Hotels
Eine Rundreise steht und fällt mit der Hotelwahl. Da wir inzwischen ziemlich genau wissen, worauf wir persönlich Wert legen und worauf nicht, waren wir mit unserer Wahl größtenteils sehr zufrieden. Dem einen oder anderen wird es nicht individuell genug und zu unpersönlich sein, aber vielleicht nützt es trotzdem, kurz etwas zu den Hotels zu schreiben. Ich versuche, möglichst objektiv zu sein, auch wenn es mir sicher nicht immer gelingt.
Alt Hotel Halifax Airport,
NS: sehr neues, zweckmäßiges modernes Hotel direkt mit dem Flughafen verbunden. Sauber und man kann nach einem langen Flug direkt ins Bett fallen, ohne noch einen Mietwagen abzuholen oder Shuttle zu beanspruchen.
Rum Runners Inn, Lunenburg, NS: der Name lässt auf ein "Piraten und Schmuggler Hotel" schließen, der Hotelinhaber ist sehr nett und hilfsbereit, außerdem mit (stil)echtem zahmem Papagei ausgestattet. Nett, aber eher zweckmäßig als wirklich urig-charmant. Leider war das Hotelrestaurant zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Fand es eher enttäuschend, wenn auch nicht wirklich schlecht.
Lanes Privateer Inn, Liverpool, NS: Eigentlich genau das, was ich im Hotel davor erwartet hätte: nettes, uriges Inn
mit gutem gemütlichen Hotelrestaurant mit netter Lage am Wasser. Dafür, dass ich wenig erwartet habe eine angenehme Überraschung.
Cooper's Inn, Shelburne, NS: Ganz klar eines der absoluten Highlights, was unsere Hotels angeht. Liebevollst eingerichtetes historisches Gebäude (Das erste Foto oben aus Shelburne zeigt das Haupthaus) mit Garten.
Unser Zimmer lag ruhig im Nebengebäude.
Die Gastgeber erzählen einem bei Interesse auch gern was zur historischen Umgebung und geben nützliche (soweit bei 2-3 Restaurants im Ort möglich) Restaurranttips. Außerdem gab es einen hellblauen Teddybär als Gastgeschenk, der mit uns weiterreisen durfte. Mit Plüschtieren kriegt man mich immer. Dabei wäre "Bestechung" spätestens nach dem herausragenden, komplett mit frischen Zutaten hausgemachten Frühstück eigentlich gar nicht nötig gewesen.
Digby Pines Golf Resort, Digby, NS: Eines der zwei staatlich geführten Hotels in Kanada. Sieht altehrwürdig aus,
ist aber teilweise schon ziemlich in die Jahre gekommen. Vor allem das Badezimmer hätte eine Renovierung nötig. Dafür gibt es einen Außenpool, in dem man mal richtig schwimmen kann. Das Hotelrestaurant ist recht gut, insbesondere die Prime Rib, die es mittwochs gibt ist sehr beliebt und wirklich hervorragend (insbesondere mittwochs ist eine Reservierung daher dringend und frühzeitig erforderlich).
Delta Hotel by Mariott, Saint John, NB: Wir haben mit Delta by Mariott eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht und wollten uns in Saint John irgendwie auf keine Experimente einlassen (was sich beim Anblick der Stadt auch als gut erwiesen hat). Alternativ hatten wir das Hilton im Auge, das lag zwar schöner direkt am Wasser, hatte aber schlechtere Bewertungen. Es handelt sich um ein etwas älteres Delta, aber völlig ok für zwei Nächte. Leider war die Vorfahrt zum Ausladen gerade eine Baustelle und so mussten wir mit Koffern vom Parkhaus durch das angeschlossene Einkaufszentrum zum Hotel wandern. Naja, gibt schlimmeres.
Rodd, Miramichi, NB: Nett am Fluss gelegenes Hotel, ansonten nothing to write Home about.
Das angeschlossene Restaurant "1809" sollte man allerdings besser meiden, außer einem schönen Sonnenuntergang auf der Terasse hatte es absolut nichts zu bieten. Die Lebensmittelqualität war einfach miserabel, die Zubereitung nicht besser. Hatte bis Juli ganz gute Kritiken, diese gehen inzwischen drastisch bergab.
Delta Hotel by Mariott, Bausejour, NB: Wieder so eine "Standardbuchung", etwas moderneres Delta, wir waren zufrieden. Erstaunlicherweise war hier ein Frühstück in der Buchung enthalten. Sogar mit Buffet, war ok, auch wenn das Personal sehr schnarchnasig war. Mein Eindruck sehr oft in Hotels: Beim Frühstück werden die eingeteilt, die zu tranig für den Abendservice sind. Wer unter einer Army-/Uniformphobie leidet, sollte dieses Hotel meiden, offenbar wohnen hier alle, die in Moncton eine Fortbildung machen (es gibt dort ein mir nicht näher bekanntes Aus- bzw. Fortbildungszentrum der kanadischen Armee).
West Point Lighthouse, PEI: Hier bin ich irgendwie zwiegespalten. Die Lage ist sehr schön, es ist auch mal toll und urig, in einem Leuchtturm zu übernachten. Für eine Nacht war es eine originelle Erfahrung. Das Zimmer ist allerdings sehr klein (geht aber auch aus der Beschreibung bzw. den Kritiken hervor) und das war für eine Nacht auch nicht tragisch.
Die Aussicht war zwar schön,
und hier kommt jetzt das große "aber" (nein nicht die Fliegengitter am Fenster, auf die würde ich in der ganzen Region nicht verzichten wollen): Das Zimmer war in der zweiten Etage des Leuchtturms, die erwartete "Leuchtturm und super Aussicht"-Stimmung stellte sich bei mir einfach nicht so richtig ein. Außerdem befinden sich direkt nebenan die Zimmer des Inns, die alle Balkone mit wunderbarem Meerblick haben, die zweite Etage ist also etwa genauso hoch wie das "Leuchtturmzimmer". Ich muss gestehen, ob des Traumwetters bei unserer Ankunft war ich mit meinem Leuchturmzimmer im zweiten Stock des Leuchtturms maßlos enttäuscht. Bei den abends aufziehenden Wolken inklusive Wind konnte man den fehlenden Balkon dann verschmerzen. Bei mehr als einer Nacht Aufenthalt würde ich aber auf jeden Fall eins der Zimmer im Inn mit Balkon und kein Leuchtturmzimmer buchen. Man muss noch dazu sagen, das Bad im Leuchtturm mit freistehender Wanne und zusätzlicher Dusche ist toll, könnte aber ein paar kleinere Renovierungen, wie zum Beispiel einen neuen Spiegel vertragen.Das Frühstück hat Jugendherbergscharme.
Holman Grand, Charlottetown, PEI: Endlich mal kein abgeranzter, nordamerikanischer Hotelzimmerteppichboden. Auch ansonsten ist das Hotel sehr schön und modern eingerichtet und sogar sehr gut schallgedämmt. Wenn jetzt noch die Reinigungskraft in der Lage gewesen wäre, schon nach der ersten Bitte um Reinigung den Rand am Übergang vom eingelassenen Waschtisch zum Waschbecken zu reinigen, weil bei jedem Händewaschen braune Brühe von dort ins Waschbecken lief... Am nächsten Tag nach der nächsten Bitte hätte man dann statt NUR den Rand auch das restliche Waschbecken gern nochmal reinigen dürfen... Ja DANN wäre dieses Hotel ganz klar das Top-Standard-Hotel auf unserer Tour gewesen.
Maritime Inn, Port Hawkesbury, NS: Notwendiger Zwischenstop auf der Route in einem typischen kleinen nordamerikanischen Mittelklassehotel. Mal wieder nothing to write home... wäre da nicht die angenehme Überraschung beim Hotelrestaurant abends gewesen, eine unglaublich nette, herzliche Bedienung und erstaunlich gutes Essen. Das Frühstück war ebenfalls großartig, besonders die hausgemachten Pancakes.
Cornerstone Motel, Chéticamp, NS: Auch hier sehr freundliche, zuvorkommende, hilfsbereite Inhaber. Eine der ruhigsten Unterkünfte, was auch daran liegen kann, dass das Gebäude nur einstöckig ist und wir das letzte Zimmer hintenraus zum See weit ab von der Straße haben.
Eigentlich haben wir uns hier sehr willkommen gefühlt, zumindest bis ich die Mappe mit den Hotelinfos aufschlage und eine riesenlange Verbots- und bitte Ruhe- und überhaupt-Liste vorfinde. Nicht dass diese für uns relevant gewesen wäre, aber es war doch ein wenig übertrieben, den Gästen sogar zu erklären, dass man handtücher bbitte nur für den Körper verwendet (ich bezweifle nicht, dass es auch Menschen gibt, die Hotelhandtücher für was auch immer benutzen, aber kann man die durch solche Listen davon abhalten???)
Cambridge Suites, Sydney, NS, kurz: nettes Wohnzimmer, kleines Schlafzimmer, Klimaanlage mieft, wir öffnen stattdessen Fenster. Ausnahmsweise Frühstück gebucht, etwas spät dran gewesen, man war um viertelvor 10 schon das Buffet am Abräumen, weil das Frühstück offiziell um 10 endet, aber wir bekamen noch alles. Nichts spannendes, aber immerhin gabs Waffeln. Auf jeden Fall ok als Zwischenstop im Nirgendwo
Sea Wind Landing, Larrys River, NS (Sollte jemand das Inn mal suchen, es liegt außerhalb von Larrys River, aus Richtung Sydney kommend ein gutes Stück
davor.) Wo wir gerade bei der Lage sind, das Inn liegt wirklich sehr schön abgelegen direkt am Meer (den Strand hatten wir ja oben schon), nur durch ein kleines Wäldchen getrennt. Das Inn besteht aus drei Häusern, dem Restaurant/Aufenthalts/Rezeptionsbereich (eventuell befinden sich hier im Obergeschoss auch noch Zimmer), dem Wohnhaus der Gastgeber und einem weiteren Haus, in dem sich unser Zimmer im Erdgeschoss befand. Im Restaurant wird sowohl Frühstück als auch Abendessen gekocht. David, der Inhaber des Inns kocht selbst und das sogar ziemlich gut. Das Sea Wid Landing teilt sich auf jeden Fall zusammen mit dem Cooper's Inn Platz eins bei unseren Favoriten. Auch hier sehr nette Gastgeber, die sehr hilfsbereit sind und mit denen man gut ins Gespräch kommt. Was des einen Teddybär, sind der anderen Hunde (passenderweise heisst einer der beiden Teddy), und mit Hunden kriegt man mich ja auch immer
![Smile :) :)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
. Menschen, die keine Hunde mögen, sei allerdings von dieser Unterkunft abgeraten, da die Hunde sich frei auf dem Gelände und im Rezeptions/Aufenthaltsbereich bewegen. Ins Restaurant und die Küche gehen sie aber nicht. Ich fand die beiden Hunde jedenfalls auch sehr sympathisch und habe mich dort als Hundebesitzer sehr wohl gefühlt.
Franklin
The Hollis, Halifax, NS: Hier haben wir wieder eine Suite mit geräummigem Wohnzimmer mit ebenso großer Küchenecke (da die Fotos ohnehin missglückt sind, macht es auch nichts, dass ich die Küchenzeile gar nicht fotografiert habe). Wirkt alles recht modern und sauber, allerdings sind die Fenster so schlecht isoliert, dass man, selbst wenn man sich drei Wochen an hellhörige nordamerikanische Bauweise gewöhnt hat, überrascht ist, wie viel man vom Leben auf der Straße im 9. Stock noch mitbekommt. Besonders schön, da Halifax ja aktuell eine Großbaustelle ist.
Flüge in
Air Canada Signature (Business) Class
Strecke AMS - YYZ -YHZ - YYZ - AMS
Da es kaum Direktverbindungen Europa - Halifax gibt, haben wir uns für die Strecke von Amsterdam über Toronto entschieden. Hat den Vor-(oder Nach-)teil des relativ kurzen Flugsegmentes AMS - YYZ, das etwa eine Stunde kürzer ist als der Flug ab Frankfurt, aber noch nicht so kurz wie ab London, wo Air Canada inzwischen nur noch die 737 Max ohne Lie Flat Sitze einsetzt.Man
kann also auf dem Rückflug sehr gut schlafen, allerdings maximal etwa 5 Stunden.
Der Nachteil an der Verbindung ist hingegen, dass man YYZ - YHZ quasi wieder zurück muss, bzw. auf dem Rückweg in die "falsche" Richtung fliegt. Wenn man gerne fliegt und angenehmes Fluggerät hat, so wie wir auf dem Rückflug, ist das kein Problem, auf dem Hinflug hätte ich dank Gewitter, Verspätungen in Toronto, heftigen Turbulenzen und ziemlich abgeranzter E190 auch irgendwie gut darauf verzichten können.
Sitze
Über die E190 von der Strecke YYZ - YHZ reden wir mal einfach nicht. Ansonsten ist die neue 787 Signature Class mit den Reverse Heringbone Lie Flat Sitzen sowohl zum Sitzen, als auch zum Liegen für uns sehr komfortabel gewesen, wenn man allerdings etwas größer und breiter ist, sind die Sitze doch recht eng. Der Airbag am Gurt hat zumindest mich überhaupt nicht gestört, hätte es mir - gerade im Liegen - viel schlimmer vorgestellt. Hatte den Gurt allerdings auch immer über der Decke.
Auch die Signature Class Sitze in der noch ganz neuen 737 Max sind sehr komfortabel und vor allem auch sehr angenehm breit. Zu Sitzneigung und Schlafkomfort kann ich allerdings nichts sagen, da ich dies nicht getestet habe. Für einen mehrstündigen Tagflug sind die Sitze jedenfalls sehr angenehm.
Service
Der Service war auf allen Flugsegmenten (soweit wir ihn in Anspruch genommen haben, auf dem Rückflug haben wir fast nur geschlafen) sehr freundlich und zuvorkommend. Die Ansprache erfolgte jeweils in der korrekten Sprache (man hat ja bei AC per se schonmal die Wahl zwischen Englisch und Französisch, sobald kleinere Unsicherheiten, in welcher Sprache man angesprochen werden möchte, beseitigt waren, wurde stets die korrekte Sprache gewählt.) Die Ansprache erfolgte sogar recht oft mit Namen. Auch wenn man im Flugverlauf mal mit Getränkewünschen in die Galley ging oder am Platz etwas orderte, wurde man stets extrem freundlich und zuvorkommend behandelt. Kein Vergleich zu meinem Air Canada Erlebnis aus den 90ern, das mir noch im Gedächtnis klebt, mit strengen, dunkelgrün gekleideten reifen Damen, die einem echt Angst einflösten
Lounges
Aspire Lounge Amsterdam: Voll, kleines Essensangebot, nichts spannendes.
Maple Leaf Lounge Toronto (Inland): verhältnismäßig groß, hell, geringes Essensangebot, der Moment, in dem uns wieder einfiel, dass Trinkwasser in Kanada üblicherweise gechlort ist und dementsprechend schmeckt.
Maple Leaf Lounge Halifax: Klein, rech voll, kleines Essesnangebot, nichts spannendes.
Air Canada Signature Suite Toronto: Dreigeteilt: Lounge, Buffet, Restaurant. Gute Speisenauswahl, Restaurantqualität, Speisen aus dem Buffetbereich können auch zusätzlich im Restaurant gegessen werden. Abends wenn viele Transatlantikflüge starten, extrem (zu) voll, Wartezeit auf Speisen im Restaurant dennoch im Rahmen, vorausgesetzt, es ist ein Platz frei.
Mietwagen:
Gebucht: Midsize SUV Ford Escape, Jeep Compass o.ä.
Erhalten: Premium SUV Ford Edge
Schon unser drittes Upgrade in Folge bei Alamo. Nachdem wir 2014 ein Midsize SUV gebucht und den Jeep Wrangler Cherokee Sahara, der sogar eine eigene Mietwagenklasse darstellt, erhielten und 2016 immerhin ein Upgrade vom Chevrolet Cruze auf den Malibu erhalten haben, machen wir doch gleich mal weiter mit dem Ford Edge statt des gebuchten Midsize SUV.
Mit dem Auto waren wir sehr zufrieden, der Innenraum war sehr luxuriös mit Ledersitzen, Lederlenkrad, Sitzeizung und -kühlung, Radio mit Navi und allem möglichen Schnickschnack und großem Glasschiebedach ausgestattet. Technisch gibt der Ford Edge in unserer Ausstattung so ziemlich alles her, was man bei einem Premium SUV erwartet, alle möglichen Fahrhilfen vom Tempomat mit Abstandhalter über Rückfahrkamera bis hin zur automatischen Einparkhilfe. Der permanente Allrad mit Automatikgetriebe sogte für eine komfortable und stabile Fahrweise, auf Schotterstraßen lies sich die Automatik in "S" schalten und das Gefährt wurde tatsächlich recht gut und komfortabel geländegängig. Auch wenn man denn mal etwas flotter beschleunigen muss (was bei kanadischen Straßenverhältnissen eher selten vorkam) war er ausreichend motorisiert. Mit gut 10 l/100 km war der Verbrauch auch noch für nordamerikanische Verhältnisse sehr human.
Hätte ich eine größere Garage und kanadische Straßenverhältnisse hier zu Verfügung, ich würde glatt über die Anschaffung des Autos nachdenken, hat mir sehr gefallen.
Tja, das wars dann wohl endgültig, jetzt, wo der Urlaub auch schriftlich aufgearbeitet ist. Jetzt bleibt mir nurnoch, denjenigen, die bis hierhin durchgehalten haben zu danken und zu gratulieren. Ihr habt es bis zu unserem nächsten Urlaub hinter Euch. Ich hoffe, sollte mal jemand einen Urlaub in der Gegend planen, hilft dieser Bericht etwas weiter, so wie mir einige bereits im Netz vorhandene Berichte geholfen haben.
....vielleicht geht die nächste Tour im Winter nach Lappland. Wir werden sehen.