Kapitän rammt Unterwasserfelsen - Expeditionskreuzfahrt wird abgebrochen

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ReisenderKatu

Aktives Mitglied
29.07.2019
103
54
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Hallo zusammen,

Ich muss hier ein bisschen meinen Frust loswerden und hoffe, dass einer von euch uns vllt einen Rat geben kann.

Wir befinden uns zur Zeit auf einer Expeditionskreuzfahrt via Falklands und Südgeorgien in die Antarktis.
Auf der Überfahrt von den Falklands nach Südgeorgien hat es der Kapitän jedoch geschafft, den einzigen Unterwasserfelsen im Umkreis von 1000km zu rammen und seinen Stabilisator dabei nicht reparabel zu beschädigen. Wasser ist ebenfalls ins Schiff eingedrungen.

Aufgrund dessen wurde die Entscheidung getroffen, die Antarktis nicht mehr anzufahren, jedoch Schutz vor einem sich nähernden Sturm in Südgeorgien zu suchen. Die Rückfahrt sollte dann passieren, wenn das Wetter es zulässt, da das beschädigte Schiff wohl nicht mehr als 2.5 m Wellen aushalten kann. Ein Fenster zu finden in dem dies 3.5 Tage der Fall ist, gestaltet sich als schwierig.

Weitere Informationen wurden innerhalb von 24h versprochen, nach nun knapp 48h gibt es leider keinerlei weitere.. Ein Gespräch mit dem CEO der ausführenden Firma, führte zu nichts. Verantwortlichkeiten werden von sich geschoben und auf den Reisevermittler verwiesen. Dieser verweist zurück auf die Rederei.

Weitere Infos: Vermittler sitzt in Argentinien. Vertragspartner (Albatros Expeditions) sitzt in Dänemark und das Schiff fährt unter portugiesischer Flagge. Zahlung wurde ebenfalls direkt an AE durchgeführt, AGB mit Gerichtsstand Kopenhagen wurde uns bei der Buchung übermittelt.

Wie würdet ihr weiter vorgehen?
 
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NikSeib

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
889
442
habt ihr die Reise versichert? so ein Trip kriegt man nich mal für ein paar Mark fufzig und wenn die halbe Welt beteiligt ist holt man sich doch eine Versicherung die sowas komplett abdeckt.
Denen musst du dann nur bescheid geben und die Regeln alles für euch.
 
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Zeitgemäß

Aktives Mitglied
16.08.2024
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387
Hallo zusammen,

Ich muss hier ein bisschen meinen Frust loswerden und hoffe, dass einer von euch uns vllt einen Rat geben kann.

Wir befinden uns zur Zeit auf einer Expeditionskreuzfahrt via Falklands und Südgeorgien in die Antarktis.
Auf der Überfahrt von den Falklands nach Südgeorgien hat es der Kapitän jedoch geschafft, den einzigen Unterwasserfelsen im Umkreis von 1000km zu rammen und seinen Stabilisator dabei nicht reparabel zu beschädigen. Wasser ist ebenfalls ins Schiff eingedrungen.

Aufgrund dessen wurde die Entscheidung getroffen, die Antarktis nicht mehr anzufahren, jedoch Schutz vor einem sich nähernden Sturm in Südgeorgien zu suchen. Die Rückfahrt sollte dann passieren, wenn das Wetter es zulässt, da das beschädigte Schiff wohl nicht mehr als 2.5 m Wellen aushalten kann. Ein Fenster zu finden in dem dies 3.5 Tage der Fall ist, gestaltet sich als schwierig.

Weitere Informationen wurden innerhalb von 24h versprochen, nach nun knapp 48h gibt es leider keinerlei weitere.. Ein Gespräch mit dem CEO der ausführenden Firma, führte zu nichts. Verantwortlichkeiten werden von sich geschoben und auf den Reisevermittler verwiesen. Dieser verweist zurück auf die Rederei.

Weitere Infos: Vermittler sitzt in Argentinien. Vertragspartner (Albatros Expeditions) sitzt in Dänemark und das Schiff fährt unter portugiesischer Flagge. Zahlung wurde ebenfalls direkt an AE durchgeführt, AGB mit Gerichtsstand Kopenhagen wurde uns bei der Buchung übermittelt.

Wie würdet ihr weiter vorgehen?
Ich würde mich dem Schicksal mit hochprozentigem an der Bar fügen. Auf die Schnelle kann man eh nichts machen.
 

qube

Erfahrenes Mitglied
08.06.2012
1.495
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Wasser ist ebenfalls ins Schiff eingedrungen. […] Die Rückfahrt sollte dann passieren, wenn das Wetter es zulässt, da das beschädigte Schiff wohl nicht mehr als 2.5 m Wellen aushalten kann. Ein Fenster zu finden in dem dies 3.5 Tage der Fall ist, gestaltet sich als schwierig.
[…]
Wie würdet ihr weiter vorgehen?
Ich würde wenn möglich nicht mit diesem Schiff zurückfahren sondern mit einem der anderen Expeditionsschiffe weiter oder zurück und das von jemanden auf Land organisieren lassen. Absolut bis auf den allerletzten Platz ausgebucht werden sie wahrscheinlich nicht alle sein.
Die Interessen von Reederei und Vermittler bzgl. kostengünstiger und eure bzgl. sicherer (was wenn doch ein Sturm aufkommt, sollt ihr dann in die Rettungsboote?!) und schneller Lösung gehen da auseinander.
Hanseatic Nature und World Explorer sind vor Ort laut MarineTraffic.
Günstig wird das wohl nicht werden.
 

ReisenderKatu

Aktives Mitglied
29.07.2019
103
54
Ich würde wenn möglich nicht mit diesem Schiff zurückfahren sondern mit einem der anderen Expeditionsschiffe weiter oder zurück und das von jemanden auf Land organisieren lassen. Absolut bis auf den allerletzten Platz ausgebucht werden sie wahrscheinlich nicht alle sein.
Die Interessen von Reederei und Vermittler bzgl. kostengünstiger und eure bzgl. sicherer (was wenn doch ein Sturm aufkommt, sollt ihr dann in die Rettungsboote?!) und schneller Lösung gehen da auseinander.
Hanseatic Nature und World Explorer sind vor Ort laut MarineTraffic.
Günstig wird das wohl nicht werden.
Das hatten wir gestern Abend angefragt.. AE fühlt sich nicht zuständig, wir sollen selbst die Hanseatic Nature kontaktieren. Der Vermittler verweist zurück auf AE und den Kapitän.. und so dreht es sich im Kreis :(.

Wir gehen davon aus, dass keiner die Kosten tragen will. Die Rückfahrt sollte anscheinend ebenfalls als Cruisetage zählen und nicht erstattet werden... da hilft langfristig wohl nur ein Anwalt
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Nein, haben keine Versicherung die vermeidbare Schäden durch die Crew abdeckt
habt ihr die Reise versichert? so ein Trip kriegt man nich mal für ein paar Mark fufzig und wenn die halbe Welt beteiligt ist holt man sich doch eine Versicherung die sowas komplett abdeckt.
Denen musst du dann nur bescheid geben und die Regeln alles für euch.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich würde mich dem Schicksal mit hochprozentigem an der Bar fügen. Auf die Schnelle kann man eh nichts machen.
Done :D
 
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toom

Erfahrenes Mitglied
12.07.2013
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Kann man sowas überhaupt versichern? Habe mal auf die Schnelle die Bedingungen der Reiseabbruchversicherung der HanseMerkur gelesen. IMHO ist das kein versichertes Ereignis.
 

polyglot

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26.10.2019
829
906
Tut mir leid für Dich.
Aus Neugier, kannst Du ein Google Maps Link schicken, wo dieser Felsen sich befindet.
 

NikSeib

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
889
442
Kann man sowas überhaupt versichern? Habe mal auf die Schnelle die Bedingungen der Reiseabbruchversicherung der HanseMerkur gelesen. IMHO ist das kein versichertes Ereignis.
Das was passiert ist wird nicht so einfach gehen aber den Teil mit den Anwälten kannst du schon abdecken lassen, hatten wir 2009 da hat der Dienstleister sein Flugzeug geschrottet das uns zum Hauptflughafen bringen sollte am Ende wurde es Speedboat aber zu spät für die Rückfluge und und die Versicherung konnte da natürlich nix machen aber die hat sich dann um die Anwälte gekümmert die ganze dann in etwas mehr als 2 Jahren geregelt haben.
Mit nem Anwalt können die halt dieses die anderen müssen sich kümmern Spiel nicht so durchziehen.
 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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Ich würde wenn möglich nicht mit diesem Schiff zurückfahren sondern mit einem der anderen Expeditionsschiffe weiter oder zurück und das von jemanden auf Land organisieren lassen. Absolut bis auf den allerletzten Platz ausgebucht werden sie wahrscheinlich nicht alle sein.
Die Interessen von Reederei und Vermittler bzgl. kostengünstiger und eure bzgl. sicherer (was wenn doch ein Sturm aufkommt, sollt ihr dann in die Rettungsboote?!) und schneller Lösung gehen da auseinander.
Hanseatic Nature und World Explorer sind vor Ort laut MarineTraffic.
Günstig wird das wohl nicht werden.
Wenn in diesen rauen Gewässern ein Passagier-Transfer von einem Schiff zum anderen möglichst noch mit Gepäck erfolgen soll, da möchte ich gerne mal zuschauen.
Ich kann mir nur in einer wirklich echten Notlage (=sinkendes Schiff) vorstellen, dass das ein Kapitän verantworten wird, denn das ist selbst für Profis lebensgefährlich.
Wenn der Schaden so ist wie beschrieben, nämlich dass ein Stabi verbogen ist, ist das für das Schiff eher keine Gefahr. Das sind 2,5 m hohe Wellen auch ungefährlich.
Gefährlich werden die Schiffbewegungen nur indirekt, wenn nämlich Mobiliar und Passagiere durch die Gegend fliegen. Da gibt es schnell viele Verletzte. Und der Koch kann zwar seine Töpfe festsetzen, aber nicht die Suppe darin. Die Stabies sind in der Regel so gebaut, dass bei einer Havarie der Schiffkörper nicht ernstlich beschädigt wird.
Es scheint mir aus der Ferne, dass die Schiffsführung verantwortungsvoll handelt.
Es ist zwar ärgerlich, dass ihr die Antarktis nicht zu sehen bekommt, aber deshalb geht die Welt nicht unter.
Da kann jetzt vor Ort auch kein Anwalt helfen, das hat später noch Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:

ReisenderKatu

Aktives Mitglied
29.07.2019
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Boot wechseln ist leider nicht möglich. Haben nun einige Infos von unserer Reiseagentur bekommen, von der Crew immer noch nichts. Statt an einer Lösung zu arbeiten, macht der CEO von AE lieber Landausflüge und Zodiacfahrten.. (zufälligerweise ist er an Bord)
 
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ReisenderKatu

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29.07.2019
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Kann jemand nen passenden Anwalt empfehlen? Vor Ort werden wir nahezu sicher nichts mehr erreichen können...
 
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globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
15.090
11.211
CPT / DTM
Kann jemand nen passenden Anwalt empfehlen? Vor Ort werden wir nahezu sicher nichts mehr erreichen können...

1. Eine EXPEDITIONSREISE birgt immer Risiken. Das sollte man wissen und beachten.

2. Die Buchungsbedingungen von AE helfen weiter:

9. FORUM SELECTION CLAUSE: it is agreed by and between Passenger and/or Shipper and Carrier that all claims disputes and matters whatsoever arising under, in conjunction with, or relating to this Contract and the transportation hereunder shall be commenced, filed, and litigated, if at all, in and before Maritime and Commercial High Court. Amaliegade 35, 2. DK-1256 København K or as alternative courts city court of Copenhagen. Domhuset; Nytorv Domhuset, DK-1450 København K. or Court of Frederiksberg Howitzvej 32, DK-2000 Frederiksberg

19. CANCELLATION, DEVIATION OR SUBSTITUTION BY CARRIER: Carrier may for any reason, at any time and without prior notice, cancel, advance, postpone or deviate from any scheduled sailing, port of call, destination, lodging or any activity on or off the Vessel, or substitute another vessel or port of call, destination, lodging or activity.

Carrier shall not be liable for any claim whatsoever by Passenger, including but not limited to loss, compensation, or refund, because of such cancellation, advancement, postponement, substitution or deviation.

28. ITINERARY CHANGES: The itinerary stated by Passenger’s Sales Agent is the intended itinerary of AE but Passenger shall be aware that due to conditions of weather, ocean, ice, and governmental restrictions AE and the Master of the Vessel have the full right to change the itinerary as they deem fit, including but not limited to such action:

  • as caused by circumstances beyond his control,
  • as to provide and/or receive medical assistance,
  • as he may consider necessary or desirable to preserve the safety and security of the Vessel or the safety,
  • as to cope with any other urgency at sea which may arise,
  • as to ensure the comfort and enjoyment of passengers,
  • as to comply with local and flag state law,
  • as to safeguard the environment,
  • as to maintain good order and security on board the Vessel.
  • as to replenish bunkers and/or stores because of any of the causes described above
In such event, AE shall not be liable for any damages or reduction of the price as a result thereof.
 

ReisenderKatu

Aktives Mitglied
29.07.2019
103
54
1. Eine EXPEDITIONSREISE birgt immer Risiken. Das sollte man wissen und beachten.

2. Die Buchungsbedingungen von AE helfen weiter:
Die Bedingungen hatten wir ebenfalls gelesen. Voll verständlich, dass die Route aufgrund von Wetter etc geändert werden kann, nichtsdestotrotz hat hier der Kapitän das Schiff beschädigt, so dass diese Absätze keine Anwendung finden sollten.

Zum Gerichtsstand: wird erst relevant wenn keine außergerichtliche Einigung erzielt wird oder?
 
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globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
15.090
11.211
CPT / DTM
Die Bedingungen hatten wir ebenfalls gelesen. Voll verständlich, dass die Route aufgrund von Wetter etc geändert werden kann, nichtsdestotrotz hat hier der Kapitän das Schiff beschädigt, so dass diese Absätze keine Anwendung finden sollten.

Zum Gerichtsstand: wird erst relevant wenn keine außergerichtliche Einigung erzielt wird oder?

19. CANCELLATION, DEVIATION OR SUBSTITUTION BY CARRIER: Carrier may for any reason, at any time and without prior notice, cancel, advance, postpone or deviate from any scheduled sailing, port of call, destination, lodging or any activity on or off the Vessel, or substitute another vessel or port of call, destination, lodging or activity.

Carrier shall not be liable for any claim whatsoever by Passenger, including but not limited to loss, compensation, or refund, because of such cancellation, advancement, postponement, substitution or deviation.
 

ReisenderKatu

Aktives Mitglied
29.07.2019
103
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19. CANCELLATION, DEVIATION OR SUBSTITUTION BY CARRIER: Carrier may for any reason, at any time and without prior notice, cancel, advance, postpone or deviate from any scheduled sailing, port of call, destination, lodging or any activity on or off the Vessel, or substitute another vessel or port of call, destination, lodging or activity.

Carrier shall not be liable for any claim whatsoever by Passenger, including but not limited to loss, compensation, or refund, because of such cancellation, advancement, postponement, substitution or deviation.
Der Absatz überlebt kein Jurist bei der Auslegung.. da können die noch so viel reinschreiben
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.543
3.651
Natürlich ist das unglücklich. Die Lage ist nunmal so, so ist nunmal Reisen und solche Dinge passieren halt. Also nutzt man es als Chance und macht das Beste daraus. Es hat sicher interessante Leute an Bord und wer kann schon davon erzählen, in Südgeorgien gestrandet zu sein. Es geht weiter, wenn das Wetter will. Das Schiff scheint das verantwortungsvoll zu machen. Du bist in Sicherheit, es hat Wlan, Essen und Unterkunft.

Sich jetzt die Reise vermiesen zu lassen und sich mit Haftung, Anwalt, CEO macht Landausflüge (was soll er denn sonst tun, er macht das Beste aus der Situation) beschäftigen, ändert nichts an der Situation und dafür ist auch nachher Zeit.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
829
1.196
Um es nochmal deutlich zu machen:
Ein beschädigter Stabi führt maximal zum Ausfall der Stabianlage und weniger Komfort - das wäre mir persönlich zwar scheißegal, vielen seekranken Landratten aber nicht.

ABER: Das Schiff hat unterhalb der Wasserlinie einen strukturellen Schaden erlitten, Wasser ist anscheinend eingetreten.
Ihr habt aufgrund guter Ingenieurskunst, einer mit probabilistischer Methode nachgewiesenen Damage Stability nach SOLAS und tatsächlich funktionierenden Schottschiebetüren und/oder manuellen Abdichtungsmaßnahmen (z.B. mittels Holz & Schnellbinderbeton) bis jetzt überlebt und schwimmt noch.
Das Schiff ist damit unter Beachtung der nautischen Bedingungen sicher aber natürlich nicht in einem Zustand, in dem man das mit der Weiterreise in die Antarktis verbundene RIsiko erhöhen sollte.
Das Ganze bei relativ gutem Wetter, denn ihr seid im antarktischen Sommer mit Höhepunkt im Februar.

Das Schiff gehört trotzdem schnellstmöglich in eine geeignete Werft. Leichter gesagt als getan.
Der Kapitän hat aber praktisch keine andere Wahl, als auf diese Weise verantwortungsvoll zu handeln.
So eine Reise wäre in diesem Zustand übrigens auch in der Ostsee sofort zu Ende, eine Weiterfahrt RIchtung Antarktis ein blamkes Himmelfahrtskommando.

Absolute Priorität hat:
Abwarten bis Du so sicher als nur irgendwie möglich in einen sicheren Hafen kommen kannst.
Transfer auf ein anderes Schiff mal eben so sehe ich nicht. Zum einen der Transfer selbst, zum anderen geht es auch um Dinge wie Proviant etc., was natürlich nicht für zusätzliche Gäste eingekauft wurde und die safety margin auf dem Zielschiff schmälern könnte.

Der Kapitän wird eine Schutzhafenstrategie fahren müssen um zur Werft zu kommen.
Es sind 750 nm bis zu den Falklands als nächsten Schutzhafen oder etwa 1000 nm bis zur Südspitze Argentiniens. Ersteres sind unter optimalen Bedingungen mit 16 kn@100% MCR auf der Maschine minimum 2 Tage, ihr werdet sicher bis dort 2,5 Tage mit 80% MCR brauchen - das basierend of Speed in Water, nicht Speed over Ground. Real könnt ihr bei Gegenwind, gegen die Wellen etc. noch langsamer sein. Und ich kenne keine halbwegs verlässlichen Wetterprognosen, die mehr als 72 h abdecken.

Psychologisch kann ich es verstehen, wenn Du DIch mit Dingen (wie Anwälten) beschäftigst etc., die tausende Kilometer entfernt sind.
Trotzdem würde ich versuchen, mich aus dieser Alpha-Passagier-Echokammer, wo es nur darum geht, wie man was jetzt womöglich durchsetzt, zurückziehen. Denn es wird Dir aktuell nichts nützen.
Spare Energie für die Realität. Sei jederzeit bereit für alles, was da noch kommen kann und spare Dir deshalb besser den Alkohol.

Rein interessehalber:
War eigentlich von Wellenhöhe oder signifikanter Wellenhöhe Hsig die Rede?
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
7.147
8.008
HAM

Im Übrigen die Aussage, es gäbe keine weiteren Untiefen im Umkreis von 1TKM ist weit hergeholt, es gibt diverse. Und ja, diese Risiken gehören dazu.

Ich bin mir sicher, ihr werdet einen TeilRefund der Reise erhalten - wenn auch nur von ca. 50% siehe oben. Du kannst Dich in Dänemark nachtürlich an https://www.trafikstyrelsen.dk/ - das ist die Aufsichtsbehörde und Schlichtungstelle in einem. Aber hab Geduld. Verfahren dort brauchen über ein Jahr.

Aber jetzt erst einmal - genießt Südgeorgien. Das was ihr dort sehen werdet, würdet auf der Antarktischen Halbinsel ohnehin nicht sehen. Es riecht zwar etwas streng, aber ich bin mir sicher, dass die Crew versuchen wird, euch den Aufenthalt dort so gut wie möglich zu gestalten
 

ReisenderKatu

Aktives Mitglied
29.07.2019
103
54
Um es nochmal deutlich zu machen:
Ein beschädigter Stabi führt maximal zum Ausfall der Stabianlage und weniger Komfort - das wäre mir persönlich zwar scheißegal, vielen seekranken Landratten aber nicht.

ABER: Das Schiff hat unterhalb der Wasserlinie einen strukturellen Schaden erlitten, Wasser ist anscheinend eingetreten.
Ihr habt aufgrund guter Ingenieurskunst, einer mit probabilistischer Methode nachgewiesenen Damage Stability nach SOLAS und tatsächlich funktionierenden Schottschiebetüren und/oder manuellen Abdichtungsmaßnahmen (z.B. mittels Holz & Schnellbinderbeton) bis jetzt überlebt und schwimmt noch.
Das Schiff ist damit unter Beachtung der nautischen Bedingungen sicher aber natürlich nicht in einem Zustand, in dem man das mit der Weiterreise in die Antarktis verbundene RIsiko erhöhen sollte.
Das Ganze bei relativ gutem Wetter, denn ihr seid im antarktischen Sommer mit Höhepunkt im Februar.

Das Schiff gehört trotzdem schnellstmöglich in eine geeignete Werft. Leichter gesagt als getan.
Der Kapitän hat aber praktisch keine andere Wahl, als auf diese Weise verantwortungsvoll zu handeln.
So eine Reise wäre in diesem Zustand übrigens auch in der Ostsee sofort zu Ende, eine Weiterfahrt RIchtung Antarktis ein blamkes Himmelfahrtskommando.

Absolute Priorität hat:
Abwarten bis Du so sicher als nur irgendwie möglich in einen sicheren Hafen kommen kannst.
Transfer auf ein anderes Schiff mal eben so sehe ich nicht. Zum einen der Transfer selbst, zum anderen geht es auch um Dinge wie Proviant etc., was natürlich nicht für zusätzliche Gäste eingekauft wurde und die safety margin auf dem Zielschiff schmälern könnte.

Der Kapitän wird eine Schutzhafenstrategie fahren müssen um zur Werft zu kommen.
Es sind 750 nm bis zu den Falklands als nächsten Schutzhafen oder etwa 1000 nm bis zur Südspitze Argentiniens. Ersteres sind unter optimalen Bedingungen mit 16 kn@100% MCR auf der Maschine minimum 2 Tage, ihr werdet sicher bis dort 2,5 Tage mit 80% MCR brauchen - das basierend of Speed in Water, nicht Speed over Ground. Real könnt ihr bei Gegenwind, gegen die Wellen etc. noch langsamer sein. Und ich kenne keine halbwegs verlässlichen Wetterprognosen, die mehr als 72 h abdecken.

Psychologisch kann ich es verstehen, wenn Du DIch mit Dingen (wie Anwälten) beschäftigst etc., die tausende Kilometer entfernt sind.
Trotzdem würde ich versuchen, mich aus dieser Alpha-Passagier-Echokammer, wo es nur darum geht, wie man was jetzt womöglich durchsetzt, zurückziehen. Denn es wird Dir aktuell nichts nützen.
Spare Energie für die Realität. Sei jederzeit bereit für alles, was da noch kommen kann und spare Dir deshalb besser den Alkohol.

Rein interessehalber:
War eigentlich von Wellenhöhe oder signifikanter Wellenhöhe Hsig die Rede?
Bezüglich der Wellenhöhe: wurde nicht präzisiert.
Für den Rest: danke! Um es vllt klarer darzustellen: wir planen eventuell nach Ankunft in Ushuaia mit einem anderen Schiff in die Antarktis weiterzufahren. Dies wäre jedoch eine neue Buchung mit entsprechenden Kosten, die wir einer erwartbaren entschädigung gegenrechnen müssen.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.464
3.553
19. CANCELLATION, DEVIATION OR SUBSTITUTION BY CARRIER: Carrier may for any reason, at any time and without prior notice, cancel, advance, postpone or deviate from any scheduled sailing, port of call, destination, lodging or any activity on or off the Vessel, or substitute another vessel or port of call, destination, lodging or activity.

Carrier shall not be liable for any claim whatsoever by Passenger, including but not limited to loss, compensation, or refund, because of such cancellation, advancement, postponement, substitution or deviation.

Man kann viele "Wünsche" in den AGBs äußern. Einer ernsthaften juristischen Prüfung halten diese aber nur selten stand. Ich kenne jetzt nicht das AGB Recht in DK, aber es ist generell schwierig in der EU Verbraucher übers Ohr zu hauen. - Zumal hier noch ein Verschulden der Besatzung hinzukommt, das macht es noch schwieriger, sich hier aus der Verantwortung zu stehlen.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
15.090
11.211
CPT / DTM
Man kann viele "Wünsche" in den AGBs äußern. Einer ernsthaften juristischen Prüfung halten diese aber nur selten stand. Ich kenne jetzt nicht das AGB Recht in DK, aber es ist generell schwierig in der EU Verbraucher übers Ohr zu hauen. - Zumal hier noch ein Verschulden der Besatzung hinzukommt, das macht es noch schwieriger, sich hier aus der Verantwortung zu stehlen.

Das sehe ich auch so.

Rein juristisch, bei einer dezidierten "Expeditionsreise" wird es wohl trotzdem sehr schwierig.

Da läuft alles auf Kulanz hinaus.

Anstatt ständig Mails an den Veranstalter zu senden, hier zu jammern und einen Anwalt zu suchen, würde ich den an Board befindlichen Geschäftsführer des Reiseveranstalters ansprechen....