11 Vijayawada - Hyderabad
Viel zu schnell ging unser Aufenthalt vorbei und es wurde Zeit einen Tag vor unserem Flug nach Dubai nach Hyderabad aufzubrechen. Dieses Mal hatten wir keinen Flug gebucht. Da wir noch einen Tag in Hyderabad hatten um Freunde zu treffen und letzte Einkaufe zu erledigen, erschien der Flug mit der An/Abfahrt zum Airport nicht genug Zeitvorteil zu bringen. Auch hatten wir doch etwas mehr Gepäck und da war ja die 15kg Freigepäckproblematik, so dass wir fast noch mal den Flugpreis an Übergepäck gezahlt hätten. Die Bahn passte auch nicht wirklich, Uber Intercity hatte kein Angebot und auf eine Private Rental mit Fahrer hatten wir auch keine Lust, da wir keine Empfehlung hatten und es in der Vergangenheit am Ende immer riesen Streit um den endgültigen Preis hatten. So sollte es eine Busfahrt werden.
Meine Vorstellung war so morgens um 9 gemütlich abzufahren um dann pünktlich so gegen 14.00 zum Check In anzukommen und Nachmittags dann noch Zeit für sie letzten Erledigung zu haben.
Leider war dies komplizierter als gedacht. In Indien reist man gerne über Nacht, was bei einer Fahrzeit um die 5 -6 Stunden natürlich nicht so toll ist. Zwischen Mitternacht und 1.00 fahren die Busse der verschiedenen privaten Gesellschaften alle 10 Minuten ab. Aber dann wird man um 5.00 in der Früh an irgendeiner Straßenecke rausgeschmissen und steht blöd da. Vielleicht OK, wenn man nach Hause oder zu Verwandten geht, aber als Tourist zum Einchecken in ein Hotel wenig ideal. Auch schlaftechnisch nicht meins obwohl es Sleeper Busse mit Betten wie in einem Liegewagen gibt. Aber von der Kürze der Nacht abgesehen würde ich wahrscheinlich auch wegen der ständigen Huperei keine Minute schlafen.
Dann gab es noch einige Busse um 5.00 in der Früh, die aber meist schon 20h von weit her unterwegs waren. Sowohl Fahrplantechnisch noch unter Hygiene Aspekten nicht gerade ideal. In unserem Wunschzeitfenster gab es dann noch genau einen AC ( air condition) Bus der staatlichen Busgesellschaft APRTC. Abfahrt leider am falschen von uns weiter entfernten Busbahnhof in Vijayawada und auch in Hyderabad kein Stopp in die Nähe von unserem Hotel, so dass noch eine längere taxifahrt anstand. Aber gut was soll man machen. Was fürs nächste mal gelernt.
So hieß es früh morgens Abschied nehmen und zum letzten Mal nach Vijayawada zum Busbahnhof zu fahren.
Der “Luxusbus”
Die Sitze waren alle kaputt und es war super dreckig. Vergiss Covid Sanitation, wir haben den Dreck von mehreren Jahren abgewischt. Lästig ist auch, dass es kein Klo gibt und nur einen Stopp in etwa auf halber Strecke.
Die Fahrt ist Anfangs noch recht nett, aber dann zieht es sich schon, auch wenn der Highway in einem guten Zustand ist.
Stopp auf halben Weg.
Eine der vielen Mautstationen
Bis man den Stadtrand von Hyderabad erreicht auch wenig Verkehr ist. Auch wenn hier der Verkehr weniger war als früher.
Die noch relativ neue Metro, welche ohne große städtebauliche Rücksichtnahme auf Betonstelzen durch die Stadt gelegt wurde, hat dazu sicher beigetragen. Aber wie Freunde oder auch Kollegen bestätigen ist wo möglich auch Home Office immer noch weit verbreitet.
Wir kamen auch noch an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbei
Da wir schneller als erwartet vorankamen, entschieden wir uns nach Berechnen der aktuellen Fahrzeiten in den Uber/Ola Apps und nach Rücksprache mit dem Fahrer und seiner Einschätzung der Verkehrslage, doch schon früher auszusteigen und eine weitere Strecke Uber zu fahren. Der ursprüngliche Austiegshaltepunkt wäre nach einem großem Bogen näher am Hotel gewesen, aber so sollte es nun schneller gehen.
Der Haltepunkt war dann mitten an einer 4 spurigen Straße, hier am Zaun. Hinter uns fuhren die Stadtbusse vorbei. Wir mussten diese erst überqueren um einen sicheren Standpunkt zu haben, wo wir ein Uber bestellen konnten.
Der Verkehr war wirklich ok und in circa 45 waren wir im Hotel.
Dies war der erste Trip, wo wir in Hyderabad ein Hotel benötigten. Das Angebot ist durchaus recht groß und ansprechend. Neben guten lokal geführten Hotels, welche aber nicht immer über die üblichen internationalen Portale buchbar sind, gibt es auch die großen internationalen Ketten und einige Häuser der Indischen Taj Kette. Die internationalen Hotels sind meist eher im Westen der Stadt in der Nähe der riesigen Bueros in der Hightech City. Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns für das Le Meridien, welches recht neu und vielversprechend aussah. Ein wichtigerer Entscheidungspunkt war jedoch die Lage: fast am Beginn der Ringautobahn (Nehru Outer Ring Road) für einen schnellen Airporttransfer am nächsten Tag, einige Malls und Shops für last Minute Shopping nicht weit weg, gut zu erreichen für unsere Freunde welche wir noch treffen wollten und ebenfalls nicht ganz unwichtig, nicht allzu weit von einem von UAE anerkannten Labor für den ersten von 3 PCR Tests zur Einreise nach Dubai.
Kostenpunkt €55 mit Frühstück. Man wollte bei der Bezahlung auch noch etwas weniger haben als die Rate, die ich online reserviert hatte. Check in war freundlich und schnell erledigt. Neben Visa, in unserem Falle OCI, wollte man auch die Covid Tests vom Airport und Day 8 sehen, obwohl diese ja schon einige Zeit zurücklagen.
Wir bekamen ein Zimmer im neunten Stockwerk.
Nach hinten raus mit Blick auf Hyderabad Beton. Schon was anderes nach über 2 Wochen in Grünen. Vor 5 bis 10 Jahren stand hier noch nicht allzu viel…
Und der Blick auf die Hauptstraße vom Rooftop Pool. Die Straße wurde in den letzten Jahren verbreiterte. 2018 war dies noch ein Nadelöhr und man benötigte über eine Stunde für 2km.
Die großen Gebäude im Hintergrund sind die gewaltigen Bueros in Hightech City. Microsoft, Dell, Oracle und unzählige andere Software Unternehmen und Banken haben dort riesige Bueros. Alleine Deloitte hat 3 Gebäude mit mehr als 10,000 Angestellten wenn ich mich richtig erinnere. Auch der erste Ikea in Indien eröffnet hier in 2018 und hatte wochenlang Wartezeiten von mehreren Stunden.
Da es schon 14.00 war hatten wir Hunger und holten ein paar Chaats aus dem Almond House welches sich im selben Gebäude wie das Le Meridien befindet. Da es jedoch außerhalb ist wurde bei mir innerhalb von 15 Minuten 4 Mal Fieber gemessen.
Schmeckte so gut wie es aussah
Danach ging es per Uber zum ersten Covidtest. Das Resultat sollte noch am selben Abend innerhalb 6 Stunden kommen. Kostenpunkt €10
Auf dem Rückweg standen einige Shopping Stopps an. Auch wenn einige Entfernung nicht so lang waren und wir doch auch ein paar Strecken liefen, macht es nicht wirklich Spaß, da es nirgendwo Gehwege gibt. Man läuft einfach immer am Straßenrand im Staub, muss auf den Verkehr achten, über offene Kanalisation springen etc.
Also fuhren wir auch mehrere Strecken mit Autorickshaws. Endlich, macht ja super Spass.
Man kann über Uber auch Autorickshaws bestellen. Hier wird einem ein Preis gezeigt und sogleich ein Rabat von 50% beworben. Wenn man einfach ein Auto an der Straße anhält ist der Einstiegspreis in der Regel schon wesentlich niedriger als das 50% „Angebot“ von Uber und mit etwas Handeln wird es dann noch billiger. Also langt Uber wirklich ordentlich zu. Und wir bekommen ja sowieso schon einen höheren Preis, da selbst +1 schnell als im Ausland lebend entlarvt ist und es für mich natürlich nochmal einen Aufschlag gibt.
Ein Plausch auf der Fahrt
Abends trafen wir dann noch Freunde aus Unizeiten und gingen in ein Nahe gelegenes Restaurant mit dem Namen Pista House. Wir waren zu sehr in Gespräche vertieft so dass nur ein schlechtes Bild vom Essen gemacht wurde. Leider, da dies die besten Kebabs waren, die ich seit langen gegessen habe. Das Pistazien-Lamm schmolz förmlich im Mund.