Schließlich wurde mein Flug dann auch endlich auf einem der Abflugsmonitore in der Lounge angezeigt.
Schließlich packte ich meine Siebensachen, verließ den Elite-Club in der Polonez-Lounge und ging durch die Passkontrolle in den Non-Schengen Bereich. Direkt nach der Passkontrolle wurde ich von einem Mädel abgefangen, das nach Passagieren in die USA fragte. Ich wurde zu einem Schalter geschickt, an dem mein Pass und meine Bordkarte kontrolliert und schließlich abgestempelt wurden. Bei meinem letzten Abflug mit LOT in die USA im April gab es das noch nicht.
Vor kurzem hat LOT dort im Keller eine eigene Lounge eröffnet, die Mazurek-Lounge.
Diese Lounge gefiel mir deutlich besser als der dunkle, enge und kleine Elite-Club, und auch die Polonez-Lounge ist oft überfüllt. Hier war es leer (die meisten Langstrecken waren schon raus) und die Lounge war Dank der großen Fenster mit Vorfeldblick sehr hell. Sogar Steckdosen gab es in ausreichender Zahl. Ich hätte schon viel früher umziehen sollen...
Ich holte mir etwas zu essen und trinken und setzte mich in die Sonne. Auf dem Abflugmonitor hier wurden nur die Non-Schengen Flüge angezeigt, und da ist mein LO15-Flug nach EWR die letzte Langstrecke des Tages. Ich vermute, dass sie deswegen ausgesucht wurde, die LAX-Maschine abzukriegen, da alle anderen Flüge sonst nur noch mehr Verspätung eingesammelt hätten. LO3 nach ORD stand derzeit aber auch noch mit 2h Verspätung am Gate.
Auf FR24 beobachtete ich die Landung der SP-LRC aus LAX, die rund 30min vor der planmäßigen Zeit erfolgte. Der Flieger rollte schließlich an der Lounge vorbei und weiter zum Gate.
Kurz darauf kam auch schon eine weitere SMS von LOT, dass man jetzt optimistisch mit einem Abflug um 19.50 Uhr rechnen würde. Die LOT App zeigte als Landezeit dann auch 22.31 Uhr an, rund eineinhalb Stunden zu spät. Die Worte
hör les ich, allein mir fehlt der Glaube…
Die Lounge war sehr leer, mit mir saßen dort nur sieben Passagiere. Spricht ja für keine gute Auslastung der Businessclass nachher…
Bei Abflug um 19.50 Uhr rechnete ich mit einem Boarding um 19.05 Uhr, sodass ich die Lounge um kurz vor 7 verließ und zum Gate ging. Kurz darauf traf die Crew ein, anscheinend setzt LOT hier drei Piloten ein. Am Tresen standen auch noch Wasserflaschen und abgepackte Sandwiches bereit.
Irgendwann wurde Boarding 19.20 Uhr angezeigt, welches dann moving target mäßig auf 19.30 Uhr verschoben wurde.
Unser Flieger, die SP-LRC. Laut Flightmemory wird das mein vierter Flug mit diesem Flugzeug.
Irgendwann nach halb ging dann auch schon das Boarding los, und als die Familien mit Kindern und mobilitätseingeschränkten Passagiere geboardet hatten, durfte auch schon die Gruppe 1 starten. Ich ließ noch Mr. und Mrs. Wichtig sich vordrängeln; beide saßen dann mit mir in der Premium Economy. Ja, genau, Premium Economy, denn obwohl der Flieger hinten und in der Mitte bumsvoll und vorne recht leer war, gab es leider kein OpUp für mich.
Ein Polizist rief mich in der Passagierbrücke noch kurz raus und warf einen Blick in mein Handgepäck, und schon ging ich zu meinem Stammplatz 4F.
Der Gangplatz direkt hinter dem Bulkhead bietet ausreichend Beinfreiheit, anders als bei LH, wo ich den Bulkhead wieder Teufel das Weihwasser meide. Zudem kann einem keiner die Sitzlehne ins Gesicht drücken. Das war auch der Grund, warum ich nach Newark fliege und nicht nach JFK. Preislich gab es keinen Unterschied, dafür war 4F und dessen Nachbarsitz 4B auf dem anderen Gang auf der LO26 schon vergeben, sodass ich eben den EWR-Flug gebucht habe. Großer Fehler, wie sich jetzt rausstellt, denn LO26 ist pünktlich abgeflogen und das Hotel wäre von JFK aus mit dem E-Train auch noch deutlich einfacher zu erreichen gewesen. Danach ist man immer schlauer…
In der ganzen Premium Economy war genau ein Sitz frei. Ihr ahnt es sicher schon – genau, es ist der hinter mir. Während des Boardings gibt es noch Getränke und irgendwann heißt es dann auch schon „Boarding completed“.
Weder mit 20.00 Uhr noch mit dem kürzlich veränderten 19.50 Uhr wurde es etwas. Gegen 20.05 Uhr erfolgte der Pushback, und der Start dann erst um kurz vor halb neun. Die Purserin entschuldigte sich für die Verspätung, die am verspätet gelandeten Vorflug lag. Sicher doch – der Vorflug, der 30min ZU FRÜH gelandet ist. Ernsthaft? Seid doch ehrlich mit den Passagieren…
Nach dem Start gab es ein warmes Tuch und eine Getränkerunde und ein paar Nüsse. Da ich versuchen wollte, zu schlafen, beschränkte ich mich auf 7up.
Kurz darauf gab es dann auch schon das Essen, ich hatte
Kataifi shrimps served with fresh cucumber salad with chili mayonnaise and pea sprouts, beef cheecks in pepper sauce served with stir-fried potato dumplings and vegetables, Praline cake
Nebenbei schaute ich Teil vier der Stirb Langsam Serie. Kurz vor dessen Ende war der Service fertig, und so setzte ich die Schlafbrille auf, nutzte die Ohrenstöpsel, lehnte mich zurück und versuchte etwas zu schlafen. Anfangs ging das mehr schlecht als recht und ich drehte mich alle paar Minuten von links nach rechts, aber irgendwann muss mich dann doch die Müdigkeit überkommen haben, denn ich wachte erst wieder auf, als es den zweiten Service knapp 2h vor Landung gab.
Zu essen gab es:
Smoked duck breast served with pea sprouts and elderberry vinaigrette sauce, Chicken slices with parmesan cheese and iceberg lettuce, fresh fruit salad.
Nachdem die Monitore an der Wand ausgeschaltet waren, schaute ich auf meinem eigenen auf die Karte und war überrascht, dass aus der planmäßigen Ankunftszeit von 22.59 Uhr, die vor dem Einschlafen angezeigt wurden, inzwischen ein 23.15 Uhr geworden ist. Wenn man der Karte glaube schenken darf, sind wir eine recht weit nördliche Route geflogen. Die Landung in EWR erfolgt dann auch noch aus dem Süden um 23.12 Uhr, mit 2h17min Verspätung. Das Wetter hier war naja…
Wir rollten noch etwas zum Gate, wo wir um 23.20 Uhr ankamen. Fünf Minuten später hatte ich den Flieger verlassen, und dann gab es etwas Chaos, weil ein Flughafenangestellter uns von links zur Immigration auf rechts zur Immigration umlenkte. Das Problem daran war nur, dass „rechts“ gerade ein Flug boardete und sich die Passagierströme kreuzten, was nicht passieren darf. Schnell stoppte das Boarding, die Tür wurde geschlossen und dann durften wir auch weiter. Ich war der erste an der Einreise und Dank Global Entry in Nullkommanix eingereist. Um 23.32 Uhr stand ich schließlich am Gepäckband und wartete.
Und wartete.
10min später kamen dann die ersten Koffer, und wenn man sich bei der Star Alliance auf eines verlassen kann, dann dass es mit dem Prioritygepäck nicht klappt. So auch hier, das Gepäck kam kreuz und quer durcheinander. Mein Koffer kam schließlich um 23.49 Uhr und so war ich guter Dinge, den Airport Bus um 0.05 Uhr noch zu erwischen.
Beim Zoll konnte ich die Schlange dank Global Entry ebenfalls überholen, und schon war ich landside. Dort suchte ich den Bus; auf deren Webseite stand nur „Terminal B second lane“, was mir nicht viel half. Kurz darauf sah ich ein paar Damen, die gerader Feierabend machten, und fragte die, und wurde ein paar Treppen in den Keller geschickt. Dort ging es dann wieder raus, über eine Straße und dann zur Bushaltestelle.
Der Bus kam um 0.05 Uhr und war schon recht alt, dafür aber auch ziemlich bequem. Gepäckfächer gab es ebenso. Danach fuhren wir weiter zum Terminal C, wo neben ein paar weiteren Fahrgästen eine Dame einstieg, die entweder die vorhandenen Tickets kontrollierte (also deren Barcode einscannte) oder den Fahrgästen ohne Ticket eines für $18 verkaufte. Gar nicht teuer, denn NJT und Subway wäre zusammen auf den gleichen Betrag gekommen.
Um 0.15 Uhr fuhren wir dann los und ich verfolgte die Fahrt auf dem iPhone.
Durch den Lincoln-Tunnel ging es rüber nach Manhattan, und um 0.40 Uhr waren wir schließlich an der Endhaltestelle Grand Central angekommen. Das ging ja richtig flott und ist extrem praktisch.
An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an airhansa123 für den super Tipp!
Von da aus lief ich das kurze Stück bis zum Hotel am One UN Plaza. Das Schild „One UN Plaza“ sah ich schon aus der Ferne…
…allerdings war dort nur eine Chase-Bank und kein Hilton. Ich fragte die beiden Polizisten, die vor dem Gebäude Dienst taten, und wurde in die Seitenstraße geschickt, der Eingang befindet sich in der E44th Street.
Am Eingang wartete ein Mann von einem Sicherheitsdienst mit Hund, der meinen Koffer kurz beschnüffelte, ihn aber für gut befand, und so ging ich ins Hotel, in dem ich ein paar Minuten vor 1 Uhr ankam.
Beim Check-In bekam ich ein „Upgrade“ von Queen auf King. Das Hotel nutzt die Stockwerke 30-40, und mein Zimmer ist im 33. Naja. Zudem gab es die üblichen zwei Flaschen Wasser, einen Code für das High-Speed Internet und den Hinweis, dass es das Frühstück in der Lounge im 30. Stock gäbe. Einen Late Check-Out für Montag habe ich angefragt, soll aber nochmal am Montagmorgen nachfragen. Immerhin ist die Lounge im gleichen Tower wie auch mein Zimmer.
Mit dem Aufzug fuhr ich in den 33. Stock und ging zu meinem Zimmer, das für New Yorker Verhältnisse ziemlich groß ist.
Nächtlicher Blick aus dem Fenster – leider in Richtung City und nicht zum East River.
Ich fuhr nochmal runter zur Rezeption und fragte nach dem nächsten CVS. Der Rezeptionist schickte mich zu einem 24/7 Duane Reade in der 2nd Ave zwischen 45th und 46th Street, also gleich um die Ecke. Dort kaufte ich mir etwas zu trinken und ging zurück aufs Zimmer.
Auch wenn ich noch nicht wirklich müde war, legte ich mich dennoch hin und schlief auch irgendwann ein.
Fr, 31.08.18
Gegen 7 Uhr wachte ich auf und machte mich fertig. Nochmal der Blick aus dem Fenster.
Bevor ich zum Frühstück ging, schaute ich in die M&M App und war überrascht zu sehen, dass beide Flüge schon gutgeschrieben waren. Zwar als Economy Class, aber dass M&M keine Premium Economy kennt, ist ja kein großes Geheimnis – wahrscheinlich außer für LH selbst.
Da man sogar das Fenster ein paar cm öffnen kann, machte ich das noch, bevor ich die drei Stockwerke mit dem Aufzug nach unten fuhr. Eine Treppe habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
Die Executive Lounge aka Skyline Club…
…ist recht finster und dunkel.
Ich suchte mir einen Platz am Fenster…
…mit Blick auf den East River aus.
Blöderweise lief auf dem Fernseher hinter mir Fox News. Das hält doch kein normaler Mensch aus. Ich war kurz davor einfach den Stecker zu ziehen.
Das Büffet an sich war etwas klein, so gab es weder Wurst noch Schinken.
Etwas fand ich doch, und so verließ ich die Lounge, vertrieben von Fox&Friends, recht schnell wieder.
Zurück auf dem Zimmer schrieb ich dann erstmal den Reisebericht, bevor es dann in die Stadt geht.