Um kurz vor 14 Uhr verlasse ich das Zimmer und checke aus. Drei Blöcke später bin ich mal wieder bei Grand Central und schiebe meinen Koffer unter den Drehkreuzen zur Subway durch. Meine Berechnung stimmte, auf der MTA Card sind nun noch genau 6 Cent. Würde ich aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen, könnte ich die hier noch gewinnbringend verkaufen…
Mehrere Treppen später komme ich dann wieder auf dem Bahnsteig für den 7 Train an. Anders als vorhin fahre ich aber diesmal in die andere Richtung.
Am Times Square sehe ich eine weitere Benachrichtigung von CheckMyTrip, dass sich das Gate mal wieder geändert hat. Das 55 überrascht mich, denn das wäre ein anderer Satellit ohne Lounge, denn die LH- und SAS-Lounges sind in dem mit den 60er Gates. So ein Mist. Ich steige dann in den nächsten 1 Train um…
…und fahre eine Station in Richtung Süden bis Penn Station. Auf einer der Abfahrtstafeln sehe ich, dass der nächste Zug zum Flughafen in einer knappen Viertelstunde fährt.
Ich schaue genauer hin und sehe dann, dass das die Tafeln für die LIRR sind und der Flughafen dann vermutlich JFK sein wird. Genau, hier scheint der LIRR-Bereich zu sein, zum New Jersey Transit geht es ein paar Treppen nach oben. Das schaut schon besser aus, allerdings fährt der nächste Zug auch erst etwas später.
An einem der Fahrkartenautomaten kaufe ich mir für $13 eine Fahrkarte…
…und warte dann, bis das Gleis bekannt gegeben wird. Inzwischen kommt eine weitere Benachrichtung von CMT, das Gate wurde mal wieder auf 68 geändert. Glück gehabt. Da ich noch Zeit habe, schaue ich mir die Verfügbarkeit an; trotz der Streichung gestern scheint mein Flug in allen drei Klassen weit offen zu sein. Schaut also schlecht mit Upgrade aus. Etwa 10min vor Abfahrt wird das Gleis angekündigt und so schieben sich riesige Menschenmassen zum Gleis 9, auf dem schon der Zug wartet.
Über Secaucus und Newark Penn geht es bis zum Flughafenbahnhof Newark, wo wir um 15.20 Uhr ankommen.
An den Ticketschranken staut es sich, und so verpasse ich den ersten AirTrain zu den Terminals. Egal, bin ja eh viel zu früh dran. Ich rechne damit, dass der Check-In erst drei Stunden vor Abflug öffnet, das wäre um 16.25 Uhr.
Mit dem nächsten AirTrain zuckeln wir dann gemächlich zu B. Es ist voll und entsprechend stickig, die Klimaanlage ist heillos überfordert. In B angekommen suche ich den Check-In von LOT, an dem schon die Vorbereitungen starten. In der Economyschlange stehen schon einige Passagiere, ich stelle mich am leeren Business-Check-In an.
Um 16.00 Uhr öffnet der Check-In. Ich gebe meinen Koffer auf und bekomme im Austausch dafür zwei Bordkarten, auf die erste wird ein grüner Punkt geklebt. Der Angestellte sagt mir dann, dass der Flug verspätet sei und derzeit mit einem Abflug um 20.45 Uhr gerechnet wird, Boarding soll dann gegen 20.00 Uhr stattfinden.
Witzig ist, dass auf der Bordkarte noch die alte Abflugs- aber schon die neue Boardingzeit steht, wir boarden also 35min nach Abflug…
Muss ich erwähnen, dass sich das Gate inzwischen nochmal zu B63 geändert hat? Mal schauen, von welchem wir dann tatsächlich boarden…
Ich gehe zur Sicherheitskontrolle, an der die Hölle los ist.
Auf einem Monitor werden nur die Flüge der 60er Gates angezeigt, dort ist „mein“ Flug mit einer Startzeit von 21.00 Uhr aufgeführt.
Dank des grünen Punktes darf ich in den Fast Track, der allerdings nur den Anfang der Schlange umgeht. Nach der Pass- und Bordkartenkontrolle vereinen sich die Schlangen nämlich wieder. Hier gäbe es wohl TSA Pre light, d.h. man dürfte im Falle des Falles Schuhe und Gürtel anbehalten sowie durch den Metalldetektor. Da LOT aber nicht an TSA Pre teilnimmt, entfällt das eben und ich muss durch das volle Programm. 35min später bin ich durch. Da hätte ich eher rüber zu C, dort durch die Sicherheitskontrolle gehen und anschließend mit dem Bus ab C71 hierherfahren sollen.
Ein kurzes Stück später komme ich zu den LH Lounges; gegenüber wäre die SAS Lounge.
Ich gehe in erstere, bin aber erschrocken, wie voll die SEN Lounge ist. Es gibt keinen einzigen freien Sitzplatz mehr. Ich schaue kurz in die Business-Lounge rüber, aber die ist ähnlich voll. Zum Glück finde ich dann ein Plätzchen auf einem Barstuhl in der hintersten Ecke… am Büffet hole ich mir ein paar Würstchen mit Zwiebeln und Brezen sowie etwas zu trinken…
…und verbummle dann etwas Zeit, bevor ich mich an den Reisebericht mache. Als dann die OS nach VIE und LH nach FRA geboardet haben, ist die Lounge endlich deutlich leerer, sodass ich mir einen der Ledersessel schnappte. Das Essensangebot wurde zwischenzeitlich auch nochmal geändert.
Jetzt ist es 17.45 Uhr Ortszeit; 2h15min bis Boarding und LO17 ist gerade bei Québec City und soll in 1h10min landen.
Neben der Größe hat die Lounge noch zwei weitere Nachteile: Das WLAN ist extrem dürftig, alle paar Minuten, manchmal sogar mehrmals hintereinander, werde ich wieder rausgeschmissen und muss versuchen, mich neu zu verbinden, was auch nicht immer auf Anhieb klappt. Und es gibt keinen einzigen Monitor mit aktuellen Gate- und Abflugsinformationen, sodass ich immer die Lounge verlassen muss, wenn ich etwas nachschauen möchte.
Auf FR24 verfolge ich die Landung von LO17 um 19.10 Uhr. Ein paar Minuten später laufe ich zum Gate und will nach der aktuellen Boardingzeit nachfragen, die 20.00 Uhr vom Check-In halte ich für etwas zu optimistisch. Das Gate soll immer noch B63 sein, allerdings ist dort noch eine SAS-Maschine am Gate. Auf ein paar Stühlen finde ich das Personal vom LOT Check-In vorhin und frage nach. SAS hat den Flieger nach Stockholm gecancelt. Dieser blockiert noch das Gate und erst wenn er weg ist, kann unser Flugzeug ans Gate rollen. Boarding sei aber für 20.15 Uhr geplant.
Also gehe ich zurück in die Lounge, wechsle dann aber um 19.45 Uhr ans Gate, um dort die aktuellen Informationen mitzukriegen. Lange genug bin ich ja inzwischen in der Lounge gesessen… Als ich am Gate ankomme, sehe ich, wie der Dreamliner gerade erst ans Gate rollt und kurz darauf die ersten Passagiere aussteigen.
Die Abflugzeit wird kurz daraufhin mit 21.25 Uhr (+2h) angegeben, das Boarding für 20.45 Uhr. Am Gate unterhalte ich mich etwas mit einem Passagier, der gestern EWR-RZE hätte fliegen sollen und nach der Streichung auf den heutigen Flug via WAW umgebucht wurde. Er hätte wohl auch LH via MUC haben können, allerdings wäre ihm da wohl der Aufenthalt in MUC zu lange gewesen. Kurz darauf schimpft er dann auch furchtbar über die „billigen“ Rolls Royce Triebwerke, „das hätten sie jetzt davon.“
Um 21.00 Uhr geht es dann endlich los. Die Premium Economy ist etwa halb voll, Business mit vielleicht fünf Passagieren sehr überschaubar gebucht. Economy ist aber gut voll. Abflug war dann knapp 2,5h zu spät, aber ich war froh, dass wir überhaupt wegkamen. Genug Umstiegszeit hatte ich ja in Warschau, wobei der Passagier von vorhin wohl um seinen Anschluss nach RZE bangen muss.
Nachdem mein Nebensitz frei ist, nutze ich dessen Monitor für die Karte und schaue mir auf meinem mal wieder Fack ju Göhte an – witzigerweise mit (nicht ausschaltbaren) englischen Untertiteln.
Dank der wenigen Passagiere geht der Service diesmal schnell.
Smoked salmon served with pickled wakame and soy sauce, seasonal salad, chicken thigh with fondant potatoes, roasted sweet bell pepper and blanched asparagus, opera cake.
Direkt nach dem Essen lege ich mich so gut es geht hin und schlafe auch bald tatsächlich ein. Kurz vor dem zweiten Service wache ich auf:
Prosciutto ham served with manchego cheese, mozzarella and grilled zucchini, fresh fruit salad, yoghurt
Die Landung in Warschau ist dann um halb zwölf, gut 90min zu spät. Immerhin ist das Wetter schön, und ich habe immer noch 6h bis zu meinem Anschlussflug, sodass ich locker in die Stadt fahren kann.
Nach der Passkontrolle laufe ich das Stück zum Flughafenbahnhof, kaufe mir zwei Fahrkarten und nehme dann die S2 um 12.09 Uhr in Richtung Innenstadt.
Eigentlich wollte ich das Museum des Warschauer Aufstandes besichtigen. Allerdings hat dieses Dienstags geschlossen. Ungewöhnlich – ich dachte, dass Montag der Tag ist, an dem Museen tendenziell geschlossen haben. So steige ich eben an der Haltestelle Powisle steige ich aus und laufe zur Weichsel. Das
Stadion auf der anderen Uferseite.
Swietokrzyski-Brücke
Warschauer Meerjungfrau
Danach setzte ich mich ein paar Minuten auf eine Bank am Ufer und genoss das schöne Wetter. Anschließend lief ich zurück in Richtung Hauptbahnhof.
Pomnik Zlotej Kaczki – Goldenes Enten Monument, wenn man Bing Translator trauen kann.
Häuserwand; unten sieht man nochmal den Brunnen.
Die Rückseite des
Chopin-Museums
Violinschlüssel im Park neben dem Museum
Ich setzte mich auf einer der Bänke im Park und lauschte den Klängen aus der benachbarten Musikhochschule. Auf dem weiteren Weg kam ich an einem Starbucks vorbei und kaufte mir dort die beiden neuen You Are Here Tassen, die es seit kurzem in Polen gibt.
Der Kulturpalast
Mit der S-Bahn fuhr ich schließlich zum Flughafen zurück, ging durch den Fast Track am anderen Ende des Flughafens und wartete im Elite Club auf das Boarding meines Fluges. Auf dem Monitor mit den Abflugzeiten sehe ich, dass LO91 nach PEK mit 4h Verspätung angekündigt ist und „mein“ LO15 von vor ein paar Tagen nach EWR mit 4h25min (Update: Beim Schreiben des Berichts sind es schon 4h45min – ob sie ihn dann ganz streichen?).
Langstrecke? Läuft bei LOT.
Ein paar Minuten später gehe ich zu Gate 33, einem Busgate im Keller, von wo aus mein Flug LO359 nach Norymberga boarden sollte. Fast pünktlich geht es los, und ein Bus bringt uns Passagiere schließlich zur SP-LDG. Diese ist recht gut gebucht, drei Passagiere in Business und sieben in zwei Reihen Premium Economy. Mein Nebensitz 4A ist der einzig freie. Ausnahmsweise mal Glück gehabt.
Als während des Fluges das Essen serviert wird, habe ich einen kleinen Deja-Vu Moment.
Auf Lesen habe ich keine Lust, und so höre ich den Flug über etwas Musik. Irgendwie bleibe ich bei den Sportfreunden hängen, die ich schon ewig nicht mehr gehört habe – und seltsamerweise kann ich immer noch die Texte auswendig.
Sheldon Michael and his brain – yeah!
Während des Landeanflugs auf Nürnberg saß ich leider auf der falschen Seite.
Wir kamen ein paar Minuten vor der Zeit an einer Terminalposition an. Ich hätte sogar noch in die Lounge gekonnt, hatte aber keine allzu große Lust mehr, sodass ich direkt zu den Gepäckbändern bin. Nach ein paar Minuten kamen dann auch schon die ersten Gepäckstücke, wie zu erwarten nicht Priority.
Meiner kam dann auch irgendwann, und so verließ ich den Bereich an zwei Zöllnern vorbei durch den grünen Durchgang. Die beiden schienen eher an den zwei gerade aus Antalya angekommenen Fliegern interessiert zu sein.
An einem der Fahrkartenautomaten (warum gibt es eigentlich keinen im Gepäckbereich? Da könnte man die Wartezeit gleich sinnvoll nutzen. München und Helsinki haben so was…) kaufte ich mir für 11,90€ eine Fahrkarte nach Hause. Der nächste durchgehende Zug würde erst um 20.38 Uhr fahren, und so rufe ich kurz daheim an, ob ich in Treuchtlingen abgeholt werden kann. Kein Problem, so kann ich den früheren Regionalexpress um 20.07 Uhr nehmen.
War sonst noch was? Genau, das Wichtigste fehlt noch, drei weitere Tassen der Been There Serie, am Flughafen EWR gekauft.
Fazit
In
New York war ich ja nun schon das ein oder andere Mal. Die Stadt fasziniert mich irgendwie, und Dank Eurer Tipps habe ich nun auch genug Aktivitäten für die nächsten Besuche in der Hinterhand.
In
Warschau war ich nun schon öfter, jedoch hatte ich nie richtig Zeit für die Stadt selbst. Das muss ich irgendwann mal nachholen und mir ein paar Tage Zeit für die Stadt nehmen.
Das
Millennium Hilton One UN Plaza hat mir gut gefallen, wenn der Preis stimmt, komme ich auf jeden Fall wieder. Einzig die etwas exponierte Lage inklusive des längeren Weges zu den nächsten beiden Subway-Haltestellen war nicht so toll. Personal freundlich, late Check-Out, Internet schnell, großes Zimmer mit bequemen Bett.
Für den gezahlten Preis im
Hilton Nürnberg kann und will ich nicht meckern. Den Zimmern merkt man allerdings schon ihr Alter an, und die Lage ist auch nicht grade die beste. Für den Preis (und auch ein bisschen mehr) komme ich gerne wieder, bei den Raten, die aber bisweilen aufgerufen werden, wäre ich deutlich unzufriedener.
Ich bin ja nun schon das ein oder andere Mal mit der
LOT Premium Economy geflogen und finde das Produkt an sich gut, auch die Tatsache, dass es sie auch auf den Kurz- und Mittelstrecken (mit Ausnahme innerpolnischer Strecken) gibt. Die operationelle Performance von LOT – ich vermute wegen der Probleme mit den Rolls Royce Triebwerken am Dreamliner – ist derzeit aber drunter und drüber und so würde ich derzeit von weiteren Buchungen absehen, bis das Problem behoben ist.
Ausblick
An den nächsten beiden Wochenenden bin ich wieder unterwegs, dieses Wochenende stehen zwei neue Fluggesellschaften, bei denen ich keinerlei Status habe, an - was tut man nicht alles für zwei neue Flugzeugtypen. Die mir dann bestimmt eh kurzfristig weggetauscht werden. Die Berichte folgen dann wie üblich semi-live. Bis dahin!