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(Kredit-)Kartenzahlung im Restaurant + Trinkgeld

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OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
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Technisch nicht möglich? Jede Bedienung bekommt einen Geldbeutel mit 100€ in Kleingeld, Bestellungen werden auf die Bedienung gebucht und am Abend hat die Bedienung dann den eigenen Tagesumsatz + 100€ Wechselgeld abzugeben. Kartenzahlungsbelege wiegen wie Bargeld, der Barüberschuss ist das eingenommene Trinkgeld. So haben wir es immer gemacht, und so machen wir es immer noch. In der Gastro wie im Lieferservice.

Der Eigentliche Grund ist, dass der Wirt keine Kartenzahlungsgebühren für die Bedienungen zahlen will - auch wenn das wirklich nur ein paar Cent sind. Wer für so einen knausrigen Wirt arbeitet, der ist entweder Glücklich mit dem Stundenlohn (weil weniger Trinkgeld reinkommt) oder sucht sich auf Dauer einen anderen Arbeitgeber.

Bei deiner Methode kann ein bösartiger Prüfer leicht Steuerhinterziehung vermuten, oder es muss extrem gut dokumentiert werden.

Wieso sollte der Wirt wegen den Kartengebühren für die Bedienungen rummachen, wenn er ohnehin Karten akzeptiert? Meinst du wirklich das ein Wirt der im Extremfall 0,5%-1% an Gebühren von Trinkgeld eines Mitarbeiters zahlen muss, dann wahrscheinlich so 5€ - 10€ im Monat pro Mitarbeiter, dieses Geld lieber spart und seine Angestellten ärgert? Die jeden Tag mit seinen Gästen, seiner Ware, seinem Eigentum und seinem Geld hantieren? Die man ohnehin nur schwer bekommt. Vor allem sind das Gebühren die er von der Steuer absetzen kann.

Ein vernünftiger Wirt versucht das der Angestellte so viel Trinkgeld wie möglich bekommt, den es gibt kein besseres Argument für niedrige Löhne als hohes Trinkgeld.

Es ist das FA das es möglichst schwer machen möchte das das Trinkgeld Abgabenfrei bleibt - so rum wird ein Schuh draus.
 

krxx

Erfahrenes Mitglied
12.01.2018
666
17
Technisch nicht möglich? Jede Bedienung bekommt einen Geldbeutel mit 100€ in Kleingeld, Bestellungen werden auf die Bedienung gebucht und am Abend hat die Bedienung dann den eigenen Tagesumsatz + 100€ Wechselgeld abzugeben. Kartenzahlungsbelege wiegen wie Bargeld, der Barüberschuss ist das eingenommene Trinkgeld. So haben wir es immer gemacht, und so machen wir es immer noch. In der Gastro wie im Lieferservice.

Der Eigentliche Grund ist, dass der Wirt keine Kartenzahlungsgebühren für die Bedienungen zahlen will - auch wenn das wirklich nur ein paar Cent sind. Wer für so einen knausrigen Wirt arbeitet, der ist entweder Glücklich mit dem Stundenlohn (weil weniger Trinkgeld reinkommt) oder sucht sich auf Dauer einen anderen Arbeitgeber.

Genau so kenne ich es auch.


Was hier gerne als steuerliches Problem erklärt wird ist viel Rumgerede mit wenig Ahnung.

Im Restaurant eines Bekannten wird das genau so gehandhabt, die Kellner unterschreiben die eigene Abrechnung (auch wie viel Trinkgeld eingenommen wurde). Ist alles Problemlos.

Manche hier scheinen nicht zu verstehen, dass es nur die Kasse ist, welche alle Umsätze an das FA meldet. Wenn das Kartenterminal gar nichts zurück an die Kasse meldet, da keine Kassenanbindung vorhanden ist, ist es ja unproblematisch Rechnungsbetrag+Trinkgeld zusammen in das Terminal einzutippen.

Bei einer Kontrolle hat man weiterhin die Kartenslips und die Abrechnungen der Kellner.
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Genau so kenne ich es auch.


Was hier gerne als steuerliches Problem erklärt wird ist viel Rumgerede mit wenig Ahnung.

Im Restaurant eines Bekannten wird das genau so gehandhabt, die Kellner unterschreiben die eigene Abrechnung (auch wie viel Trinkgeld eingenommen wurde). Ist alles Problemlos.

Manche hier scheinen nicht zu verstehen, dass es nur die Kasse ist, welche alle Umsätze an das FA meldet. Wenn das Kartenterminal gar nichts zurück an die Kasse meldet, da keine Kassenanbindung vorhanden ist, ist es ja unproblematisch Rechnungsbetrag+Trinkgeld zusammen in das Terminal einzutippen.

Bei einer Kontrolle hat man weiterhin die Kartenslips und die Abrechnungen der Kellner.

Nein es ist nicht nur die Kasse die die Umsätze an das FA übermittelt, da werden nur die Einnahmen erfasst, zu Umsätzen gehören auch Ausgaben. Wenn ein Kellner 100€ Wechselgeld bekommt, und nur 50€ wieder an den Wirt zurück gibt ergibt sich eine Differenz die der Wirt in seinen Unterlagen abbilden und erklären muss. Zudem werden die Kartenumsätze auch direkt auf das Konto überwiesen - hier wird also auch das bargeldlose Trinkgeld als Umsatz erfasst. Die entsprechenden Differenzen müssen erklärt und dokumentiert werden.

Ein vernünftiges Kassensystem exportiert zudem alle Daten direkt zum Steuerberater und die Daten werden automatisch verbucht.

Schau dir das mal an

https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/...telleFinV/digitaleschnittstellefinv_node.html

https://www.hamburger-software.de/b...0-neue-anforderungen-an-elektronische-kassen/

Wovon ihr hier redet ging vielleicht noch 2010 durch, seit 2020 ist da der Aufwand immens wenn man eine elektronische Kasse nutzt und Karten akzeptiert. Pure Barzahlung ist da nach wie vor kein Problem, da kann man alles passend machen.
 

msx

Aktives Mitglied
25.06.2020
215
181
Echt sympathisch. Als ob die Servicekraft was dafür kann wenn der Chef ein komisches System angeschafft hat
Denk mal einen Schritt weiter. Wenn der Chef unfähig ist, ein funktionierendes Kartenzahlungssystem anzuschaffen und den Servicekräften daher Trinkgelder entgehen, wird das dazu führen, dass die Servicekräfte mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden sind. Das wiederum wird dann langfristig dazu führen, dass vermehrt Mitarbeiter kündigen und zur Konkurrenz wechseln. Auch existieren inzwischen Bewertungsportale, wo Mitarbeiter anonym ihren Arbeitgeber bewerten können (z.B. kununu). Und wenn du als Kunde für (zukünftige) Mitarbeiter was gutes tun möchtest, kannst du auch beim Schreiben einer Bewertung erwähnen, dass du Trinkgeld per Karte zahlen wolltest und das nicht ging. Potentielle zukünftige Mitarbeiter werden solche Bewertungen lesen, bevor sie sich bewerben und das vielleicht zum Anlass nehmen, sich gar nicht erst zu bewerben sondern es lieber direkt bei der Konkurrenz zu versuchen. Am Ende hat der Chef damit dann ein sehr großes Problem. Ein Restaurant steht und fällt mit den Mitarbeitern. Wenn ihm seine Mitarbeier weglaufen und er es nicht schafft, rechtzeitig ausreichend qualifiziertes neues Personal als Ersatz zu finden, steht er irgendwann alleine da und kann seine Bude zusperren. Oder wenn er nicht ganz allein ist, wird es zumindest so sein, dass die verbliebenen Mitarbeiter sehr schlecht qualifiziert sind (sie sind nur noch notgedrungen da, weil sie bei der Konkurrenz niemand einstellen wollte) und auch allgemein unzufrieden / wenig motiviert sind. Das wirkt sich wiederum auf die Service-Qualität aus und führt über diesen Weg zu einem Wegbleiben der Kunden und damit letztlich langfristig ebenfalls in Richtung Schließung.

Zusammengefasst: Ja, kein Trinkgeld zahlen mag im ersten Moment ungerechtfertigt hart sein. Langfristig fallen solche Geschichten dann aber doch auf den Chef zurück. Man sollte Mitarbeiter nicht als hilflose Menschen betrachten, die ihrem Chef wehrlos ausgeliefert sind. Zumindest hier bei uns in Europa (in USA sieht es in dieser Hinsicht deutlich schlechter aus! Deshalb bitte aucht nicht damit vermischen. Das ist ein anderes Thema.) gibt es für die Mitarbeiter durchaus Mittel und Wege sich gegen ihren Chef zu Wehr zu setzen, wenn der Systeme nutze, durch die Mitarbeiter benachteiligt werden. Grade vor dem Hintergrund, dass, wie hier bereits erwähnt wurde, Trinkgeldzahlung per Karte ja de facto bei 90 % der Lokale problemlos funktioniert. Damit gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten und (potentielle, neue) Servicekräfte können solche Lokale meiden und sich stattdessen einen anderen Arbeitgeber suchen.
 
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mrbetti

Aktives Mitglied
30.12.2016
157
38
Ganz schön frustrierend diesen Thread zu lesen, es ist einfach zum heulen, dass in Deutschland (wahrscheinlich in Wahrheit in der ganzen westlichen Welt) einfach immer in jedem Bereich alles durch das Steuerrecht unfassbar kompliziert gemacht wird. Und anstatt, dass sich das irgendwann mal bessert, wird es im Gegenteil von Jahr zu Jahr immer nur noch schlimmer. :(
 

wurstpeter

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
1.561
14
TPE/TXL
Denk mal einen Schritt weiter. Wenn der Chef unfähig ist, ein funktionierendes Kartenzahlungssystem anzuschaffen und den Servicekräften daher Trinkgelder entgehen, wird das dazu führen, dass die Servicekräfte mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden sind. Das wiederum wird dann langfristig dazu führen, dass vermehrt Mitarbeiter kündigen und zur Konkurrenz wechseln. Auch existieren inzwischen Bewertungsportale, wo Mitarbeiter anonym ihren Arbeitgeber bewerten können (z.B. kununu). Und wenn du als Kunde für (zukünftige) Mitarbeiter was gutes tun möchtest, kannst du auch beim Schreiben einer Bewertung erwähnen, dass du Trinkgeld per Karte zahlen wolltest und das nicht ging. Potentielle zukünftige Mitarbeiter werden solche Bewertungen lesen, bevor sie sich bewerben und das vielleicht zum Anlass nehmen, sich gar nicht erst zu bewerben sondern es lieber direkt bei der Konkurrenz zu versuchen. Am Ende hat der Chef damit dann ein sehr großes Problem. Ein Restaurant steht und fällt mit den Mitarbeitern. Wenn ihm seine Mitarbeier weglaufen und er es nicht schafft, rechtzeitig ausreichend qualifiziertes neues Personal als Ersatz zu finden, steht er irgendwann alleine da und kann seine Bude zusperren. Oder wenn er nicht ganz allein ist, wird es zumindest so sein, dass die verbliebenen Mitarbeiter sehr schlecht qualifiziert sind (sie sind nur noch notgedrungen da, weil sie bei der Konkurrenz niemand einstellen wollte) und auch allgemein unzufrieden / wenig motiviert sind. Das wirkt sich wiederum auf die Service-Qualität aus und führt über diesen Weg zu einem Wegbleiben der Kunden und damit letztlich langfristig ebenfalls in Richtung Schließung.

Zusammengefasst: Ja, kein Trinkgeld zahlen mag im ersten Moment ungerechtfertigt hart sein. Langfristig fallen solche Geschichten dann aber doch auf den Chef zurück. Man sollte Mitarbeiter nicht als hilflose Menschen betrachten, die ihrem Chef wehrlos ausgeliefert sind. Zumindest hier bei uns in Europa (in USA sieht es in dieser Hinsicht deutlich schlechter aus! Deshalb bitte aucht nicht damit vermischen. Das ist ein anderes Thema.) gibt es für die Mitarbeiter durchaus Mittel und Wege sich gegen ihren Chef zu Wehr zu setzen, wenn der Systeme nutze, durch die Mitarbeiter benachteiligt werden. Grade vor dem Hintergrund, dass, wie hier bereits erwähnt wurde, Trinkgeldzahlung per Karte ja de facto bei 90 % der Lokale problemlos funktioniert. Damit gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten und (potentielle, neue) Servicekräfte solche Lokale meiden können und sich stattdessen einen anderen Arbeitgeber suchen.

Auch mit genug neoliberalem "Der Markt regelt das alles" Gesülze obendrüber find ich es nicht weniger verwerflich einem Mitarbeiter, der sich sein Trinkgeld verdient hat, die Leitung nicht anzuerkennen weil irgendwer in der Kette nicht versteht wie er Trinkgeld über die Kreditkarte abrechnen kann.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.816
28.407
MUC
Selbst in München gibt es da offenbar Komplikationen. Bei einem Italiener etwas außerhalb des Stadtzentrums, der auf der Amex Merchant Map als Amex-Akzeptanz-Partner beworben wurde, lieferte die Zahlung mit Amex am Terminal einen Beleg, auf dem man das Trinkgeld und den Gesamtbetrag eintragen sollte. Aufgrund einer eher durchwachsenen Zufriedenheit habe ich ein kleines Trinkgeld und die sich daraus ergebende neue Gesamtsumme eingetragen und den Beleg unterschrieben. Ich hörte noch, wie Mitarbeiter anschließend am diskutieren waren. Mittlerweile musste ich feststellen, dass bis heute meine Amex nur um den eigentlichen Rechnungsbetrag ohne Trinkgeld belastet wurde. Bei dem latent unfreundlichen Service ist das ausbleibende Trinkgeld jetzt auch kein Drama.

Generell gebe ich aber auch bei Kartenzahlung das Trinkgeld gerne bar, solange ich ausreichend Bargeld dabei habe, und auch mit dem Service wirklich zufrieden war. In dem o.g. Fall hatte mich jedoch das explizit auf dem Beleg aufgedruckte Feld für Trinkgeld glauben lassen, ohne Probleme Trinkgeld über die Kreditkarte geben zu können.
 
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msx

Aktives Mitglied
25.06.2020
215
181
Auch mit genug neoliberalem "Der Markt regelt das alles" Gesülze obendrüber find ich es nicht weniger verwerflich einem Mitarbeiter, der sich sein Trinkgeld verdient hat, die Leitung nicht anzuerkennen weil irgendwer in der Kette nicht versteht wie er Trinkgeld über die Kreditkarte abrechnen kann.
Dann nenn uns eine alternative Lösung.
Ja, dass der Mitarbeiter sein Geld nicht bekommt, ist verwerflich. Allerdings verwerflich in dem Sinne, dass sein Chef sich daneben benimmt. Der, und nur der allein, ist für diesen Missstand verantwortlich und soll gefälligst dafür sorgen, dass das abgestellt wird. Als Kunde werde ich mir sicher nicht die Verantwortung für ein Fehlverhalten vom Chef in die Schuhe schieben lassen, wo ich null Komma nichts dafür kann.

Eventuell würde ich mich drauf einlassen, das Restaurant zu boykottieren. Also nie mehr dort Essen gehen, eventuell eine negative Bewertung schreiben und Freunden davon abraten, dorthin zu gehen. Das wäre für mein Gerechtigkeitsempfinden der richtige Weg, weil es dann mit Umsatzausfällen den richtigen trifft. Aber fraglich, ob den Mitarbeiter damit geholfen ist? :rolleyes:
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.172
3.101
Was hier gerne als steuerliches Problem erklärt wird ist viel Rumgerede mit wenig Ahnung.

Da ich seit 2015 Privatier bin und nichts zu tun habe, habe ich 2018/19 für den Sohn eines Freundes, der sich mit einem Restaurant selbstständig gemacht hat, in der Startphase den kompletten Papierkram mit Kontovollmacht und allem Pipapo übernommen und parallel seine Schwester eingearbeitet bis sie soweit war, es selbst machen zu können. Ich war ein ganzes Jahr lang jeden Abend in seinem Restaurant, habe die Abrechnung mit den Bedienungen gemacht und die Unterlagen für den Steuerberater zusammen gestellt. Aber klar, ich rede nur herum und habe ganz wenig Ahnung :D
 

wurstpeter

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
1.561
14
TPE/TXL
Dann nenn uns eine alternative Lösung.
Ja, dass der Mitarbeiter sein Geld nicht bekommt, ist verwerflich. Allerdings verwerflich in dem Sinne, dass sein Chef sich daneben benimmt. Der, und nur der allein, ist für diesen Missstand verantwortlich und soll gefälligst dafür sorgen, dass das abgestellt wird. Als Kunde werde ich mir sicher nicht die Verantwortung für ein Fehlverhalten vom Chef in die Schuhe schieben lassen, wo ich null Komma nichts dafür kann.

Eventuell würde ich mich drauf einlassen, das Restaurant zu boykottieren. Also nie mehr dort Essen gehen, eventuell eine negative Bewertung schreiben und Freunden davon abraten, dorthin zu gehen. Das wäre für mein Gerechtigkeitsempfinden der richtige Weg, weil es dann mit Umsatzausfällen den richtigen trifft. Aber fraglich, ob den Mitarbeiter damit geholfen ist? :rolleyes:

Kurze Frage: Wer ist dieses "uns"? Ich habe die meisten Insassen hier als einigermaßen vernunftbegabt kennen gelernt (wobei ich in Threads zur Kreditkartenakzeptanz manchmal etwas zweifle).

Was ist das Problem einen bisschen Bargeld dabei zu haben? Ich zahle im Moment > 98% aller Ausgaben mit Karte (Eigentlich ist nur die Bagel-Bäckerei um die Ecke cash only), habe aber immer ein Paar 5 CAD Scheine in der minimalistischen Geldbörse, eben genau um den Tip da abzugeben wo ich ihn haben will.

Oder geht es einfach nur darum etwas moral highground zu gewinnen und sagen zu können "Ich wäre ja ein generöser tipper, aber leider bekommt der prekär Beschäftigte Mindestlohn-Jobber der hier bedient mein Geld nicht, schon doof wenn er wo arbeitet wo der Chef zu doof ist seiner Sorgfaltspflicht nachzukommen"?

Aber gut, wahrscheinlich genug Offtopic jetzt.
 

netzfaul

Erfahrenes Mitglied
31.12.2015
3.784
2.353
Auch mit genug neoliberalem "Der Markt regelt das alles" Gesülze obendrüber find ich es nicht weniger verwerflich einem Mitarbeiter, der sich sein Trinkgeld verdient hat, die Leitung nicht anzuerkennen weil irgendwer in der Kette nicht versteht wie er Trinkgeld über die Kreditkarte abrechnen kann.

Immer lese ich "das verdiente Trinkgeld". Ich würde gerne wissen, wo ihr so essen geht, dass sich jeder Kellner das Trinkgeld verdient. Ich bekomme selten unaufgefordert Dinge wie Leitungswasser oder Stifte und Papier (für die Kinder).

Für Standardservice runde ich auf +1, solange es mit Karte geht. Geht es nicht, gibt es nichts. Wenn sich der Kellner ein nennenswertes Trinkgeld verdient hat, gibt es auch ohne Möglichkeit der Zahlung mit Karte etwas. Aber das kommt in Deutschland so gut wie nie vor.
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.232
926
Wenn sich der Kellner ein nennenswertes Trinkgeld verdient hat, gibt es auch ohne Möglichkeit der Zahlung mit Karte etwas. Aber das kommt in Deutschland so gut wie nie vor.
Ich gebe zwar immer etwas, aber oftmals zähneknirschend oder weil ich regelmäßig dort bin.
In der Regel kennen die Kellner nicht einmal ihre Speisekarte oder können etwas über Zutaten, Zubereitung etc. sagen.
 
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E

eifelflieger

Guest
Genau das Gegenteil ist meine Meinung: Ich würde immer ein Trinkgeld bar geben und mir keine Sorgen über eine steuerrechtliche Verbuchung machen. Du wirst wahrscheinlich keinen Job machen in dem du Trinkgeld erhältst sonst würdest du nicht solch einen Beitrag posten
 

mcbobtail

Erfahrenes Mitglied
25.10.2016
493
0
Ich bezahle im Restaurant grundsätzlich mit KK oder Girokarte und habe bislang bei keinem Probleme gehabt, das Trinkgeld ebenfalls darüber zu bezahlen.
 

msx

Aktives Mitglied
25.06.2020
215
181
Was ist das Problem einen bisschen Bargeld dabei zu haben? Ich zahle im Moment > 98% aller Ausgaben mit Karte (Eigentlich ist nur die Bagel-Bäckerei um die Ecke cash only), habe aber immer ein Paar 5 CAD Scheine in der minimalistischen Geldbörse, eben genau um den Tip da abzugeben wo ich ihn haben will.
Das Problem nennt sich "Münzgeld". Wenn es 1 € als Papiergeld geben würde, würde ich das eventeuell tatsächlich so handhaben. Aber Münzen sind nervig. Wenn man minimalistisch nur eine Kartenmappe hat, passen dort keine Münzen rein. Wenn man (so wie ich das gerne mache) gar kein Portemonnaie - also auch keine Kartenmappe - dabei hat, sondern stattdessen nur noch das Smartphone und Karten + Bargeld in der Handy-Hülle Platz finden müssen, wird es noch schwieriger. Hab so ne Cover-Hülle an meinem Smartphone, die man wie ein Buch aufklappen kann. Da ist vorne im Deckel Platz ist für 2 Karten (=Ausweis + Girocard für den Fall das Zahlung mit der in Google-Pay hinterlegten Kreditkarte nicht funktioniert und/oder der Akku leer ist). Zwei oder drei Geldscheine passen dort auch noch gut mit rein. Habe für Notfälle meistens noch 80 € in bar dabei. Damit ist die Handy-Mappe dann aber auch schon voll. Münzen kann ich dort definitiv keine reintun. Wenn ich Münzen habe, kann ich die nur lose in die Hosentasche stecken. Hat dann zur Folge, dass die Tasche bei jedem Schritt klimpert. Toll. Nicht.

Und wenn du jetzt sagst "5-€-Schein": Das ist für mich keine Alternative. Wenn ich mal 1 oder 2 € Trinkgeld gebe, ist das für meine momentanen finanziellen Verhältnisse schon "viel". Würde behaupten, dass die ach so armen Servicekräfte in ihren "prekären Verhältnissen" tatsächlich ein höheres Einkommen haben als ich. Bin momentan Student mit 450 € Nebenjob und zusätzlich noch etwas Geld von meinen Eltern für Miete + Nebenkosten. Großzügig mit Trinkgeld um mich werfen kann ich damit nicht. Da wird (sofern der Service gut war) anstandshalber auf den nächsten ganzen Euro aufgerundet und dann muss auch gut sein. Bin froh, wenn ich mir hin und wieder überhaupt auswärts Essen leisten kann.

Die in diesem Zusammenhang geltenden gesellschaftlichen Konventionen bei Trinkgeld in geringer Höhe sind übrigens ein weiterer Grund, warum Kartenzahlung + separate Trinkgeldzahlung mit Bargeld für mich problematisch wäre. Wenn ich z.B. eine Rechnung in Höhe von 19,65 € bekomme und ich runde das auf 20 €, ist das zwar mit Sicherheit sehr knausrig und eigentlich "zu wenig", aber es ist noch im Bereich dessen, was gesellschaftlich akzeptabel ist. Einfach weil Runden auf grade Summen praktisch / logisch sinnvoll ist. Habe noch nie jemanden erlebt, der deswegen verärgert gewesen wäre.
Spielen wir genau das gleiche Szenario nochmal mit Kartenzahlung + Trinkgeld in bar durch: Was wird wohl passieren, wenn ich jetzt anfange, 35 Cent zusammenzusuchen? Weil ich es zufällig grade nicht anders dabei habe, vielleicht sogar eine bunte Mischung aus 1-, 2- und 5-Cent-Münzen? Ich möchte mit dir wetten, wenn ich dem Kellner diese Kupfer-Sammlung in die Hand drücke, wird der beleidigt sein!
Am Ende macht man sich mit so einer Aktion mehr kaputt als dass es nützt. Wenn man da in Zukunft nochmal hin möchte und daher keinen negativen Eindruck zu hinterlassen möchte, wäre es in dem Fall tatsächlich besser, einfach gar kein Trinkgeld zu zahlen.
Ideallösung wäre natürlich 1 € Trinkgeld zu zahlen. Aber was soll man tun, wenn das eigene Geld extrem knapp ist? Ab und an, wenn der Service wirklich herausragen gut war, mache ich das sicherlich. Aber grundsätzlich muss ich momentan wirklich jeden einzelnen Euro zweimal rumdrehen. In großzügiger Gönnermanier Trinkgeld mit offenen Händen verteilen, kann ich mir schlicht und einfach nicht leisten. Manchmal müssen da Kleckerbeträge, wie z.B. die 35 Cent aus dem oberen Beispiel reichen. Und wenn das per Kartenzahlung nicht möglich ist, dann werden eben auch diese paar Cent gestrichen.
 
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dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.711
1.231
Ideallösung wäre natürlich 1 € Trinkgeld zu zahlen. Aber was soll man tun, wenn das eigene Geld extrem knapp ist?
Einmal zu Hause bleiben und den Rest des Monats in Gönnermanier 1€ Trinkgeld zahlen? Oder vielleicht doch als Student standesgemäß zum Dönermann um die Ecke? Interessant, in was für eigenwillige Problemsituationen man sich hineinmanövrieren kann.
 

msx

Aktives Mitglied
25.06.2020
215
181
Einmal zu Hause bleiben und den Rest des Monats in Gönnermanier 1€ Trinkgeld zahlen? Oder vielleicht doch als Student standesgemäß zum Dönermann um die Ecke? Interessant, in was für eigenwillige Problemsituationen man sich hineinmanövrieren kann.
Wieso hineinmanövrieren?! Mein Geld ist einfach knapp und ich gehe dementsprechend sparsam damit um. Sehe da jetzt nicht das Problem.
Bezüglich Dönermann: Bei dem bin ich tatsächlich sehr oft. Wahrscheinlich zu oft. :D
 
10.02.2012
4.802
2.647
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Ich gebe zwar immer etwas, aber oftmals zähneknirschend oder weil ich regelmäßig dort bin.
In der Regel kennen die Kellner nicht einmal ihre Speisekarte oder können etwas über Zutaten, Zubereitung etc. sagen.
in solchen Situationen gebe ich garnix. Wofuer denn auch? Mbh hat's mittlerweile auch akzeptiert, weil gemerkt dass Meckern sinnlos :)