From Coast to Coast: Roadtrip von New York nach Seattle

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skyfly

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24.08.2015
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Danke Dir für diesen oppulent bebilderten Bericht Eures Roadtrips. Freue mich bereits auf die Fortsetzung und bin gespannt, zu welchen weiteren Erlebnissen Ihr mit diesem unhandlichen Vehikel gelangen konntet.

Das Vehikel war im Grunde gar nicht so unhandlich, da die Infrastruktur dafür ausgelegt ist. Parkplätze sind entsprechend groß, und oft noch für wesentlich größere Fahrzeuge vorgesehen.

PS: Freue mich ebenso auf unseren inoffiiellen Vft-Mini-Stammtisch in BKK in gut einem Monat, der mindestens in einem Reisebericht erwähnt werden wird. :)

Oh ja, da freue ich mich auch schon sehr drauf. Sowohl auf Bangkok als auch auf den Ministammtisch.
 
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flyermeier

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27.08.2021
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Vielen Dank für die Super Berichte und die tollen Bilder bis jetzt. Da lese ich gerne mit und schwelge etwas in Erinnerungen :)
 
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skyfly

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24.08.2015
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Tag 8: Von Chicago nach Sioux Falls​

953km, 9:12h

Heute galt es erneut, Kilometer zu fressen (oder besser: Meilen fressen?). Wir hatten uns den Ort Sioux Falls als heutiges Tagesziel gesetzt. Nicht, dass es uns da besonders hingezogen hätte, aber so richtig viele Orte gibt es da plötzlich gar nicht mehr, und ein Hotel für die Nacht wollten wir dann doch.

Von Chicago sind wir also aufgebrochen, und waren recht bald auf der Interstate I-90, auf der wir uns in den kommenden Tagen immer weiter Richtung Westen vorarbeiten sollten. Beginnend mit einem Schlenker nach Norden über Wisconsin ging es dann über den Mississippi River nach Minnesota, und von dort immer nur noch nach Westen.

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Die Zivilisation wurde zunehmend dünner, Industriebauten entlang der Route wurden seltener, und verschwanden irgendwann komplett, aber noch gab es viele Farmen mit riesigen Feldern und großen Silos. Und natürlich immer mal wieder Billboards. Eine Werbung fiel uns hier immer wieder auf: Wall Drug, 650 Miles, mit abnehmender Meilenzahl.

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Das Fahren selbst war übrigens sehr entspannt. Auf der Interstate waren 65-75mph erlaubt, und das war dann auch das Tempo, in dem sich alle fortbewegt haben. Vom Sportwagen bis zum Sattelschlepper. Also Tempomat reinmachen und treiben lassen, kein Überholzwang, keine Brummirennen, keine neurotischen Drängler. Einfach immer mitschwimmen, ab und an Fahrerwechsel machen, Mittagspause bei Buffalo Wild Wings, dazu schöne Musik hören und die Landschaft an einem vorbeiziehen lassen.

Kurz vor Sioux Falls haben wir dann die Grenze zu South Dakota überquert. Sioux Falls selbst war nach der ganzen Leere plötzlich doch wieder eine richtige Stadt irgendwo im Nirgendwo, mit über 200.000 Einwohnern. Wirklich Zeit, Lust und Grund für eine Besichtigung hatten wir aber nicht.

Unser Hotel war das La Quinta Inn & Suites by Wyndham Sioux Falls. Klassische Kettenkost für 90€. Selbiges galt für das Essen bei einem Kettenitaliener in der Nähe.
 

skyfly

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24.08.2015
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Tag 9: Von Sioux Falls in die Badlands​

444km, 4:53h

Auf den heutigen Tag hatten wir und schon gefreut, denn es sollte in die Badlands gehen, den ersten Nationalpark unserer Reise.

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Von Sioux Falls aus ging es zunächst auf der I-90 weiter Richtung Westen. Die Landschaft wurde zusehends steppiger – nur noch Grasland, so weit das Auge reicht. Und das reichte weit, denn die Landschaft war zunächst flach bis zum Horizont. Kaum Ortschaften, ab und an mal ein Billboard. Walls Drugs 200 Meilen.

Nach 225km überquerten wir schließlich bei Chamberlain den Missouri River, was gleichzeitig bedeutet, unsere Uhren erneut eine Stunde zurück zu stellen, von der Central Time auf die Mountain Time.

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Dignity of Earth and Sky in Chamberlain, SD

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Weitere 150km später kamen wir dann zu 1880 Town, einem Freiluftmuseum historischer Gebäude. Diese wurden von ihren ursprünglichen Orten überführt, wo sie oftmals im Weg waren und keinen Wert mehr boten. Und so hatten wir die Gelegenheit, einen wunderschönen Ort voller Western-Gebäude zu bewundern.

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Zurück auf der I-90 veränderte sich die Landschaft nun langsam, aber stetig, und wurde leicht hügelig, es gab immer mal wieder eine Furche in der Topologie, aber im Wesentlich sah man eines: Gras.

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Das eigentliche Ziel des heutigen Tages war aber der Badlands National Park, einer unwirtlichen Erosionslandschaft voller spannender und farbenfroher Felsformationen, die ihren Namen daher hat, dass es dort einfach nicht möglich war, Landwirtschaft zu betreiben.

Da der Park Teil des National Park Service ist mussten wir zunächst eine Eintrittskarte kaufen, wobei wir uns hier für die Jahreskarte für 80 USD entschieden hatten. Diese haben wir dann in einem der beiden Unterschriftenfelder unterschrieben, und schon standen uns alle weiteren Parks dieser Reise zur Verfügung. Der Einzeleintritt hätte sonst schon 30 USD gekostet.

Es hatte den Nachmittag über immer mal wieder geregnet, und der Himmel war dann doch etwas bedeckt, so dass wir es für diesen Tag mit einem Ausblick von mehreren Viewpoints belassen haben.

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Übernachtet haben wir inmitten des Nationalparks, in der Cedar Pass Lodge, wo wir für 186USD (damals 151€) eine Cabin gebucht hatten. In Anbetracht der Lage war das schon sehr in Ordnung, und entsprechend lange im Voraus ist hier ausgebucht.

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hopfi3k

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17.04.2023
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Tag 8: Von Chicago nach Sioux Falls​

953km, 9:12h

Heute galt es erneut, Kilometer zu fressen (oder besser: Meilen fressen?). Wir hatten uns den Ort Sioux Falls als heutiges Tagesziel gesetzt. Nicht, dass es uns da besonders hingezogen hätte, aber so richtig viele Orte gibt es da plötzlich gar nicht mehr, und ein Hotel für die Nacht wollten wir dann doch.

Von Chicago sind wir also aufgebrochen, und waren recht bald auf der Interstate I-90, auf der wir uns in den kommenden Tagen immer weiter Richtung Westen vorarbeiten sollten. Beginnend mit einem Schlenker nach Norden über Wisconsin ging es dann über den Mississippi River nach Minnesota, und von dort immer nur noch nach Westen.

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Die Zivilisation wurde zunehmend dünner, Industriebauten entlang der Route wurden seltener, und verschwanden irgendwann komplett, aber noch gab es viele Farmen mit riesigen Feldern und großen Silos. Und natürlich immer mal wieder Billboards. Eine Werbung fiel uns hier immer wieder auf: Wall Drug, 650 Miles, mit abnehmender Meilenzahl.

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Das Fahren selbst war übrigens sehr entspannt. Auf der Interstate waren 65-75mph erlaubt, und das war dann auch das Tempo, in dem sich alle fortbewegt haben. Vom Sportwagen bis zum Sattelschlepper. Also Tempomat reinmachen und treiben lassen, kein Überholzwang, keine Brummirennen, keine neurotischen Drängler. Einfach immer mitschwimmen, ab und an Fahrerwechsel machen, Mittagspause bei Buffalo Wild Wings, dazu schöne Musik hören und die Landschaft an einem vorbeiziehen lassen.

Kurz vor Sioux Falls haben wir dann die Grenze zu South Dakota überquert. Sioux Falls selbst war nach der ganzen Leere plötzlich doch wieder eine richtige Stadt irgendwo im Nirgendwo, mit über 200.000 Einwohnern. Wirklich Zeit, Lust und Grund für eine Besichtigung hatten wir aber nicht.

Unser Hotel war das La Quinta Inn & Suites by Wyndham Sioux Falls. Klassische Kettenkost für 90€. Selbiges galt für das Essen bei einem Kettenitaliener in der Nähe.
Cool mal etwas vom sonst so unbekannten Sioux Falls zu hören. Bin dort, bzw. eine halbe Stunde östlich knapp hinter der Grenze zu Iowa, im Juli zweieinhalb Wochen für ein Praktikum gewesen.
Einen halben Tag war ich mal in der Stadt und ich muss zugeben, dass ihr nicht viel verpasst habt. Lediglich der Falls Park ist wirklich sehenswert und einfach schön gemacht. Vom Aussichtsturm oder von der alten Mühle hat man dann echt einen super Blick. Wenn’s dann noch ein bisschen Geschichte sein darf gibt es direkt neben dem Park ein Museum über die landwirtschaftliche Geschichte der Stadt, wohlgemerkt mit kostenlosem Eintritt. Immerhin war der Viehmarkt der Stadt in den Siebzigerjahren mal der größte der gesamten USA.
Ich bin weiter dabei und lese gerne mit, freue mich auf die restliche Route :)
 

skyfly

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Einen halben Tag war ich mal in der Stadt und ich muss zugeben, dass ihr nicht viel verpasst habt. Lediglich der Falls Park ist wirklich sehenswert und einfach schön gemacht. Vom Aussichtsturm oder von der alten Mühle hat man dann echt einen super Blick. Wenn’s dann noch ein bisschen Geschichte sein darf gibt es direkt neben dem Park ein Museum über die landwirtschaftliche Geschichte der Stadt, wohlgemerkt mit kostenlosem Eintritt. Immerhin war der Viehmarkt der Stadt in den Siebzigerjahren mal der größte der gesamten USA.

Was wir in Sioux Fall tatsächlich noch gemacht haben war einen lokalen Liquor Store aufzusuchen, auf der Suche nach etwas Wein. Sind dann bei GoodSpirits Fine Wine gelandet, und waren ziemlich begeistert von der Bierauswahl. Was mich ebenfalls überrascht hatte war die Menge an Bierbrauutensilien und Zutaten, die dort angeboten wurden.

Ich bin weiter dabei und lese gerne mit, freue mich auf die restliche Route :)

Sehr gerne! :)
 
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skyfly

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Tag 10: Von den Badlands über Mount Rushmore und Devil’s Tower nach Gillette​

394km, 7:27h

Morgens um 5:30 Uhr waren wir schon wieder wach – die Stunde Zeitverschiebung von gestern spielte uns in die Hände. Der Regen hatte sich verzogen, die Sonne schien, und unsere Planung versprach einen wunderschönen Tag.

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Badlands National Park​

Begonnen haben wir mit einer Erkundung des Badlands Nationalparks. Die Farben und Formen der Felsformationen und Landschaft waren wirklich eindrucksvoll. Die Morgensonne tat ihr übriges. Seht selbst!

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Unsere Unterkunft der letzten Nacht

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Anschließend ging es für ein kurzes Teilstück zurück auf die I-90. Irgendwann kam dann auch das Örtchen Wall mit dem sagenumwobenen Wall Drug Store, der ja schon seit hunderten von Meilen ausgeschildert war. Haben dort mittelmäßig gefrühstückt – ziemliche Touristensause, aber natürlich mit Ansage.

Mount Rushmore​

Die Landschaft war inzwischen gar nicht mehr so flach wie ein paar 100km östlich. Vor uns erhoben sich die Black Hill Mountains, wo unser nächstes Ziel lag: Mount Rushmore, mit den in den Felsen gemeißelten Köpfen von George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Sehr patriotisch untermalt das ganze!

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Devil's Tower National Monument​

Unsere Strecke führte uns dann noch weiter um die Black Hill Mountains nach Wyoming, wo wir uns über Nebenstrecken zum Devils Tower National Monument vorgearbeitet haben. Drehort unter anderem von Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, und landschaftlich schon ziemlich einzigartig. Die Umrundung dauerte dann doch auch länger als zunächst angenommen, war aber wunderschön. Der Eintritt hätte 25USD betragen, aber wir hatten ja die Jahreskarte.

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Das Ziel unseres Tages war dann der Ort Gillette, wo wir ein Zimmer im Country Inn & Suites by Radisson für 74USD (61€) gebucht hatten. Wie schon zuvor in Sioux Falls hatte uns hier im Wesentlichen die Notwendigkeit einer Unterkunft hergezogen, und das Hotel war wieder einmal Kettenstandardkost. Aber anders als in Sioux Falls hatten wir im fußläufig erreichbaren Wyoming’s Grill and Chop House phantastische Steaks, und waren happy. Nach den Eindrücken dieses Tages war das aber auch nicht sonderlich schwer.
 
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skyfly

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Tag 11: Von Gillette nach Cody​

360km, 6:06h

Die heutige Etappe sollte uns nach Cody bringen, The Gateway to Yellowstone.

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Von Gillette aus sind wir hierfür zunächst weiter Richtung Westen gefahren. Die Landschaft wurde dabei zusehends unwirtlicher, die Topografie war aber spannend zerklüftet und von braunem Gras bedeckt. Und plötzlich konnte man am Horizont die schneebedeckten Gipfel des Bighorn National Forest sehen, welche die ersten Ausläufer der Rocky Mountains auf unserer Route waren!

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Hier in dieser Gegend war unser riesiger Chevrolet Tahoe übrigens plötzlich gar nicht mehr soooo groß. Pick-Up-Trucks sind der Standard, oftmals mit großen Pferdeanhängern im Schlepptau. Oder auch mit Kombi-Wohnwagen, für Ross und Reiter. Hauptsache sehr groß.

Wir haben die I-90 dann in Buffalo, WY verlassen, wo wir uns etwas Zeit für Sightseeing und ein paar Einkäufe genommen haben.

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Unsere Tour führte uns anschließend weiter durch den Bighorn Forest. Wirklich schön anzusehen, und eine willkommene Abwechslung nach der kargen Landschaft von vor nur wenigen Stunden! Und natürlich ein willkommener Ort, um die Sandwiches aus Buffalo ihrer finalen Bestimmung zuzuführen!

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Von dort aus führte uns unsere Route über Nebenstrecken bis ins das beschauliche Cody, welches übrigens Sitz des Yellowstone Regional Airport (COD) ist. Wir hatten dort das AmericInn by Wyndham Cody gebucht, für stolze 216USD. Durch seine 'unmittelbare' Nähe zum Yellowstone National Park waren die Preise in Cody aber überall sensationell teuer („Der Markt regelt!“).

Es gibt aber noch eine weitere Attraktion, für die sich Cody rühmt: „Rodeo Capital of the World!“ Und wie es der Zufall so wollte fand während unseres Besuchs dort die Cody Rodeo Stampede Meisterschaft statt. Für diese hatten wir uns schon aus Deutschland Karten gesichert, auch wenn wir von Rodeo natürlich ähnlich wenig Ahnung haben wie von Football. Trotzdem war das ein (erneut sehr amerikanisch-patriotisches) Erlebnis. Rausgeputzte Familien, Nationalhymne, Ehrung der Veteranen. Danach dann verschiedenste Wettkämpfe, angefangen über Cowboys auf Pferden, die die Kälber mit Lassos einfangen, und später dann natürlich das Einreiten der Pferde, sowie einige Bull-Rides. Sehr dynamisch, sehr eindrucksvoll. Ich hatte aber zugegebenermaßen nicht den Eindruck, dass von den Anwesenden mehr als nur eine Handvoll Hillary Clinton gewählt hatten.

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Hier noch ein kleiner Zusammenschnitt meiner bescheidenen Handy-Videos:
 
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munich1705

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19.11.2018
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Sehr schöner Reisebericht, tolle Bilder !
Viele Erinnerungen, wir sind vor 20 Jahren so ziemlich die gleiche Route gefahren, dann ab Yellowstone aber südlich weiter. Und ja in Cody waren wir auch in der "Stampede", damals rein zufällig; Abendkasse quasi, da ging das noch.
Freu mich wie es weitergeht ....
 
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skyfly

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24.08.2015
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Sehr schöner Reisebericht, tolle Bilder !
Viele Erinnerungen, wir sind vor 20 Jahren so ziemlich die gleiche Route gefahren, dann ab Yellowstone aber südlich weiter. Und ja in Cody waren wir auch in der "Stampede", damals rein zufällig; Abendkasse quasi, da ging das noch.
Danke! :) Wahrscheinlich wäre das auch an der Abendkasse gegangen, aber nachdem man das auch online kaufen konnte mussten wir da auch nichts riskieren. Im Umfeld war auch noch ganz viel Lokalkolorit, kuchenverkaufende Kinder, Dodge RAM Präsentation, Pferdeanhängerverkauf, ...
 
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skyfly

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24.08.2015
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Tag 12: Yellowstone National Park​

221km

Der Besuch des Yellowstone National Park stand schon lange auf unserer Bucket List, gilt er doch als der älteste Nationalpark der Welt (mindestens aber der älteste der USA), ist UNESCO Weltnaturerbe. Als einer der großen Super-Vulkane ist er bekannt für seine vielen Geysire, Fumarolen und weitere geothermale Besonderheiten, und natürlich für die Flora und Fauna. Blöderweise liegt dieser Park aber mitten auf einem aktiven Vulkan in the middle of nowhere. Wirklich weit weg von allen Orten, an die es uns schon mal verschlagen hat. Zu weit weg, als das wir das bei unseren vorherigen Road Trips rund um Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada hätten „mitnehmen“ können. Nun sollten wir aber endlich die Gelegenheit haben, Yellowstone im Rahmen dieses Road Trips zu besuchen.

Dafür, dass Cody als Tor zu Yellowstone gilt, waren es bis zum East Entrance des Yellowstone National Park dann doch noch mal 80km zu fahren. Andererseits: der Park ist so groß wie Korsika und liegt durchschnittlich auf 2440m über dem Meeresspiegel. Eintritt hatten wir ja bereits beglichen, und hätte sonst 35 USD gekostet.

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Ein paar Kilometer weiter rümpfte es neben mir empört die Nase, und ich wurde ob etwaiger Darmwinde böse angeschaut. Kam aber nicht von mir, sondern von draußen, vom Ufer des Sees, und stank gewaltig. Geruchsempfindlich darf man hier also schon mal nicht sein. Dafür gab es schon die ersten Wildtiere zu sehen.

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Dämpfe vom Ufer des Yellowstone Lake

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Lake Yellowstone

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Was man am Wegesrand nicht so alles findet!

Grand Prismatic Spring​

Als erstes Ziel haben wir Grand Prismatic Spring angesteuert, die drittgrößte Thermalquelle der Welt, und die größte der USA. Besonders hervorstechend sind hier die Farben, die auf einzellige Mikroorganismen zurückzuführen sind. Schon auf dem Weg hierhin fiel uns auf, dass es überall dampft und sprudelt. Das Wasser drückt 71°C heiß aus der Quelle, 2000 Liter pro Minute.

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Old Faithful​

Anschließend haben wir Old Faithful bewundert, einen Geysir, der nicht nur zufällig neben einem großen Visitor-Center liegt, sondern auch für die Regelmäßigkeit seiner Eruptionen bekannt ist (ca. alle 90 Minuten). Die Ranger teilen einem recht genau mit, wann es wieder los geht, so dass man sich frühzeitig positionieren kann. Platz hierfür gibt es in einem halbrunden Amphitheater reichlich, und der ist für die Menschenmengen auch erforderlich. Trotzdem, sehr spannend zu sehen, wie dort plötzlich gurgelnd eine Wasser/Dampf-Fontäne hochpustet.

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Die Zeit bis zum nächsten Ausbruch haben wir dann in der Nähe von Old Faithful verbracht, so es diverse weitere Geysire und farbige Pools gibt.

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Für die Übernachtung war es uns gelungen, ein Zimmer in der Canyon Lodge zu ergattern (214$/175€), die - anders als Cody - tatsächlich mitten im Park gelegen ist. Wir hatten hierfür mehrere Anläufe gebraucht, da wohl mit Öffnung des Buchungstools immer mehr oder weniger alle Zimmer in allen Park-Lodges sofort weg sind, aber dann einige mit sich ändernden Plänen doch wieder verfügbar werden. Hierdurch haben wir uns an diesem Tag weitere Fahrerei ersparen können – denn auch die Entfernung innerhalb des Parks hatten es in sich. Anders als die Kulinarik vor Ort, die konnte man leider vergessen.
 

skyfly

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24.08.2015
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Kurzer Disclaimer: Die nächsten 11 Beiträge (Puh!) werde ich nicht ganz in der Frequenz raushauen können wie die vorherigen 12. Hatte letzte Woche Urlaub, und obwohl verreist, war das Wetter in Südtirol doch so, dass es sich immer mal wieder angeboten hat, am PC zu sitzen und etwas in Erinnerung zu schwelgen. Ab morgen werde ich dann erst mal wieder arbeiten, und habe recht volles Programm. Und irgendwie macht das Erstellen der Texte und auch das Zusammenstellen der (natürlich schon komplett bearbeiteten) Fotos zwar viel Spaß, kostet aber trotzdem auch recht viel Zeit.
 

solo@wor

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02.08.2022
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Riesen Dankeschön für diesen Bericht :D

Ich plane für nächstes Jahr selbst einen 10 Wochen Roadtrip durch die USA, welcher ebenfalls in NYC starten soll. Für mich geht es dann zwar erstmal direkt in Richtung Süden, aber für den späteren Verlauf habe ich deinem Report bereits einige Inspirationen entnommen und ich werden diesen Thread definitiv nochmal überfliegen, sobald es für mich im Norden in Richtung Westen geht.

Ich bin sehr hyped auf mehr, aber nimm dir die Zeit! :)
 

skyfly

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Tag 13: Von Yellowstone nach Bozeman​

240km, 4:45h

Der heutige Tag würde ähnlich spektakulär werden wie der gestrige. Von unserer Unterkunft aus starteten wir also zunächst Richtung Süden, um eine weitere Besonderheit von Yellowstone zu erkunden: die Schlammvulkane. Der Weg dorthin begann schon mit wildlife on the road, und allerhand schöner Landschaft.

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Mud Volcano​

Die Schlammvulkane selbst bestanden aus einer Mondlandschaft voll blubbernder, dampfender Schlammtöpfe, einer besonderen Erscheinungsform der Fumarolen. War irgendwie wie in einem Sci-Fi-Film. Sehr unwirklich, und auch olfaktorisch schwierig.

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Der weitere Verlauf der Strecke hat uns dann auch weitere optische Highlights beschert.

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Norris Geyser Basin​

Im Anschluss sind wir dann in das heißeste Geysir-Becken des Yellowstone Nationalparks gefahren, das Norris Geysir Basin. Noch eine Mondlandschaft voller fauchender Geysire.

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Mammoth Hot Springs​

Ganz im Norden des Yellowstone Parks haben wir dann noch die Mammoth Hot Springs besucht. Spannende Gegend mit sehr gelben Felsen, den Sinter-Terrassen und etlichen heißen Quellen.

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Yellowstone war beeindruckend. Obwohl wir schon viele Orte dieser Welt bereist haben, war dies für uns doch der exotischste Flecken, an dem wir jemals waren. Fast wie nicht von dieser Welt. Die Bilder bringen das Gefühl, die Eindrücke und das Erlebnis nur ansatzweise rüber. Ich will jetzt noch kein Fazit dieser Reise ziehen, und es ist auch schwierig, etwas als den besten Ort zu bezeichnen – das würde den anderen eindrucksvollen Orten dieser Reise nicht gerecht werden. Aber wirklich besonders war es schon hier, und ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, Yellowstone selbst zu erleben.

Beim Verlassen des Yellowstone National Parks haben wir dann bald auch die Grenze von Wyoming zu Montana überquert, auf unserem weiteren Weg Richtung Norden.

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In Livingston haben wir dann erstmal das völlig verdreckte Auto durch die Waschanlage gefahren, und wir hatten erstmals seit Cody wieder Mobilfunkempfang. Da hat uns auch prompt die Realität wieder eingeholt, als mich die dringenden Rückrufbitten meines Chef-Chefs erreicht haben. Nach dem anschließenden Telefonat war ich dann plötzlich eine Stufe in der Hierarchie nach oben gerutscht. Dinge gibt’s - Grund zu Feiern.

Tatsächlich gab es noch mehr Grund zu feiern, denn heute war der 4. Juli - Independence Day. Als Ziel der heutigen Etappe hatten wir uns den Ort Bozeman rausgesucht, einem recht liberalen Örtchen im ansonsten doch stockkonservativen Montana, mit 53.000 Einwohnern, einer Universität, dem größten Flughafen Montanas (BZN), und – trivia! – auch der Ort, an dem Zafron Cochrane am 5. April 2063 das erste Mal mit Warp-Antrieb ins All geflogen sein wird. Ich hatte mir nämlich gewünscht, July 4th nicht irgendwo in einem seelenlosen Motel entlang der Straße zu verbringen.

Wir haben Bozeman über die I-90 erreicht, und hatten dort das Country Inn & Suites by Radisson gebucht, für 169€/171$. Beim Spaziergang durch das wirklich idyllische Stadtzentrum von Bozeman kehrte allerdings schnell Ernüchterung ein. Denn wegen des Feiertags hatten alle Restaurants entweder schon geschlossen, oder würden spätestens am frühen Abend schließen. Wir konnten grade noch last minute einen Tisch in einem Barbecue Restaurant ergattern, in dem man uns etwas angesäuert angeschaut hat, da wir wohl zwischen ihnen und ihrem Feiertag/-abend standen. Learning: die Idee, den 4. Juli in einem schönen Örtchen verbringen zu wollen, war noch ausbaufähig. Trotzdem konnten wir abends auf dem Gallatin Country Fairground ein schönes Feuerwerk genießen.
 

skyfly

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Tag 14: Von Bozeman in den Glacier National Park​

565km, 7:37h

Heute haben wir uns östlich entlang der Rocky Mountains Richtung Norden bewegt, quer durch Montana, bis 15km vor der kanadischen Grenze, quer durch diesen doch schwierig konservativen Staat.

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Gestartet sind wir von Bozeman erneut auf der I-90, sind aber schon bald auf Nebenstraßen in den Norden abgebogen. Frühstück haben wir bei einer größeren Bäckerei geholt. Vor uns in der Schlange ein junger Kerl mit rotem MAGA Baseball-Cap. Mein lieber +1 hatte schon tief Luft geholt, um ihn zu fragen, ob er denn dumm sei (oder so ähnlich), als sich plötzlich Papa dazugesellt hat. 2 Meter großer Schrank, ebenfalls MAGA Cap, brutales Gesicht, blaues Auge. Da war +1 zum Glück plötzlich gaaaanz still, und wir haben uns mit unseren Einkäufen still verdrückt. Puh!

Die Fahrt selbst führte uns durch sehr landwirtschaftlich geprägte Gegenden voller Viehzucht, aber durchaus auch mit pittoresken Orten, die wir so gar nicht erwartet hatten. Zum Beispiel Augusta.

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Darf nicht fehlen: Flintenladen

Entlang unserer weiteren Route sind wir aber auch immer wieder an sehr ärmlichen Wohnwagensiedlungen vorbeigekommen, bewohnt von amerikanischen Ureinwohnern, den Verlierern der Geschichte.

Unser Ziel war heute ein Blockhaus unweit des Glacier National Park, bei den Glacier Trailhead Cabins, für ca. 155€.

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Und zur Belohnung gab es dann abends ein tolles Steak im Cattle Baron Supper Club.

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Endlich mal food porn!
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.837
3.418
Tatsächlich gab es noch mehr Grund zu feiern, denn heute war der 4. Juli - Independence Day. Als Ziel der heutigen Etappe hatten wir uns den Ort Bozeman rausgesucht, einem recht liberalen Örtchen im ansonsten doch stockkonservativen Montana, mit 53.000 Einwohnern, einer Universität, dem größten Flughafen Montanas (BZN), und – trivia! – auch der Ort, an dem Zafron Cochrane am 5. April 2063 das erste Mal mit Warp-Antrieb ins All geflogen sein wird. Ich hatte mir nämlich gewünscht, July 4th nicht irgendwo in einem seelenlosen Motel entlang der Straße zu verbringen.
Beste Trivia seit langem hier.
Und herzlichen Glückwunsch zur Beförderung!
 

skyfly

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Tag 15: Von Glacier nach Kalispell​

134km, 4:13h

Unser heutiger Programmpunkt war der Besuch des Glacier National Park, und die damit verbundene Überquerung zweier Gebirgsketten an der Ostflanke der Rocky Mountains. Diese Gebirgskette gilt als Scheitelpunkt Nordamerikas und ist gleichzeitig auch die kontinentale Wasserscheide.

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Für uns, die wir geographisch und auch geologisch nicht so extrem bewandert sind, gleichzeitig aber auch verwöhnt sind durch die Nähe zu den Alpen, war diese Etappe zwar sehr schön, aber natürlich längst nicht so Ausgefallen wie das wirklich außergewöhnliche Yellowstone, oder auch die Mondlandschaften von Badlands. Trotzdem hatten wir hier eine sehr schöne Wanderung über Schneelandschaften hin zu einem spektakulären Aussichtspunkt auf Hidden Lake.

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Entfernungstechnisch war dies heute eine unserer kürzeren Etappen, sollten wir doch schon in Kalispell auf der anderen Seite der Bergkette übernachten. Dort hatten wir uns ein Zimmer im Greenwood Village Inn & Suites gebucht. Riesige Zimmer für 119€/146$. Hat uns aber sehr, sehr stark an ein Altersheim erinnert, mit Klingelschnüren in Zimmer und Bad, der überdachten Salon-Halle, … Gut, wir wollten hier nur eine Nacht übernachten, und das war in Ordnung.

Abends dann noch solide mexikanische Kost bei Casa Mexico, was genau genommen auch schon ganz schön weit weg ist von Mexiko.
 

skyfly

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24.08.2015
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Tag 16: Von Kalispell weiter in den Westen nach Ellensburg​

704km, 9:12h

Von Kalispell hat uns unsere Route heute über Nebenstraßen durch Wälder zunächst Richtung Nordwesten geführt, vorbei an malerischen Seen, hin zu den reißenden Strömen der Kootenai Falls.


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Von dort aus haben wir dann Montana verlassen und haben die Grenze zu Idaho überquert, was für uns erneut (aber letztmalig) bedeutete, unsere Uhren um eine Stunde zurückstellen zu müssen auf die Pacific Time. Für uns war dieses mehrfache Uhrenumstellen auch einen Beleg für die schiere Entfernung unserer Reise, die ja irgendwie auch kontinuierlich voran ging.

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Bald waren wir dann zurück auf der I-90 und haben dort die Grenze zu Washington überquert, dem letzten US-Bundesstaat dieser Reise. Die Landschaft war nun plötzlich wieder Flach wie ein Brett. Keine Berge, weit und breit. Und so galt es erneut, Meilen zu fressen an dieser letzten wirklich langen Etappe.

Spektakulär war dann aber die Überquerung am Columbia River.

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Das Tagesziel war die Kleinstadt Ellensburg (18.000 Einwohner), wo wir im Best Western Plus Ellensburg Hotel gewohnt haben (134€/165$). War sehr in Ordnung. Sollte uns aber weniger in Erinnerung bleiben als das in der darauffolgenden Nacht gewählte Motel. Abendessen in der Ellensburg Pasta Company. Solide.