Ich habt alle eine sehr merkwürdige Vorstellung des Slothandels hier. Der Slot besteht, egal was drauf geflogen wird immer bis zum Ende der Flugplanperiode und ist nicht an die Zieldestination gebunden. Und wenn LH ab morgen auf den AB/HG Slots Rundflüge anbietet ... so laneg der Slot zu 80 % ausgefüllt ist, wird der in der nächsten Periode nicht zurückgezogen.
Kommt doch mal davon ab, was ihr immer scheinbar hier denkt, dass alles nur unter einem anderen Label mit gleichen Strecken so weitergeht. Das wird es nicht tun! LH/EW werden kein AB/HG Geschäftsmodell kopieren, was ganz offensichtlich nicht funktioniert hat. der Slot hängt auch nicht an einer spezifischen Maschine, sondern simpel am AOC von Niki ... nicht mehr. Ob da künftig ne Dash drauf fliegt nen A320, oder nen Segelflieger.
Auf die oben geäußerte Ansicht, es wurde auf eine Niki 15.9. geboten. Was ein Irrsinn. LH hat auf ein zu schaffendes Niki Konstrukt geboten, mit deren Vorstellungen und Konfiguration. Nicht auf einen Status quo. Nochmal: Niemand möchte das AB/Niki Konstrukt in Zukunft kopieren, LH hat eigenes auf den Strecken und Slots vor.
Vollkommen richtig, dass Slots sich nur lokal auf den jeweiligen Flughafen beziehen; wohin/woher geflogen wird, ist egal, ebenso, mit welchem Fluggerät.
Versuchen wir also zu verstehen, was denkbar ist. Ausgangshypothese ist ja, dass LH sich eine ganze Reihe von Slots sichern möchte.
Das geht nur durch Übernahme eines Teilbetriebes mit einem AOC, dem diese Slots zum Übernahmezeitpunkt zugeordnet sind. Nehmen wir mal an, dass (u.a.) das AOC von Niki dazu verwendet werden soll (ja, es ist in Wirklichkeit komplexer).
Niki (bzw. nach Übernahme der Übernehmende) muss also im Winterflugplan, der ja Ende Oktober beginnt und 22 Wochen dauert, die gewünschten Slots zu mindestens 80% bedienen.
Soweit richtig?
Eine Übernahme eines AOCs, und das ist m.E. der Knackpunkt, kann nach meinem Verständnis erst nach Zustimmung der Kartellbehörde wirksam werden. Ist das soweit korrekt?
Nun wird angenommen, dass solch eine Genehmigung bis ungefähr Ende 2017 sich hinziehen wird. Es reicht rechnerisch also nicht aus, dass der Übernehmende ab Januar die Slots bedient (weil dann schon ca. 9 von 22 Wochen des Winterflugplans rum sind).
Also muss der Käufer in Spee zusammen mit AB sich auf einen (u.a. finanziellen) Modus einigen, unter dem das AOC bis Ende 2017 die Slots ausreichend bedient.
Das muss natürlich grundsätzlich nicht mit den bislang geplanten Routen sein.
Nun die Frage an die Experten: welche Optionen hätten AB und der Käufer, "preiswerte" passende Routen mit Wirksamkeit zu sagen wir Anfang November aufzustellen? Kann die Fluggesellschaft das kurzfristig selbst machen, bedarf es irgend einer Genehmigung? Ist es wirklich preisgünstiger als erst mal die Flüge, die die interessanten Slots abdecken, weiterzufliegen? Wie hoch ist der administrative und logistische Aufwand für Änderungen in größerem Stil, und welche Zeitvorläufe hätten diese?
Zweite Frage: welche Auswirkung hätte eine Insolvenz von AB zum sagen wir 01.11. auf noch nicht insolvente Tochtergesellschaften und deren AOC und Flugbetrieb?
Noch mal: niemand behauptet, dass ein Käufer das Geschäftsmodell von AB oder Niki weiterführen wolle; es geht hier rein um die Frage, wie der Übergang im Lichte der bestehenden Restriktionen und rechtlichen Erfordernisse wohl vonstatten gehen wird.