Ich gehe mal davon nicht davon aus, dass du mit weniger als 1000€ im Monat auskommen musst, oder?
Das habe ich als Student durchaus einige Zeit getan. Ich habe zwar nicht in München oder Frankfurt gelebt, aber unter dieser Prämisse ging es schon. Mit ≤1000 € als Single leben ist kein Ding der Unmöglichkeit, auch wenn man nicht jeden Tag Rabattcoupons sammelt. Mein jetziges Angestelltengehalt macht natürlich viel mehr Spaß.
Natürlich ist Deutschland ein Billiglohnland. Das ist aber auch politisch gewollt, wie man ja an dem krassen Euro-Währungsverfall gegenüber GBP und USD erkennt, der sich auch in den Verbrauchergeldbeuteln mit etwas Verzögerung niederschlagen wird. Gerade die ohnehin überteuerten langlebigen Konsumgüter (Mode, Elektronik, Medien) werden sich daher noch weiter verteuern, da der deutsche Verbraucher vor allem importiert und die einheimischen Autos und Maschinenbaumaschinen eher selten für zuhause kauft. Das ist nicht Marktwirtschaft, sondern eine staatliche Perversion der Marktwirtschaft.
Könntest du mal bitte erklären was es mit Verblödung zu tun hat wenn der Kunde die Leistung die er in Anspruch nimmt auch bezahlt?
Die Leistung, dass ein Taxifahrer weniger attraktiv für Räuber ist, weil er nicht mit Hunderten Juros Bargeld rumfährt? Oder die Leistung, dass ein Taxifahrer seine Einkünfte auch versteuert? (Fiskaltaxameter sind noch nicht überall Pflicht.)
Auch Bargeldhandhabung (Sicherheitstransporte, Verluste durch Falschgeld o.ä.) ist nicht umsonst. Und politisch beschlossene Pauschalgebühren, die den Kunden übermäßig belasten, weil er das "falsche" Zahlungsmittel wählt, hinterlassen bei mir einen sehr schlechten Nachgeschmack.
Es gibt eine Cafeteria an der FU Berlin, die neulich überfallen wurde. Das wurde zum Anlass genommen, um die Öffnungszeiten einzuschränken. Trotzdem Cash only (oder proprietäre Guthabenkarten, aufladbar an Automaten, von denen es immer zu wenige gibt und die teilweise im Jahr 2015 noch keine neuen 5-Euro-Scheine nehmen). Dabei wäre zumindest girogo einzuführen wohl viel günstiger als das proprietäre System weiter zu reiten, bis es tot ist. Wenn das kein Zeichen der Verblödung Deutschlands ist, was dann?
Das böse angelsächsische marktwirtschaftliche Denken würde sowohl dem Verbraucher als auch dem Unternehmer mehr helfen als das gute deutsche "Das haben wir schon immer so gemacht/Wo kämen wir da hin/Da könnte ja jeder kommen"-Denken.