Eine Woche Andalusien oder: Eine offene Rechnung begleichen

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Kresljedos

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23.06.2023
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Wie in meinem unten verlinkten Reisebericht zu meinem allerersten Flug geschildert, hatte ich damals in Malaga massives Pech mit dem Wetter - was echt schade war. Und obwohl ich eher kein allzu großer Fan davon bin, bestimmte Reiseziele innerhalb kurzer Zeit zweifach zu besuchen, einfach weil dieser Planet so viel sonst zu bieten hat, ist mit Malaga (bzw. Andalusien) seither stets eine Rechnung offen geblieben. Das sollte sich nun jedoch ändern.

Daher passte ich auch meine Reisepläne im Vergleich zu damals etwas an: Eine ganze Woche sollte es diesmal werden (anstatt nur zwei läppische Tage), und einen Monat später im Jahr, nämlich im April, um höhere Chancen auf gutes Wetter und schöne Temperaturen zu haben. Ich versuche aus Gründen der Kosten, der Hitze und der Menschenmassen, solche Trips in den Süden immer in die Nebensaisons zu legen. Aber auch nicht in den tiefsten Winter. Im April sollte die Chance auf weitestgehend gutes und warmes Wetter in Andalusien auf jeden Fall schon gegeben sein. März war damals einfach noch einen Ticken zu früh.

Die Flugstrecke MUC-AGP wird von zwei Airlines betrieben: Lufthansa und interessanterweise Norwegian Air. Was es damit auf sich hat weiß ich immer noch nicht, ist für Norwegian ja eine sehr ungewöhnliche Flugroute. Ein paar findige Kenner in der Szene können mir das aber sicher erklären, was da dahinter steckt. 😉

Anno 2022 bin ich noch mit Vueling nach Malaga geflogen, die bedienen diese Strecke aber nicht mehr.

Da Norwegian zu den Low-Cost-Carriern gehört, war für mich als „Reisender on a budget“ die Entscheidung eigentlich ziemlich schnell klar, dass ich mit denen fliegen würde… Also zumindest bis ich mir die Flugzeiten angesehen habe. Der Rückflug AGP-MUC steht im April nämlich mit Abflug in Allerherrgottsfrühe um 7:10 Uhr im Flugplan. Eine äußerst unattraktive Uhrzeit für mich. Da sind die Zeiten bei der LH deutlich besser. Nachteil: Der Round-Trip mit LH explodiert ab April preislich förmlich (im Vergleich zu den Wintermonaten, wo der Round-Trip mit der LH sogar günstiger gewesen wäre als bei Norwegian mit großem Handgepäck). Was also tun?

Letztendlich entschied ich mich für… beides. Ich entschloss mich dazu, zwei One-Way-Tickets zu buchen: Hin mit Norwegian, zurück mit der LH. Das war preislich tatsächlich voll in Ordnung, vor allem der One-Way-Rückflug mit der LH war überraschend günstig.

In dieser Konstellation war ich jetzt zwar etwa 70€ teurer unterwegs als wenn ich den Round-Trip bei Norwegian gebucht hätte, war aber knapp 100€ günstiger unterwegs, als ich es beim Round-Trip bei der LH gewesen wäre (gemessen am Zeitpunkt der Buchung). Also ein sehr guter Kompromiss für mich.

Bei der LH gibt’s ja zwei Flüge täglich von AGP nach MUC, der spätere Flug um 18:45 Uhr war deutlich günstiger, also hatte ich diesen gebucht. Auch wenn mir der frühere deutlich lieber gewesen wäre. Doch wie es das Glück (oder das Schicksal) so wollte: Nur wenige Wochen nach der Buchung wurden die Flugzeiten für meinen gebuchten Flug geändert - um gerade einmal 20 Minuten. Dennoch hatte ich wegen dieser kleinen Änderung dann die Option, mich kostenlos auf den früheren Flug umbuchen zu lassen. Perfekt! Hatte das Angebot dann natürlich sofort angenommen.

Die Flüge nun in der Übersicht:

8.4. MUC-AGP (D 85141), 10:40-13:45 Uhr
15.4. AGP-MUC (LH 1833), 14:30-17:25 Uhr


Norwegian ist ja eine Low-Cost-Airline, sprich die machen ihr Geld vor allem mit den ganzen Extras. Der preisliche Unterschied ist aber gar nicht so extrem, im Gegenteil: Beim günstigsten Tarif, der ja, analog zu anderen Low-Cost-Airlines, ohne (großes) Handgepäck daher kommt, wäre ich nur 40€ günstiger gewesen. Der LOWPLUS-Tarif, den ich letztendlich gebucht hab, hatte in den 40€ Preisdifferenz nicht nur 55x40x23cm Handgepäck mit drin, sondern auch die Sitzplatzreservierung und sogar ein fettes Aufgabegepäck bis 23kg (wovon ich allerdings keinen Gebrauch mache, da ich stets nur mit Handgepäck reise). Da hat Norwegian wirklich eine gute Preispolitik meiner Meinung nach. Im Gegensatz zu anderen Low-Cost-Carriern. Bei EasyJet hatte ich das damals von AGP nach GVA, da war der Tarif mit dem größeren Handgepäck beinahe dreimal so teuer wie der günstigste Tarif, wo man nur ein kleines Köfferchen in die Kabine nehmen darf. Oder die LH, die im günstigsten Tarif zwar großes Handgepäck erlaubt, aber weder Aufgabegepäck noch die Sitzplatzreservierung drin hat. Und allein Zweitere kostet schon 16€ pro Flug (wie viel dann noch das Aufgabegepäck kostet weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich will es glaube ich auch gar nicht wissen). So gesehen bin ich quasi jetzt schon Norwegian-Fan 🤪

Nachdem das mit den Flügen gebonkt war, ging es jetzt noch auf die Suche nach einer preiswerten Unterkunft in Malaga. Die Stadt ist an sich ziemlich teuer, hat aber den Vorteil, dass sie unheimlich viele Unterkünfte bietet. Da ist selbst im teuren Malaga für jede Preisklasse was dabei. Drei Unterkünfte schafften es bei mir in die engere Auswahl, letztendlich entschied ich mich für das Hostal „El Nogal Home“ im tiefsten Osten der Stadt. Im Vergleich zu anderen Unterkünften in dieser Preisklasse gab letztendlich eine Gemeinschaftsküche in der Unterkunft sowie die Ausstattung aller Zimmer mit einem eigenen Kühlschrank den Ausschlag - dann kann man sich auch so mal was zubereiten, und muss nicht 3x pro Tag auswärts essen. Der Gesamtpreis für 7 Nächte belief sich hierbei für mich auf ca. 430€ - ein echter Schnapper für Malaga. Die Bewertungen laßen sich außerdem äußerst positiv.

Die Lage der Unterkunft war auch sehr gut, zwar nicht im Zentrum, aber dieses war mit drei Bussen spielend leicht innerhalb von 15 Minuten zu erreichen. Einen Strand (Pedregalejo) hatte man sogar quasi direkt vor der Tür. Der Flughafen war mit dem ÖPNV in etwa einer Stunde zu erreichen (inkl. 1x Umsteigen) - oder innerhalb von 20 Minuten mit Taxi oder Uber. Auch Gastronomie-Angebote aller Art waren in direkter Umgebung zur Unterkunft an der Promenade zahlreich vertreten.

Da ich nun eine ganze Woche vor Ort hatte, war natürlich klar, nicht nur in Malaga zu bleiben, sondern auch ein bisschen mehr von Andalusien zu sehen - sofern dies in einer Woche und mit dem ÖPNV eben möglich war. Aber schon alleine aus dem Grund hatte sich eine baldige Rückkehr nach Andalusien angeboten (also nicht nur wegen des schlechten Wetters damals). Um mir diesmal dort eben mehr Zeit zu nehmen, und noch mehr von Andalusien und der Küste zu sehen. Dieses Mal habe ich viele neue Sachen gesehen, das schon mal vorweg.


Fortsetzung folgt…



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Meine anderen Reiseberichte:
Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York (September/Oktober 2023)
Das erste Mal Fliegen... (März 2022)
7 Tage lang auf "Konzerttour" in Nordosteuropa (August 2023)
Eine Woche Frankreich: Paris und die „Blaue Küste“ (Oktober 2024)
 

Kresljedos

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Ich bin auch gerne dabei. Hostel ist nicht mehr meins (haben wir im Studium aber immer gemacht) aber Andalusien steht noch auf der Liste :)

Vorsicht: Ein spanisches Hostal ist kein Hostel! 😉 Ich hatte dort mein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und alles. Kein Schlafsaal. Sowas würde ich niemals buchen. Aber verständlich, dass man aufgrund der dem Hostel doch sehr ähnlichen Bezeichnung da durcheinander kommen kann.
Letztendlich war dieses „Hostal“ kaum anders als ein stinkgewöhnliches (Billig-)Hotel.
 
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Femminello

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08.05.2012
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Zum Thema Küche: In Andalusien ist auswärts essen total günstig, mit eigener Küche spart man nicht unbedingt, wenn das die Motivation ist.

Frühstück wie Tostada mit nem Kaffee bekommst du in der Cafeteria für 2-4 Euro, Mittagsmenü in Restaurants oft für 10-15 Euro, Abendessen kann in der gleichen Preisklasse liegen. Einige Restaurants sind sogar noch günstiger und dann gibt es Systemgastronomie wie 100 Montaditos die auch sehr günstig ist. Anders als man es aus Deutschland gewohnt ist, wird auch bei den Getränken nicht so zugelangt.
 
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Kresljedos

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Zum Thema Küche: In Andalusien ist auswärts essen total günstig, mit eigener Küche spart man nicht unbedingt, wenn das die Motivation ist.

Frühstück wie Tostada mit nem Kaffee bekommst du in der Cafeteria für 2-4 Euro, Mittagsmenü in Restaurants oft für 10-15 Euro, Abendessen kann in der gleichen Preisklasse liegen. Einige Restaurants sind sogar noch günstiger und dann gibt es Systemgastronomie wie 100 Montaditos die auch sehr günstig ist. Anders als man es aus Deutschland gewohnt ist, wird auch bei den Getränken nicht so zugelangt.

Letztendlich hab ich die Gemeinschaftsküche auch gar nicht benutzt, war dann letztendlich doch ein bisschen anders als vorgestellt… Dass die Gastronomie in Andalusien günstig sei, kann ich auf Basis meiner Erfahrungen in dieser Woche leider überhaupt nicht bestätigen. Selbst in den günstigsten Pizzerias war ich mit Trinkgeld mindestens 15€ los, wenn ich mal was anderes als Pizza wollte ging es schon nah an die 30€. Einzig das mit den Getränken kann ich bestätigen, die waren hier wirklich deutlich günstiger!
 

Femminello

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Wer kennt sie nicht, die berühmte andalusische Pizza.

Was du beschreibst klingt a bissl nach Touriläden. Weiss nicht wo du so genau unterwegs warst.
 
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jaykayham

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14.08.2012
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Norwegian ist ja eine Low-Cost-Airline, sprich die machen ihr Geld vor allem mit den ganzen Extras. Der preisliche Unterschied ist aber gar nicht so extrem, im Gegenteil: Beim günstigsten Tarif, der ja, analog zu anderen Low-Cost-Airlines, ohne (großes) Handgepäck daher kommt, wäre ich nur 40€ günstiger gewesen. Der LOWPLUS-Tarif, den ich letztendlich gebucht hab, hatte in den 40€ Preisdifferenz nicht nur 55x40x23cm Handgepäck mit drin, sondern auch die Sitzplatzreservierung und sogar ein fettes Aufgabegepäck bis 23kg (wovon ich allerdings keinen Gebrauch mache, da ich stets nur mit Handgepäck reise).
Mal eine Frage zu norwegian, mein letzter Flug ist schon mehrere Jahre mit denen her... Sind jetzt alle Tarife ohne Aufgabegepäck? Damals waren noch bei Buchungen über einige OTA 2x23KG frei. Gibt es bestimmt nicht mehr, oder? :unsure:
 

globetrotter11

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07.10.2015
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Das „El Nogal Home“ sieht sehr nett aus. Allerdings würde ich wegen der Lage direkt an der N-340 genügend Ohrstöpsel mitnehmen.....

Anyway, ich freue mich auf den weiteren Bericht... (y) (y)

Bin ja gerade nach u.a. 3 Monaten in Andalusien zurück in der Heimat...
 
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Kresljedos

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23.06.2023
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Mal eine Frage zu norwegian, mein letzter Flug ist schon mehrere Jahre mit denen her... Sind jetzt alle Tarife ohne Aufgabegepäck? Damals waren noch bei Buchungen über einige OTA 2x23KG frei. Gibt es bestimmt nicht mehr, oder? :unsure:

Lowfare+ ist auf jeden Fall mit einem Aufgabegepäck. Es gibt noch höhere Tarife, aber deren Gepäckbestimmungen kenne ich nicht. Mit Buchung über OTA hab ich keine Erfahrung, da ich immer über die Airline direkt buche.

Das „El Nogal Home“ sieht sehr nett aus. Allerdings würde ich wegen der Lage direkt an der N-340 genügend Ohrstöpsel mitnehmen.....

Tatsächlich hab ich immer wieder das Glück, das hinterste Zimmer zu bekommen, so auch dieses Mal. Von meinem Zimmer aus war kein einziger Mucks von der Straße vernehmbar, und Nachts war es immer ruhig.
 

Kresljedos

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Tag 1 - 08.04.2025:​


Da ich meine Studentenwohnung in München vor wenigen Wochen gekündigt habe (Zeit wurde es…), war ich nicht mehr direkt in der Stadt, sondern momentan temporär ca. 50 Kilometer außerhalb wohnhaft. Das heißt, dass es an diesem Tag extra früh los gehen müsste. Und so machte ich mich mit einer Regionalbahn um 5:55 Uhr morgens auf den Weg nach München. Da man ja nie weiß, wie so die Situation am Flughafen ist, bin ich immer gerne sehr früh schon dort. In der Woche vom 7. April fand in München ja die Bauma statt, die größte Messe der Welt. Ich dachte mir zwar schon, dass sich das in dieser Woche entsprechend eher auf die Arrivals auswirkt anstatt auf die Abflüge, grade zu Wochenbeginn - aber sicher ist sicher. Die Wartezeit am MUC kann man sich meiner Erfahrung nach auch immer sehr gut mit Planespotting an den Gates vertreiben.

Um kurz nach 7 Uhr war ich schließlich am Münchner Hbf angekommen. Von dort aus ging es dann mit der S-Bahn weiter zum Flughafen, wo ich um Punkt 8 Uhr eintraf.

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Noch schnell ne Toilette aufgesucht und dann ging es auch schon zur Siko (Aufgabegepäck hatte ich wie gesagt keins und eingecheckt war ich bereits online). Tatsächlich war aber an der Siko so wenig los wie noch nie, und ein paar Mal bin ich ja schon von MUC abgeflogen. Dies war jedoch mein erster Abflug von den A-Gates im Terminal 1. Und diese sind nicht allzu stark frequentiert.

Nachdem ich durch die Siko durch war, begrüßte mich erstmal eine nahezu leere Abflughalle. Hab ich so in MUC auch noch nie erlebt. Aber gut, es war ja auch noch früh am Morgen…

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Beim Blick aus dem Fenster dann allerdings erstmal Ernüchterung: Mit Planespotting war hier mal gar nichts. Die A-Gates in T1 in MUC sind keine Gates, an denen Flugzeuge parken. Von hier aus fahren nur Busse, die einen dann zum Flugzeug an einer Außenposition bringen. Perfekte Sicht hatte man von dort aus also nur auf die Baustelle vom Terminal 1.

Das hier war noch das höchste der Gefühle, was Planespotting betraf: Die Delta-Maschine aus Atlanta nach der Landung auf dem Weg zum Gate…

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Somit war nun gut zwei Stunden langweilen angesagt. Aber auch die gingen irgendwie rum.

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Mit der Zeit wurde die Abflughalle deutlich voller, und um 10:15 Uhr begann schließlich das Boarding für meinen Flug.

Wobei „Boarding“ hier bedeutete, dass es nach dem Scan des Boarding Passes erstmal die Treppe von Gate A23 hinunterging. Und dort wartete dann der Bus, der uns zum Flieger bringen sollte. Dieser fuhr auch pünktlich ab. Und ich hab dann auch zum ersten Mal gesehen, wo denn die Flugzeuge, in die man dann von außen einsteigt, überhaupt geparkt sind. Das war auf jeden Fall sehr weit weg von den A-Gates.

Nach knapp 10 Minuten Fahrt waren wir schließlich an der Außenposition angekommen. Dort standen auch zahlreiche Flieger anderer Airlines, alles kleinere Maschinen (B737 oder A320) für Europa-Flüge. Von Condor über Aer Lingus und TUI bis hin zu Air Europa war da alles dabei.

Nach dem Aussteigen aus dem Bus ging es schnurstracks in Richtung Flugzeug, dem Flieger mit der Kennung LN-FGI:

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... für mich durch die hintere Tür:

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Übrigens, Handgepäckkontrollen haben hier überhaupt keine stattgefunden. Für eine Low-Cost-Airline sehr ungewöhnlich, zumal der gebuchte Tarif ja die Gepäckmengen und -größen bestimmt. Ich hatte ein großes Handgepäck für die Overhead-Bins und einen Rucksack für unter den Vordersitz, wie es mein gebuchter Lowfare+ Tarif auch offiziell erlaubt hat - nachgeprüft hat das aber kein Schwein. Genau wie den Personalausweis. Sprich ich hätte hier bei Norwegian den günstigsten Tarif (ohne großes Handgepäck) auf den Namen „Max Mustermann“ buchen können, und wäre trotzdem an Bord gekommen - und zwar MIT großem Handgepäck. Manchmal echt irre, wie lasch Airlines ihre eigens auferlegten Regeln kontrollieren.

Wahrscheinlich denkt sich Norwegian, dass die Leute vor allem des Aufgabegepäcks wegen Lowfare+ buchen - und an den Check-in-Schaltern hat man da sicher genau drauf geschaut.

Norwegian setzt auf der Route MUC-AGP die 737 MAX 8 ein. Ein umstrittener Flugzeugtyp. Hatte mir das bei der Buchung natürlich mehrmals überlegt, ob ich das machen soll. Doch da es nach den Änderungen am MCAS keine Zwischenfälle mehr gab, habe ich mich dann dafür entschieden. Wenig später ist mir dann eingefallen, dass ich die MAX 8 sogar schon mal geflogen bin: Auf der Strecke MEX-EWR wird diese nämlich von United eingesetzt.

Für diesen Flug buchte ich mir einen Fensterplatz. Hierbei ist dann aber oft die Frage: Auf welcher Seite? Dafür konsultiere ich stets Flightradar24, und schau mir da die typischen Flugrouten meiner gebuchten Flüge an, und auf welcher Seite man dann was alles sehen würde. Für den Hinflug buchte ich mir schließlich einen auf der linken Seite, denn im Falle der südlicheren Route würde ich von dort aus dann über Italien den Gardasee sehen, und über Frankreich die Côte d‘Azur, welche seit meiner Frankreich-Reise im Oktober 2024 bereits jetzt zu meinen absoluten Lieblings-Gegenden zählt. Und man flog letztendlich wirklich diese Route, also war hier das Glück schon mal auf meiner Seite!

Allerdings auch das eigene Unvermögen: Ich buchte mir den Fensterplatz links nämlich in Reihe 20 des Flugzeugs… und saß damit nahezu auf Höhe des Flügels. Damit war natürlich die Sicht nach unten aus dem Fenster ziemlich eingeschränkt. Wobei sich das im Laufe des Fluges noch als das kleinere Übel erweisen sollte. Wesentlich schlimmer war, dass sich die Sonne sehr stark auf dem Flügel reflektiert hat. Und wenn man quasi direkt auf Flügelhöhe sitzt, bekommt man das dann direkt in die Augen, jedes Mal wenn man aus dem Fenster schaut. Sehr unangenehm.

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Da bei mir ein Wohnortwechsel bevorsteht, würde das auf absehbare Zeit mein letzter Abflug von München aus sein. Mein neuer Stammflughafen wird in Zukunft FRA sein, bzw. für wenige ausgewählte Verbindungen auch FKB oder STR. Deswegen war‘s hier auch nochmal gut, mit Norwegian zu fliegen. Denn die fliegen ja nicht von FRA. Aber so konnte ich noch eine weitere Airline „abhaken“, bevor ich umziehe ;)

Der Pushback begann mit 10 Minuten Verspätung um 10:50 Uhr und um 11:05 Uhr hoben wir schließlich ab. In Richtung Osten, mit anschließender Rechtskurve, welche uns dann nach Süden Richtung Italien ausrichtete.

Der Chiemsee:

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Über den Alpen:

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Der Südteil des Gardasees:

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Kurze Zeit später wurde eine weitere Rechtskurve gedreht, um uns in Richtung Südwesten zu steuern.

Genua:

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Monaco (leider ziemlich unscharf):

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Nizza:

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Sah von dieser Seite aus aber lange nicht so toll aus wie im Oktober, als wir auf dem Rückflug NCE-MUC in (noch) niedriger Höhe diese Küste über dem Meer entlang geflogen sind.

Über dem „Golf von Frankreich“:

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Viel mehr vorzeigbares gab es dann erstmal nicht mehr, da nur noch Wasser zu sehen war. Auch als wir direkt über Barcelona flogen, sah man nur Wasser, da sich die Stadt direkt unter uns befand, wohin man vom Fenster aus nicht blicken kann.

Erst südlich von Valencia sah man wieder Land:

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Wir flogen rein nach Andalusien, über die andalusischen Berge…

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Anflug auf Malaga:

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Und gelandet:

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Die Landung war übrigens die mit Abstand Härteste, die ich auf meinen wenigen Flügen bisher hatte.

Das Taxiing zum Gate dauerte erfreulicherweise kurz und schon bald ging es raus - in Gegensatz zum Einstieg in München nicht über Treppen, sondern durch einen Tunnel.

Der mit Abstand beste Blick auf den Flieger, den ich den ganzen Tag über erhaschen konnte:

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Fortsetzung folgt…
 
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