Auch wenn ich kein Profi für das Kreditgewerbe bin, kann ich doch etwas zu diesem Thema beitragen:
1.) Es gibt Banken, die ohne Schufa-Auskunft und ohne Schufa-Eintrag Hypothekenkredite vergeben, und ich spreche hier von Sparkassen, Genossenschaftsbanken und den normalen Geschäftsbanken. Die gibt es. Man kann dies auch als das betrachten was es ist: eine individuelle Risikoentscheidung. Wenn der Sachbearbeiter einer solchen Bank feststellt, dass Gehalt, Kredithöhe und Rate in einem angemessenen Verhältnis stehen und das Risiko damit als kalkulierbar betrachtet wird, dann ist das nichts anderes als das blinde Vertauen in die Aussage der Schufa, die ja nichts anderes macht als Leute in Schubladen zu packen und damit das Risiko greifbar und begründbar zu machen. Und die Banken, die das mit Hypothekenkrediten machen, machen das auch bei klassischen Personenkrediten/Verbraucherkrediten!
2.) Die Schufa sorgt - wie auch schon Vorredner beschrieben haben - dafür, dass wir ein so bequemen Geschäftsumgang in Deutschland haben. Ich will ein Handy und bestelle es im Netz, das iPhone mit einem Apple-Preis vom 639€ kommt dann für 99€ zu mir nach Hause, ohne Vorauszahlung. Oder die Kreditkonditionen sind einfach günstiger als bei anderen Menschen, da man selbst ein geringes Ausfallrisiko darstellen kann (z.B. mit unbefristetem Vertrag als Lehrer o.ä.).
3.) Solche Abwägungen passieren auch sonst immer, nicht nur bei der Schufa. So wird ja ein weiblicher Autofahrer auch weniger Versicherung bezahlen, da statistisch gesehen weniger Unfälle verursacht werden, oder man zahlt in Flensburg für das gleiche Auto eine geringere Prämie als in Traunstein, weil eben auch dort das Risiko unterschiedlich bewertet wird. Und das kann ja im Extremfall bedeuten, dass die gleiche Person mit gleichem Risiko die umgezogen ist weniger bezahlen muss, da nun statistisch gesehen sein Verhalten sich ändert.
Diese "Schubladen" helfen uns und vereinfachen unser Leben. Aber, es geht mit Einschränkungen auch ohne die Schufa.