Fr, 31.03.18
Prinzipiell hatte ich bei einer Boardingzeit von 10.40 Uhr zwei Möglichkeiten: Abfahrt 5.45 Uhr und Ankunft 8.26 Uhr oder jeweils eine Stunde später. Nachdem ich aber letzte Woche auf dem Weg nach Sarajevo schon Opfer einer Zugverspätung wurde und ich mit erhöhtem Passagieraufkommen wegen Osterurlaub rechne, bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe lieber den früheren Zug genommen.
Um 5 Uhr klingelte also der Wecker, und zwanzig Minuten später machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Zwar haben wir zwei Bäckereien im Ort, jedoch haben die so früh noch geschlossen, sodass ich das Frühstück am Flughafen nachholen werde. Die Wartezeit verbrachte ich bei frischen 1°C draußen, einen (beheizten) Warteraum gibt es an unserem Provinzbahnhof nämlich schon lange nicht mehr.
Der Zug kam pünktlich aus Nürnberg an, hatte in Ingolstadt Hbf zehn Minuten Zwangsaufenthalt für eine Zugüberholung und setzte dann seine Fahrt nach München Hbf fort. In Dachau stieg ich in die S2 bis München Laim um, und nahm dort die S1 in zum Flughafen, so spare ich mir nämlich ein paar Minuten und den Schlenker über den Hauptbahnhof. Das hier war meine Verbindung:
Pünktlich kam ich am Flughafen an und ging zum T2. Am Check-In Automaten ließ ich mir noch meine Bordkarten auf Papier raus. Interessant ist, dass hier, wie gestern beim OLCI auch, für die Langstrecke First angezeigt wird. Auf der ausgedruckten Bordkarte stand dann aber trotzdem nur „M“ und „Premium“.
Mit der Rolltreppe ging es einen Stock nach oben und dann schräg rechts zum First Class Check-In, wo ich überrascht war, dass an der Sicherheitskontrolle nichts los war. Zudem war für mich mit Heimatflughafen Frankfurt wieder sehr überraschend, wie freundlich und fleißig das Personal hier ist, quasi das genaue Gegenteil ihrer Frankfurter Kollegen.
Viel zu früh war ich im Sicherheitsbereich, aber wenn ich den späteren Zug genommen hätte, wäre sicher irgendwas schiefgelaufen.
Nach einem längeren Aufenthalt in der SEN Lounge ging ich zum Gate G33 rüber, wo kurz darauf auch das Boarding begann. Als erster ging ich zum Prioboarding, gab dem Herrn meine Bordkarte, und als er sie gescannt hat, sagte er zu mir: „Wir haben heute ein Upgrade für Sie“. Schön, die Reise fängt ja gut an, mein erstes OpUp in diesem Jahr auf dem 30. Flug. Ich ging die Treppen runter und wartete im Bus, bis dieser voll war und schließlich losfuhr.
Bevor wir schließlich den Flieger betreten durften, mussten wir noch ein paar Minuten warten. Als es dann losging, nahmen alle ihr Handgepäck mit an Bord, denn es stand kein DAA-Wagen bereit, obwohl der Check-In Agent noch fleißig die gelben Anhänger ausgeteilt hat.
Die C hatte vier Reihen, und ich hatte in 1D trotz Bulkhead sehr viel Beinfreiheit. Blieben halt nur die unbequemen und hart gepolsterten Sitze, die Cityline einsetzt.
Mit etwas Verspätung ging es schließlich los. Das Essen war ganz OK, aber ein bisschen durcheinander. Krabben, kalter Braten und Ziegenkäse – man könnte fast „Münchner Allerlei“ dazu sagen.
Den Rest des Fluges verbrachte ich damit, mal wieder den Aust zu lesen, ist ja dick genug und sollte mir über das lange Wochenende reichen. Die Landung in Warschau war entsprechend verspätet, und dann stand uns noch eine defekte Air France Maschine in Weg, die wir erst noch umrollen mussten.
Als ich mich von den beiden Flugbegleiterinnen vorne verabschiedete, waren sie ganz erstaunt, dass ich einen Anschlussflug ab Warschau habe, normal hätten sie Anschlusspassagiere nämlich nur in der Gegenrichtung. Ich ging direkt zur LOT Lounge…
…und nach dem Scannen der Bordkarte am Empfang weiter zum Elite Club, der Lounge in der Lounge, wo die Bordkarte nochmal gescannt wurde. Anders als bei meinem letzten Besuch wurde dieses Mal aber keine Vielfliegerkarte verlangt.
Der vordere Bereich war recht voll, aber hinten um die Ecke gab es noch genügend Platz, wenn auch Steckdosen Mangelware waren. Das verstehe ich an Lounges nie – eigentlich sollte es doch an jedem Platz mindestens eine Steckdose geben. Mag vielleicht daran liegen, dass die Planer selbst keine Vielflieger sind…
Ich vertrödelte die Zeit und ging schließlich zum Gate, an dem die SP-LRG schon bereitstand.
Das Boarding hätte eigentlich um 16.00 Uhr anfangen sollen, wurde aber immer wieder in 5min-Häppchen nach hinten verschoben, bis es um 16.25 Uhr schließlich anfing. Mein Sitz 4F am Gang.
Der Nebensitz 4G sollte leider nicht frei bleiben, insgesamt gab es nur drei freie Plätze in der Premium Economy. Während dem Boarding gab es ein Begrüßungsgetränk…
…und außerdem wurden Billigkopfhörer und ein kleines Amenitykit mit Socken, Augenblende, Zahnbürste und Ohropax ausgeteilt. Wegen des verspäteten Boardings war auch der Abflug entsprechend verspätet. Die Flugzeit sollte 11h30min betragen und so sollten wir dennoch pünktlich in Los Angeles landen.
Nachdem wir die Reiseflughöhe erreicht hatten, wurden die Menükarten ausgeteilt, aber gleich dazugesagt, dass es weder das
Pork Sirloin Steak noch die
Roasted Turkey Roulade gäbe, sondern, weil Karfreitag sei, nur Lachs. Passt ja irgendwie zum Ziel der Reise, ging mir durch den Kopf… Warum man dann die Karten überhaupt ausgeteilt hat, habe ich auch nicht verstanden.
Ich schaute kurz durch das IFE, fand aber nichts, was mich interessiert, und so las ich noch ein bisschen weiter und holte schließlich mein iPad aus dem Rucksack. In weiser Voraussicht hatte ich mir ein paar Filme und Serien in die Amazon Prime App geladen und schaute mir
Ein Dorf sieht schwarz und danach
RED an.
Zuerst gab es eine Getränkerunde und eine Tüte Erdnüsse…
…und beim Service kam es dann, wie ich schon befürchtet hatte, und es gab tatsächlich nur den Lachs. Da ich keinen Fisch esse, habe ich das Tablett dankend abgelehnt und hatte mich schon auf einen Flug ohne Essen eingestellt. Kurz darauf kam der Purser vorbei und fragte, ob ich denn nichts essen wolle, und auf meine Antwort, dass ich nur keinen Fisch esse, brachte er mir „Pork“ aus der Economy. Nicht das, was ich erwartet habe, aber besser als gar nichts. Hat sogar ganz gut geschmeckt.
Irgendwo zwischen Island und Grönland habe ich dann Ohropax verwendet und Augenblende aufgesetzt und dann mehr schlecht als recht immer mal wieder ein paar Minuten geschlafen und mich von links nach rechts gedreht.
Etwa zwei Stunden vor der Landung bin ich endgültig aufgewacht, und kurz darauf gab es auch schon das Essen. Auch hier gab es keine Auswahl und die auf der Karte angebotenen
Beef Cheeks gab es auch nicht, sondern nur die Gemüselasagne.
Wir landeten etwa 10min vor der Zeit, und als ich endlich Datenempfang hatte, kaufte ich mir einen Datenpass und checkte für meine drei Flüge morgen ein. Seltsamerweise zeigt mir United an, dass ich eine Reise von LAX nach SFO gebucht hätte, mir einem Umstieg in ABQ auf dem Hinflug, wo doch ABQ eigentlich der längere Aufenthalt ist. Beim Check-In wurde mir direkt angezeigt, dass LAX-ABQ überbucht sei und man Freiwillige suche, die einen späteren Flug nehmen würden. Blöderweise gibt es die nur nicht, sodass ich das Angebot ablehnte und den Check-In beendete.
Das Wetter war immerhin deutlich besser als daheim.
Direkt nach der Businessclass konnten wir aus der Premium Economy den Flieger verlassen, und über die Rolltreppen ging es zur Einreise.
Als eine Dame meinen Pass sah, wollte sie mich erst in die extrem lange Visitors-Schlange schicken, aber nach meinem „Global Entry“ wurde ich nur nach hinten verwiesen. An den Kiosken war nichts los, und so war ich schnell eingereist; die Quittung des GE-Kiosks zeigt 20.07 Uhr an. Ohne Global Entry hätte ich hier ewig angestanden.
Als ich das TBIT verlassen hatte, schaute ich in der Kartenapp nach, wie weit es zum Hilton LAX ist. 2,5km – das hatte irgendwie näher ausgesehen. Egal, wer weiß, wann das Shuttle kommt, und nachdem ich so lange gesessen bin, tut etwas Bewegung auch ganz gut.
Am Terminal 2 sah ich von außen eine Starbucksfiliale und schaute auf gut Glück vorbei. Tatsächlich, die neue Been There-Tasse war vorrätig, und so habe ich mir gleich meine erste gekauft.
Der Weg zum Hotel zog sich ziemlich, aber irgendwann war ich auch angekommen und nach kurzer Wartezeit auch eingecheckt. Upgrade gab es keines, dafür ein Zimmer im 13. Stock.
Das Zimmer ist ganz OK, typisch Hilton, würde ich sagen. Immerhin gibt es einen leeren nutzbaren Kühlschrank. Und der Flugzeuglärm hält sich bis jetzt auch in Grenzen.
Hier noch meine erste BT-Tasse aus Kalifornien. Irgendwie gefiel mir die alte YAH-Serie besser. Aber immerhin scheint jetzt jeder Staat seine eigene Tasse zu geben, sodass ich eine gute Ausrede habe, die bisher nicht besuchten Staaten nachzuholen – allerdings muss ich die alten auch erneut besuchen…
BEEN THERE SERIES – ACROSS THE GLOBE COLLECTION
Celebrate your Hometown pride and Jet-Set travels.
You did it. You officially checked a place you’ve always wanted to visit off the list. This exclusive mug now serves as your own personal keepsake – or even the perfect gift. But we should warn you: using it to consume your daily cup of Starbucks coffee may cause serious wanderlust.
Eigentlich wollte ich nach dem Check-In noch zum In’n’Out laufen und einen 4-by-4 essen sowie beim nahegelegenen CVS etwas einkaufen. Nachdem das Hotel aber deutlich weiter abseits liegt als gedacht - unterwegs bin ich an einem kombinierten Homeless Suites und H-Hotel (ist das eine neue Hilton-Marke?) vorbeigekommen, die beide deutlich näher am Flughafen sind - habe ich die Pläne auf Morgen nach der Rückkehr aus ABQ verschoben, mir nur bei einem der Getränkeautomaten im Hotel etwas zu trinken gekauft und mich dann ans Reiseberichtschreiben gemacht.
Nun werde ich mich hinlegen und hoffe, noch etwas schlafen zu können.