Für den 22. sah der Tagesplan einen Flug Niamey nach Doula (Kamerun) und von dort einen Weiterflug nach Bangui vor. Die Verbindung beinhaltete mehrere Stunden in Douala. Nicht ideal und mit ca. 400 Euro auch nicht günstig, aber zum Zeitpunkt der Planung waren die Flüche von Tchadia, einer Tochtergesellschaft von Ethiopian, noch nicht zu buchen. Und das Risiko, dass dieser Flug aus Gründen ausfallen würde, war meines Erachtens wesentlich höher, als die Verbindung mit ASKY.
Wie bereits geschrieben, was der Shuttle gebucht, das Aufstehen um 5 fiel mir nicht schwer. N’Djamena, das Radisson und ich sollten keine Freunde werden. Ein paar letzte Bilder vom Zimmer. Ein Radisson ist ein Radisson ist ein Radisson:
Nachdem ich nett gefragt hatte, durfte ich sogar ein Foto vom Flughafen machen.
Der Check-in verlief problemlos, dass ich den Visastempel für den Tchad in einem anderen Pass als das Visum für die Zentralafrikanische Republik hatte, interessierte niemanden. Der Flughafen ist im Vergleich zu Niamey auch ein paar Nummern schlechter, aber die Wege sehr kurz.
An Bord gab es ein kleines Frühstück, welches ich dankbar annahm:
In Douala hatte ich rund 6 Stunden Aufenthalt. Zum Glück gab es hier – im Gegensatz zu Algier, Ouagadougou, Niamey und N`Djamena - eine PP Lounge, jedoch befindet sich diese landside. Das Passieren der Immigration war überhaupt kein Problem. Zum Glück, denn durch die offene Bauweise war man dort dem schwül-warmen Klima ausgesetzt.
Der Flughafen machte keinen guten Eindruck. Die Gepäckausgabe war etwas chaotisch:
Und alles zwischen Eingang und Check-In-Areal glich einem Markt für Künstler. Inmitten eines solchen Marktes befand sich auch der Zugang zur Lounge. Diese stellte sich als fensterloses Zimmer mit vielen Sesseln und 2 Couchen dar. Eine Couch war schon belegt, auf der ein Mann lag, Bier trank und eine Telenovela im TV sah. Ich fläzte mich auf Couch Nummer 2 und bekam Sprite und Erdnüsse (nicht erwärmt).
Auf der Couch habe ich etwas schlaf nachgeholt, bis mir der Loungedrache, eine nette Dame, erklärte, ich müsste nochmal zum Check-In und mir dort einen neuen Boarding Pass holen. Mit ihrer Unterstützung war das aber kein großes Unterfangen.
Mit den neuen Dokumenten ging es dann Richtung Boarding Gate, auch hier an der Immigration beim Nennen des Stichworts „Transit“ keine Probleme. In Douala findet die Siko direkt am Gate statt.
Fast planmäßig erfolgte die Landung in Bangui. Dort mussten allen Reisenden vor Betreten des Terminals erstmal die Hände desinfizieren. Da ich weit vorne im Flieger saß, war ich auch einer der ersten an der Immigration. Während an der ersten Station noch alles schnell ging, musste ich danach noch durch ein Fenster in der Wand vorsprechen. Wo ich schlafen würde, Telefonnummer von der Unterkunft etc. Etwas undurchsichtig, warum das nicht schon bei Station 1 erfolgte. Der Flughafen an sich ist auch nicht mehr gut in Schuss bzw. nicht das, was ich mir in einer Hauptstadt mit internationalem Flugverkehr vorstelle. Eher Marke Bretterbude.
Kurz noch zur Hotel-Thematik:
Bei booking.com gibt’s gelegentlich 2,3 Hotels. Das Ledger mit bis zu 300 Euro die Nacht außerhalb meiner Zahlungsbereitschaft. Für 80 Euro hatte ich eine Bleibe reserviert, erhielt dann aber eine Nachricht, dass kein Zimmer verfügbar sei. Also habe ich noch für 130 Euro das La Couronne reserviert. Ebenfalls nicht gut bewertet und auch die Lage war undurchsichtig. Per Internet hatte ich noch das SAM Hotel und das Hotel Oubangi (war wohl mal ein Sofitel) recherchiert, aber keine Option gefunden, die zu buchen. Auch nicht per Mail oder Facebook. Anfragen wurden nicht beantwortet. Also habe ich mir für rund 120 Euro / Nacht eine Bleibe bei AirBnb geschossen. Mit dem Host habe ich vorher geklärt, dass ein Taxi zu seiner Wohnung direkt am Grenzfluss zum Kongo max. 5000 CFA kosten solle. Diesen Preis konnte ich auch bei einem Taxler realisieren, aber dann verhandelte er noch im Auto nach. Da er auch irgendwie high / betrunken wirkte, bin ich wieder ausgestiegen und direkt bei einem Kollegen rein, der sich nur für Fahrer A entschuldigt hat. Auf der knapp 20 Minuten Fahrt bekam ich einen kleinen Eindruck von Bangui – und es gefiel mir. Es war Leben auf der Straße. Musik überall, Menschen – auch Frauen – auf der Straße und die ein oder andere Freiluftbar.
Meine Bleibe erreichte ich etwas später als geplant, mein Host machte sich schon Sorgen. Es lies es sich aber nicht nehmen, mich 50 m ins SAM-Hotel zu geleiten, wo ich noch pikanten Tofu und ein lokales Bier einnahm:
Nach dem Bier habe ich mich entschlossen, alleine die Location zu wechseln. Die 50 m zurück zur Wohnung, an dieser vorbei und weiter ins Hotel Oubangi. Dort habe ich an der Bar im Garten noch ein paar Bier getrunken. Während ich die Gesellschaft einer Dame aus dem horizontalen Gewerbe nicht goutierte, kam mir ein Russe, der für die UN mit einer Antonov 74 durchs Land bzw. den Kontinent fliegt, als Gesprächspartner sehr gelegen. Haben uns dann länger übers Fliegen ausgetauscht, bis er dann irgendwann eher an der Frau interessiert war. Ich zog mich dann zurück. Meine letzte Nacht in einem ordentlichen Bett während dieser Reise zu genießen. Am Folgetag stand schon für den späten Nachmittag der Rückflug nach Europa an.