kleiner Ausflug in die falsche Richtung oder Meilenschnäppchen nach NYC

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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28.836
MUC
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Ich bin ja eigentlich eher als Asienfreund bekannt und kann den USA nicht so unendlich viel abgewinnen, aber +1 als gebürtiger Thailänder lag mir schon immer in den Ohren, dass er gerne mal in die USA wolle. Nachdem er dann letztes Jahr erfolgreich eingebürgert wurde und somit nun als deutscher Staatsbürger deutlich leichter in die USA einreisen kann als noch als thailändischer Staatsbürger, und nachdem die USA die Corona-Einreise-Einschränkungen aufgehoben hatten, hatte ich schon seit einiger Zeit immer wieder einen Blick auf die Meilenschnäppchen.

Als dann im Februar Flüge für den Juni nach JFK mit LH in C für je 55.000 M&M zu haben waren, war ich angefixt. Allerdings konnte ich erst nirgendwo einen erschwinglichen Mietwagen finden, sodass ich trotz des Meilenschnäppchens zurückhaltend blieb. Als ich dann jedoch eines Abends ein Angebot über billiger-mietwagen.de für ca. 370 Euro für einen Mazda CX-5 oder ähnlich für eine Woche bei einer New Yorker Budget-Filiale fand, schlug ich zu. Zuerst sicherte ich mir den Mietwagen und dann die Flüge MUC-JFK-MUC zu 55.000 M&M und ca. 550 Euro S&G pro Person.

Anfang April dünnte LH dann ihren Flugplan aus und reduzierte u.a. die Frequenz zwischen MUC und JFK. Der Hinflug wurde auf MUC-STR-FRA-JFK umgebucht mit einer Ankunft mehrere Stunden nach der ursprünglich Geplanten. Nicht nur wegen dem unsinnigen Routing über STR wollte ich dies jedoch so nicht akzeptieren. Ich suchte mir eine alternative Verbindung MUC-FRA-EWR mit ähnlicher Ankunftszeit wie die ursprüngliche Buchung heraus, die trotz Änderung des Zielflughafens von der M&M-Hotline probemlos eingebucht wurde. Dazu wechselte der Hinflug damit von Buchungsklasse I in D.

Die Reise liegt nun ca. einen Monat zurück, aber dennoch würde ich Euch gerne ein wenig davon berichten. Allerdings wird es für USA- und NYC-Kenner wohl wenig Neues geben, da die Ansprüche für +1s erste USA-Reise jetzt eher die üblichen Sehenswürdigkeiten waren, aber vielleicht ist es dennoch für den Ein oder Anderen interessant, wie wir New York, Atlantic City und Washington D.C. erlebt haben.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 1 - MUC-FRA-EWR 1/2

Unsere Reise startete an einem eher frühen Morgen mit der freudigen Erkenntnis, dass die S1 zum Flughafen pünktlich sein sollte. Allerdings wurden nur zwei statt der sonst meist üblichen drei Wagen eingesetzt, sodass auch nur jeweils einer nach Freising und zum Flughafen eingesetzt wurde.

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Die Bahn zum Flughafen war dann auch dementsprechend voll, was sich wohl auch durch das anstehende lange Wochenende erklärte. So mussten wir über die gesamten 30 Minuten Fahrt zum Flughafen dicht gedrängt in der Bahn stehen. Im Terminal 2 des MUC setzte sich die Fülle leider fort. Zwar gab es am Business-Class-Check-in der Lufthansa nur eine sehr kleine Schlange, aber stellten wir wenig später fest, dass vor der Eco-Sicherheitskontrolle eine Schlange zurück bis zur Rolltreppe vor den Check-in-Schaltern bestand. Die Business-Sicherheitskontrolle war zwar in Betrieb, erlaubte aber keinen weiteren Zutritt von außen.

Wir entschieden uns daher am First-/*G-Check-in anzustellen, da uns dies in Summe trotz ebenfalls längerer Warteschlange die kürzere Variante erschien.

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Zu unserem Glück wurden aus dieser Schlange alle Passagiere mit Aufgabegepäck herausgezogen und direkt zum F-/*G-Check-in gebracht, von dem man nach erfolgreichem Check-in direkt vorne wieder in Warteschlange der F-/*G-Sicherheitskontrolle zurück durfte, offenbar sehr zum Unmut einiger dort nur mit Handgepäck Wartenden. Der Unmut war mir vor Ort nicht aufgefallen, jedoch wurde dieser auf meinen Bericht im Thread zum Flughafen München hier geäußert:


Knapp 45 Minuten nach Eintreffen am Flughafen MUC konnten wir so das Senator Café besuchen, das wir zeitweise abgesehen von zwei anderen Gästen für uns zwei allein hatten.

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Kurz vor der Boarding-Zeit für unseren Flug MUC-FRA trafen wir am Gate ein, um uns zu wundern, dass dieses noch durch keinen Mitarbeiter besetzt war, wenngleich zahlreiche Passagiere an diesem warteten. Kurz nach unserem Eintreffen wurde dann die folgende Anzeige auf einem der Bildschirme geschaltet:

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Wir spazierten etwas umher, bis wir ca. 10 Minuten später Personal wahrnehmen konnten, das auf dem Weg zu unserem Gate war. Noch weitere ca. 10 Minuten später begann dann das Boarding, bei dem wir als fast Letzte die Maschine betraten und von dort die Aussicht genossen.

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Mit in Summe nur überschaubarer Verspätung machte sich unser A320 dann auf den Weg nach FRA. Kurz nach dem Take-Off entdeckte ich aus dem Fenster den Flugplatz Ingolstadt, der auf mich erstaunlich groß wirkte.

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Wenig später wurde "Tasting Heimat Leipzig" serviert, was ich zwar nicht mit Leipzig in Verbindung gebracht hätte, aber was bis auf den sehr zähen Brotchip wirklich erstaunlich lecker war.

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Wie üblich starrte ich fast den ganzen weiteren Flug aus den Fenster und konnte irgendwann die Skyline von Frankfurt erkennen.

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Wenig später passierten wir den Flughafen Frankfurt.

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Erst deutlich hinter Mainz wurde dann eine 180°-Wendung vollzogen und es erfolgte mit leichter Verspätung die Landung in FRA, wo wir eine Aussenposition erhalten sollten. Mit einem Bus ging es dann zum Terminal.

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In Frankfurt kenne ich mich wahrlich nicht besonders gut aus. Wir kamen glücklicherweise (irgendwo bei B?!?) im Sicherheitsbereich raus und folgten der Beschilderung zu den Z-Gates. Ohne Warteschlange gab es eine kurze Prüfung unserer Bordkarten und Pässe und die Frage, ob wir ESTA und Impfnachweise hätten. Ohne einen Nachweis über unsere ESTAs oder Impfnachweise gab es einen Stempel auf die Bordkarten und wir konnten die Rolltreppe nach oben nehmen. Oben folgten wir der Beschilderung zu den LH-Lounges und befürchteten aufgrund der kleinen Warteschlange vor dem Lounge-Eingang schon Schlimmstes, aber tatsächlich war die SEN relativ leer, sodass wir einen schönen Platz mit Aussicht finden konnten, um uns am Büffet laben und die diversen Schaumweine durchprobieren zu können.

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Da ich davon ausging, dass es noch irgendwelche besonderen Checks bei USA-Flügen geben müsse, brachen wir relativ zeitig aus der Lounge zu unserem Gate auf. Tatsächlich war die aufgebaute Business-Class-Kontrolle kein Hindernis, da man uns nach Identifikation des zuvor erhaltenen Stempels einfach so durchwinkte. So hatten wir dann noch etwas Zeit am Gate und konnten die Beladung unserer 747-8 beobachten.

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Wir brachten uns vor den Quick-Boarding-Gates in Position und konnten so mitbekommen, wie diverse Passagiere beim Gate-Personal nachfragten, wann das Boarding starten würde. In ca. 10 Minuten war die Aussage, die mehrfach gegeben wurde. Als wir die Diskussion zwischen zwei Amerikanern mitbekamen, wann denn wohl das Boarding beginnen würde, konnten wir so mit Wissen glänzen, und kamen so mit einem sehr netten jungen Amerikaner ins Gespräch, der gerade auf der Heimreise von einem Südfrankreich-Urlaub war, und der später zwei Reihen vor uns sitzen sollte. Er berichtete, dass dies seine erste Langstrecke mit der Lufthansa sei und er dementsprechend neugierig sei. Ich versuchte, seine Erwartungshaltung ein wenig zu dämpfen, wenngleich er uns später auf dem Weg zum Gepäckband in EWR berichten sollte, dass er sehr zufrieden war, insbesondere mit der Freundlichkeit des Personals und der Qualität des Essens. Bei Ersterem konnte ich mich anschließen, bei Zweitem nicht so ganz.

Nachdem die zahllosen Familien mit kleinen Kindern geboardet hatten, wurden dann die Quick-Boarding-Gates freigegeben, sodass auch wir uns in die 747-8 begeben und die Treppe ins Oberdeck erklimmen konnten.

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Das Personal begrüßte uns erstaunlich freundlich und persönlich. Dazu kamen der Welcome-Drink relativ zügig. Und wenn man mit +1 reist, ist der Sitz mit Füßel-Gelegenheit ja auch kein Problem. Wir fühlten uns wohler, als wir erwartet hätten.

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Nach dem Pushback wurden wir dann noch mehrfach fotografiert, da offenbar eine Flughafenrundfahrt eine 747-8 als gutes Fotomotiv ansah.

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Mit nur leichter Verspätung überquerten wir erneut den Rhein.

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Als ich einige Zeit später aus dem Fenster schaute, dachte ich mir, dass ich diesen Rheinverlauf und insbesondere den Flughafen doch sehr gut kenne. Tatsächlich flogen wir sehr nah an Düsseldorf, in dessen Nähe ich knapp 20 Jahre gelebt hatte, vorbei, was mich zu zahllosen Fotos veranlasste.

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Einige Zeit späer ließen wir dann Flevoland und das Ijsselmeer hinter uns und kurz darauf auch die holländische Küste, wobei ich sogar einen fernen Blick auf die Insel Texel erhaschen konnte.

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Wenige Minuten später begann dann auch der Bordservice, bei dem zuerst ein Getränk der Wahl und in Irland produzierte Rosmarin-Mandeln serviert wurden. Für meinen Wunsch nach einem Gin Tonic musste man noch etwas Gin suchen gehen, da auch in den Reihen vor uns Gin Tonic offenbar sehr begehrt war.

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Anschließend gab es für mich Thunfisch Tataki Style mit Dashi Gemüse und Miso Mayonnaise, was ich insgesamt trotz meiner Vorliebe für Thunfisch Tataki eher als geschmacklos wahrgenommen habe.

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Das gebratene Rinderfilet mit Thymianjus, neuen Kartoffeln und grünen Bohnen war geschmacklich absolut in Ordnung, hätte aber von der Präsentation ein wenig liebevoller und ordentlicher sein können.

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Dafür war ich mit dem Käse sehr zufrieden.

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Während des Essens wurde darauf hingewiesen, dass es während des Essensservice Getränkenachschub geben würde. Nach dem Essensservice würde es keinen proaktiven Getränkeservice mehr geben, aber man könne jederzeit Getränke in der Galley bekommen. Über den Nachschub während und auch kurz nach dem Essensservice kann ich mich definitiv nicht beschweren, zumal der australische Shiraz hervorragend mundete.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 1 - MUC-FRA-EWR 2/2

Nach dem Essen beschäftigte ich mich vor Allem mit FlyNet. Da ich an diversen Broadway-Online-Lotterien teilnehmen wollte, um uns günstige Musical-Tickets sichern zu können, und diese enge Zeitfenster für die Lotterieteilnahme und das Kaufen bei Gewinn vorsehen, kümmerte ich mich genau daraum, was sich später als äußerst erfolgreich herausstellen sollte. Außerdem las ich hier im Forum, diverse Online-Zeitungen und kommunizierte in den Social Media. An Schlaf ist auf so einem Tagflug ja kaum zu denken, auch wenn zeitweise alle Sonnenblenden geschlossen werden sollten.

Irgendwann beschäftigte ich mich dann mit dem Inflight-Entertainment-System, das mich von der Auswahl irgendwie nicht begeistern konnte. Gerade die Auswahl an Musik und Fernsehserien empfand ich als enttäuschend. Bei den Filmen entdeckte ich jedoch das Juwel "Der Junge muss an die frische Luft". Als jemand, der Hape Kerkeling von der frühen Jugend an absolut großartig fand, war der Film, der offenbar mehr oder weniger autobiografisch zu interpretieren ist, sehr unterhaltsam, auch wenn man mehrfach ob der Traurigkeit etwas Schlucken musste.

Irgendwann öffnete ich die Sonnenblende und spähte hinaus, um irgendeine Küste Kanadas zu sehen.

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Es sollte dann noch eine Weile dauern, bis der Snack vor der Landung serviert werden sollte, bei dem ich mich für den Lachsrücken mit Salsa Verde entschied. Definitiv lecker, aber wurde meinem Hunger nicht ganz gerecht.

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Je näher wir an Newark und New York kamen, desto bewölkter wurde es leider. Dazu saßen wir leider auf der falschen Seite, um bei der Landung einen Blick auf Manhattan hätten erhaschen zu können.

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Kurz vor der Ankunft am Gate in EWR hatte man trotz der vorherrschenden Bewölkung einen netten Blick auf Teile der Skyline Manhattans in der Ferne.

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Erst durften die Gäste der First und Business Class im Unterdeck aussteigen, anschließend wir vom Oberdeck. Vom Terminal aus hatte man einen tollen Blick auf unsere 747-8.

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Wir folgten der Beschilderung zur Einreise bzw. Gepäckausgabe während wir uns mit dem netten jungen Amerikaner unterhielten, den wir am Gate noch in Frankfurt kennengelernt hatten. Wenig später hieß man uns in den USA willkommen.

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Gegenüber der Immigration gab es nochmal einen schönen Blick auf Flugzeuge und die Skyline Manhattans.

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Nachdem an der ESTA-/Visa-Einreise keine nennenswerte Warteschlange existierte, konnten wir in wenigen Minuten ohne Probleme einreisen. Allerdings wurden wir für eine Corona-Kontrolle ausgewählt, die offenbar nur einigen Passagieren zuteil wurde. Nach Vorlage unserer Pässe und Demonstration der Anzeige unserer CovPass-App war dies aber auch schnell erledigt.

Am Gepäckband trafen wir dann wieder den jungen Amerikaner, der seinen Koffer vor uns erhielt, wobei sein Koffer offenbar eine Kofferrolle auf der Reise eingebüßt hatte. Er wollte aber nicht den Zeitaufwand auf sich nehmen, dies beim Gepäck-Handler zu reklamieren und verabschiedete sich von uns, wenngleich wir ihn wenig später erneut und ein letztes Mal am Uber-Abhol-Punkt vor dem EWR treffen sollten.

Unsere Koffer konnten von uns wenig später in Empfang genommen werden, wonach wir uns auf die Suche nach dem in der Uber-App angezeigten Abhol-Punkt machten. Es dauerte eine Weile, bis wir verstanden, dass wir vom Ankunftsbereich noch eine Rolltreppe nach unten nehmen mussten, um zum Abhol-Punkt zu kommen. Auch dauerte es nach Bestellung des Ubers ca. 15 Minuten, bis unser offenbar chinesischstämmiger Fahrer uns einladen konnte und sich auf den Weg nach Manhattan machte.

Wiederholt wich unser Uber-Fahrer von der per App vorgeschlagenen Route ab, offenbar um den massiven Stau vor dem Holland-Tunnel, der New Jersey mit Manhattan verbindet, zu vermeiden. So konnten wir zahlreiche mehr oder weniger interessante Viertel New Jersey entdecken, wenngleich diese Umfahrung gefühlt sehr viel Zeit gekostet hatte, und in Summe sogar zu einem höheren Fahrpreis führte, als uns initial in der Uber-App angezeigt wurde. Aber irgendwann nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir gegen frühen Abend das gebuchte Sheraton Tribeca in New York.

Der Check-in verlief relativ unkompliziert und ergab als Upgrade, wie erwartet, nur das auch in der App sichtbare Upgrade von der Besenkammer auf einen Club Room, der in der 19. von insgesamt 22 Etagen liegen sollte. Mit dem Zimmer waren wir aber recht zufriden, da das Zimmer nicht winzig war, was wir bei einem Hotel in Manhattan erwartet hätten.

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Auch gefiel die Aussicht halbwegs, da man aus dem Zimmer den Hudson sehen konnte.

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Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, begaben wir uns in die Club Lounge in der 21. Etage. Zu unserer Überraschung bot diese eine relativ große Terrasse mit tollem Ausblick auf die Skyline Richtung Norden, bei der man insbesondere das Empire State Building sehen konnte.

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In der Lounge selber gab es einfachste Speisen, die uns nicht wirklich gefielen. Ich erfreute mich an kostenlosem Bier, wohingegen +1 enttäuscht war, dass der Wein nur in kleinen Portionen in billigsten Plastikbechern ausgeschenkt wurde. Softdrinks durfte man sich selber nehmen, aber alkoholische Getränke wurden durch einen Mitarbeiter ausgegeben / ausgeschenkt, der offenbar für jedes Getränk ein signifikantes Trinkgeld erwartete.

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Viel wollten wir am ersten Abend nicht unternehmen, nachdem wir auch bereits seit ca. 20 Stunden auf den Beinen und entsprechend erschöpft und müde waren. So begaben wir uns in das vom Hotel nahe gelegene Chinatown Manhattans. Ich hatte im Vorfeld das "Xi'an Famous Foods" ausgewählt, einen Imbiss mit westchinesischen handgezogenen Nudeln, die tatsächlich super lecker schmecken sollten. Wir bestellen zwei Portionen dieser handgezogenen Nudeln mit scharfer Sauce und Schweinefleisch. Während der Bestellung konnten wir beobachten, wie eine Nudelmasse mit bloßer Muskelkraft wiederholt in die Länge gezogen wurde, um daraus die Stücke zu erhalten, die später auf unserem (Papp-)Teller landen sollten. Als jemand, der Nudeln in allen Variationen liebt, war ich im Himmel.

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Anschließend spazierten wir durch Chinatown zurück zum Hotel.

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Dabei fiel uns auf, dass auch chinesischsprachige Zeitungen am Straßenrand verfügbar waren.

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Auch waren an vielen Straßen in und um Chinatown zahllose Stände aufgebaut, die diverses (exotisches) Obst verkauften.

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Gegenüber von Chinatown nahmen wir dann übrigens Little Italy, waren aber zu müde, um dieses zu erkunden.

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Ein wenig unangenehm nahmen wir wahr, dass rund um Chinatown und unser Hotel zahllose fliegende Händler gefälschte Markenprodukte anboten. Dies sorgte u.a. dafür, dass der Bürgersteig kaum nutzbar war. Dazu waren wirklich viele Obdachlose auf den Straßen und einige sehr merkwürdige Gestalten, die offenbar unter massivem Alkohol- und/oder Drogeneinfluss standen, unterwegs. Insbesondere eine dunkelhäutige Dame, die auf offener Straße komplett nackt auf der Suche nach einem Sexualparner war, irritierte uns schon sehr.

Mit den ersten teilweise besonderen Eindrücken fielen wir dann übermüdet (ohne besagte Dame) in unser Bett.
 

Andie007

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
4.077
3.375
New York & DUS
Danke fuers Mitnehmen :)
Bin relativ häufig in Chinatown - gibt unglaublich gute Restaurants dort. Xi'an Famous Food bin ich auch immer mal wieder gern - auch wenn während Covid doch leider einige Filialen dauerhaft geschlossen haben.
 
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JanHH

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02.09.2021
549
1.059
Hamburg
Sehr unterhaltsamer Bericht bisher. Freue mich auf die Fortsetzung! Noch 12 Tage, dann folgen mein +0,5 und ich euch nach. Für ihn wird´s auch das erste mal :)
 
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B773ER

Erfahrenes Mitglied
19.11.2014
1.176
1.861
DRS
New York geht immer. :) Das für mich beste, weil vielfältigste China Town im Raum New York liegt übrigens in Flushing. Vielleicht kommt ihr da bei der nächsten Reise mal vorbei.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.876
28.836
MUC
Tag 2 - Tolle Aussichten und viel zu Fuß in Lower Manhattan 1/2

Wie üblich bei Interkontinentalreisen gen Westen waren wir erstaunlich früh wach, immerhin sind es ja auch sechs Stunden Zeitunterschied zwischen New York und Deutschland. Da ich morgens immer mindestens einen Kaffee benötige, schaute ich mir die auf dem Zimmer befindliche Kaffeemaschine genauer an. In Europa und Asien hätte es in einem Sheraton sicher eine ordentliche Kapselmaschine gegeben, aber wir sind ja in den USA. Hier befand sich in der eingeschweißten Verpackung ein Plastikschälchen mit einem Loch in der Mitte. In diesem Schälchen lag dann ein Säckchen mit gemahlenem Kaffee. Das Ganze ergab dann eine Brühe, die ich nicht unbedingt als Kaffee durchgehen lassen würde, auch wenn das Starbucks-Logo einem offenbar Qualität suggerieren sollte.

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Als Bonvoy Titanium Elite gibt es bei Sheraton auch in den USA kostenloses Frühstück, allerdings offenbar landestypisch nur in der Lounge. Frühstückszeiten waren hier 6:30 bis 9:00, was recht sparsam wirkte, aber uns heute ob des frühen Aufstehens recht war. Um Punkt 6:30 waren wir dann auch die ersten Gäste. Eine Mitarbeiterin war noch dabei, das Büffet aufzubauen, nahm uns wahr, grüßte uns aber nicht. Selbst als ich sie aktiv mit "Good Morning" grüßte, erwiederte sie nichts und schaute mürrisch drein. Ich bemerkte, dass wir heute wirklich früh wach seien, was sie dann endlich mit einem verhaltenen Lächeln und "I realize that." quittierte. Gut, Freundlichkeit und Smalltalk ist hier nicht inklusive.

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Die Auswahl war erwartungsgemäß eher bescheiden und kam selbst nicht an das heran, was ein Moxy oder Courtyard einem in Deutschland anbieten würde. Aber die Würstchen waren ganz lecker. Dazu schmeckte der Bagel, den ich mit Cream Cheese, Käsescheiben, Bacon und Hot Sauce selbst belegt hatte, dann gar nicht so schlecht. Der Filterkaffee hier war dann schon ein wenig besser als die Plörre auf dem Zimmer.

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Unschön fand ich dann jedoch, dass Geschirr und Besteck mal wieder nur aus Pappe und Plastik bestanden. Insbesondere der Fakt, dass es Besteck nur als abgepacktes Set aus Löffel, Gabel und Messer mit Serviette, Salz und Pfeffer gab, zeigt dass die Amerikaner noch ganz am Anfang der Müllvermeidung stehen.

Aufgrund der guten Aussicht aus der Lounge fiel uns dann auch die Ausfahrt des Holland Tunnels auf, über den wir am Vortag Manhattan erreicht hatten.

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Nach der Stärkung besuchten wir erneut die Terrasse der Lounge und konnten von dort u.a. die Manhattan-Bridge erspähen, die uns am Vortag noch nicht aufgefallen war.

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Uns machte allerdings das trübe und bewölkte Wetter Sorgen, da wir für 9 Uhr bereits einen Besuch des One World Observatory über Groupon gebucht hatten. Als Schnäppchenjäger hatte ich durch den Kauf via Groupon Geld sparen können, musste mich aber halt festlegen, wann wir den Besuch wahrnehmen wollten. In meiner ursprünglichen Tagesplanung schien 9 Uhr perfekt, woran ich bei dem aktuellen Wetter jedoch zweifelte. Um die bezahlten und nicht verschieb- und stornierbaren Tickets nicht verfallen zu lassen, machten wir uns dennoch zu Fuß auf den Weg zum One World Trade Center, bei dem wir die Aussicht auf unzählige Hochhäuser genossen.

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Je näher wir dem One World Trade Center kamen, desto mehr stieg die Sorge, dass ein Besuch sich der Aussichtsplattform aktuell nicht lohnen würde.

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Wir orientierten uns ein wenig und spazierten am North Pool des 9/11 Memorial vorbei.

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Vor dem Eingang des Oneworld Trade Centers erklärte man uns, dass man von oben nahezu keine Sicht hätte. Wir könnten auch mit unserem Groupon zu jedem beliebigen späteren Zeitpunkt den Besuch wahrnehmen. Wir haderten, da dies eine Umplanung des gesamten Tagesablauf bedeutet hätte, und entschieden uns, den Besuch wie geplant wahrzunehmen. Im Zweifelsfall wollten wir halt auf der Aussichtsetage ein bis zwei Stunden warten, da unsere Wetter-Apps aufklarendes Wetter versprachen. Als wir jedoch die Treppe nach unten zum eigentlichen Eingang genommen hatten, erklärten uns die nächsten Mitarbeiterinnen, dass es aktuell rein gar keine Sicht gäbe, und sie sich auch nicht sicher seien, wann mit einer Sicht zu rechnen sei.

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Nach kurzer Beratung entschieden wir uns, wie nahezu alle anderen Gäste vor und hinter uns auch, dafür, den Besuch doch auf später zu verschieben. Wir schauten uns kurz im benachbarten Oculus , das direkt unterirdisch mit dem One World Trade Center verbunden war, bevor wir wieder nach draußen gingen.

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Über Groupon hatte ich auch sehr günstige Tickets für eine Besichtigungsfahrt zur Freiheitsstatue geschossen. Diese waren zeitlich komplett flexibel. Wir entschieden daher, nun zu dem etwas abgelegenen Pier dieses Tourveranstalters zu laufen, um die erste Bootstour des Tages wahrzunehmen. Bereits als wir den Weg Richtung Battery Park einschlugen, konnten wir sehen, dass das Wetter besser geworden war, und überlegten kurz, doch wieder zurück zum OWTC zu laufen.

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Wir blieben jedoch bei der Entscheidung, erstmal die Freiheitsstatue zu besuchen. Auf dem Weg zum Battery Park begegnete uns erst ein Denkmal, das an den Korea-Krieg erinnerte.

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Einige Schritte weiter konnten wir in der Ferne die Freiheitsstatue sehen. Lediglich mit ausreichend Zoom war sie zu erkennen.

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Wir spazierten etwas durch den Battery Park und folgten dann dem East River entlang den Fußweg zum ca. 3,2km entfernten Pier 36, an welchem unsere Bootsfahrt starten sollte.

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Mir erklärte sich dann auch jetzt der günstige Preis für unsere Bootstour, da das Pier schon sehr weit ab von denen der üblichen Touranbieter war. Dennoch bot der längliche Fußweg schöne Aussichten der Brooklyn und Manhattan Bridge.

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Die nächste Ernüchterung stellte sich am Pier 36 ein, da unser Touranbieter nicht ausgeschildert war. Da es aber nur ein wartendes Boot gab, fragte ich dort kurz nach und es sollte das richtige sein. Trotz unserer Ankunft 25 Minuten vor der geplanten ersten Abfahrt des Tages an einem Wochentag, gab es schon eine ordentliche Warteschlange, in die wir uns einreihten.

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Nach knapp 20 Minuten Wartezeit in der mittlerweile prallen Sonne konnten wir an Bord. Leider waren die besten Plätze schnell belegt, aber dennoch konnten wir auf der knapp einstündigen Fahrt tolle Blicke von Manhattan und insbesondere der Freiheitsstatue erhaschen.

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on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.668
1.305
...

Kurz nach dem Take-Off entdeckte ich aus dem Fenster den Flugplatz Ingolstadt, der auf mich erstaunlich groß wirkte.

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nur als Randnotiz, vielleicht wundert es sich weniger, wenn man den Namen Flughafen Manching oder

Fliegerhorst Ingolstadt/Manching​

verwendet. In den Gebäuden auf dem Flugplatz ist die Bundeswehr sowie Airbus tätig u.A. mit dem Bau und Unterstüzung der Eurofighter.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.876
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MUC
Tag 2 - Tolle Aussichten und viel zu Fuß in Lower Manhattan 2/2

Nach der einstündigen Sightseeing-Boot-Tour waren wir hungrig. Mittels Google Maps suchte ich nach einer nahegelegenen Möglichkeit für ein Mittagessen. Da ich in der direkten Nähe nichts fand und wir ohnehin zurück in Richtung One World Trade Center wollten, wobei wir Chinatown streifen würden, gingen wir erstmal Richtung Chinatown. Glücklicherweise konnten die ersten paar Hundert Meter im Schatten zurückgelegt werden, denn in der Sonne war es wirklich sehr heiß geworden.

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Unterwegs fiel dann die Wahl auf ein Restaurant mit "Fuzhou"-Küche. Tatsächlich waren die Nudeln hier nicht so lecker und nicht so besonders wie am Vorabend, aber mit 12,50 USD für drei Gerichte sensationell günstig.

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Gestärkt spazierten wir quer durch Chinatown in Richtung des OWTC.

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Unterwegs fiel mir dann ein interessantes Parkhaus auf, das aber trotz der hohen Packdichte nicht wirklich günstig war.

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Als wir uns dann endlich wieder dem One World Trade Center näherten, waren wir uns sicher, dass die Aussicht nun wirklich sehr gut geworden sein musste. Der Himmel war klar und man konnte von unten problemlos die Spitze des Gebäudes erkennen, was uns heute morgen ja nicht möglich war.

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Aber auch trotz der erwarteten guten Aussicht (Fernsicht wurde vor Ort mit 16 Meilen angegeben) war es im Eingangsbereich und der Sicherheitskontrolle (Torsonden und Taschendurchleuchtung) relativ leer. So konnten wir schnell zu den Video-Installationen vordringen, die die Geschichte Manhattans und des One World Trade Centers sehr unterhaltsam aufbereitet erzählten.

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Anschließend ging es zu den Erlebnisfahrstühlen, die die gut 100 Stockwerke relativ schnell bewältigten und während der Fahrt an den Wänden großflächige Videosimulationen zeigten, wie sich Manhattan in den letzten Jahrhunderten bzw. Jahrzehnten verändert hatte. Das war schon sehr genial gemacht. Oben angekommen gab es nochmal ein wenig Geschichte und dann den großartigen Ausblick auf Manhattan, Brooklyn, die Bronx, New Jersey und das Umland.

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Nachdem wir uns nach mehreren Rundgängen an der Aussicht satt gesehen hatten, nahmen wir den schnellen Fahrstuhl zurück nach unten. Bereits auf dem Weg zum OWTC war mir aufgefallen, dass es unweit von diesem einen "Biergarten" gab. Das war bei der weiterhin vorherrschenden Hitze eine ersehnte Abkühlung. Während +1 eine Sitzgelegenheit im Schatten suchte, ging ich zur Bar. Ich bestellte, ohne in die Karte gesehen zu haben, zwei Biere und erhielt so zwei kleine Dosen "Brooklyn Lager" für zusammen 18 USD.

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Wenig später fragte ein Touristen-Pärchen aus der Nähe der südenglischen Stadt Bath, ob sie sich zu uns setzen dürften. So kam man einerseits ins Gespräch über die bisherigen Erlebnisse und weiteren Planungen ihrer und unserer Aufenthalte in NYC und erfuhr andererseits, dass es hier im "Oculus Beergarden" eine gute Auswahl diverser Craft-Biere gäbe. Ich checkte die per QR-Code zu scannende Karte und entschied mich für noch ein weiteres Bier, wenngleich ich für den Preis von 24 USD für zwei große Dosen "Five Boroughs Brewing Co. Gridlock Hazy IPA" in meinem Münchner Lieblingsbiergarten zwei frisch gezapfte Maß Helles und eine kleine Brotzeit bekommen hätte. Dazu ist ein Biergarten in München auch einfach authentischer und gemütlicher, aber jetzt und hier in Lower Manhattan waren wir trotzdem dankbar für etwas Rast bei kühlem Gerstensaft, auch wenn Dosenbier im Biergarten typisch amerikanisch stillos wirkte.

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Nach den zwei Bieren machten wir uns dann auf den Fußweg zurück zum Hotel. Dort angekommen begaben wir uns zuerst in die Lounge, um ein paar Flaschen kühles Wasser zu hohlen. Auch bedienten wir uns an den Snacks, die offenbar ganztägig angeboten wurden.

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Wir besuchten dann erneut kurz den Außenbereich der Lounge, um den Ausblick bei Sonnenschein zu prüfen.

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Zurück auf dem Zimmer machten wir uns frisch. Wir hatten ja bei der Bewölkung am Morgen nicht gedacht, dass wir so dermaßen verschwitzt zurück kommen würden. So waren wir froh über eine erfrischende Dusche und eine Pause nach den ca. 15 Kilometern, die wir heute laut +1s Handy gelaufen waren.

Im Vorfeld hatte ich an diversen Online-Broadway-Lotterien teilgenommen, um uns günstige Musical-Tickets zu sichern. Ehrlich gesagt war ich nicht bereit, über 100 USD für ein reguläres Ticket auszugeben. Da wir Beide so gar nicht festgelegt waren, welches Musical es denn werden sollte, erschienen die diversen Lotterien eine gute Idee zu sein. Deshalb hatte ich dann ja auch auf dem Hinflug von FRA nach EWR FlyNet gekauft. Ich wusste, dass die Gewinnbenachrichtigungen über Resttickets für den heutigen Abend eintreffen würden, während wir am Vortag über dem Atlantik waren. Von dem halben Dutzend Lotterie-Anmeldung gab es zwei positive Rückläufer. Ich hatte mich dann während des Fluges für "Moulin Rouge" entschieden und direkt dank FlyNet und Curve die 68 USD für zwei (!) Plätze bezahlt. 34 USD pro Ticket für ein Musical, über das ich nicht viel wusste, erschien mir ein fairer Preis zu sein.

Um die Tickets letztenendes zu erhalten, musste man sich dann zwar noch bei einem weiteren Online-Service anmelden, aber die Ersparnis bei einem ansonsten ausverkauften Musical hat den Aufwand schon gerechtfertigt.

Gegen frühen Abend betraten wir dann das erste Mal die U-Bahn an der nahegelegenen Haltestelle Canal Street. Wie in London kann man in NYC mittlerweile einfach seine Kreditkarte für Zugang zur U-Bahn nutzen. Die jeweils günstigmöglichsten Ticketkosten (Kappung bei Tages- / Wochenkarte) werden dieser dann belastet.

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Ohne umzusteigen konnten wir zum Broadway gelangen, von wo aus es nur noch ein kurzer Fußweg zum Al Hirschfeld Theater war. Wir reihten uns dort in eine Warteschlange ein und konnten vernehmen, dass die Sicherheitskontrolle und der Einlass wenige Minuten später beginnen sollten.

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So war es dann auch. Die Metalldetektoren schlugen bei uns nicht an und unsere Billig-Lotterie-Tickets konnten ohne Probleme gescannt werden. Unsere Plätze waren jetzt auch eher in einer niedrigen Kategorie, aber dennoch waren wir mit dem Blick auf die Bühne zufrieden.

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So richtig wusste ich nicht wirklich, was uns bei diesem Musical erwarten würde. Tatsächlich war es äußerst unterhaltsam und kurzweilig. Die Geschichte von Moulin Rouge wurde durch aktuelle Pop-Musik in einem sehr humorvollen Stil erzählt. Wir haben viel gelacht und die Vorstellung sehr genossen. Kein Vergleich mit meiner bisher einzigen Musical-Erfahrung "König der Löwen" in Oberhausen, was mich so unendlich gelangweilt hatte. Insofern blickte ich der nächsten Musical-Lotterie-Buchung für den nächsten Abend mit Freude entgegen.

Auch wenn der Abend um kurz nach 21 Uhr noch jung war, haben wir uns aufgrund unseres weiterhin vorhandenen Jetlags und der leichten Müdigkeit nach den langen Fußwegen heute auf den direkten Rückweg zum Hotel gemacht. Eine kleine Herausforderung war hier, dass diverse Metrolinien aufgrund von Bauarbeiten umgeleitet wurden. So mussten wir für die Rückfahrt einmal umsteigen, was üblicherweise auf dieser Route nicht hätte nötig sein sollen. Aber mein Hörverständnis der englischen Sprache ist besser als ich dachte.
 

Andie007

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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New York & DUS
Das Al Hirschfeld Theatre (wo Moulin Rouge spielt) ist 5 min von unserem Apartment weg :) Die Lotteries sind eine top Wahl. Schon häufig was bekommen - auch Harry Potter und Hamilton :)

Weiterhin viel Spass!
 
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Nitus

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04.04.2013
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Tag 3 - Tag für +1

So langsam gewöhnten wir uns an die lokale Zeit. So waren wir heute erst irgendwann um nach 7 Uhr in der Lounge zum Frühstück, sodass wir diesmal nicht die einzigen Gäste sein sollten. Dennoch konnten wir wieder einen Platz am Tresen neben dem Fenster erhaschen, wo ich mir wieder meinen Bagel mit Philadelphia, Industriescheibenkäse, Bacon und Hot Sauce zusammen baute.

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Heute wollte +1 gerne zwei Freundinnen treffen, mit denen er vor knapp 20 Jahren in Bangkok studiert hatte und die er aufgrund ihrer Auswanderung in die USA seitdem nicht mehr getroffen hatte. So machten wir uns nach dem Frühstück zu Fuß ganz langsam auf den Weg zur verabredeten Location. Das Erste, was mir auf dem Weg dorthin auffiel, war ein Parkhaus, das eine selbst im Vergleich zu München ambitionierte Preisgestaltung hatte.

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Wenig später entdeckten wir einen sehr idyllischen Garten mitten im eng bebauten Umfeld, den wir uns genauer ansahen.

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Im weiteren Verlauf des Fußwegs hatten wir mal wieder einen tollen Blick auf das One World Trade Center.

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Unterwegs gab es dann zwar auch noch einen Markt mit Kleidung, Deko, Kosmetik und Essen aus verschiedensten Ländern, aber habe ich es dummerweise versäumt, dort die Kamera zu zücken.

Da wir noch ein wenig Zeit bis zum vereinbarten Treffen mit den Beiden hatten, entdeckten wir die Umgebung des von den beiden thailändischen Ex-Kommilitoninnen von +1 vorgeschlagenen Cafés, was uns u.a. zum Washington Square Park führte.

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Wir nahmen auf einer Bank Platz und beobachteten das illustre Treiben in diesem Park. Es war eine Mischung aus alternativen Aktivisten, Lebenskünstlern, Personen mit eindeutigen Anzeichen von massivem Substanzmissbrauch aber auch vielen New Yorkern, die offenbar einfach das wundervolle Wetter genießen wollten.

Eine Weile später machten wir uns dann auf den Rückweg.

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Gemeinsam mit den beiden quirligen Damen tranken wir dann einen Kaffee, der wirklich ordentlich war. +1 und die beiden Mädels hatten sich nach fast 20 Jahren enorm viel zu erzählen. Ich lauschte ihnen, konnte aber nicht allen Details folgen. Man schwelgte wohl einerseits in den Erinnerung des Studiums in Bangkok, unterhielt sich über gemeinsame Freunde, die über den Erdball verstreut zu sein scheinen, und über das eigene heutige Leben. Nachdem wir uns nach ca. zwei Stunden voneinander verabschiedeten, bemerkte +1 mir gegenüber sein Unverständnis darüber, dass beide Freundinnen wohl auch nach fast zwei Jahrzehnten in den USA keinerlei Krankenversicherung ihr eigen nennen konnten. Auf seine Frage, was sie im Falle einer ernsten Krankheit machen würden, antworteten sie offenbar, dass sich das wohl finden würde. +1 erkannte, dass seine Wahl für Deutschland, wo er seit seiner Ankunft vor über zehn Jahren ununterbrochen krankenversichert war, offenbar keine ganz schlechte Wahl war.

Wir spazierten die 5th Avenue in Richtung Norden, wo +1 als Mode-Designer zwei Modeschulen besuchen wollte. Die Erste unterhielt zwar ein imposantes Gebäude, hatte aber keinerlei Angebot für Besucher, sodass es hier nur ein Foto wurde.

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Da bei uns Beiden so langsam der Hunger einsetzte, suchte ich nach einer einfachen Möglichkeit, diesen zu stillen. Es wurden Pizza Slices, die in einer Seitenstraße der 5th Ave jetzt nicht wirklich günstig waren, aber halbwegs schmeckten.

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An der Wall of Fame waren unzählige Personen abgebildet, die hier offenbar gespeist hatten. Lediglich ein bekanntes Gesicht konnten wir erfolgreich identifizieren: Morgan Freeman

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Nach der kleinen aber ausreichenden Stärkungen spazierten wir weiter gen Norden.

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Leider mussten wir feststellen, dass das Flatiron-Gebäude eingerüstet war. Aber ohnehin stand die Sonne nicht günstig für ein Foto.

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Erstaunt nahmen wir zur Kenntnis, das Straßen offenbar zur Außengastronomie umgewidmet worden waren. Schanigärten sind wohl nicht nur eine Entwicklung in München.

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Das nächste Ziel war das "Fashion Institute of Technology", das auf +1s Liste stand und ein eigenes Museum bot.

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Wenig später lernte ich, wie sich +1 in einem Telekommunikations-Museum, die ich äußerst gerne besuche, fühlen musste. +1 inspizierte die zahlreichen hochwertigen und teilweise mehrere Jahrzehnte alten Kleider Stück für Stück genauestens. Ich machte schnell ein paar lieblose Fotos von den offenbar wertvollen Objekten und setzte mich in eine Ecke, um mich mit meinem Smartphone zu beschäftigen, während ich darauf wartete, dass +1 ebenfalls genug hatte, was wenig überraschend einige Zeit länger dauern sollte.

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Unser nächstes Ziel war die Christopher Street, in welcher sich am 28.06.1969 Homosexuelle erstmals gegen Polizeiwillkür auflehnten. Dies gilt als Startpunkt von u.a. der Schwulenbewegung sowohl in den USA als auch international. Die heutigen Umzüge, die oftmals immernoch CSD (Christopher Street Day) oder auch Gay Pride genannt werden, gehen auf diesen Vorfall zurück. Nicht nur weil +1 und ich heute von einer in den meisten westlichen Ländern vorhandenen Gleichstellung homosexueller Menschen und Paare profitieren, wollte ich unbedingt diesen geschichtsträchtigen Ort besuchen.

Wir besuchten das "Gay Liberation Monument", das zu meiner Irritation von zahlreichen Polizisten geschützt wurde. Nicht, dass ich es schlecht finden würde, dass die Polizei so ein Denkmal bewacht, aber irgendwie war ich irritiert, dass das offenbar notwendig war.

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Unweit des Denkmals liegt das "The Stonewall Inn", jene Bar in der vor 53 Jahren die Geschichte der Schwulenbewegung ihren Anfang nahm. Selbstverständlich mussten wir hier einkehren und ein Getränk konsumieren.

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Das offenbar nur für das "Stonewall Inn" gebraute IPA der Brooklyn Brewery war kein Highlight und ich bin weiterhin kein Freund von Dosenbier in der Gastronomie, aber das Gesamtkunstwerk hier gefiel uns.

Nachdem die Sonne mehr und mehr von Wolken verdeckt wurde und ein frischer Wind aufzog, bereute ich es, keine einzige warme Jacke mit in die USA genommen zu haben. Irgendwie hatte ich den Wetterbericht vor Abreise deutlich wärmer in Erinnerung. Auch fühlte ich mich bereits ein wenig angeschlagen, sodass ich mich nach Wärme sehnte. So suchten wir per Google Maps nach einer Einkaufsmöglichkeit für warme Kleidung, kamen aber erstmal unweit der Christopher Street an einem Straßenschild vorbei, dass gut ins Viertal passte:

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Die weitere Suche nach warmer Oberbekleidung war recht schwierig. Im direkten Umfeld der 5th Ave war es einfach nur teuer. Hier wirkten jegliche zu Hause gehörten Empfehlungen, viel Platz im Koffer für die Rückreise zu lassen, wie Hohn. In Ermangelung von erschwinglichen Alternativen wurde es irgendwann eine leichte wärmende Funktionsjacke bei Uniqlo, die hier mit 49 USD sogar deutlich teurer war als zu Hause, wo sie laut Internet nur 39 Euro gekostet hätte.

Nichstsdestotrotz war ich dankbar für die wärmende Jacke und wir machten uns auf zu dem Wan-Tan-Restaurant, dass uns +1s ehemalige Kommilitonninen empfohlen hatten. Obwohl es erst früher Abend war, mussten wir mit dem letzten freien Tisch Vorlieb nehmen. Darüber hinaus hatte kurz vor uns wohl eine größere Gruppe eine umfangreiche Bestellung aufgegeben, sodass wir einige Zeit warten mussten, bevor unsere Gerichte an den Tisch kamen.

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Sowohl die Nudeltaschen als auch die Nudelsuppe mit der Hausspezialität, den besonderen Wan-Tans, waren wirklich gut und entschädigten für die Wartezeit.

Nach der Stärkung ging es zurück auf unser Hotelzimmer, um uns frisch für unseren zweiten Musicalbesuch zu machen. Mit der bekannten Metro-Verbindung ging es dann wieder zum Broadway, wo wir aufgrund der frühen Ankunft noch den Time Square und Umgebung besuchten.

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Kurz vor Beginn der Vorstellung machten wir uns dann auf zum Marquis Theatre, offenbar dem einzigen Muscial-Theater, das sich in einem Hotelgebäude (Marriott Marquis New York) befindet. Für das Musical "Beetlejuice" hatte ich am Vortag wieder über eine Lotterie günstige Tickets (diesmal 50 USD pro Person) erhalten können.

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Die Tickets, die wir diesmal nur wenige Stunden vor der Veranstaltung per E-Mail erhielten, waren deutlich besser als gestern. Wir saßen unten im Orchestra, das überraschenderweise auch am Wochenende nicht ausgebucht war. So hatte ich neben mir einen freien Platz und konnte meine Beine maximal ausstrcken. Auch wenn es nur ein seitlicher Blick auf die Bühne war, war dieser jedoch sehr gut.

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Auch von diesem Musical wusste ich im Vorfeld fast nichts. Tatsächlich sollte uns dieses jedoch ebenfalls sehr gut gefallen. Es war wieder eine sehr humorvolle und lebendige Darstellung, bei der wir dieses Mal zwar die gesungenen Stücke nicht wirklich kannten, aber bei der die gesamte Geschichte wirklich super unterhaltsam war. So langsam werde ich doch zu einem Musical-Fan.

Das Musical endete gegen 22 Uhr. Nachdem auch heute wieder ein Tag mit mehr als genug Fußkilometern war, ging es nach dem Musical wieder direkt zurück ins Hotel, wo wir Beide übermüde ins Bett fielen.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Danke für Eure Eindrücke, den Namen des Wan-Tan Restaurants hast Du aber unterschlagen 😁

Stimmt, ich musste jetzt auch etwas suchen, habe das Restaurant aber tatsächlich gefunden: H K Wonton Garden



Bedienung maximal distanziert und latent unfreundlich, aber Essen äußerst authentisch und auch wirklich erschwinglich. Ich würde nicht davon ausgehen, dass es in Chinatown einzigartig ist, aber definitiv geschmacklich zu empfehlen!
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.519
6.235
DUS
Danke für den Bericht!
Ich bin inzwischen ein sehr großer Fan von NYC und war dieses mal bereits zweimal kurz dort. Wie bereits mehrfach kommentiert - NYC geht echt immer.

Im US Sim Thread hatte ich mich über die mangelnde Geschwindigkeit meiner Airalo SIM in NYC beklagt. Hast du diese auch genutzt, oder eine andere?
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Im US Sim Thread hatte ich mich über die mangelnde Geschwindigkeit meiner Airalo SIM in NYC beklagt. Hast du diese auch genutzt, oder eine andere?

Ich hatte meine AIS SIM2Fly (thailändische SIM-Karte mit guten internationalen Roamingangeboten) genutzt. Auch hier war die Geschwindigkeit eher mittelmäßig bis schlecht (hauptsächlich das Netz von AT&T genutzt). +1 hatte eine lokale Lyca-SIM-Karte im Netz von T-Mobile, aber auch er war nicht begeistert von der Geschwindigkeit.

Das Problem dürften aber nicht die jeweiligen SIM-Karten sein, sondern eher unsere europäischen Handys, die nicht alle in den USA verwendeten Frequenzbänder unterstützen. In den USA nutzt man ganz andere Frequenzbänder für 4G/LTE, die von den meisten europäischen Handys nicht unterstützt werden. Meist nutzt man dann nur den sog. Coverage-Layer, aber nicht den Capacity-Layer, sodass es zwar Empfang gibt, aber nicht viel Kapazität und Bandbreite.
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
Ich hatte meine AIS SIM2Fly (thailändische SIM-Karte mit guten internationalen Roamingangeboten) genutzt. Auch hier war die Geschwindigkeit eher mittelmäßig bis schlecht (hauptsächlich das Netz von AT&T genutzt). +1 hatte eine lokale Lyca-SIM-Karte im Netz von T-Mobile, aber auch er war nicht begeistert von der Geschwindigkeit.

Das Problem dürften aber nicht die jeweiligen SIM-Karten sein, sondern eher unsere europäischen Handys, die nicht alle in den USA verwendeten Frequenzbänder unterstützen. In den USA nutzt man ganz andere Frequenzbänder für 4G/LTE, die von den meisten europäischen Handys nicht unterstützt werden. Meist nutzt man dann nur den sog. Coverage-Layer, aber nicht den Capacity-Layer, sodass es zwar Empfang gibt, aber nicht viel Kapazität und Bandbreite.
Ahh danke für die Info!
Bin aktuell noch in SLC. Hier gehts einigermaßen. In Alaska und Washington State (wo Netz) war die Geschwindigkeit recht gut.


Um noch was sinnvolles zum Bericht beizutragen:
Die Umnutzung der Straßen zu lebhaften Orten mit Gastronomie etc. ist in den USA aktuell großflächig zu beobachten. Ebenso in Europa. Aus Stadtentwicklungssicht ein sehr zu begrüßender Prozess. Man merkt erst wenn die Autos weg sind welchen Mehrwert das tatsächlich hat!
 

JanHH

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02.09.2021
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Hamburg
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on_tour

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01.08.2010
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Moin aus Hamburg. Ihr habt ja schon einige Asiatische Restaurants ausprobiert... bei meinen Recherchen bin ich immer wieder über das Wah Fung gestolpert... falls ihr also noch Lust und Zeit habt und das mal verifizieren könntet... ist ja nicht weit weg vom Hotel...

ob sie das hinkriegen?
Die Reise liegt nun ca. einen Monat zurück
 
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YankeeZulu1

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09.07.2020
560
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wenn DU die vorgenannten Parkhauspreise teuer findest, hier mal ein Foto der mir je begegneten höchsten "normalen" Parkhaustarife - im Herbst 2011 in Monaco (die Fotoqualität bitte ich zu entschuldigen.
P1000675.JPG
 
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