Ja eben. In Birmingham sah ich Ende letzten Jahres Geschäfte, die dick UnionPay und Alipay als Aufkleber an der Tür kleben hatten.
Es gibt eben eine Klientel, man könnte wohl von "residential tourism" sprechen, die das wohl schätzt. Im Zweifel kann das "EC"-Gerät ja technisch ohne Probleme weitere Karten annehmen. Also warum nicht?
Klar, JCB und UnionPay sind meist co-badged (JCB plus Cirrus, UnionPay plus Visa oder Mastercard) und Geld ziehen geht immer. Aber ein Kunde, der sich wohlfühlt, der kommt gern wieder. Ein Händler, der einen auf Sparbrötchen macht, ist eben nicht sympathisch und wenn der Wettbewerb zunimmt, wird man das auch spüren (
Ausnahmen kann es geben).
Wenn Touris nicht mehr massenhaft Bargeld herumschleppen müssen, werden sie unattraktiver für die bekannte Klau-Klientel.
Vor ein paar Wochen sah ich erst wieder in der U-Bahn in Berlin eine Italienerin, die ihrem Begleiter laut mitteilte, dass sie ihren Geldbeutel nicht mehr finden könne.
Aber da müsste der Staat eingreifen. Einerseits natürlich, indem man damit anfängt, Kleinkriminalität zu verfolgen. Andererseits auch bargeldloses Bezahlen in den Bereichen fördern, in denen der Staat irgendwie Subventions- oder Auftraggeber ist, etwa im ÖPNV oder bei Taxen.
Wenn man wirklich die hohen Transaktionsgebühren und Gier deutscher Institute scheut, wäre iZettle ja eine Option. Ich glaube schon, es liegt an der Beschränktheit mancher Unternehmer, die nur denken "wie kann ich Bestehendes nutzen", nicht "wie kann ich neue Wege gehen". Dass bisher kein Tesco Express den "Späti-Markt" aufgerollt hat, hat aber wohl eher politische Gründe...