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2. Tag
Um 7.30h holte mich der Handywecker aus dem Schlaf. Schnell unter die Dusche und um 8h pünktlich war ich hellwach und startklar. Mein Guide Hassan und der Fahrer waren auch zur Stelle. Nachdem wir kurz an einer Patisserie Croissants und Gebäck sowie mehrere doppelte Espressi als Frühstück gekauft hatten, ging es von den regelmäßigen Checkpoints unterbrochen, wo Dokumente und das Fahrzeug geprüft wurden, rasch nach Norden.
Während das Zentrum von Damaskus den inzwischen 9 Jahre anhaltenden Krieg nahezu unzerstört überstanden hat, waren die östlichen und vor allem nordöstlichen Außenbezirke und Vorstädte (mit Hunderttausenden Bewohnern), die von verschiedenen Rebellenfraktionen gehalten wurden, vor allem Ostghuta und Harasta, Schauplatz heftiger Kämpfe. Ab 2017 flog die syrische Armee und ihre Verbündeten zudem massive Luftangriffe. Dementsprechend passiert man auf der Autobahn unmittelbar beim Verlassen der Hauptstadt zahlreiche komplett zerbombte Großwohnsiedlungen. Dazwischen immer wieder auch noch halbwegs bewohnbare Bausubstanz. Von Wiederaufbau aber weit und breit keine Spur.
Rund 60km von Damaskus entfernt abseits des Highways nach Homs und Aleppo war unsere erste Station die Kleinstadt Maaloula. Diese war bis zum Beginn des Krieges überwiegend von christlicher Bevölkerung bewohnt, die einen neu-aramäischen Dialekt sprach. Bereits seit Beginn des Krieges operierten mehrere sunnitische Rebellengruppen, vor allem die von Al-Quaeda unterstützte Al-Nusra-Front in den Bergen um die Stadt. 2013 nahm diese nach einem Selbstmordanschlag auf einen Posten der syrischen Armee am Stadteingang den Ort ein. Unter Drohungen wurden Bewohner des Ortes zur Konvertierung zum Islam aufgefordert, mehrere Menschen exekutiert. Vom Hotel Safir, vor dem Krieg als wichtigster Anlaufpunkt für Touristen erbaut, oberhalb der Stadt gelegen und direkt neben der ältesten Kirche der Welt (frühes 4. Jahrhundert) beschossen die Rebellen den Ort. Die Heiligtümer der Stadt wurden geschändet.
Auch wenn von den rund 3300 Bewohnern heute nur 700 in der Stadt leben (viele sind geflüchtet), ist hier die Sanierung, vor allem was die Sakralbauten angeht, relativ weit fortgeschritten. Die durch Angriffe stark zerstörte älteste, Sergius und Bacchus (Wein wird ausgeschenkt) geweihte Kirche wurde vor allem durch ausländische Hilfe (aus dem Libanon, aber auch Russland und Italien) saniert. Einige jahrhundertealte Reliquien, insbesondere Ikonen, wurden jedoch unwiederbringlich verbrannt oder entstellt, zum Teil entwendet. An deren Stelle hängen heute Kopien.
Durch eine enge Schlucht am Ende der Asphaltstraße gingen wir zum Frauenkloster der heiligen Thekla. Auch die gab es Schändungen, aber der äußere Zustand machte einen guten Eindruck. Allerdings wurden mehrere Nonnen während des Krieges entführt und erst gegen Zahlung von Lösegeld frei gelassen.
Nach diesem traurigen Ort setzten wir unsere Reise nach Homs, einem kaum weniger tragischen Ort, ca. 100km entfernt, fort. Homs mit heute ca. 800.000 Einwohnern war von Beginn des Krieges, insbesondere seit dem Jahr 2012 an, zusammen mit Daraa im Süden eine Hochburg des Widerstands und Ort schwerer Kämpfe mit wechselnden Frontverläufen. Es verwundert nicht, dass mehrere Stadtviertel mit hochgeschossiger Bebauung, auch mitten im Zentrum, nach wie vor in Schutt und Asche liegen. Davon abgesehen ist die Dichte von Assad-Portraits in Homs für syrische Verhältnisse geradezu atemberaubend hoch, egal wohin das Auge blickt.
Auf einer Freifläche im Stadtzentrum, direkt neben einer wieder aufgebauten Moschee hielten wir. Die Mittel hierfür stammen aus einer Stiftung, die dem tschetschenischen Präsidenten Ramzan Kadyrow nahesteht. Einzelne Menschen waren unterwegs, aber die Stimmung war postapokalyptisch, ein Eindruck, der zugegeben durch die relative Leere am Freitagnachmittag, also dem Wochenende, verstärkt wurde. Durch verwaiste Straßenzüge fuhren wir weiter zum 2000 Jahre alten Bazaar von Homs, der mitsamt seiner Umgebung ebenfalls heftig zerstört worden war. Einzelne Händler waren jedoch am Renovieren und die zerstörte Überdachung des Bazaars war auch z.T. wiederhergestellt.
Um 7.30h holte mich der Handywecker aus dem Schlaf. Schnell unter die Dusche und um 8h pünktlich war ich hellwach und startklar. Mein Guide Hassan und der Fahrer waren auch zur Stelle. Nachdem wir kurz an einer Patisserie Croissants und Gebäck sowie mehrere doppelte Espressi als Frühstück gekauft hatten, ging es von den regelmäßigen Checkpoints unterbrochen, wo Dokumente und das Fahrzeug geprüft wurden, rasch nach Norden.
Während das Zentrum von Damaskus den inzwischen 9 Jahre anhaltenden Krieg nahezu unzerstört überstanden hat, waren die östlichen und vor allem nordöstlichen Außenbezirke und Vorstädte (mit Hunderttausenden Bewohnern), die von verschiedenen Rebellenfraktionen gehalten wurden, vor allem Ostghuta und Harasta, Schauplatz heftiger Kämpfe. Ab 2017 flog die syrische Armee und ihre Verbündeten zudem massive Luftangriffe. Dementsprechend passiert man auf der Autobahn unmittelbar beim Verlassen der Hauptstadt zahlreiche komplett zerbombte Großwohnsiedlungen. Dazwischen immer wieder auch noch halbwegs bewohnbare Bausubstanz. Von Wiederaufbau aber weit und breit keine Spur.
Rund 60km von Damaskus entfernt abseits des Highways nach Homs und Aleppo war unsere erste Station die Kleinstadt Maaloula. Diese war bis zum Beginn des Krieges überwiegend von christlicher Bevölkerung bewohnt, die einen neu-aramäischen Dialekt sprach. Bereits seit Beginn des Krieges operierten mehrere sunnitische Rebellengruppen, vor allem die von Al-Quaeda unterstützte Al-Nusra-Front in den Bergen um die Stadt. 2013 nahm diese nach einem Selbstmordanschlag auf einen Posten der syrischen Armee am Stadteingang den Ort ein. Unter Drohungen wurden Bewohner des Ortes zur Konvertierung zum Islam aufgefordert, mehrere Menschen exekutiert. Vom Hotel Safir, vor dem Krieg als wichtigster Anlaufpunkt für Touristen erbaut, oberhalb der Stadt gelegen und direkt neben der ältesten Kirche der Welt (frühes 4. Jahrhundert) beschossen die Rebellen den Ort. Die Heiligtümer der Stadt wurden geschändet.
Auch wenn von den rund 3300 Bewohnern heute nur 700 in der Stadt leben (viele sind geflüchtet), ist hier die Sanierung, vor allem was die Sakralbauten angeht, relativ weit fortgeschritten. Die durch Angriffe stark zerstörte älteste, Sergius und Bacchus (Wein wird ausgeschenkt) geweihte Kirche wurde vor allem durch ausländische Hilfe (aus dem Libanon, aber auch Russland und Italien) saniert. Einige jahrhundertealte Reliquien, insbesondere Ikonen, wurden jedoch unwiederbringlich verbrannt oder entstellt, zum Teil entwendet. An deren Stelle hängen heute Kopien.
Durch eine enge Schlucht am Ende der Asphaltstraße gingen wir zum Frauenkloster der heiligen Thekla. Auch die gab es Schändungen, aber der äußere Zustand machte einen guten Eindruck. Allerdings wurden mehrere Nonnen während des Krieges entführt und erst gegen Zahlung von Lösegeld frei gelassen.
Nach diesem traurigen Ort setzten wir unsere Reise nach Homs, einem kaum weniger tragischen Ort, ca. 100km entfernt, fort. Homs mit heute ca. 800.000 Einwohnern war von Beginn des Krieges, insbesondere seit dem Jahr 2012 an, zusammen mit Daraa im Süden eine Hochburg des Widerstands und Ort schwerer Kämpfe mit wechselnden Frontverläufen. Es verwundert nicht, dass mehrere Stadtviertel mit hochgeschossiger Bebauung, auch mitten im Zentrum, nach wie vor in Schutt und Asche liegen. Davon abgesehen ist die Dichte von Assad-Portraits in Homs für syrische Verhältnisse geradezu atemberaubend hoch, egal wohin das Auge blickt.
Auf einer Freifläche im Stadtzentrum, direkt neben einer wieder aufgebauten Moschee hielten wir. Die Mittel hierfür stammen aus einer Stiftung, die dem tschetschenischen Präsidenten Ramzan Kadyrow nahesteht. Einzelne Menschen waren unterwegs, aber die Stimmung war postapokalyptisch, ein Eindruck, der zugegeben durch die relative Leere am Freitagnachmittag, also dem Wochenende, verstärkt wurde. Durch verwaiste Straßenzüge fuhren wir weiter zum 2000 Jahre alten Bazaar von Homs, der mitsamt seiner Umgebung ebenfalls heftig zerstört worden war. Einzelne Händler waren jedoch am Renovieren und die zerstörte Überdachung des Bazaars war auch z.T. wiederhergestellt.
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