhofgebäude geführt. Ziel war der exklusive Wartebereich:
Dort sollte ich bis 9 Uhr bei Tee und kolumbianischen Telenovelas warten. Gegen 9 Uhr kam der Mann mit dem Megaphon und verkündete, dass der Zug verspätet sei, wegen Reinigung. Eine neue Abfahrtszeit wurde nicht verkündet.
Ich hätte ein paar Verbesserungsvorschläge…
Immer wieder hörte man schwere Maschinen draußen vorbeifahren, aber ehe wir tatsächlich losrollten, wurde es doch 14:20. Also glatte 5 Stunden und 20 Minuten Verspätung. In der Zeit hätte ich mit dem Bus wohl schon längst Bobo erreicht. Aber die Wartezeit verging erstaunlich schnell und ich genoss es am Bahnsteig das wenige Geschehen zu beobachten.
Eigentlich gibt es keine freie Platzwahl, aber ich habe mir dreist den Platz mit dem meisten legroom gegönnt. Vor mir habe ich dann meine Reisetasche abgestellt, sodass ich meine Beine quasi hochlegen konnte.
Ich saß / lag direkt neben der AC, die aus einem gewöhnlichen Gerät bestand, das einfach nur an die Wand gedübelt wurde. Aber die AC liefen so gut, dass ich wie meine Mitreisenden eine Jacke hätte gebrauchen können. Zum Entertainment gab es Fernsehen - einen total behämmerten Film mit einem Riesenkrokodil.
Kurz nach dem Start habe ich mir im Bordrestaurant Reis mit pikanter Sauce gekauft. Die war wider Erwarten sehr scharf. In dem Wagen kreiste auch die Weinflasche.
Die Landschaft rauschte bei gefühlt 50 Km/h an uns vorbei:
Bei der Fahrscheinkontrolle konnte ich wie angekündigt mein Upgrade für zusätzliche 5.000 CFA kaufen. Neben den Schaffern fuhren auch teilweise bewaffnete Soldaten mit, die aber auch mal ein Nickerchen machten.
Gegen 17 Uhr brach langsam die Dunkelheit ein und von der Landschaft war nichts mehr zu sehen, außer hier und da mal ein Feuer im Nirgendwo. Als ich auf die Idee kam, meine Buchung in der Booking.com-App anzugucken, geriet ich etwas in Panik, da dort stand, dass der Check-In im Hotel L’Auberge nur bis 22 Uhr möglich sein solle. Durch die dicke Verspätung drohte das äußerst knapp zu werden. Versuche das Hotel anzurufen, scheiterten am fehlenden Netz oder an nicht vergebenen Nummern. Per GPS versuchte ich unsere ungefähre Geschwindigkeit zu ermitteln (stellenweise ca. 30 Km/h) und eine Ankunftszeit zu errechnen.
Gegen 22:40 wurde Bobo erreicht. Am Bahnhof war relativ viel los, das konzentrierte sich aber auf Verpflegung.
Zu meiner Verwunderung war aber kein Taxi weit und breit zu sehen, sodass ich mich zu Fuß auf den Weg machte. Wenig später hatte ich dann doch Glück und bekam für den knappen Kilometer ein Taxi für 1.000 CFA (zu teuer, aber in dem Moment war es mir total egal).
Im Hotel öffnete mir der Guard die Tür und auch der Check-In war auch noch besetzt. Da ich Hunger und Durst hatte, verließ ich das Hotel gleich wieder, um der lauten Musik zu folgen. Keine 100 m entfernt, waren ein Club und eine Bar. Dort habe ich ein Bier (600 CFA) und Salat (klassischer Fehler, aber mein Magen ist aus Stahl) mit Pommes bestellt.
Von meinem Platz konnte ich das Treiben vor dem Club gut beobachten: Junge Frauen und Männer, die sich schick gemacht haben und bereit waren, Spaß zu haben. Die Outfits waren teilweise sehr extravagant, knapp und hauteng.
Irgendwann kam der Türsteher zu mir und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mal reinzukommen und zu gucken. Ich habe das Angebot angenommen, fühlte mich aber richtig unwohl, da meine Schuhe nicht Club-würdig waren – meiner Meinung nach. Ihm war es egal.
Bei einem Bier (0,33 für 2.000 CFA, statt draußen 0,66 für 600 CFA) beobachtete ich von der Bar das Nachtleben.
Für meine Ohren war die Musik eher nervig, es wurde relativ wenig getanzt. Die meisten Gruppen saßen in ihren Ecken und hielten sich an leeren Flaschen fest. Für die locals sind die Getränke nicht gerade günstig. Ab und zu wurde direkt vor den Sitzgruppen getanzt. Kein Vergleich mit meinen Erfahrungen im Kongo. Ein weiterer Weißer hatte sich in Begleitung in die Bar verirrt. Er gehört aber ähnlich wie ich zur Kategorie unrockbar. Dennoch hielt ich es bis ca. 3 Uhr aus, ehe ich mich wieder auf den langen Rückweg ins Hotel machte, um alsbald einzuschlafen.
Um kurz vor 8 wurde das bestellte Taxi gesattelt und wenige Minuten später stand ich am Bahnhof, wo etwas mehr los war, als zwei Tage zuvor. Am Schalter konnte ich aus mir unbekannten Gründen nur ein Ticket für die zweite Klasse kaufen, im Zug sollte ich ein Upgrade erwerben können.
Danach wurde ich in die Schlange vor dem Bahnhofsgebäude verwiesen.
Irgendwann nahm sich meiner ein Mann mit Megaphon meiner an und ich wurde vorbei an den anderen Wartenden ins Bahnhofgebäude geführt. Ziel war der exklusive Wartebereich:
Dort sollte ich bis 9 Uhr bei Tee und kolumbianischen Telenovelas warten. Gegen 9 Uhr kam der Mann mit dem Megaphon und verkündete, dass der Zug verspätet sei, wegen Reinigung. Eine neue Abfahrtszeit wurde nicht verkündet.
Ich hätte ein paar Verbesserungsvorschläge…
Immer wieder hörte man schwere Maschinen draußen vorbeifahren, aber ehe wir tatsächlich losrollten, wurde es doch 14:20. Also glatte 5 Stunden und 20 Minuten Verspätung. In der Zeit hätte ich mit dem Bus wohl schon längst Bobo erreicht. Aber die Wartezeit verging erstaunlich schnell und ich genoss es am Bahnsteig das wenige Geschehen zu beobachten.
Eigentlich gibt es keine freie Platzwahl, aber ich habe mir dreist den Platz mit dem meisten legroom gegönnt. Vor mir habe ich dann meine Reisetasche abgestellt, sodass ich meine Beine quasi hochlegen konnte.
Ich saß / lag direkt neben der AC, die aus einem gewöhnlichen Gerät bestand, das einfach nur an die Wand gedübelt wurde. Aber die AC liefen so gut, dass ich wie meine Mitreisenden eine Jacke hätte gebrauchen können. Zum Entertainment gab es Fernsehen - einen total behämmerten Film mit einem Riesenkrokodil.
Kurz nach dem Start habe ich mir im Bordrestaurant Reis mit pikanter Sauce gekauft. Die war wider Erwarten sehr scharf. In dem Wagen kreiste auch die Weinflasche.
Die Landschaft rauschte bei gefühlt 50 Km/h an uns vorbei:
Bei der Fahrscheinkontrolle konnte ich wie angekündigt mein Upgrade für zusätzliche 5.000 CFA kaufen. Neben den Schaffern fuhren auch teilweise bewaffnete Soldaten mit, die aber auch mal ein Nickerchen machten.
Gegen 17 Uhr brach langsam die Dunkelheit ein und von der Landschaft war nichts mehr zu sehen, außer hier und da mal ein Feuer im Nirgendwo. Als ich auf die Idee kam, meine Buchung in der Booking.com-App anzugucken, geriet ich etwas in Panik, da dort stand, dass der Check-In im Hotel L’Auberge nur bis 22 Uhr möglich sein solle. Durch die dicke Verspätung drohte das äußerst knapp zu werden. Versuche das Hotel anzurufen, scheiterten am fehlenden Netz oder an nicht vergebenen Nummern. Per GPS versuchte ich unsere ungefähre Geschwindigkeit zu ermitteln (stellenweise ca. 30 Km/h) und eine Ankunftszeit zu errechnen.
Gegen 22:40 wurde Bobo erreicht. Am Bahnhof war relativ viel los, das konzentrierte sich aber auf Verpflegung.
Zu meiner Verwunderung war aber kein Taxi weit und breit zu sehen, sodass ich mich zu Fuß auf den Weg machte. Wenig später hatte ich dann doch Glück und bekam für den knappen Kilometer ein Taxi für 1.000 CFA (zu teuer, aber in dem Moment war es mir total egal).
Im Hotel öffnete mir der Guard die Tür und auch der Check-In war auch noch besetzt. Da ich Hunger und Durst hatte, verließ ich das Hotel gleich wieder, um der lauten Musik zu folgen. Keine 100 m entfernt, waren ein Club und eine Bar. Dort habe ich ein Bier (600 CFA) und Salat (klassischer Fehler, aber mein Magen ist aus Stahl) mit Pommes bestellt.
Von meinem Platz konnte ich das Treiben vor dem Club gut beobachten: Junge Frauen und Männer, die sich schick gemacht haben und bereit waren, Spaß zu haben. Die Outfits waren teilweise sehr extravagant, knapp und hauteng.
Irgendwann kam der Türsteher zu mir und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mal reinzukommen und zu gucken. Ich habe das Angebot angenommen, fühlte mich aber richtig unwohl, da meine Schuhe nicht Club-würdig waren – meiner Meinung nach. Ihm war es egal.
Bei einem Bier (0,33 für 2.000 CFA, statt draußen 0,66 für 600 CFA) beobachtete ich von der Bar das Nachtleben.
Für meine Ohren war die Musik eher nervig, es wurde relativ wenig getanzt. Die meisten Gruppen saßen in ihren Ecken und hielten sich an leeren Flaschen fest. Für die locals sind die Getränke nicht gerade günstig. Ab und zu wurde direkt vor den Sitzgruppen getanzt. Kein Vergleich mit meinen Erfahrungen im Kongo. Ein weiterer Weißer hatte sich in Begleitung in die Bar verirrt. Er gehört aber ähnlich wie ich zur Kategorie unrockbar. Dennoch hielt ich es bis ca. 3 Uhr aus, ehe ich mich wieder auf den langen Rückweg ins Hotel machte, um alsbald einzuschlafen.