Tag 12 (Delhi & Bengaluru)
Ich hatte kurz überlegt heute morgen noch joggen zu gehen, da wir aber recht spät ins Bett gekommen sind und ich noch mehr Zeit zum Sightseeing haben wollte, entschied ich mich dagegen. Dafür habe ich kurz einen Blick ins Gym geworfen und mich dann auf den Weg zum Pool des Le Méridien New Delhi gemacht. Das Gym ist ziemlich nett, der Pool aber leider nicht beheizt, was das Erlebnis im Winter nicht gerade extrem angenehm macht. Dafür gibt es in den Umkleiden immerhin auch eine Sauna und ein Dampfbad.
Nachdem wir schon einmal unsere Sachen gepackt hatten, ging es noch zum Frühstück. Über den Umweg Concierge (ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der in dieser Position so wenig Ortskenntnis hat) ging es zum Frühstück. Da der Concierge kein bisschen hilfreich war, arbeiteten wir beim Frühstück einen kleinen Plan für die Sightseeing-Tour aus. Das Frühstück selbst ist eigentlich ganz nett, war aber leider sehr voll. Es gibt drei Buffets mit einer Vielzahl an indischen warmen Speisen sowie einer kontinentalen Auswahl für europäische Gäste. Auch die üblichen warmen Gerichte stehen am Buffet bereit. Dazu gibt es allerdings auch noch drei Stationen an denen Speisen frisch zubereitet werden (Pfannkuchen & Waffeln, Eierspeisen, indische Gerichte). Der Service war okay, das Ambiente ebenfalls.
Nachdem wir unser Gepäck im Le Méridien deponiert hatten, galt es in vier Stunden das Wichtigste von Delhi zu sehen. Was im ersten Moment extrem sportlich klang, hat sich am Ende als durchaus vernünftig herausgestellt. Natürlich konnten wir nicht alles im Detail sehen, aber für einen guten ersten Eindruck von Delhi hat es gereicht. Mit einer Rikscha ging es zuerst zum India Gate, dann zum Presidents Palace und vorbei an einem besonders schönen Tempel zu einem „very cheap market“.
Als erfahrene Reisende wussten wir natürlich, was uns erwartet (Stichwort Provision für den Fahrer). Wir schafften es allerdings ohne etwas zu kaufen innerhalb von fünf Minuten wieder raus aus dem Geschäft und ließen uns zur nahen Metro-Station fahren. Für knapp 90 Minuten Fahrt mit der Rikscha waren wegen dem „Deal“ mit dem Geschäft gerade einmal 50 INR ausgemacht. Weil unser Fahrer aber durchaus nett war, gab es am Ende dann zumindest 100 INR – die interne Abrechnung können die Herren ja dann selbst regeln
Mit der Metro von Bombardier, die sowohl günstig als auch modern, schnell und sauber ist, waren wir in kürzester Zeit in der Altstadt von Delhi.
Dort galt es zuerst einen Blick auf die durchaus nette Old Delhi Railway Station zu werfen. Daraufhin ging es durch die Straßen – Old Delhi ist kein Vergleich zu New Delhi und ist vom gesamten Leben eher mit Jaipur vergleichbar – zum Red Fort.
Ein paar nette Fotos und eine kleine Pause später ging es schon weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit „Jama Masjid“.
Leider war gerade eine religiöse Veranstaltung, weswegen wir nur Fotos von außen machen konnten. Dafür war aber noch Zeit für Jantar Mantar, ein Observatorium, das es in Indien insgesamt fünf Mal gibt. Mit der Rikscha nach zähen Verhandlungen für 120 INR quer durch die Stadt und für je 100 INR (Inder zahlen 5 INR) den Eintritt beglichen und schon waren wir drin. Im Vergleich zu Jaipur eher unscheinbar, aber dennoch ganz nett – kann man machen, um ein paar schöne Fotos zu schießen.
Weitere 40 INR später waren wir wieder im Le Méridien und hatten einen netten Eindruck von Delhi bekommen. Ich muss sagen, dass mich die Stadt durchaus positiv überrascht hat. Ich habe viel Schlechtes über Delhi gehört, doch die Stadt ist sowohl vom Ambiente (die Stadt ist sehr grün und hat viele gute Fußwege) als auch von den Menschen (weniger aufdringlich, freundlicher als in anderen Städten in Indien sehr angenehm. Hierher komme ich definitiv einmal zurück!
Im Le Méridien verdient man bei Taxis sicherlich auch wieder mit, denn für den Weg zum Flughafen versuchte man uns ein Taxi für „only 700 INR – very cheap“ anzudrehen. Da man ja recht schnell ein Gefühl für „very cheap“ bekommt, habe ich mir stattdessen einen Uber X kommen lassen. Der Herr sprach gutes Englisch und so waren wir nach 40 Minuten ohne Problem am Flughafen – für einen Preis von gerade einmal 270 INR und noch dazu in einem sehr komfortablen Auto.
Der Flughafen von Delhi ist extrem modern, allerdings etwas schwer zu durchschauen. Es gibt ein sogenanntes „Domestic Terminal“ und ein „International Terminal“. Ab Letzterem gehen aber auch nationale Flüge, beispielsweise alle von Air India. Terminal 3, also das internationale Terminal, ist noch einmal in „Domestic“ und „International“ unterteilt, weswegen es für mich klar war, dass es zu „Domestic“ gehen müsste. An der Sicherheitskontrolle wurden wir allerdings abgewiesen und darauf hingewiesen, dass unser Flug ab „International“ gehen würde. Nun ja, ging es eben da hin. Doch auch dort wurden wir abgewiesen, denn der ausgedruckte Boarding Pass wird bei „International“ nicht akzeptiert. Also wieder zum Schalter von Air India, wo ich auf meine Frage zum Thema Lounge gleich einen Voucher bekommen habe – für mich bei einem *A Flug mit *G eine Premiere. Nun ging aber wirklich alles gut und wir waren nach kürzester Zeit (man wird um die Passkontrolle herumgeleitet) im internationalen Bereich, der um diese Uhrzeit noch relativ leer war.
In Delhi gibt es im internationalen Bereich gleich vier *A-Lounges. Leider öffnet die Singapore Airlines Lounge aber erst um 18 Uhr und die Lufthansa Lounges sogar erst um 21:30 Uhr. Unser Flug ging allerdings bereits um 17:45 Uhr, weswegen die Air India Lounge die einzige Möglichkeit war.
Die Lounge an sich ist recht ansprechend gestaltet und bietet recht moderne und komfortable Sitzmöglichkeiten. Überall gibt es zudem Steckdosen, was das Arbeiten deutlich einfacher macht. Mit einer „Scratch Card“ bekommt man zudem kostenlosen Zugang zum Internet, das recht schnell und zuverlässig ist. Das Buffet ist für eine internationale „Flagship Lounge“ dagegen ziemlich mager. Auch der Service war die ganze Zeit über katastrophal schlecht. Besonders in Indien war der Service bislang fast überall gut, aber Air India ist vermutlich immer eine Ausnahme!
Passend zu unserem „Ghost Flight“ von Jaipur nach Delhi, war auch der Air India-Flug nach Bengaluru nicht auf den Anzeigetafeln. Das motivierte Personal in der Lounge (Vorsicht Ironie) wies uns allerdings auf Gate 17 hin. Das Boarding begann dann etwa 25 Minuten nach der offiziellen Zeit, wobei wir dennoch mit nur 15 Minuten das Gate verließen und uns auf den Weg zur Startbahn machten. Das Flugzeug war heute erneut ein Airbus A321 – leider, denn ich hatte diesen Flug extra gebucht, um mit dem Dreamliner zu fliegen. Ein Equipment Change hat dieses Erlebnis allerdings zunichtegemacht. Nach über 100 Flügen in den letzten Monaten bleibt es also dabei: Der Dreamliner war immer noch nicht dabei!
Der Flug war ansonsten nichts besonders. Die meiste Zeit über war das Anschnallzeichen an, die Turbulenzen entsprechend stark. Dennoch konnte ich ganz ordentlich arbeiten. Das Catering war wieder vollkommen in Ordnung und bestand aus einem Sandwich, einem warmen Gericht (veg oder non-veg) und einem Kuchen. Definitiv besser als das, was uns in Europa so in der Economy vorgesetzt wird!
Mit einem Uber ging es dann für 700 INR zum Oberoi Bengaluru, unserem letzten Hotel auf der Reise durch Indien. Gebucht war hier eine Rate von 10.000 INR inklusive Frühstück sowie einem Upgrade in ein etwas größeres Zimmer und Late Check-Out um 16 Uhr. Der Check-In wurde wie bei Oberoi üblich direkt im Zimmer durchgeführt und war sehr entspannt. Das Zimmer selbst ist etwas klassisches eingerichtet als in Mumbai, hat allerdings erneut ein sehr schönes Bad und ist auch sonst äußerst luxuriös. Auch wenn alles recht altbacken wirkt, ist die letzte Renovierung nicht lange her, was man an den Möbeln sowie technischen Spielerein wie einem iPad sieht. Toll auch: Wir wurden nicht nur mit einem frischen Saft begrüßt, sondern durften uns danach auch verschiedene Früchte aussuchen, die wir für unseren Obstkorb wollen.
Zum Abschluss des Abends ging es dann noch schnell ins Gym und dann ab ins Bett! Immerhin steht ein letzter Tag voller spannendem Sightseeing und ein wenig Sport am Morgen an!