Und hier wissen wir, dass für die langfriste Kursentwicklung gewisse Unternehmenskennzahlen den Ausschlag geben..
.. Aus diesem Grunde sind Langfristcharts für die Katz. Hier sind es allein die Fundamentalisten, die den Kursverlauf bestimmen.
Deinen Ausführungen stimme ich in fast allen Belangen zu
- hier zeigt sich, wer tatsächlich tradet und wer nur provozieren möchte!
In dem oben zitierten Punkt jedoch widerspreche ich:
Langfristcharts sind nicht für die Katz, nur ihre Aussagefähigkeit nimmt etwas ab. Starke Widerstände, starke Unterstützungen, also solche, die über einen längeren Zeitraum immer wieder nicht durchbrochen worden sind, spielen in jedem Computerprogramm eine große Rolle - an ihnen werden stop-loss und stop-buy order für große Positionen, beispielsweise von Pensionsfonds/Versicherungen, verankert. Deutlich sehen kann man das dann an überdurchschnittlich hohen Tagesumsätzen, die meist einen Wendepunkt in die eine oder andere Richtung markieren. So auch bei Lufthansa:
Nach der ersten Gewinnwarnung wechselten an einem einzigen Tag über 25 Mio. Anteilsscheine den Besitzer - bei einem sonstigen durchschnittlichen Handelsvolumen von ca. 5-6 Mio! Das hieß ganz klar, daß große Adressen ausgestiegen sind, hier sind in erster Linie Investmentbanken zu verorten sowie Hedgefonds, die die Aktie anschließend leer verkauften, um vom weiteren Verfall zu profitieren. Die zweite große Verkaufswelle lösen üblichweise aktiv handelnde Fondsmanager und private Vermögensverwalter aus, deren stop loss bei 15 bzw. 14 € griffen. Doch, was passiert, wenn alle zugleich aus der Tür wollen? Richtig, der Kurs beschleunigt seinen Verfall und löst damit neue Verkäufe aus.
Positiv ist, daß die 12,50 € in den letzten Tagen nur noch unwesentlich unterschritten worden sind und sich bei etwa 12,20 ein Miniboden ausgebildet hat:
Doch wird der rebound ruckzuck zur Bullenfalle, sollten die 13 € nicht umgehend zurückerobert und sich der Kurs im Bälde zwischen 14 und 15 € einpendeln. Allein mir fehlt der Glaube. Das Marktumfeld ist nicht einfacher geworden, und jede neue Gewinnwarnung bringt die Hansa ganz fix in neue Tiefen, im schlimmsten Fall eben unter 8 €. Dazu meldet sich, wie immer zuverlässig bei fallenden Kursen, und spricht wahlweise V, H, oder K-Empfehlungen aus, um den Markt zielführend zu manipulieren. Deswegen eignet sich die LH-Aktie mittels Charttechnik recht gut für day- oder swingtrader oder zum puren shorten, jedoch längst noch nicht für den Anleger mit mittel- langfristiger Perspektive.