Das Symptom ist hinlänglich bekannt. Gefragt sind konkrete Vorschläge. Das Beschreiben von Transaktionskosten senkt sie nicht.
Meines Erachtens ist es im Thread durchaus strittig, ob die VO ausreicht/sie wie beabsichtigt wirkt oder eben nicht.
Vgl. den Beitrag von umsteiger in #22, wo sehr viel Zufriedenheit hinsichtlich der aktuellen Regulierung anklingt. AirForce argumentiert in mehreren Beiträgen, dass die VO über das Ziel hinausschießt. Piw lobt die VO in #85 (auch wenn er anklingen lässt, dass eine noch striktere VO sinnvoll sein könnte). Airsicknessbag scheint mir in #102 und folgenden Beiträgen auch eher optimistisch zu sein, dass bestehende gesetzliche Regelungen funktionieren und durchsetzbar sind.
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Mal ein Vergleich mit den USA. Dort ist der Anspruch auf Ersatzbeförderung nicht umfassend reguliert. Trotzdem bieten die amerikanischen Netzwerkcarrier sie und gefühlt klappt es dort wie am Schnürchen. Wer in den USA hingegen mit Allegiant Air oder Spirit fliegt, bleibt u.U. ein paar Tage irgendwo kleben: Diese LCC buchen einfach nicht auf legacies um. Und wenn der nächste Flug mit Allegiant erst in drei Tagen geht: Pech gehabt.
Ich bin dafür, die EU-VO einzuschränken auf das, was wirklich essentiell ist. Auch mit Billigflieger darf es nicht sein, dass ich acht Stunden auf dem Vorfeld ohne Getränkeservice stehe und die Toiletten derweilen überlaufen. Das geht nicht, da steht die Gesundheit der Menschen auf dem Spiel. Hier besteht vermutlich keine Alternative zu einem staatlich garantierten Mindest-"Service". Wir lassen es ja auch nicht zu, dass Never-Come-Back-Airlines, die keine Flugzeugwartung betreibt, eine Lizenz bekommt.
Das kann man sanktionieren mit entsprechend drakonischen Strafen.
Aber gesetzliche Ausgleichszahlungen bei Verspätungen, die von den meisten Verbrauchern dann noch nicht einmal in Anspruch genommen werden, weil es zu schwierig ist, den Anspruch durchzusetzen? Da läuft doch irgendwas falsch!
Außerdem muss man sagen, dass die Regulierung zu Verspätungen die Fluggesellschaften teils für Dinge bestraft, für die sie nichts können. Der Staat macht seine eigenen Hausaufgaben nicht und mangelnde Fortschritte bei der Implementation des Single European Sky und ein Lotsenmangel sorgen für Verspätungen.
Und dann gibt's User in diesem Thread, die fordern die vollkommen verschuldungsunabhängige Haftung der Fluggesellschaften bei Verspätungen ähnlich wie im Bahnverkehr. Das passt doch alles nicht zusammen!