Indien abseits der Touristenpfade (Andhra Pradesh und Hyderabad) und Expo Dubai mit EK, Air India und Indigo

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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
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Nachdem ich hier seit einiger Zeit sehr gerne die vielfältigen und interessanten Reiseberichte lese und die Arbeit, die dahinter steckt sehr zu schätzen weiß, wollte auch mal einen Reisebericht beitragen.

2022 begann mit der ersten Fernreise seit Herbst 2019. Ziel war Indien und die Expo in Dubai. Vor allem über Indien gab es hier wenn ich es richtig sehe schon länger keinen Report mehr und über die von mir besuchten Regionen in Südindien liest man generell eher weniger. Außerdem war auch die Art meiner Reise etwas anders. Meine +1 kommt aus Indien und so war dies der lang überfällige Besuch bei ihren Eltern, die nach vielen Jahren in Hyderabad kürzlich auf das Land gezogen sind. Darum wird der Bericht keine wirklichen Touristenattraktionen beinhalten sondern eher Impressionen aus dem Alltag zeigen. Einerseits vom Dorf- und Landleben, aus Vijayawada, einer für indische Verhältnisse mittelgroßen Stadt, und noch ein bisschen von der Metropole Hyderabad. Aus diesem Grund werden auch einige der typischen Zutaten von VFT Berichten fehlen, keine Lounges und bis auf Hyderabad und Dubai am Ende auch keine Hotels. Aber natürlich werde ich auch ausführlich über die Flüge mit Emirates, Indigo und Air India berichten.

Auf dem Rückweg waren wir noch einige Tage in Dubai, hauptsächlich um die Expo zu besuchen. Die Expo in Dubai hatten wir seit dem Besuch der Expo in Mailand vor 5 Jahren fest eingeplant und ein Stopover auf dem Weg nach Indien war eigentlich schon immer die Idee. Am Ende war das schwieriger als gedacht aber dazu später mehr. Da momentan ja vieles bei Flugreisen anders ist als früher deshalb auch am Anfang ein kleines Kapitel zur Flugbuchung. Über Dubai gibt es hier ja genug Berichte, darum werde ich mich weitgehend auf die Expo beschränken.

Die Reise fand im Januar statt und der Report ist deshalb natürlich nicht live. Ich bewundere Leute wie Nitus, Shauri, HON/UA und andere, die dafür die Zeit und Disziplin mitbringen. Dennoch habe während der Reise einige Notizen gemacht und hoffe, dass ich wenn es die Zeit erlaubt mehr oder weniger täglich ein neues Kapitel posten kann.

Bis auf die Flugtage wird der Bericht aber nicht chronologisch werden, da viele Tage doch ähnlich waren. Ich habe mir deshalb folgende Kapitel überlegt:

1 Prolog

2 Flugbuchung

3 LHR-DXB-HYD mit Emirates

4 HYD - VGA (Vijayawada) mit Indigo

5 Dorfleben

6 Landschaft

7 Vijayawada

8 Sankranti (Harvest Festival)

9 Ein Tag am Meer

10 Kulinarisches

11 Busfahrt nach Hyderabad und ein paar Impressionen

12 HYD-DXB mit Air India – How bad can it be?

13 Dubai

14 Dubai Expo (aufgrund der Bildermenge wahrscheinlich mehr als 1 Teil)

15 DXB-LHR mit Emirates

16 Fazit


Der Bericht wird nach den ersten 2 Kapiteln auch reich bebildert sein. Allerdings möchte ich vorwegschicken, dass dieses Mal die meisten Bilder mit dem Handy und nicht der DSLR entstanden sind. Teilweise wollte ich einfach nicht immer die SLR mitschleppen, andererseits erlaubte das Handy auch viele Aufnahmen da man eben weniger auffällt. Ebenso noch ein kleiner Hinweis, dass ich es nicht mehr gewohnt bin längere Texte auf Deutsch zu verfassen und bitte deshalb Denglish und etwaige Fehler, die sich hier und da bestimmt einschleichen zu entschuldigen.

Nun aber genug der Vorrede. Das nächste Kapitel wird eine kurze Zusammenfassung der Buchung und Flugroute bevor es dann losgeht.
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
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www.red-travels.com
Aus diesem Grund werden auch einige der typischen Zutaten von VFT Berichten fehlen, keine Lounges und bis auf Hyderabad und Dubai am Ende auch keine Hotels.

endlich mal wieder ein richtiger Reisebericht. Ich bin gespannt auf eine mir noch unbekannte Region. :)

Dennoch habe während der Reise einige Notizen gemacht und hoffe, dass ich wenn es die Zeit erlaubt mehr oder weniger täglich ein neues Kapitel posten kann.

Mach dir keinen Stress ;)
 
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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
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Vielen Dank für die positive Kommentare.

Kein guter Tag an dem es bestimmt wichtigeres gibt, aber ich mache dennoch mal wie geplant weiter mit Teil 2.

2 Flugbuchung

Da es ja ein VFT ist ein paar Worte über die Flugbuchung, da es einige unerwartet Hürden zu überwinden gab. In Teil 3 geht es dann auch mit Photos weiter. Versprochen 😊

Zu normalen Zeiten wäre die Vorgabe Flug von London nach Hyderabad mit ein paar Tagen Stopover in Dubai für die Expo ein einfaches Unterfangen und auf der Emirates Website schnell gebucht. Früher gab es ja um die 10 tägliche EK Flüge aus dem Großraum London nach Dubai und 3 tägliche Flüge von DXB nach HYD. Leider nicht so in Zeiten von Covid. Offiziell war zu unserem Buchungs- und Reisezeitpunkt Indien noch immer zu und es gibt keine normalen Linienflüge. Das stark heruntergefahrene Programm an Flügen findet unter speziellen Ausnahmegenehmigungen statt. Es wurden auch keine Visa für Touristen und Business nur unter Umständen ausgestellt. Aber wir sind beide OCI (Overseas Citizen of India) was eine lebenslange visafreie Einreise ermöglicht.

Dementsprechend schwierig gestaltete sich die Flugbuchung, da die Nachfrage speziell ab London aber auch ab den US, was für die EK Anschlüsse nach HYD aufgrund der hohen Zahl an Professionals aus Andhra Pradesh in den USA sehr relevant ist, natürlich wieder enorm ist. Unsere Wunschtermine vor dem wichtigen Harvest Festival (dazu später mehr im Bericht) machten das ganze wahrscheinlich auch nicht einfacher.

So war Emirates in Economy für die gesamte zweite Januarhälfte trotzt teils wieder 2 täglichen Flügen nach HYD zwischen HYD und DXB ausgebucht. Es war nur noch C verfügbar, an unserem Wunschtermin sogar nur noch F. Das muss nun leider wirklich nicht sein für den 4 stunden Hüpfer mitten in der Nacht, ohne irgendwelche wirklichen Vorteile am Boden in HYD.

Also galt es kreativ zu werden und nach Alternativen zu suchen. Vielleicht ein open jaw mit BA und eine andere Airline für die HYD-DXB Strecke als Alternative?

BA, die wir normalerweise aufgrund der ungünstigen Flugzeiten, die auf US Connections in LHR optimiert sind und nicht für Paxe ex LHR, eher meiden hatte immerhin an einigen Tagen einen nonstop Flug nach HYD. Aber auch hier, entweder ausgebucht oder Mondpreise um €1500 Return in Y.

Dann der Gedanke, alles zu splitten und 3 oneways zu buchen. Natürlich nicht ideal in Zeiten von Covid wo sich schnell etwas ändern kann, aber gut wenn es der einzige Weg ist muss man halt etwas Risiko eingehen.

Aber auch das war nicht so einfach. QR ebenfalls fully booked, Etihad nur wenige Flüge und eine Conncetion von 8h in AUH. Ein Air India nonstop Flug, der erst in Covid Zeiten mit den überzähligen LHR Slots aufgenommen wurde, nur in eine Richtung verfügbar und furchtbare Zeiten. Abflug in LHR um 7.00 und Ankunft in HYD um 23.00. Oman Air hatte ganz passable Flüge, aber mit der dicken fetten Warnung, dass die Genehmigung der Indischen Regierung noch aussteht und man keinerlei Rechte hat wenn diese nicht erteilt wird. Das war mir dann auch zu riskant. Plus natürlich bei allen Optionen der Transit in einem weiteren Land und alle Probleme die das momentan mit sich bringen kann.

Kurz erwaegten wir Dubai separat im Februar/Maerz zu buchen anstatt eines Stopover auf diesem Trip. Aber aufgrund Urlaubsplanung war das zu kompliziert. Preislich wäre es fast aufs gleiche rausgelaufen.

Und all das waren Wunschtermine +/- 5 Tage. Selbst, ob der Expo Stopover auf dem hin- oder Rückflug ist waren wir flexibel. Der Gedanke, ich will einen Flug Freitag Abend nach dem Office ist momentan undenkbar.

Nach langem Suchen und Abwägen der Termine fanden wir dann einen Open Jaw mit EK. LGW-DXB-HYD und zurück DXB-LHR zu halbwegs passablen Zeiten und Preisen. Allerdings immer noch fast doppelt so teuer als ein London – HYD Return pre Covid.

Nun galt es also nur die Strecke HYD-DXB extra zu buchen. Pre Covid eine Rennstrecke für Gastarbeiter und Umsteiger mit 10 bis 12 Flügen pro Tag. Nun gibt es je nach Tag 4 bis 5 Flüge und die Nachfrage ist natürlich auch hier hoch. Neben den Umsteigern nach London, US und anderswo mit EK muss Dubai ja auch immer noch mit billigen Arbeitskräften beliefert werden.

Kurz überlegten wir auch noch VGA-DXB, das ein paarmal die Woche nonstop von Air India Express bedient wird, aber auch hier wieder fully booked an unseren Terminen.

Zur Auswahl standen dann: IndiGo, FlyDubai und Air India.

Indigo zeitlich ganz ok und im Vergleich zu den anderen beiden die billigste Option. Aber Abflug um 7 irgendwas am Morgen. Mit den Einreiseregeln nach Dubai zum Buchungszeitpunkt, die sich auch nicht mehr geändert haben, bedeutet dass eine Nacht am Airport für den Covid Test und dann in Dubai nach der frühen Ankunft bis zum check in im Hotel rumhängen und den Rest des Tages in Zimmer verbringen bis das Ergebnis des ex Indien obligatorischen Einreise PCR Test da ist. Kurzum ein verschwendeter Tag.

FlyDubai, Abflug am späten Vormittag, also immer noch ein sehr früher Start zum Airport und ein ähnliches Problem in Dubai. Außerdem preislich die teuersten und wirklich jenseits der Schmerzgrenze was ich für eine Airline wie FlyDubai zahlen würde.

Somit blieb Air India. Abflug Abend gegen 22.00, Ankunft in Dubai um Mitternacht so dass man schön das Testergebnis über Nacht abwarten kann und auch in HYD erst gegen Nachmittag zum Airport muss. Außer dem Faktor Air India, eigentlich fast ideal. Preislich nur die teuerste Eco Buchungsklasse verfügbar, naja, hilft ja nichts.

Der Buchungsvorgang war dann interessant. Der Flug ist klar ein Gastarbeitershuttle. So gab es zig Felder während der Buchung wie Visasponsor, Work permit Nummer, Adresse des Visasponsor, Arbeitgeber mit allen Details etc. Nachdem ich diese natürlich alle nicht ausfüllen konnte erwartete ich eigentlich immer eine Fehlermeldung, aber am Ende konnte ich die Buchung erstaunlich einfach abschließen. Noch in der selben Nacht erhielt ich allerdings die erste Flugzeiten Änderung, früherer Abflug bei gleicher Ankunftszeit und Flugzeugtyp. Hmmm. Die Flugzeiten wurden in den nächsten Wochen noch mehrmals nach vorne Verschoben, aber das war uns sogar ganz recht damit es in Dubai nicht ganz so spät wird.

Das letzte Stück in Buchungsmarathon war dann die Verbindung von Hyderabad nach Vijaywada. Hier bietet Indigo mehrere Flüge pro Tag mit ATR72 für kleines Geld. So wählte ich eine Verbindung circa 6h nach unserer Ankunft aus Dubai, um genügen Zeit für den Arrival PCR und die Einreise zu haben. Das einzig lästige an der Verbindung ist, dass Indigo nur 15Kg Freigepäck erlaubt, also eine Halbierung von den 30kg bei EK, und in der ATR auch kein Handgepäck außer einer Hand- oder Laptoptasche.

Dies Buchung gestaltete, sich dann auch etwas schwieriger als erwartet. Genauer gesagt die Bezahlung. Hier hat Indigo ein sehr seltsames Verfahren, dass die Bezahlung initiiert wird und man dann 20 Minuten warten soll bis man vielleicht eine Email/SMS bekommt. Sollte man keine Email/SMS bekommen wird man dazu aufgefordert von vorne anzufangen. Ich hatte sogar eine indische Nummer angegeben in der Hoffnung, dass die dann die SMS nicht verloren geht. Am Ende dauerte es dann 6 Versuche auf der Website und der App mit UK und Indischen Karten bis nach mehreren Stunden die Bezahlung endlich durchging. Eine Email kam nie an aber in der App war endlich eine bestätigte Buchung zu sehen. Eine SMS auf die Indische Nummer kam einige Stunden später an. Sehr sehr frustrierend das Ganze und sehr erbärmlich für eine internationale Airline welche ja auch immerhin die größte Airline Indiens ist. Auch sonst gab es auf der Seite zig Widersprüche, z.B. gab es in dem von mir gewählten Flextarif angeblich einen kostenloses Snack. Ich konnte sogar auswählen welches Sandwich wir wollen. Nur stand dann auf der selben Seite, dass es auf Flügen unter 1 Stunde keine Snacks gäbe. Es blieb also spannend ob wir unser Chicken/Paneer Tikka Sandwich bekommen sollten oder nicht. 😊

Wie ihr diesem etwas längerem Abschnitt entnehmen könnt war der Flugsuche natürlich etwas stressig der Buchungsprozess zeitweise frustrierend, aber natürlich war das alles zweitranging und die Vorfreude nach 3 Jahren wieder nach Indien zu reisen und die Schwiegereltern zu sehen war riesig.
 

IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
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So weit ich weiss azeptiert die Indigo nur Indische Zahlungsmittel und auch nur mit OTP via SMS (Vorgaben der Inder, ähnlich wie in der EU die PSD2).

Laut Indigo akzeptieren sie internationale Mastercard und Visa. Man muss die Karte aber am Check In dabei haben.
Ich hatte aber mit Indischer Karte und OTP auf Indische Nummer das selbe Problem. Die Buchung die am Ende durchging war auch mit der UK Karte.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Wie ihr diesem etwas längerem Abschnitt entnehmen könnt war der Flugsuche natürlich etwas stressig der Buchungsprozess zeitweise frustrierend, aber natürlich war das alles zweitranging und die Vorfreude nach 3 Jahren wieder nach Indien zu reisen und die Schwiegereltern zu sehen war riesig.
Alleine die Geschichte über den Buchungsvorgang ist spannend. Ich werde auf jedem Fall bei deinem Tripreport dabei bleiben. Exotic pur statt Fielvliegeralltagstrips. (y)
 

IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
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Hat nun leider doch etwas länger gedauert mit dem nächsten Teil aber nach langer Vorgeschichte geht es nun also endlich los.

3 LHR-DXB-HYD mit Emirates Teil 1

Nachdem wir erst eine Woche zuvor nach unserem Kurztrip nach Italien über Weihnachten unseren Day2 PCR hatten ging es wieder in unsere lokale Shoppingmall zu Expresstest für den nötigen PCR. 3 Tage vor Abflug hatte Dubai noch, die Regeln geändert und neue Vorschrift war nun, dass der genau Ort der Teststation auf dem Zertifikat stehen muss, was ein paar last Minute Anrufe erforderte um dies zu bestätigen.

Durch die ganzen Day 2 PCR nach den Weihnachtsferien hatte ich Expresstest noch nie so busy erlebt und es dauerte dann am Ende auch wirklich bis 21.00 am nächsten Tag bis unser negatives Ergebnis eintraf. Danach gab es noch einen Marathon der fast bis Mitternacht dauerte um die ganzen Formulare für India auszufüllen, Zertifikate hochzuladen und Arrival Tests zu buchen. Für eine Nation, deren Hautpexport Software und IT Fachkräfte sind hatte die Seite lästig viele Bugs. Da man für Indien alle Formulare auch in unterschiedlicher Anzahl ausgedruckt benötig gab es noch einen ordentlichen Pack Papier.

Aber auch diese Hürde wurde sportlich genommen und es konnte endlich losgehen. 13.30 ist eine angenehme Abflugzeit so dass wir gemütlich aufstehen und mit dem Zug nach Gatwick fahren konnten, da wir aufgrund der Indigo Beschränkungen nur 2 große Koffer hatten. Wir kamen dann knapp 3 Stunden vor Abflug in LGW an. 2 Stunden braucht man momentan auf alle Fälle, wenn man am Ende nicht rennen will und bei einem Longhaul sind ja auch 3h empfohlen, da die Kontrolle aller Dokumente länger dauert.
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Die Schlange am Check in war dann wie erwartet recht lang (online check in war nicht möglich) und mit dem ganzen Dokumente Check ging es natürlich sehr schleppend. Die Passagiere hatten als Ziel neben Dubai hauptsächlich Indien/Pakistan/Bangladesch und Australien. Man konnte dann auch sehen wie mehrere Passagiere aufgrund unzureichender Covid Tests abgewiesen wurden und des Öfteren hitzige Diskussionen bezüglich der benötigt Dokumente miterleben. Besonders der Status Angehöriger eines australischen Staatsbürger und die benoetigten Dokumente schien zu größeren Differenzen zwischen EK und Passagieren zu führen. Ich beneide das Check in Personal momentan wirklich nicht. Der Mann, der uns eincheckte meinte auch noch Indien wäre nichts im Vergleich zu Australien an Vorschriften.

Nach einer knappen Stunde hielten wir dann aber auch unsere Boardingpaesse in der Hand. Security ging wie immer in Gatwick recht zugängig und den Duty Free konnten wir auch zügig durchqueren. Da ein A380 ja früh anfängt zu Boarden hatten wir nur noch kurz Zeit für den traditionellen schnellen Snack bei Pret.

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Da stand er nun der A380, sogar in Sonderlackierung. Persönlich finde ich zwar eine B747 wesentlich eleganter als den A380, aber ich kann nicht leugnen, dass es schön war nach 3 Jahren endlich wieder Langstrecke und mit einem A380 zu fliegen.


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Economy war überraschenderweise dann nur geschätzte 80% voll, aber wir hatten eine Reihe für uns aufgrund der Platzwahl am Ende der mittleren Economy Kabine war auch die Reihe hinter uns mit nur einem Passagier belegt.

Ziemlich pünktlich ging es los und momentan muss man in LGW ja auch nicht lange an der Runway warten. Ein A380 braucht schon mehr Runway in LGW als der übliche Easyjet A320.

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Relativ bald nach dem Start wurde es in der Galley betriebsam und die Lunch Vorbereitungen begann.

Speisekarten gibt es nun online und man kann dafür kurz das Wifi kostenlos nutzen.

Auch sonst wurde beim Service einiges eingespart. Mein letzter EK Flug ist dann doch ein paar Jahre her. Kein hot towel mehr und kein Getränk mit Nüssen/Snack vor dem Lunch. Getränke gibt es nun nur vom selben Trolley von dem das Essen serviert wird. Also Wasser, Saft, Softdrinks oder einem halben Becher Billigwein aus der Flasche. Früher wurden einem die zweite kleine Flasche Wein ja förmlich aufgedrängt. Andere Getränke gibt es nur auf Nachfrage und wurden aus der Galley geholt.

Damit wir nicht zur gleichen Zeit wie alle anderen die Maske zum Essen abnehmen, hatte ich dieses Mal für uns beide ein Hindu Meal bestellt. Der Plan ging auch auf und wir hatten unser Essen beendet bevor die Reihen um uns herum serviert bekamen.

Hindu Meal ex London ist eigentlich nie schlecht und auch dieses Mal war es für ein Flugzeugessen recht ordentlich

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Ein schöner Blick auf Wien

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Kurz danach auch Budapest, aber etwas weiter weg und schon zu dunkel für ein Photo.

Danach die übliche Route über den Balkan, Türkei und den Irak direkt nach Dubai.

ICE ist natürlich immer noch ein super Entertainment Programm und man hat die Qual der Wahl. Mir gefällt es immer besonders gut einfach spontan Filme aus exotischen Ländern anzuschauen. Danach gab es noch ein paar ganz nette Programme über die Expo zur Vorbereitung und der Flug ging schnell vorbei.

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Prelanding Snack, nichts besonderes. Hatte schon vergessen was es überhaupt gab als ich diese Zeilen schrieb und brauchte das Bild als Erinnerungsstütze.

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Südlich von Jebel Ali ging es dann in die Wüste und wir landetet ohne weite Verspätungen aus Osten.

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Danach das übliche, durch die Transfer Security und Terminal Wechsel.
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Tja was soll man sagen, Ich habe DXB Nachts noch nie so leer gesehen. Kaum Leute im Duty Free, leere Restaurants und nirgendwo schlafende Passagiere.

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Auch einen Nutella shop gibt es nun in DXB

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Und dieses Buch darf natuerlich nicht fehlen

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Wir schlenderten ein bisschen durch den Terminal und legten da es nach unserer inneren Uhr ja Dinner time war einen Stop bei McDonald’s ein, um der DXB Stopover Tradition folgend einen McArabia zu essen.

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Recht bald hieß es dann auch schon Boarding für den Flug nach HYD und ein langer Fußmarsch ans andere Ende des Terminals. Am Gate wurden dann alle unsere Dokumente für Indien nochmal penibel überprüft.


Ich finde es immer interessant wenn man in Dubai nach dem A380 einen Triple 7 betritt. Anderswo ist die B777-300ER das Flagship der Flotte, bei EK denk man nach dem A380 immer man steigt in deren Regionalbus um.

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Der Flieger war dann erstaunlicherweise recht leer, ich wurde 70% schätzen, und wir hatten recht viel Platz um uns herum. Die Mehrzahl der Passagiere waren Gastarbeiter aus den Golfstaaten auf dem Weg in die Heimat.

Kurz vor dem Start wurden Masken oder Handsanitizer verteilt. Seltsamerweise gab es das auch dem Flug von London nicht.

Auch in DXB ging es pünktlich los und wir waren schnell unterwegs.

Eigentlich wäre es jetzt ja Dinner time, aber es ist natürlich 3 Uhr morgens local time und es wird ein Frühstück serviert. Ich bin nicht wirklich Freund vom Umsteigen am Sandkasten mitten in der Nacht, aber es gibt halt keine wirklichen Alternativen. Auch dieses Mal hatten wir natürlich ein Special Meal. Da auf den Flügen nach Indien alle Meals Hindu sind und so die Strategie nicht funktioniert, mussten wir etwas anderes wählen. Die Wahl fiel auf Jain, welches wir wieder als erstes bekamen.

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Und es war eine gute Wahl. Sehr fein, besonders das veg cutlet. Auch unsere Jain Freunde konnten uns leider nicht sagen wie es genau heißt. Etwas seltsam war nur, dass man auch hier Marmelade und Butter serviert. Ist ja Frühstück. Nur ein passendes Brot dazu gab es nicht.


Danach galt es noch ein bisschen Schlaf nachzuholen bevor wir an der Küste bei Mumbai zum Sonnenaufgang Indien erreichten.

In HYD war es bei der Landung recht neblig.

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IL62M

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13.01.2022
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3 LHR-DXB-HYD mit Emirates Teil 2

Nach der Landung wurde direkt nachdem wir den Finger verlassen hatten, die high Risk Städte/Länder ausgerufen deren Passagiere zum Arrival PCR müssen. Neben London war es noch Kopenhagen, Oslo und Wien auf disem Flug. Nach und nach fanden sich circa 20 Passagiere ein und wir wurden in die ehemalige Lounge gebracht wo die Teststation aufgebaut war. Da wir schon alles online gebucht hatten ging der Papierkram relativ schnell.

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Nach einem Nasenabstrich durften wir der Lounge Platz nehmen. Im Vorfeld gab es unterschiedlich Angaben; in der Vergangenheit wurde für das Warten in der „Lounge“ eine Gebühr von circa €35 erhoben, ohne Möglichkeit irgendwo kostenlos zu warten. Dieser Rip off hätte mich extrem verärgert, aber gottseidank wurde er mittlerweile abgeschafft. Besonders luxuriös ist es nämlich nicht und es gibt natürlich auch keine Verpflegung.

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Aber immerhin hatte man einen schönen Blick auf das Vorfeld. Also Zeit für etwas Planespotting 😊 Leider war direkt vor uns am Gate ein Air India A320NEO abgestellt, der zusammen mit den dreckigen und spiegelden Scheiben und dem morgendlichen Dunst gute Photos verhinderte.

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Nach einer Stunde gab es dann Entwarnung und das negative Ergebnis war da. Zwar hätte schon viel schiefgehen müssen, damit diese positiv ausfällt, aber dennoch waren wir natürlich sehr froh.

Eigentlich war ich fast enttäuscht, dass es nur 1 Stunde dauerte, da nun endlich der Air India A320 aus dem Weg geschoben wurde und Bilder des vorbeirollenden Verkehrs erlaubte. Aber zumindestens ein Bild der Air India wollte ich noch machen bevor es zur Immigration ging.

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Als wir gingen kamen gerade eine Handvoll Passagiere von FlyDubai zum Test. Es muss wohl doch einige Umsteiger von den Europäischen FlyDubai Destination oder Emirates Flügen gegeben haben, da zu diesem Zeitpunkt nur Europa und US auf der High Risk Liste standen.

Die Immigration war wie eigentlich immer in Hyderabad recht zügig, hat jedoch einige Stufen. Zunächst die übliche Einreise inklusive Dokumentencheck und Photo.

Direkt dahinter saßen dann als neue Addition Mitarbeiter auf so altmodischen Schul/Unistühlen mit Schreibbrettchen und erfassten nochmal handschriftlich die meisten Daten des Einreiseformulars wie Adresse in Indien, indische Telefonnummer, Passnummer etc.

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Nächster normaler Stop ist dann die Kontrolle, ob der Pass auch ordnungsgemäß gestempelt wurde bevor es zum Scannen das Handgepäcks geht.

Gut, dass unsere Goldbarren sicher in der Schweiz liegen und wir den Fernseher dann doch zu Hause gelassen haben.

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Danach geht es eine Etage tiefer in die Lugage reclaim area. Nach einiger Suche fand ich unser Koffer in einer Ecke zusammen mir anderen, alle mit riesigen Kreidekreuzen verziert. Danach wird nochmal das Gepäck durch einen Scanner geschickt und dann ist man endlich in Indien!


Zumindestens fast, bevor man in das Chaos entlassen wird gibt es nämlich eine kleinen Foodcourt und Sitzgelegenheiten vor dem Terminal, schon außerhalb aber unter dem riesigen Vordach. Hier haben nur ankommende Passagiere und Abholer welche sich eine Eintrittskarte kaufen Zugang. Diese Ruhe wollten wir nutzen um uns etwas zu erholen und zu frühstücken. Bis zum Indigo check in hatten wir auch noch etwas Zeit.

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Mehrere Restaurants haben hier Counter, u.a. auch KFC aber das war das letzte was wir jetzt in Indien wollten. 😊

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Die eigentlichen Restaurants sind irgendwo anders in Flughafen und Mitarbeiter bringen einem dann das Essen wenn es fertig ist.

Heute gab es Punjabi breakfast, sehr fein

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Und Filter Coffee aus Tamil Nadu

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Nach knapp 2 Stunden wurde es Zeit auf die Ankunftseben einen Stock höher zu fahren und für den Indigo Flug nach Vijayawada einzuchecken. Das wird dann das nächste Kapitel.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.982
4.445
50
MUC
www.oliver2002.com
Der Kollege hinter der immigration wird wohl einer der Leute vom Gesundheitsamt des Bundesland AP sein, der auch die Daten erfassen muss…
Gold ist auch in D von der Freimenge ausgenommen.
KFC in Indien schmeckt nochmals anders als in Europa oder in den US.
 
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13.01.2022
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Der Kollege hinter der immigration wird wohl einer der Leute vom Gesundheitsamt des Bundesland AP sein, der auch die Daten erfassen muss…
Gold ist auch in D von der Freimenge ausgenommen.
KFC in Indien schmeckt nochmals anders als in Europa oder in den US.

Er war wohl in der Tat von der Gesundheitsbehoerde in Telangana. Bereits am nächsten Tag hatten unsere Daten die Gesundheitsbehoerde in AP, also dem nächsten Bundesstaat, erreicht. Dazu später mehr.

KFC habe ich in Indien noch nie probiert, kann mir aber gut vorstellen, dass es anders schmeckt. Bei McD finde den Mc Aloo Tikki ganz nett. Zum ersten Mal hat uns den Spicejet bei einer langen Verspätung serviert und seitdem gibt es den immer mal wenn es sich anbietet. Meist am Airport.
 

IL62M

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Weiter geht es mit Kapitel 4 Hyderabad (HYD) - Vijayawada (VGA) mit Indigo

Ihr erinnert euch vielleicht, dass die Buchung auf der schlechten Indigo Website/App recht umständlich war. Leider ging es so weiter.

Auch erlaubte Indigo ja nur 15kg pro Person. Zwar reisten wir am Ende erstaunlich leicht, aber 5kg extra benötigen wir dann doch. Ich wollte diese online dazu kaufen, da es im voraus natürlich billiger ist. Nur gab es wieder das Problem mit der Bezahlung. Dieses Mal gab ich nach 3 Versuchen auf.

Auch der Check in war nicht problemlos. Zwar konnte ich online einchecken und diverse Deklarationen ausfüllen, aber ich habe keine Möglichkeit gefunden ein PDF der Boardingpässe zu bekommen. Diese gab es nur in der APP. Vielleicht hätte es auf der Website noch irgendeine Möglichkeit gegeben aber mir fehlte die Zeit. Dafür kamen 4 Emails mit luggage tags, einfach nur A4 Seiten, die man ausdrucken sollte. Genau der Boardigpass sollte jetzt zum Problem werden. In Indien dürfen nur Passagiere ins Terminal und das wird strikt vom Militär überprüft. Fuer internationale Flüge wird dafür die Buchungsbestaetigung geprüft aber für domestic Flüge benötigt man in HYD jetzt den Boarding Pass. Dieser war ja nun nur in der App. Eigentlich kein Problem aber um in HYD in das Wifi einzuloggen benötigt man einen Code, der per SMS geschickt wird. Leider kommt dieser bei internationalen Telefonummer nicht immer an. Dieses Mal funktionierte es bei uns beiden nicht, so dass wir auf den Boardingpass in der App nicht zugreifen konnten. Wir versuchten unser Glück mit den luggage tags und der Buchungsbestaetigung, aber der Soldat wies uns freundlich aber direkt zurück.

Es gab nun 2 Möglichkeiten, eine längere Schlange am Ticket Office oder 2 Automaten, wovon einer kaputt war. Wir fuhren zweigleisig und +1 stellte sich am Schalter an während ich mein Glück am Automaten versuchte. Hier stand eine größere Menschenmenge, aber mit etwas Durchsetzungsvermögen und Ablegen der europäischen Höflichkeit, when in Rome behave like a Roman und so, gelang es mir die Boardingpässe zu drucken. War auch besser so, den +1 kam in der Zwischenzeit keinen Zentimeter voran.

Nun ging es also in den Terminal und an den Indigo Check In. Trotzt relativ langer Schlangen waren wir ziemlich schnell an der Reihe. Es wurde nun natürlich die 5KG Übergepäck eingefordert. Mit meinem Hinweis, dass ich dies ja Online buchen wollte, wurde relativ schnell stattgegeben und ich sollte nur den Onlinepreis bezahlen. Wahrscheinlich war er froh, dass ich überhaupt bezahlen wollte da um uns herum über jedes Kg lautstark verhandelt wurde. Aber auch hier bedarf es mehrere Kreditkartenmaschinen und einen Supervisor bis die Bezahlung funktionierte. Irgendwie will Indigo mein Geld einfach nicht.

Da nun auch das erledigt war ging es durch die Security welche sich immer etwas zieht und wir waren wieder Airside.

Anders als der Internationale Terminal ist der Domestic Terminal eine einzige Shopping Mall. Es gibt durchaus interessante Läden, unter anderem Süßigkeiten Spezialitäten aus ganz Indien. Aber wir hatten unser Handgepäck mit 2 ziemlich vollen und schweren Rucksäcken eh schon recht ausgereizt und so sahen wir trotz der Versuchung von Einkaufen ab.

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Auch die berühmte Karachi Bakery aus Hyderabad ist natürlich vertreten

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Contacless Information desk

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Der Flugverkehr in HYD ist in den letzten Jahren wie überall in Indien exponentiell gewachsen, so dass das Terminal aus dem Jahre 2008 als der neue Flughafen eröffnet wurde heute aus allen Nähten platzt. An einer großzügigen Erweiterung wird auch schon gebaut.

Die bus gates für die die ganzen Regionalflüge sind dann alle im engen Keller.

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Aber mit den kostenlosen Tageszeitungen brachten wir auch die letzte Wartezeit herum, auch wenn es schwierig war eine Sitzplatz zu bekommen.

Das Boarding begann überpünktlich und wir waren in ersten Bus für die lange Fahrt zum Vorfeld wo die ganzen Turbopros stehen. Es ging auch an einigen eingemotteten Trujet ATR72 ohne Props vorbei.

Als wir an unserer ATR ankamen mussten wir erstmal noch recht lange im Bus warten. Der Rampagent sagte durch, dass noch geputzt und desinfiziert werden muss, damit auch alles Covid safe ist. Natürlich eher kontraproduktiv, wenn man dafür die Passagiere für 15 Minuten eingepfercht in einem Bus warten lässt. Hinter uns stand dann auch schon der zweite Bus.

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In der Wartezeit konnten wir immerhin sehen, dass auch unsere Koffer eingeladen wurden :)
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Die berühmte Indigo Rampe. Ich weiß nicht ob es die sonst noch wo gibt, aber ich habe sie noch nirgendwo anders gesehen

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Die ATR ist noch keine 2 Jahre alt, optisch noch ziemlich neu und sehr angenehm. Es wurde voll bis auf den letzten Platz.

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Auf allen Flügen von Indischen Airlines tragen die Crews immer noch weiße Einwegschutzanzüge über der Uniform. Sie kam aus Nordindien und sprach so nicht die Landessprache der 2 Bundesstaaten, die sie verbinden: Telangana und Andhra Pradesh.

Recht zuegig aber leicht verspätet ging es dann los. Hier sieht man eine B737-800 von Spicejet noch in Jet Airways Farben.

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Zum ersten Mal konnte ich nach dem Start schön die MRO Facility in HYD sehen. Dummerweise hatte ich das vergessen und meine DSLR im Rucksack gelassen.

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Nach dem Start ging der Service recht zügig los. Die FA stand auch gleich neben uns, um uns unsere vorbestellten Sandwiches zu geben. Wir bekamen sie also doch obwohl es ja hieß bei unter 1h gäbe es keinen service 😊Daneben konnten wir aus einem reichhaltigen Saft- und Softdrink Angebot wählen und eine Flasche Wasser gab es auch noch. Wir wählten Paperboat, eine noch recht neue Brand mit qualitativ guten und exotischen Säften.

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Der Flex Plus Tarif, den ich hauptsächlich wegen der Umbuchugs-, Stornierungsmöglichkeit buchte, und der neben der Verpflegung auch noch die kostenlose Sitzplatzwahl beinhaltete kostete übrigens weniger als €5 extra. Eine gute Investition wie ich finde. Außer uns hatte aber kaum jemand diese Möglichkeit gewählt und auch die BOB Nachfrage war eher mau.

Da wir nach dem großen Frühstück noch gut gesättigt waren hoben wir die Sandwiches für später auf. Aber sie waren recht gut, weit besser als es auf dem Photo aussieht, und auch das Branding recht nett und lustig.

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Die Crew war sehr effizient und freundlich aber auch höflich und authorativ für all die Handynutzter, Masken unter dem Kinn Träger und nach der Landung schon auf dem Taxiwyaaufsteher.

Zusammenfassend kann man sagen dass die IT und das Bodenprodukt von Indigo definitiv verbessert werden müssen, das Boardprodukt und die Crew aber sehr gut waren. Über die nächsten Tage schickten sie übrigens mehrfach Emails und SMS, um nach Feedback zu fragen. Wenn sie unbedingt wollen gibt es dann halt hartes Feedback wo angebracht.

Nach circa 45 Minuten gingen wir auch schon in den Sinkflug nach VGA mit einem schönen Anflug über Vijyawada.

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Der Bahnhof, einer der wichtigsten Bahnknotenpunkte im Süden von Indien.

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Bevor es über die Felder am Stadtrand zum Flughafen ging.

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Die ursprüngliche Airfield in Gannvaram aus dem zweiten Weltkrieg wurde 2003 als Air Deccan das lowcost Modell in Indien einführte als Zivilflughafen für Vijayawada zum Leben erweckt. Wie viele Flughäfen diese Größe in Indien ist VGA in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Rennstrecke geht natürlich nach Hyderabad, auch wenn dies nach der Gründung des Staates Telangana und der Abspaltung von Andhra Pradesh vor einigen Jahren nun in einem anderen Bundestaat liegt. Vor Covid flogen hier neben Indigo auch Spicejet und Trujet. Heute gibt es als Konkurrenz nur noch eine abendliche Verbindung von Air India durchgeführt von Alliance Air ATR72, welche allerdings oft gestrichen ist und einzelne (Ferry) Flüge mit den A320 nach den internationalen Legs. Air India fliegt auch in die Hauptstadt Delhi während Indigo neben Chennai und Bengaluru, in Andhra Pradesh auch die Hafenstadt Visakhapatnam und den Pilgerort Tirupati bedient.

Daneben gibt es täglich 1-2 Gastarbeiter Flüge nach Kuwait, Bahrain, Dubai etc mit Air India und Air India Express. Ich würde ja hoffen, dass sich FlyDubai oder Qatar irgendwann zu einer Verbindung bewegen lässt, so dass man einen durchgehenden Flug buchen kann. Eine gewisse Nachfrage nach UK und US aus der Region ist durchaus gegeben. Denn selbst wenn man 2 Tickets und einen Stop am Golf aus sich nehmen würde, sind die Gastarbeiter Flüge nicht gerade billig, circa €500 return.

Außer uns war lediglich ein Bell Hubschrauber auf dem großen Vorfeld.

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Das Layout ist etwas seltsam. Das große Vorfeld ist weit vom Terminal entfernt und man fährt mit dem Bus länger zwischen Betonmauern zum Terminal.

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Der Ankunftsbereich ist überschaubar und das Gepäck war schon da.



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Nun waren wir also endlich am Ziel. Im einzigen Laden wurden jedoch noch etwas Einkaufe erledigt.


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Die Eltern von +1 warteten schon überglücklich vor dem Terminal. Ein schöner Flughafen der kurzen Wege und das Auto war nur wenige Meter weiter in der Terminalvorfahrt geparkt.


Aber bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten, galt es noch ein Photo des Übergroßen lokalen Kunsthandwerkes zu machen welches vor dem neuen Terminal steht.

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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
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5 Dorfleben

Nach der langen Anreise geht nun endlich es weiter mit Impressionen aus Indien.

Meine Urlaube sind normalerweise recht intensives Reisen und ich bin nicht der Typ der sich irgendwo eine Woche an den Strand oder Pool legt. Aber Indien ist für mich immer recht erholsam. Eigentlich ein Wiederspruch, da Indien natürlich recht intensiv sein kann, aber für mich steht es eben für Familienbesuch ohne großes Programm und ich kann recht schnell abschalten. Auch habe ich mir angewöhnt mein Tempo runterzufahren, da einfach alles langsamer läuft. Natürlich ist das einfacher wenn man nicht viel zu tun hat und nicht viel durch die Gegend reist. Und mir kommt dabei auch zu gute, dass ich mit +1 und Schwiegereltern quasi eine persönliche Reiseleitung habe.

Jetzt auf dem Land ist alles noch mal etwas langsamer, aber deswegen sind die Schweigereltern nach vielen Jahren in der hektischen Megametropole Hyderabad ja auch aufs Land gezogen. Selbst mich hat es bei unserem letzten Besuch schon etwas genervt wenn ein Mittagessen bei Freunden am anderen Ende von Hyderabad aufgrund des Verkehrs zu einem Tagesausflug wird. Indien intensive mit straffen Zeitplan zu bereisen ist eher stressig und das haben wir schon länger aufgeben, nachdem vor vielen Jahren eine etwas zu optimistisch geplante Reise nach dem Prinzip “Everything that can go wrong did go wrong ablief”. Leider sind aus diesem Grund viele Reisen in andere Teile dieses so vielfältigen Land vorerst aufgeschoben.

Aus diesem Grunde hat uns die 8 Tage Quarantäne auch nicht weiter gestörter. Der Ablauf war aber durchaus interessant. Am Tag nach unserer Ankunft gab es in der Tat den ersten Anruf von der lokalen Polizei um den Code des negativen Testergebnisses vom Flughafen abzufragen. Unsere Daten haben es nach der handschriftlichen Erfassung am Airport also relativ schnell zu den Behörden in einem anderen Bundesstaat geschafft. Nochmal einen Tag später rief dann die lokale Gesundheitsbehörde mit der selben Anfrage an. Noch einen Tag später gab es einen weiteren Anruf, um die genaue Adresse zu erfragen, da man vielleicht mal vorbeikommt um unsere Quarantäne zu überprüfen. Gekommen ist dann aber nie jemand. Ich war aber durchaus überrascht. Wie das als Tourist mit einer internationalen Nummer ausgesehen hätte und wenn man nur English spricht ist eine andere Sache. Mit den meisten Indischen Mobilfunknetzen kann man nämlich keine internationalen Nummern anrufen. Aber damals konnten ja eh keine Touristen einreisen und wie es mittlerweile umgesetzt wird weiß ich nicht.


Am Tag 8 stand nochmal ein Test an. Wir buchten deshalb einen privaten Test für €10 mit Hausbesuch gemacht haben. Den offiziellen Test hätte es sogar kostenlos gegeben. Das Zertifikat muss man dann wieder auf das Air Suweda Portal laden, was aber problemlos war. Aber da wir nun schon für den offiziellen Test vorgemerkt waren, kam die Dame vom lokalen Gesundheitsamt am Montag trotzdem vorbei, um sich das Zertifikat persönlich anzuschauen und uns offiziell aus der Quarantäne zu entlassen. Aber da Sie nun mal schon da war und es so vorgemerkt war gab es noch einen weiteren kostenlosen PCR. Das Ergebnis war uns eigentlich egal und kam auch erst 2 Tage später. Was aber eher nicht so toll ist, dass man für uns einen PCR verschwendet hat, die eigene Bevölkerung aber nicht umfangreich testet selbst wenn sie Symptome melden. Leider geschieht dies auch der Statistik willen. Man will die Zahlen in seinem Bezirk niedrig halten.

Wir dachten uns noch, dass es vielleicht wenigstens mal nützlich sein kann, dass die Eltern von +1 die Dame vom lokalen Gesundheitsamt persönlich kannten und ihre Handynummer hatten.

Als Europäer ist man ja selbst in der Millionenmetropole Hyderabad eine Attraktion, da sich dort unberechtigterweise wenig Touristen hin verirren. Auf unseren Flügen zähle ich normalerweise um die 5 Businessreisende aus Europa/USA, aber die verbringen ihre Zeit ja dann in den Bueros/Hotels in Hightech City, so dass ich in 2 Wochen HYD nie ein anderes weißes Gesicht gesehen habe. Auf dem Dorf sorgt man natürlich nochmal viel mehr für Aufsehen und wir hörten, dass wir ein Gesprächsthema waren. Bei unseren Spaziergängen wurde +1 natürlich auch öfters ausgefragt. 😊

Und selbst den Nachbarn, welche wir dann schon gut kannten, fiel nach einer Woche noch die Kinnlade runter wenn man als Mann mal die Wäsche ausgehängt hat oder sonst eine Tätigkeit verübt hat, die man im weitesten Sinne als Hausarbeit auslegen kann.

Nun aber genug der Vorworte und einige Bilder

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Die Hauptstrasse mit einigen kleinen Läden
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Natuerlich auch fuer Reis

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Und typischem Verkehr

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Auch sonst gibt es recht viel traditionelle Gefährte
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So was gibt es auch in grösser. Immer nett wenn einem das im Dunklen und unbeleuchtet entgegenkommt
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Aber man benötigt nicht unbedingt einen LKW, um die Ernte nach Hause zu fahren
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Das Rathaus

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Bananen und andere "exotische" Früchte wachsen dann auch einfach so am Wegesrand

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So zum Beispiel auch Papaya. Musste ich mir als europäisches Stadtkind natürlich auch erstmal erklären lassen was das überhaupt ist.

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Der lokale Gerüstebauer mit Bamboo

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Weiter kleine Läden gibt es auch anderwo im Dorf

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Am Hauptplatz werden alle Werkzeuge, die man auf dem Land so benötigt täglich vor Ort angefertigt. Auch die Pfannen sollen ewig halten, aber natürlich sauschwer und eher nicht für den Ceranherd daheim konzipiert
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Der Dorftempel
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Die Gegend ist traditionell mehrheitlich Hindu Es gibt im Dorf historisch auch recht viel Muslims. In den letzten Jahren ändert sich das Bild aber, da die Christen auf einer Konvertierungsmission sind und man sehr gut sieht wie deren Zahl und die der Kirchen zunimmt. In einem religiösen Land hilft das Versprechen eines besseren Lebens halt doch. Man sieht mehr und mehr LKW, Traktoren die entsprechend verziert sind

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Oder die "traditionelle" Version
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Im Dorf gibt es auch sehr viele interessante, leider meist verfallene ältere Gemäuer. Wie wir lernen sollte investierten die Großgrundbesitzer aus der Region einst in die boomende Filmindustrie und kamen so zu viel Geld mit dem sie imposante Villen bauten. Nachdem sie später in die Städte weiterzogen wurden viele leider dem Verfall überlassen
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Wie in allen Dörfern gibt es auch hier einen idyllischen Dorfteich
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Besuch im Nachbarshaus 😊

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Der Mann mit dem gütigen/schmierigen Lächeln ist omnipräsent. Es handelt sich hier um den Chief Minister (Ministerpräsident) des Staates Andhra Pradesh. Je nachdem mit wem man spricht hört man sehr unterschiedliches über sein Schaffen und auch seiner dubiosen Geschäfte. Riesige Poster von ihm und seinen Jüngern sind überall zu finden. Durchaus etwas gewöhnungsbedürftig.

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Müllabfuhr, es wird gehupt und man bringt seinen Müll raus
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Schulweg
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Und Grundschule
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Kuhstall

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Wobei Buffalos eher häufiger gehalten werden als Kühe


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Die meisten Häuser haben kein warmes Wasser und traditionell wird Wasser so aufgewärmt
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Und abschließend noch ein Gemüse aus dem Nachbarsgarten. Circa 0.5m hoch falls man das auf dem Bild nicht erkennt. Mehr dazu dann Kapitel 10 Kulinarisches
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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
444
2.376
6 Landschaft

Heute geht es mit weniger Text weiter und ich lasse ein paar Bilder sprechen, um Eindrücke der Landschaft zu vermitteln. Vieleicht sind es ein paar zuviele Sunsets geworden ;-)

Anders als die sehr trockene fast schon Savannenartige Gegend um Hyderabad ist es um Vijayawada sehr agrarisch geprägt und sehr grün.

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Hauptsächlich wird Reis angebaut. Allerdings waren die Felder Anfang Januar alle abgeerntet und bevor der nächste Reis gesaeht, wird eine Linsensorte angebaut.

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Zuckerohr ist ebenfalls weit verbreitet
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Zur Bewässerung ist die Gegend von vielen Kanälen durchzogen.
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Sehr idyllisch, aber leider zeigt das vorherige Bild nur die halbe Wahrheit und Plastikmüll ist ein Problem

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Dukati

Reguläres Mitglied
20.01.2021
36
27
Danke für den interessanten Reisebericht und den Aufwand den du in die Bilder gesteckt hast. Indien war zwar nie auf meiner Mappe, aber das ändert sich gerade.
Gruss

k
 
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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
444
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Nun geht es mit etwas Lektüre für den Sonntag Abend endlich weiter. Aber es gibt momentan ja wieder echt viele richtig interessante Berichte.

7. Sankranti (Harvest Festival)

Ein wichtiges Festival in Indien ist das Harvest Festival, am besten wahrscheinlich mit Erntedankfest übersetzt. Besonders in der agrarischen Gegenden ist es natürlich von großer Bedeutung. Unter anderem zum Beispiel in Punjab mit dem Namen Lohri. Manch einer mag sich vielleicht an die zahlreichen Euroatlantic Charterflüge aus Italien Anfang Januar erinnern, als es die vielen falsch-positiven Covid tests in Amritsar gab. Aber auch in Südindien ist es ein sehr wichtiges Festival, in Andhra Pradesh mit dem Namen Sankranti. Ich habe in der Vergangenheit Sankranti bereits in Hyderabad erleben dürfen, aber hier auf dem Land ist das ganze natürlich nochmal etwas anderes.

Wie die meisten Indischen Festivals erstreckt sich Sankranti über mehrere Tage.

And allen Tagen werden auf den Asphalt vor den Häusern mit Kreide Rangolis gemalt.

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Am ersten Tag, Boghi, beginnt das Festival frühmorgens mit einem Feuer. Die Kinder in der Nachbarschaft waren dafür zuständig.
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Natürlich wird auch mit allerlei Süßigkeiten groß aufgetischt.

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Es gab auch eine Art Kirmes mit allerlei Ständen wo hauptsaechlich Plastikspielzeug aus China verkauft wird.

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Eine weitere Aktivität ist Drachen steigen. Gar nicht so einfach und die Nachbarskinder mussten mir erstmal die Tricks beibringen. Deren Drachen war dann in der Ferne am Himmel kaum noch zu sehen.

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Aber was Sankranti auf dem Land wirklich etwas Besonderes macht ist der Hahnenkampf, welcher hier sehr sehr ernst genommen wird. Eigentlich ist Hahnenkampf nicht unbedingt eine Veranstaltung die mir zusagt, aber wenn man schon Mal zu richtigen Zeit hier ist. Und es ist ja nicht so, dass mein Fernbleiben aus Protest etwas bewirken würde. Es ist hier nun mal eine Jahrhunderte alte Tradition. Es gibt dann zahlreiche Veranstaltungen über die Tage verteilt und so machten sich mein Schwiegervater, ein Nachbar und ich auf den Weg in ein etwa 30 Minuten entferntes Dorf. Hahnenkampf ist eine Männerveranstaltung und so blieb +1 zu Hause.



Nach Entrichten des Eintrittsgeldes parkten zunächst in einem Feld bevor es auf das großes Veranstaltunggelände ging.

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Natürlich war es hier ziemlich voll und Abstand funktioniert in Indien ja eh nicht wenn man sich nicht selber einen verschafft, aber mit geschickter Wahl der Photostandpunkte ging es schon.

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2 Frauen hatten sich dann doch hergetraut

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Die Hähne warteten auf ihren Einsatz

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Er sah doch wie ein potentieller Gewinner aus

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Das Schaulaufen vor dem Kampf

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Noch werden Wetten angenommen
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Nun geht es gleich los

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Der Kampf an sich ist dann auch so schnell vorbei, dass es gerade für ein paar Photos reicht. Kurz und schmerzlos moechte man hoffen.

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Auszahlung des Gewinn

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Neben dem Hahnenkampf gab es noch unzählige Tische wo ein mir unbekanntes Glücksspiel betrieben wurde. Gambling ist normalerweise verboten und wird nur an diesen paar Tagen des Festivals geduldet. Da teilweise große Geldsummen auf dem Tisch lagen, zu dieser Jahreszeit haben die Arbeiter auf dem Land nun Mal am meisten Cash, waren Photos nicht gerne gesehen.

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Nach einer knappen Stunde mit 2 Kämpfen hatten wir dann auch genug gesehen und machten uns auf den Rückweg. Das war leichter gesagt als getan, da immer mehr Leute und auch neue Wettkämpfer ankamen.

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Die Ausfahrt war eigentlich eher einspurig und an beiden Seiten ging es steil eine Böschung runter. Zunächst gab es natürlich viel Gehupe, Pfeifen der Parkregeler und ein bisschen Ratlosigkeit. Aber da es keinen anderen Weg gab mussten wir irgendwie raus und so fuhr ich einfach mal los. Wenn man sich mal an das Prinzip „einfach langsam in die Menge fahren und die machen dann schon irgendwie Platz“ gewöhnt hat ging es eigentlich ganz gut langsam aber stetig voran, so dass wir circa eine halbe Stunde nachdem wir unser Auto besteigen hatten die 500m bis zur Dorfstasse zurückgelegt hatten.

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Doch der Hahnenkampf sollte noch ein unerwartetes Nachspiel haben. Am nächsten Abend klingelte es an der Tür. Ich hörte etwas small talk, „Congratulations“ und „Thank You“. Einer der Nachbarn hatte einen siegreichen Hahn! Neben dem Wettgewinn bekommt der Gewinner auch den Loser mit nach Hause und dessen Fleisch wird dann an die Nachbarn verteilt.


So sollte ich zum ersten Mal bewusst, man weiß ja nie was in so diverse Fertigpappe vielleicht mal reingemischt wurde, einen Hahn essen. Meine Schwiegermutter verwandelte die unerwartet Zutat in einen sehr schmachhaften Curry. Ich fand sehr interessant das ein Hahn doch so anders als Hähnchen schmeckt, am ehernsten mit Ente zu vergleichen. Das Füttern mit Cashew Nüssen und anderem Kraftfutter um eine Gewinner anzuziehen mag sein übriges dazu beigetragen haben. Das schnell geschossene Bild wird dem vorzüglichen Gericht leider nicht gerecht

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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
444
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Sehr eindrücklich!
Wenn ich mir den Plastikmüll am Wasser anschaue, kann einem die Natur schon Leid tun.
Danke.

Es sieht natürlich nicht überall so schlimm aus, aber generell ist Plastikmüll schon ein Problem. Zum einen weil die Infrastruktur wie Mülleimer im öffentlichen Raum einfach nicht vorhanden ist und zum anderen fehlt leider auch das Bewusstsein, wie es ja leider in vielen Ländern immer noch der Fall ist.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.876
28.836
MUC
Wow, mal ein wirklich außergewöhnlicher Reisebericht, der uns mitnimmt fernab ausgetretener touristischer Pfade. Ganz lieben Dank dafür!

Vor fast genau zwei Jahren war unsere erste Reise nach Indien geplant, die wir aufgrund von Covid-19 leider stornieren mussten. Dein Bericht zeigt mir, dass wir die Reise bald mal nachholen sollten, wenngleich es uns wohl nicht gelingen wird, ähnliche Eindrücke sammeln zu können wie Du! Daher umso mehr Dank dafür, dass Du uns mitgenommen hast.
 
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