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Wenn das so stimmt, dass die Lufthansa die Absicherungen ausschliesslich mit Optionen getätigt hat, müssen die jetzt gar nichts machen.
Optionskontrakte werden einfach am Fälligkeitsdatum ohne Exercise wertlos auslaufen. Was du schreibst ,"den Marktwert ausgleichen" wäre der Fall, falls die LH mit NDFs abgisichert hätte (non deliverable Forwards). Und nur bei normalen (deliverable) Forwards und Futures wäre physische Anschaffung fällig
Die Charts stammen aus der Präsentation der Q3 Zahlen 2019 und datieren vom 7. November 2019. Es wird eindeutig gesagt, das überwiegend Optionen (mostly options, not fixed contracts) verwendet werden. Natürlich kann man aber auch mit Optionen Geld verlieren, z.B. wenn man Verkäufer einer Verkaufsoption zu z.B. US$ 40 (Brent) ist.
Wenn Lufthansa mit einer Strategie von Kauf von Calls (Kaufoptionen) und Verkauf von Puts (Verkaufsoptionen) eine Zero-Cost (oder ähnliche Strategie) gefahren ist um damit eine Range (z.B. US$ 40-70 Dollar auf Basis Rohöl) abzusichern kann man damit viel Geld verlieren. Bei einer normalen Schwankung hätte LH damit Mindestkosten von US$ 40 und Maximalkosten von US$ 70 gehabt, da der Kerosinverbrauch ja normalerweise recht gut prognostizierbar ist. Braucht LH jedoch gar kein Kerosin bleibt man auf den Ausgleichzahlungen, die der Verkäufer der Puts (=LH) leisten muss sitzen, ohne eine physische Abnahmeverpflichtung zu haben.

Auch die zweite Grafik aus derselben Präsentation zeigt bei den Sensitiivitäten eher einen Verlauf einer Call/Put Strategie als den einen reinen Call-Options-Absicherung:

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