Foto-Tripreport: Eine Woche im Südwesten der USA

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Hape1962

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24.01.2011
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Das mit dem Breakfast war wohl wirklich saisonbedingt. Wir konnten uns im September nicht beklagen. Im übrigen kann ich mir schon denken wohin es "Im Frühtau zu Berge" geht :D
 

MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
12.02.2010
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Ich bin einen Tag vor Dir mit dem Zug auf dem Weg von Chicago nach San Francisco nördlich vom Arches NP vorbeigekommen und hab aus der Ferne den Skyline Arch noch erkennen können. Die Herbstfärbung war auch bei mir auf der ganzen Fahrt wunderschön. Kann auch jedem die Zeit Ende Oktober/Anfang November zum Reisen ans Herz legen. Klar, die Tage sind recht kurz und es wird kühl, dafür ist wenig los und die Herbstfärbung unglaublich bunt.

Ja, inzwischen meide ich echt die Saison-Monate; hatte mich kurz mit einem Polizisten ausgetauscht (wie es dazu kam kommt im übernächsten Teil :D) und er sagte, dass im Arches kürzlich ein absurd hoher Höchstwert für einen Besuchertag erreicht wurde. Die Jahresstatistik sieht da ähnlich aus, 35% Anstieg von 2011 - 2015. Da bin ich froh, wenn ich in der Offseason die ganzen Vorteile (günstigere Hotels, weniger Besucher) mitnehme und viele Sehenswürdigkeiten fast alleine erkunden kann.
 

Mr. Tequilla

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03.04.2014
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(y)
zeitlich absolut beste Wahl
nur ein paar wenige Wochen vorher wärst du klimatisch noch "gestorben" ...
 

Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
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zeitlich absolut beste Wahl
nur ein paar wenige Wochen vorher wärst du klimatisch noch "gestorben" ...

Kann ich definitv bestätigen...wir waren Mitte September in Moab. Ich hab nix gegen heisses, sonniges Wetter. Aber vor dem Nachmittag ging bei uns nix in Sachen Besichtigungen. Schatten und kalte Getränke waren bis 15 Uhr das Mittel der Wahl.
 

EinerWieKeiner

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11.10.2009
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das wird dann wohl der Mesa Arch werden. Das einzige, dass bei Sonnenaufgang sinn macht. Achtung. die Sonne kommt ganz links in der Ecke des Bogens hoch. Musst sich also ganz nach rechts stellen.
Das ist im sommer schöner, aber dafür sind bestimtm morgen nur 5-10 Leute da. Aber 530 aufstehen... dann bist du erst 7 da... zu spät. dann sind die besten plätze weg.
 

MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
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3.11.2016
Urlaubstag 5: Mesa Arch & Canyonlands


Erstmal Sorry für die Verzögerung, musste beruflich nochmal ne Woche los :/

Wie oben schon vermutet ging es am Morgen sehr früh raus zum Mesa Arch, einem kleinen Geheimtipp für Fotografen. Im Canyonlands National Park spannt sich nämlich am Rand einer Klippe ein kleiner Arch, der besonders zum Sonnenaufgang ein traumhaft schönes Fotomotiv ist. Allerdings muss man dazu früh raus, wobei es Anfang November geht – da geht die Sonne nämlich recht spät um 7:45 auf. Daher ging es um 5:30 aus dem Bett, kurz geduscht und in kompletter Dunkelheit mit dem Camaro Richtung Nationalpark. Die Fahrt dauert nur knapp 45 Minuten, bis man am Trailhead angekommen ist. Vom Parkplatz aus sind es dann nur wenige Minuten zu Fuß zum Mesa Arch, wobei da natürlich im Dunklen eine Taschenlampe zur Orientierung Sinn macht :)

Am Arch selbst waren dann trotz früher Stunde schon zwei Stative aufgestellt und eine Hand voll Leute unterwegs – wobei das noch sehr wenig ist, bedingt durch die kältere Jahreszeit / Off-Season. Neben den beiden Stativen habe ich dann mein Gelumpe aufgebaut und die ersten Test-Fotos gemacht, während man sich mit den Foto-Kollegen angeregt unterhalten hat.

photographers-at-mesa-arch.jpg


Überhaupt war die Atmosphäre dort top: Während viele Foto-Spots inzwischen durch eine ausgeprägte Ellbogen-Mentalität unter Fotografen gekennzeichnet sind, herrscht dort eine angenehme Kollegialität; man gibt sich Tipps, und lässt jeden einmal die schönen Spots ausprobieren.

Der Himmel lichtete sich dann langsam, und irgendwann kam die Sonne unter wunderbarem Licht am Horizont hervor:

sunrise-mesa-arch.jpg


mesa-arch-outlook.jpg


Besonders schön war dann auch der Moment, wo die Sonne direkt unter dem Arch verschwand und sich schön an der Kante gebrochen hatte:

sun-under-mesa-arch.jpg


mesa-arch-panorama.jpg


Insgesamt war ich dann knapp 3 Stunden vor Ort um alle möglichen Perspektiven zu probieren, bevor es dann zum Aufwärmen wieder ins Auto ging. Brrrr, nach mehreren Stunden in der Kälte wurde es trotz Sonnenschein und Camaro-Heizung nur langsam wärmer. Aber wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, da schau ich irgendwie nicht mehr auf die Uhr. Hat ja auch immer etwas gutes - während man im normalen Berufsleben ständig online & erreichbar ist, fühlt man sich um 6:00 morgens im Nationalpark ohne Empfang einfach schön "disconnected" von der ganzen Welt.

Nachdem dann der Körper wieder auf "Normal-Temperatur" war, konnte man an die weitere Tagesplanung gehen. Wenn man schon mal früh im Nationalpark ist, sollte man das natürlich auch nutzen: Daher blieb ich dann direkt dort und hab noch einige der Aussichtspunkte angefahren – Green River Overlook, Orange Cliffs Overlook und den Grand View Point Overlook. Generell ist im Canyonlands NP sehr wenig losgewesen, und die Aussichtspunkte sind alle schön "erfahrbar". Meist muss man nichtmal wandern, um die Aussichten auf die Canyons zu genießen.

canyonlands-viewpoint.jpg


canyonlands-canyons.jpg


An letzterem Aussichtspunkt bin ich dann noch den einstündigen Hike angegangen, der direkt an der Canyon-Kante ohne Absperrung oder ähnliches entlangführt Auch dort war recht wenig los, und durch die Sonne auch perfekt zum „Wieder-Warm-Werden“. Zu dem Zeitpunkt war zwar die Müdigkeit und der Muskelkater recht präsent, aber wenn man schon mal dort ist muss man schließlich auch die Highlights anschauen. Auch am Ende des Trailheads war fast nichts los, wo dann eine tolle 270°-Aussicht über die umliegenden Canyons wartete:

freedom-canyonlands.jpg


canyonlands-panorama.jpg


canyonlands-tripod.jpg

So sieht mein Setup dann aus :)

Nach vielen Stunden im Park war ich dann irgendwann recht müde und hungrig, daher ging es unter den Klängen von Pink Floyd (Musik is wichtig beim Roadtrip :D) wieder zurück nach Moab. Auf dem Weg musste ich zumindest noch beim Shafer Overlook Trail anhalten, da dieser auch fotografisch interessant ist (auch wenn die anderen Besucher fast schon panikartige Angst bekamen, als ich mit meinem Stativ da am Klippen-Rand entlang-geturnt bin):

shafer-overlook-trail-road.jpg


Abends ging es dann nochmal kurz raus zur Scenic Road 279 für ein paar Fotos, wo auch der Trailhead zum Corona Arch liegt. Dort war ich allerdings schon 2011, daher hab ich am Colorado River ein paar Fotos in der Abendsonne ausprobiert. Die Straße ist ganz nett und liegt schön nahe an Moab, sodass man hier schön noch eine Stunde zubringen kann.

colorado-river-camping.jpg


arc-scenic-279.jpg


Hier würde es dann weitergehen zum Corona Arch, aber dafür war's schon zu spät und man kannte es halt schon.

corona-arch-railroad.jpg


Für den Abend besorgte ich mir noch zwei amerikanischen Craft-Biere, die aber beide irgendwie nix waren. Irgendwie schmecken die immer sehr künstlich nach Aromen, wodurch Schwarzbiere dann nur noch nach Rauch schmecken. Dann lieber die Standardbiere aus der College-Zeit :D

craft-beer-moab.jpg
 

Hopper

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29.04.2010
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grounded
Ich hoffe, dass ich diesen Tripreport damit jetzt nicht crashe: Angels Landing haben Hoppers ebenfalls dieses Jahr gemacht. Das soll jetzt nicht überheblich klingen, nur nach dem ganzen Hype um Angels Landing fand ich von der Schwierigkeit her den Trek nicht so wirklich herausfordernd. Man sollte natürlich trittsicher sein (viele andere auf dem Weg waren das sichtbar nicht) und wir haben auch kein Stativ raufgeschleppt. Bei solchen Treks zahlt sich leichtes Gepäck aus. Wir haben hinauf 90 Minuten (inklusive kleinerer Pausen aufgrund Herzklabaster von Mrs. Hopper :D) und runter 60 Minuten benötigt. Dazu kommen natürlich noch Pausen auf dem Punkt vor dem "Gipfelgrat" und natürlich ganz oben. Die 5 Stunden sind wohl eher als Gesamtzeit von Parkeingang bis Parkausgang zu sehen. Everest Trek fand ich aufgrund der Höhe deutlich heftiger.





 

MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
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Du läufst ja auch schließlich den Everest Trek problemlos hoch :D Danke übrigens nochmal für deinen Trip-Report dazu, der hat mich für meine Tour dorthin inspiriert. Hoffe ich bekomme bis dahin meine Fitness wieder auf ein besseres Niveau...
 

Hopper

Erfahrenes Mitglied
29.04.2010
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grounded
Du läufst ja auch schließlich den Everest Trek problemlos hoch :D Danke übrigens nochmal für deinen Trip-Report dazu, der hat mich für meine Tour dorthin inspiriert. Hoffe ich bekomme bis dahin meine Fitness wieder auf ein besseres Niveau...

Der Everest Trek war alles andere als problemlos. Da geht man wirklich ans Limit...
 

MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
12.02.2010
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4.11.2016

Urlaubstag 6: Delicate Arch, Vollgas & Fahrtag


Der 6. Urlaubstag begann recht früh, nämlich mit Frühstück und dem Festzurren der Route für die restlichen 3 Tage. Insgesamt hatte ich nämlich noch recht viel Wegstrecke zurück nach LAX vor mir, und wollte natürlich via „Connect-the-Dots“ möglichst viele interessante Spots auf dem Weg noch abklappern. Um möglichst hintenraus nicht noch in Zeitnot zu kommen, wollte ich an diesem Urlaubstag noch einiges an Strecke gutmachen.

Daher sah die Strecke für heute so aus, mit Tagesziel Kanab:

M717Cjn.png


Vorher wollte ich aber noch endlich ein ToDo von meiner Liste streichen: Den ikonischen Delicate Arch im Arches NP, bekannt von den Nummernschildern aus Utah. In Anbetracht der Reststrecke fuhr ich daher recht früh los, um auf den Trailhead im nahegelegenen Park zu gelangen. Der Parkplatz dort war trotz Nebensaison schon recht voll, aber ich kam ziemlich zügig los. Der Hike an sich ist relativ kurz, aber auf dem Hinweg nahezu ausschließlich ansteigend über eine Felskuppe:

delicate-arch-hike.jpg


Oben erreicht man dann noch einen letzten künstlichen Anstieg...

hike-to-delicate-arch.jpg


...bis man zum (von Touristen belagerten) Delicate Arch gelangt. Aber trotz der Touri-Massen lohnt sich die Wanderung, da der Arch allein durch seine Größe und exponierte Position viel beeindruckender als auf Fotos wirkt. Also versuchte ich verzweifelt, mal ein Foto ohne posierende Touristen zu bekommen. Da dies leider unmöglich war, half ich mir mit einem kleinen Trick (Langzeitbelichtung + Graufilter):

delicate-arch-utah.jpg


delicate-arch-utah-photo.jpg


Auch die Umgebung war schön, überall schön felsig – so wie ich den Südwesten der USA halt liebe. Nach knapp einer Stunde Foto-Orgie ging es dann wieder an den Rückweg, der (weil bergab) um einiges schneller vonstatten ging. Zurück im Auto erstmal ein paar Snacks & Wasser, um danach noch zwei Viewpoints anzufahren – Salt View & Fiery Furnace:

salt-view-arches-national-park.jpg


fiery-furnace-arches-panorama.jpg


Auf dem Parkplatz kam ich dann mit ein paar Campern aus Oregon über den Camaro und Autos generell ins Gespräch. Besonders die Spitzengeschwindigkeiten auf der "German Autobahn" sind da immer ein gutes Thema, da man sich 170 MPH (bis dahin geht mein A5) auf legalen Straßen nicht wirklich vorstellen kann. Generell aber immer wieder schön, wie schnell man mit US-Amerikanern ins Gespräch kommt.

Dann war schon knapp 13:00 Uhr, und ich musste mich auf den noch langen Weg (knapp 5h) nach Kanab machen. Also ab auf den Interstate 70 und bequem 90MPH in den Tempomat gehauen. Das ging auch gut voran, und 10MPH drüber über den erlaubten 80MPH sollte ja kein Problem sein.

Denkste! Als auf der Gegenfahrbahn ein weißer SUV an mir vorbeifuhr und dann (so im Rückspiegel zu erkennen) plötzlich über den Mittelstreifen kreuzte zum Wenden, ahnte ich schon nichts gutes. Wenige Sekunden später hatte ich dann diesen weißen Streifenwagen bei mir im Rückspiegel, mit Blaulicht und allem drum und dran. Auf Verfolgungsjagden a la Grand Theft Auto hatte ich keine Lust, daher bin ich brav rechts rangefahren – und hatte aber sowas von eine Panik, was nun folgen könnte (Hohe Geldstrafe? Aufs Revier? Probleme mit Mietwagen?).

Was dann aber folgte, überraschte mich: Statt eines rabiaten Polizisten stand ein äußerst netter Cop neben meinem Fahrzeug und erläuterte mir die Messung von 10MPH über Limit (wusste nicht, dass sie das aus dem fahrenden Auto im Gegenverkehr so genau messen können). Nach Abgleich meiner Daten beließ er es auch netterweise bei einer Verwarnung, und wir unterhielten uns noch ein paar Minuten über Nationalparks, Roadtrips, Autos, et cetera – und ich war extrem glücklich, an einen netten Polizisten geraten zu sein.

utah-highway-patrol-speeding.jpg


Interessant für mich: In Deutschland war ich letztens 15KMH drüber und durfte saftige Strafen zahlen, in den USA gibt es dafür lediglich eine Verwarnung und einen netten Smalltalk. Da ist man langsam von den Regelungen in der Heimat angepisst.

Dann ging es mit exakt der erlaubten Höchstgeschwindigkeit weiter Richtung Kanab, wobei ich nach knapp 3 Stunden noch einen Stop bei Taco Bell einlegte – inklusive der bisher besten Schreibweise meines Vornamens:

hans-huntz.jpg


Kurz vor Kanab wurde es dann stockdunkel, und die Fahrt wurde wieder extrem eklig: Erneut hatte ich während 1h Fahrt wieder mehrfach Wildwechsel auf der Fahrbahn, gekrönt von einem riesigen Hirschen kurz vor meinem Ziel – und die Viecher bleiben wie gesagt einfach starr auf der Fahrbahn stehen, wenn man sich nähert. Daher zog sich der letzte Teil der Fahrt ewig lang, aber am Ende bin ich doch wieder im gewohnten Comfort Suites Kanab angekommen (wie schon ein paar Tage zuvor) und war froh, heute so gut Strecke gemacht zu haben.
 

suedbaden

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28.03.2010
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Was dann aber folgte, überraschte mich: Statt eines rabiaten Polizisten stand ein äußerst netter Cop neben meinem Fahrzeug und erläuterte mir die Messung von 10MPH über Limit (wusste nicht, dass sie das aus dem fahrenden Auto im Gegenverkehr so genau messen können). Nach Abgleich meiner Daten beließ er es auch netterweise bei einer Verwarnung, und wir unterhielten uns noch ein paar Minuten über Nationalparks, Roadtrips, Autos, et cetera – und ich war extrem glücklich, an einen netten Polizisten geraten zu sein.

Hatte ich auch schon so ähnlich in North Dakota. Mit 45 mph statt 30 mph in ein Dorf gefahren (ich hatte das Schild komplett übersehen, war auch keine geschlossene Bebauung). Plötzlich ein Strefenwagen hinter mir, rausgewinkt, erst mal ewig lang warten - und am Ende gab es nur eine Verwarnung plus freundliche Konversation. Zwischendurch ging mir aber auch ganz schön die Düse, was das wohl auf mich zukommt, vor allem mit einem Mietwagen.

Cops haben bei moderaten Geschwindigkeitssündern, die dem Anschein nach keine gewohnheitsmäßig aggressiven Fahrer sind, wohl einen gewissen Ermessensspielraum. Gilt wohl eher in den dünn besiedelten Staaten des Westens als in den dichter besiedelten. Ich hatte dazu mal was im Netz gelesen, kann es aber jetzt nicht wiederfinden.

Abgesehen davon: super Tripreport und super Fotos!
 
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jotxl

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19.11.2009
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Vorsicht, die Strafen sind empfindlich hoch bei Geschwindigkeitsüberschreitungen. Selbst erlebt: 15 mph zu schnell (außerhalb).
der durchaus nette Officer hat dann das Ticket auf 10 mph zu schnell "ermäßigt". Strafe dennoch um die 200 $ !
 
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tarantula

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02.02.2011
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Vorsicht, die Strafen sind empfindlich hoch bei Geschwindigkeitsüberschreitungen. Selbst erlebt: 15 mph zu schnell (außerhalb).
der durchaus nette Officer hat dann das Ticket auf 10 mph zu schnell "ermäßigt". Strafe dennoch um die 200 $ !

So billig wie in Deutschland ist die Raserei halt selten. Auch unsere Nachbarn langen da in der Regel viel heftiger hin.

Ich kurve in den USA seit über 20 Jahren mit maximal 5 mph mehr außerorts und auf den Interstates herum. Ich habe noch niemals ein Ticket erhalten.:)

Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass auf den Interstates in den Großstadtgebieten die Geschwindigkeitsbeschränkungen (55/65 mph) "gnadenlos" überschritten werden. Wenn Du dich beispielsweise versuchst daran zu halten, wirst du zum Verkehrshindernis. Da "schwimme" ich dann auch mit der Masse mit.
 

MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
12.02.2010
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Das Gefühl hatte ich auch sehr oft. Die "10 drüber" sind für mich in den USA inzwischen Standard, da man zum Beispiel in LA mit den "10 drüber" oftmals "5 drunter" im Vergleich zu den anderen Autos ist (und dementsprechend LKWs auf Tuchfühlung im Rückspiegel gehen). Dort werde ich auch weiterhin mit dem allgemeinen Verkehrsfluss fahren, nur auf spärlich befahrenen Interstates bin ich nun vorsichtiger - mit etwas Pech hätte ich hier gut was blechen können :D
 

Hopper

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29.04.2010
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grounded
Schön, dass wir jetzt endlich wissen wie MacGyver mit Vornamen heißt. In der Fernsehserie wurde das nämlich nie verraten.

Fahre in den USA sofern möglich immer mit 5 mph über dem Limit und das gab noch nie Theater. In Städten schwimme ich mit dem Verkehr, es gibt ja keinerlei fest installierte Radarfallen so wie in Deutschland (wo ich übrigens auch diese Messungen in 30-Zonen total daneben finde, wo man richtig frei fahren kann und vor Schulen wird merkwürdigerweise nie geblitzt).
 

htfzr

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22.07.2010
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(wo ich übrigens auch diese Messungen in 30-Zonen total daneben finde, wo man richtig frei fahren kann und vor Schulen wird merkwürdigerweise nie geblitzt).

Das stimmt so nicht, bei uns wird sehr wohl vor Schulen geblitzt aber ausschliesslich zwischen 22 und 4 Uhr, weil da die grösste Gefahr droht ....
 

Dziubdziuk

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02.03.2014
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Danke für die Fortführung des Reiseberichts, ist eine wirkliche Inspiration so eine Tour auch mal zu machen.

Bei dem Part "saftige Strafe bei 15 km/h in Deutschland zu viel" musste ich dennoch schmunzeln. Die 20-25 € die dafür fällig werden sind mit den Beträgen die für ähnliches im Ausland anfallen geschenkt. Da kann man oft noch eine Null hinten dran hängen;)
 
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MacGyver

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5.11.2016

Urlaubstag 7: Zion National Park Part 2


Wie schon geschrieben war ich nach 3 Tagen Moab wieder im gleichen Comfort Suites Kanab gelandet (never change a running system, und so). Wieder ein schön neues Zimmer, und wie gewohnt wieder gut geschlafen. Noch ein Grund, warum ich ab jetzt Comfort Suites buche: Die äußerst praktische Ladestation im Zimmer:

comfort-suites-charger.jpg


Hm...wenn ich die weiter so in den Himmel lobe sollten die mich mal sponsoren, wie Singapore Airlines diesen Amateurblogger im Forum hier letztens :D

Zuerst ging's wieder Richtung Frühstück, das via Wafflemaker immer ganz gut gestaltet werden kann. Amerikanischer Standard halt, aber mehr brauch ich auch morgens nicht. Da ich ein ziemlich hartnäckiger Zeitgenosse bin, fuhr ich kurz vor 9 zum 3. mal (aller guten Dinge sind ja drei...) zur Wave Lottery. Wenn man schon mal (wieder) da ist, kann man's ja mal (wieder) probieren. Aber auch heute gab's nur einen Zonk, leider bei drei Versuchen leer ausgegangen. Meh. Immerhin war (trotz Samstag) am wenigsten los bei der Lottery (knapp 25 Gruppen).

Eigentlicher Grund für meinen zweiten Stop in Kanab war ein erneuter Besuch im Zion National Park, da ich mir noch unbedingt mal den „Narrows“ Trail aus der Nähe ansehen wollte. Dieser liegt ganz am Ende des Parks, sodass die Anreise ziemlich lange war – aber zumindest ein paar Stops im Park mussten bei der Hinfahrt noch sein:

zion-national-park-roadtrip.jpg


Erschwert wurde die ganze Anreise durch die Tatsache, dass es Samstag war – und der Park bereits um 11 Uhr brechend voll war. Alle Parkplätze waren dicht, lediglich im Ort gab es noch Plätze. Auch der Shuttle-Bus hatte lange Schlangen, sodass sich die Fahrt zum Trailhead ewig hinzog. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es hier während der Saison an Wochenenden aussieht - aber wenn man sich die Besucherzahlen der letzten Jahre anschaut und die Entwicklung des Tourismus generell, dann sind die US-Nationalparks bald vollkommen über ihrer Kapazitätsgrenze.

Am Trail selber war dann auch die Hölle los; verständlich, da es sich um einen einfachen, framilienfreundlichen Trail mit asphaltierten Wegen handelt. Richtig spannend ist er aber, weil der Weg am Ende der Schlucht in einem engen Tal weitergeht, das von einem Fluss ausgefüllt ist. Je nach Wasserstand kann man trockenen Fußes weiterlaufen, oder im anderen Extremfall bis zum Bauch durch's Wasser waten.

Vorher mussten aber noch ein paar Fotos in dem schönen Tal sein, da die Atmosphäre trotz der vielen Leute recht schön war:

narrows-trail-zion.jpg


Dann wollte ich zumindest ein paar Meter in die „Narrows“ weiter, auch wenn das nasse Füße bedeutete. Aber BAM, war das kalt. Zum Glück waren die ersten Teile des Trails noch recht gut machbar, da man immer nur den Fluß durchquerte um auf die Sandbank auf der anderen Seite zu kommen. Aber irgendwann fielen diese weg, und der weitere Weg führte nur noch durch den Fluss.

narrows-zion-np.jpg


Da ich meine Zehen nicht abfrieren wollte und das sehr unebene Flussbett schlecht zum Laufen ohne ins Wasser zu fallen ist, machte ich kehrt – mein Hauptziel „Fotos“ machen wurde eh erfüllt, und den ganzen Trail wollte ich eh nicht laufen. Besonders wenn man bedenkt, dass man bei einem Sturz gleich 3k Euro an Kamera-Equipment ins Wasser verfrachtet...

zion-narros-valley.jpg


Trotz eigentlich kurzem Trail wurde es dann recht spät, da ich wie immer ewig lang am fotografieren war. Daher ging es mit dem Shuttle-Bus wieder zurück zum Visitor Center und zum Auto, mit dem ich mein Hotel für die Nacht anfuhr. Hier gönnte ich mir die etwas teurere Majestic View Lodge, da ich mir einen „Majestic View“ vom Balkon versprochen hatte. Das Hotel war innen zwar nichts besonderes (eher US-Standard, nur besonders kitschig), dafür war die Aussicht vom Balkon aber wirklich schön – perfekt um bei 1-2 Bierchen den Abend im freien zu genießen und ein paar Mails zu verschicken.

majestic-view-lodge.jpg


majestic-view-lodge-balcony.jpg


Zum Essen ging's nochmal zum Subway (die einzige Fast-Food-Chain in Springdale, und auch nur aufgrund eines Rechtsstreits möglich...soll halt alles möglich ursprünglich bleiben) und zum Sol Foods Supermarkt, in dem ich 2010 schon einmal war. Dort ein paar Snacks gekauft (teuer, aber gut) und auf dem Balkon den restlichen Abend verbracht, sowie die genaue Route für die beiden letzten Tage geplant.
 

Carotthat

Howard Johnson Fanboy
17.07.2012
4.829
1.237
Howard Johnson
Dumme Frage: Hattest Du den Annual NP Pass gekauft?

BT: Wunderschöne Bilder! Bin in 2 Wochen von Vegas Richtung Denver unterwegs, da bleiben ein paar Hinweise hängen...
 

MacGyver

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6.11.2016

Urlaubstag 8: Valley of Fire & Vegas


Der letzte richtige Urlaubstag stand an, und wieder lag einiges an Strecke vor mir. Am Vorabend hatte ich noch mein Hotel gebucht, wobei die Planung dazu nicht ganz einfach war:

Mein Rückflug geht um 15:20h in LAX los und vorher musste das Auto in Santa Monica abgegeben werden. Eigentlich wollte ich in Vegas übernachten und ganz früh morgens los – aber Montag morgens ist die Strecke gut voll, und daher wäre das zu riskant. Nahe des LAX-Airports übernachten wäre auch möglich, aber teuer und zu viel Fahren für den Tag davor. Daher suchte ich irgendwas zwischen Vegas & LAX, sodass der Weg zum LAX nicht mehr all zu weit ist – besonders weil ich den extremen Verkehr in LA schon oft erleiden musste. Tagesziel zur Übernachtung war daher Victorville nahe Barstow, inklusive Zwischenziel Valley of Fire und Las Vegas am Abend:

aveS4y2.png


Morgens ging es dann recht früh raus, und es hieß Abschied nehmen vom Zion National Park. Mit Zwischenstop bei Burger King (Whopper + Free WiFi? Count me in!) war das erste Ziel das Valley of Fire, ein kleiner State Park nordöstlich von Las Vegas. Dort war ich zwar schon 2x, aber nach dem dreifachen Wave-Disaster wollte ich einen neuen Geheimtipp erkunden: Im Valley soll es nämlich einen Spot namens „Fire Wave“ geben, der der „Wave“ nur geringfügig nachsteht. Der Trailhead war via Google Maps schnell identifiziert, und am Parkplatz war zum Glück noch genug Platz. Nach knapp 20 Minuten in der Wüste (auch im Winter noch gut warm) erreicht man dann die wirklich spektakuläre Fire Wave, die wunderbare Sandstein-Strukturen zeigt:

valley-of-fire-wave.jpg


fire-wave.jpg



Obwohl dort ständig 10-25 Leute vor Ort waren, ist der Spot noch relativ unbekannt und wenig überlaufen – ich nehme aber an, das wird sich in der Zukunft ändern. Daher konnte man auch noch recht gut Fotos schießen, ohne dass jemand ins Bild lief:

fire-wave-valley-of-fire.jpg


valley-of-fire-photography.jpg


Einfach ein toller Spot, besonders auch durch die Nähe zu Vegas (knapp 45 Minuten entfernt). Nachdem ich wieder ein paar Gigabyte auf der SD-Karte mit Fotos vernichtet hatte, machte ich mich auf den Rückweg zum Auto. Auch wenn ich dort schon war, wollte ich als alter Star-Trek-Nerd natürlich noch zum Silica Dome – denn dort wurde damals Star Trek: Generations gedreht, und Captain Kirk kam dort (im Film!) um. Die Nachmittagssonne erstrahlte das Tal in einem wunderbar sanften Licht, und dort oben war es auch schön ruhig. Leider konnten die Fotos das schöne Licht nicht einfangen, aber gelohnt hat es sich auf alle Fälle.

silica-dome-valley-of-fire.jpg


Danach ging es vor Sonnenuntergang noch weiter nach Vegas für ein paar Stunden. Einerseits um die Stadt mal wieder zu sehen, andererseits weil Sonntag nachmittags die Route nach Los Angeles (oder in meinem Fall: Victorville) komplett mit Wochenend-Ausflüglern verstopft ist. Nach 45 Minuten Fahrt steuerte ich das Parkhaus des Caesars Palace an, da es als eines der wenigen noch keine Parkgebühren verlangt. Früher war alles besser: Vor einem Jahr noch konnte man in allen MGM-Hotels (z.B. Aria, Bellagio, MGM Grand) noch gratis parken, seit neuestem verlangen sie dafür aber Geld. Ziemlich dreist, da durch Parkgebühren und die Fantasie-Gebühr namens „Resort Fee“ ein Vegas-Aufenthalt inzwischen immer 30% teurer wird. In Vegas ließ ich meine Kamera im Auto, daher ein paar Bilder vom Juni diesen Jahres (ich merke gerade dass ich halt echt jedes halbe Jahr in Vegas herumeiere):

venetian-hotel-las-vegas.jpg


las-vegas-hotel-new-york-1.jpg


bellagio-hotel-night-fountain.jpg


treasure-island-hotel.jpg


In Vegas schlenderte ich dann nur etwas über den Strip und durch die Casinos, da man halt alles schon von drölf Besuchen kennt. Ein Stop dort ist zwar immer wieder OK, wenn er sich anbietet – aber irgendwann findet man halt auch in Vegas nix neues mehr und die Faszination lässt (auch durch die Überfüllung des Strips) irgendwann nach. Daher fuhr ich abends dann noch die 190 Meilen nach Victorville, zum Glück mit inzwischen recht entspanntem Verkehrsaufkommen (ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert). Das Comfort Suites in Victorville war dann aber recht enttäuschend, da hier anscheinend nur ein altes Hotel aufgekauft und leicht modernisiert wurde (hatte was von Gefängnis). Egal, für eine kurze Nacht sollte es reichen und mit lecker Taco-Bell-Dinner ging es dann ins Bett.
 

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
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47
Fellbach
Wahnsinns Fotos (y) Wir bekommt man es hin, dass die Sonne so tolle Strahlen hat?

Ein wunderbarer Reisebericht. Freue mich jetzt schon auf den nächsten
 
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