Ich möchte FRA_Ground jetzt mal verteidigen. Ich glaube NICHT das er absichtlich sich als Arschloch den Kunden gegenüber benimmt, wobei man im Service-Bereich oftmals nach 8 Stunden+ mit nervigen Kunden halt einfach das Gefühl hat, jetzt erstmal genug zu haben. Ja, als Service-Mitarbeiter muss man immer freundlich bleiben, und mehr aushalten können, auch wenn man innerlich schon genug hat. Und es mag Personen geben, die das können, auch nach 10 Stunden anstrengendem Service-Job noch freundlich und top seinen Job zu machen. ICH könnte das wahrscheinlich nicht. Und ich habe absolut Hochachtung vor Menschen, die 8 Stunden lang freundlich ihren Service-Job machen können. Ich könnte mich vermutlich NICHT dazu durchbringen, für 2500€ an 5 Tagen die Woche 8 Stunden permanent Leute zu bedienen.. natürlich, an einem Airline Counter ist es etwas spannender, als an einer Burger-Kasse, aber auch wenn man zwischen Y Leuten mit verpasstem Anschlussflug, verlorenen Indern oder F DM Amis denen die Wege zu lang sind etwas Abwechslung hat, so ist es trotzdem ein anstrengender, schlecht bezahlter Job. Da hätte ich vermutlich auch keine Lust, noch den letzten Zug nach Hause zu verpassen und ein teures Taxi nehmen zu müssen, selbst wenn ich das irgendwie abgerechnet bekomme.
Soviel zu seiner Verteidigung.. anklagen möchte ich ihn wirklich nicht. Hier fehlt doch eindeutig von oben das Konzept, wie bei so einem Fall vorzugehen ist. Habe ja schon ein Konzept eines Shuttle-Picket-Service gepostet ein paar Seiten zuvor. Dazu gehört dann natürlich auch das Service-Element am Flughafen. Vielleicht sogar, eine Lounge umgestalten zu können für die Nacht - was weiss ich.. sowas gehört absolut in den LH-Verwaltungsbereich. Das eine LH an ihrem Main-Flughafen (Wortspiel, höhö) eben KEIN solches Konzept hat, verwundert mich immer noch, und macht mich wütend. Nachtflugverbot gibt es nicht erst seit gestern. Aber mir scheint, alles was Geld kostet, wird möglichst vermieden. Das die Notlösungen dann zumeist teurer sind, kommt wahrscheinlich in ein anderes Budget, und freut damit die Manager. Toll, 10000€ gespart an fixen Kosten, dafür im Durchschnitt 50000€ variable Kosten. An solchem "Not my budget, not my problem"-Denken sind schon viele Firmen schwer erkrankt und auch untergegangen. HIER muss angesetzt werden. Von oben herab muss geführt werden, eine klare Linie herrschen.
Das tut es nicht bei der Hansa. Es wird verwirrt, die Angestellten wissen nicht mehr, was kommen wird, die Kunden nicht mehr, welchen Service sie erwarten können. Das dies mittel-langfristig eindeutig in die falsche Richtung geht, ist jedem klar, der in der Schule nicht permanent einen Fensterplatz hatte. Man kann eine Zitrone ausquetschen, bis zu einem gewissen Grad geht es gut. Irgendwann ist es aber zu viel. Dieses "zu viel" hat die LH mit den chaotischen Ankündigungen bereits erreicht. Es wird nicht sofort Konsequenzen bei den Buchungsverhalten haben. Man wird kurzfristig absolut im Business bleiben. Aber ein schleichender Abstieg findet statt. Man kann sich denken, was passieren wird.
Man MUSS es nicht wahrhaben. Beide Finger vor die Augen, alle, die realistisch über das LH-Management schreiben als doof, warme Luft oder ähnliches zu bezeichnen, inkl. dem Verwaltungsrat (Kontrollgremium) - man kann sich vor allen lächerlich machen, und die Wahrheit nicht akzeptieren wollen, auf neutral geschriebene Postings beleidigend antworten.. das ist kindisch und lächerlich.
LH hat ein ernsthaftes Problem, das Personal merkt es, bekommt es am deutlichsten mit, der Kunde ebenfalls immer mehr, und Medien und Kontrollgremien wundern sich ebenso. Das die LH auf Marktveränderungen reagieren muss, und gewisse Prozesse mehr "Lean" werden müssen, ist klar. Aber wie es angegangen wird, wie das Personal und Kunden verwirrt werden, ist mittlerweile eine Katastrophe. Man kann es leugnen, aber sich selber zu belügen hat noch nie langfristig funktioniert.