Lufthansa prüft Insolvenz in Eigenverwaltung

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Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.367
4.307
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Inwieweit dreist? Ernstgemeinte Frage. Immerhin geht es stark vereinfacht um temporär verwendete Steuergelder zur Rettung eines Unternehmens, die am Ende schon wieder in der Staatskasse landen sollten, weil auch nach der Coronakrise noch Kindergärten, Schulen, Autobahnen und Schienenwege gebaut werden müssen. Das Geldkönnte am Ende anderswo fehlen, daher habe ich keine Probleme mit strengen Konditionen.

Gerade wenn man das Geld am Ende wiedersehen möchte wäre es doch angebracht, von überzogenen Aktienkaufpreis-, Zins- und Mitspracheforderungen abzusehen ;-).
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
3.235
2.336
FFM
"Das neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket der Bundesregierung für die Lufthansa droht an einer niedrigen Aktionärspräsenz auf der anstehenden Hauptversammlung zu scheitern. "Seit heute Nacht wissen wir, dass unsere Aktionäre weniger als 38 Prozent des Kapitals für diese Hauptversammlung angemeldet haben", heißt es in einem Brief von Lufthansa-Chef Carsten Spohr an die Mitarbeiter. "Damit steht fest, dass bei der Abstimmung eine Zweidrittelmehrheit erreicht werden muss, die nach jüngsten Äußerungen von wichtigen Aktionären insbesondere zu den Konditionen der Kapitalerhöhung nicht sicher erscheint." Gemeint ist damit wohl Großaktionär Heinz Hermann Thiele, der zuletzt gut 15 Prozent der Anteile hielt und die Staatshilfen kritisiert hatte."

Quelle: ntv
 
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Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.421
1.405
Bisher das war nur Seifenoper. Ich hoffe nicht, dass nun das Drama beginnt.

Seine Mindestforderung ist ja eigentlich erfüllbar, nämlich dass die KfW die neuen Anteile übernimmt.

Wäre es denkbar, dass er statt des Staats die Kapitalerhöhung macht? Das nötige Kleingeld hat er sich ja besorgt, und dann wären doch ggfs. auch die frechen EU Forderungen hinfällig? Und die eh nur vorgeschobene deutsche Sperrminorität hält dann eben Thiele.

Spannende Zeiten, aber unangenehm für alle Betroffenen.
 
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andsch1984

Neues Mitglied
02.08.2017
22
0
Und er würde für die Aktien vllt auch einen Preis bezahlen, der in irgendeiner Weise angemessen ist und nicht die 2 Euro. Heißt mehr Eigenkapital für die Lufthansa, welche nicht zurückzuzahlen sind. Und auch ohne nervige Aufsichtsräte durch den Bund.
 

Ralf1975

Erfahrenes Mitglied
12.05.2009
6.131
21
Was ich nicht verstehe, er schlägt ja als Investor die Insolvenz vor und hält ca.15%, falls die Insolvenz eintritt ist doch auch ein Großteil seiner Investition nichts mehr Wert oder übersehen ich da was?
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.929
9.869
LEJ
Was ich nicht verstehe, er schlägt ja als Investor die Insolvenz vor und hält ca.15%, falls die Insolvenz eintritt ist doch auch ein Großteil seiner Investition nichts mehr Wert oder übersehen ich da was?
Ich hab zwar keine Ahnung, aber es dürften bei einer Insolvenz nahezu alle Verbindlichkeiten ausgebucht werden. Dann sieht das alles recht gut aus. Ob es sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.
 

Vahid

Erfahrenes Mitglied
05.07.2010
546
332
CGN
Wie groß ist denn seine Portokasse? 15% hat er. Die weiteren 35% bis zur Mehrheit würden mit aktuellem Kurs etwa 1,6 Mrd € kosten. Lehnt er das Rettungspaket ab, rauscht der Kurs ab und es wird richtig preiswert für ihn.
 

andsch1984

Neues Mitglied
02.08.2017
22
0
Was ich nicht verstehe, er schlägt ja als Investor die Insolvenz vor und hält ca.15%, falls die Insolvenz eintritt ist doch auch ein Großteil seiner Investition nichts mehr Wert oder übersehen ich da was?

auch alles eine Frage der Wahrscheinlichkeiten. Es gibt aktuell folgende Möglichkeiten:
- Thiele stimmt doch zu, weil der Bund ein besseres Angebot macht oder weil er HT sich anders überlegt hat.
- Zustimmung bei der HV klappt nicht: LH bereit Insolvenzantrag vor.
- Bund gibt sich nun doch mit den 10% zufrieden. Insolvenz nicht mehr nötig.
- Thiele macht den Teil mit dem Eigenkapital. Bund den Rest. Insolvenz auch nicht mehr nötig.
- keine der oben genannten Lösungen, LH stellt Insolvenzantrag. Bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens gibt es doch noch eine Lösung oder Eröffnung Insolvenzverfahren.

Insolvenz ist also dann immer noch einer der mehreren Lösungen. Und das aktuelle Paket ist im Vergleich zu den von mir genannten Alternativen zumindest für HT das Schlechteste.
 
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Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.421
1.405
Wie groß ist denn seine Portokasse? 15% hat er. Die weiteren 35% bis zur Mehrheit würden mit aktuellem Kurs etwa 1,6 Mrd € kosten. Lehnt er das Rettungspaket ab, rauscht der Kurs ab und es wird richtig preiswert für ihn.

Er braucht ja keine Mehrheit, sondern nur eine Sperrrminorität. D.h weitere 10% (unterstellt er hat nur 15%, vielleicht ist er ja schon deutlich höher).

Und besorgt hat er sich 700 Mio. Damit kommt er entsprechend weit.
 

andsch1984

Neues Mitglied
02.08.2017
22
0
Wie groß ist denn seine Portokasse? 15% hat er. Die weiteren 35% bis zur Mehrheit würden mit aktuellem Kurs etwa 1,6 Mrd € kosten. Lehnt er das Rettungspaket ab, rauscht der Kurs ab und es wird richtig preiswert für ihn.

wenn er dann 50% der Anteile hat, ist die Lufthansa immer noch kurz vor der Insolvenz. Mehr Geld bekommen sie nur durch frische Aktien oder Darlehen. Aktuell hat er mit seinen 15% oder was auch immer auch schon genug macht und kann machen was er will. Für ihn aktuell nicht sinnvoll.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.549
671
Gerade wenn man das Geld am Ende wiedersehen möchte wäre es doch angebracht, von überzogenen Aktienkaufpreis-, Zins- und Mitspracheforderungen abzusehen ;-).

Da eine Überschuldung der LH Group ja nach Meinung des Forums ausgeschlossen ist, frag doch bitte LH, warum es ihnen nicht gelungen ist Kredite in Höhe 1/3 Drittel des Umsatzes am Kapitalmarkt zu platzieren - so wie Boeing.

Aktienankaufpreis = Aktienrückkaufpreis. 4% Zinsen sind unerhört, keiner hat was gegen die Kapitalmarktlösung. Welchen Beitrag liefern eigentlich die Eigentümer zur Krisenbewältigung, wenn der Staat nicht auch Anteilseigner wird?

Was Herrn Baublies angeht, so möge man im Detail auf die Formulierung im WamS-Artikel achten: „Bereits Anfang des Jahres stellte er die Forderung....1Mio € Schadensersatz für Rechts- und Verfahrenskosten und sonstigen immateriellen Einbußen wie es in einem Schreiben der Gewerkschaft heißt.“
Weiter im Artikel zum vierten Block der Verhandlungsthemen wird nochmal bestätigt, dass um eine Zahlung an Baublies und UFO geht. Die journalistische Qualität des Artikels entspricht dem üblichen niedrigen Niveau dieser Zeitung.

Ergänzung LH scheint skeptisch und zieht Gehaltszahlungen vor https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...zieht-zahlung-der-gehaelter-vor-16825693.html
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Ja, warum wird nicht über den Kapitalmarkt finanziert? Da ist doch alles billiger...

Das ist ja genau der Kritikpunkt von Thiele: Man hat die Aktionäre ja nicht gefragt. Hätte man sie gefragt, wären sie vielleicht durchaus dazu bereit gewesen.
Eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht im Verhältnis 4:1 zum Kurs von z.B. 8 EUR hätte 1 Mrd. Eigenkapital in die Kasse gespült.

Vielleicht ist das ja Thiele's Plan? Eine reguläre Kapitalerhöhung, und er zeichnet die Stücke, die die Alt-Aktionäre nicht zeichnen wollen und garantiert auf diese Weise den Erfolg der KE.
 

Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
1.284
968
VIE
Wie war das bei Condor im Schutzschirm Verfahren? Haben die gebuchten Tickets die Gültigkeit behalten?
 

mayday

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.639
708
Wie war das bei Condor im Schutzschirm Verfahren? Haben die gebuchten Tickets die Gültigkeit behalten?

Das kann ich dir nicht beantworten. Geht man aber mal von einem einfachen Fall aus, d.h. Kunde geht mit LH Beförderungsvertrag auf LH Metall ein, so gilt:

Insolvenzordnung (InsO)§ 279 Gegenseitige Verträge
Die Vorschriften über die Erfüllung der Rechtsgeschäfte und die Mitwirkung des Betriebsrats (§§ 103 bis 128) gelten mit der Maßgabe, daß an die Stelle des Insolvenzverwalters der Schuldner tritt. Der Schuldner soll seine Rechte nach diesen Vorschriften im Einvernehmen mit dem Sachwalter ausüben. Die Rechte nach den §§ 120, 122 und 126 kann er wirksam nur mit Zustimmung des Sachwalters ausüben.


Insolvenzordnung (InsO)§ 103 Wahlrecht des Insolvenzverwalters
(1) Ist ein gegenseitiger Vertrag zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens vom Schuldner und vom anderen Teil nicht oder nicht vollständig erfüllt, so kann der Insolvenzverwalter anstelle des Schuldners den Vertrag erfüllen und die Erfüllung vom anderen Teil verlangen.
(2) Lehnt der Verwalter die Erfüllung ab, so kann der andere Teil eine Forderung wegen der Nichterfüllung nur als Insolvenzgläubiger geltend machen. Fordert der andere Teil den Verwalter zur Ausübung seines Wahlrechts auf, so hat der Verwalter unverzüglich zu erklären, ob er die Erfüllung verlangen will. Unterläßt er dies, so kann er auf der Erfüllung nicht bestehen.
 
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rcs

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Teammitglied
06.03.2009
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4.964
München
Wie war das bei Condor im Schutzschirm Verfahren? Haben die gebuchten Tickets die Gültigkeit behalten?

Ja, haben sie.

Eigentlich gilt das Prinzip, wenn das Ticket vor Einleitung des Schutzschirmverfahrens bezahlt worden ist, dann wird die Leistung nicht mehr erbracht und das Ticket kann nicht erstattet werden (aber als Insolvenzforderung angemeldet werden). Es wird hier strikt zwischen der alten Welt (vor Einleitung des Schutzschirmverfahrens) und der neuen Welt (ab Einleitung des Schutzschirmverfahrens) unterschieden. Flugtickets, die nach dem Antrag bezahlt werden, sind weiterhin gültig, da der Insolvenzverwalter Sicherungsmechanismen etablieren muss, die für die Kunden die nötige Sicherheit geben.

Mit dem Insolvenzverwalter konnte Condor sich für bestehende Tickets darauf einigen, dass die Leistung dennoch erbracht wird (Condor dafür dann auch irgendwann etwas Geld bekommt) und damit dann ein massiver Vertrauensverlust und somit auch eine erhebliche Schwächung des Markenwerts vermieden werden kann.

Erstattungen von bis 26.09.2019 ausgestellten Tickets waren und sind allerdings nicht möglich.
 

sitzfleisch

Erfahrenes Mitglied
13.12.2009
1.602
117
KUL/SIN/CGK nun wieder DUS
Das ist ja genau der Kritikpunkt von Thiele: Man hat die Aktionäre ja nicht gefragt. Hätte man sie gefragt, wären sie vielleicht durchaus dazu bereit gewesen.
Eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht im Verhältnis 4:1 zum Kurs von z.B. 8 EUR hätte 1 Mrd. Eigenkapital in die Kasse gespült.

Vielleicht ist das ja Thiele's Plan? Eine reguläre Kapitalerhöhung, und er zeichnet die Stücke, die die Alt-Aktionäre nicht zeichnen wollen und garantiert auf diese Weise den Erfolg der KE.

Bei der HV wird das Paket wohl abgelehnt! LH geht in die Insolvenzregelung, das wird teuer für den Staat-Pensionskasse und so.
Da nützt auch ein Gespräch mit dem Olaf nichts mehr. Es sei denn man verzichtet auf das 20% Aktienpaket vom Staat.
Thiele&Co wird mittlerweile mehr als die 15,2% halten!!Bei dem Aktien Kurs kein Wunder!
LH wird in die 90er Jahre zurückfallen, was ja nichtunbedingt schlecht ist. Dann muss man mal mehr strampeln. Der Heim Markt wird nicht leiden. DerCarsten ist schon eh weg! der wird seine Rücktritt so oder so erklären müssen.
Gottseidank ist M&M ein eigenständiges Unternehmen.
 
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nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
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TXL
Also ich wüsste ehrlich gesagt nicht, ob ich noch ein LH Ticket buchen würde, wenn sie im Falle der Insolvenz unsere Tickets nicht anerkennen würden.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
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300x250
Folgendes Gedankenspiel:

Thiele schlägt Scholz vor, SELBST die 20% zu übernehmen, die für den Bund vorgesehen waren, aber nicht zu 2,56, sondern zum 4-fachen, also zu 10,24.
Der Hansa würden statt 300 Mio. 1,2 Mrd. frisches EK zufliessen, der Anteil von Thiele würde auf 29,33% gehen, d.h. er müßte noch kein Übernahmeangebot machen.

Welchen Grund hätte ein Scholz, ein solches Angebot abzulehnen?
+ wenn es Ziel ist, die LH zu retten, muß er das doch mögen. Es hilft der LH mehr, weil sie mehr EK bekommt.
+ wenn es Ziel ist, möglichst Steuergelder zu schonen, dito.
+ wenn es Ziel ist, eine ausländische Übernahme zu verhindern (ok, wir hier wissen, daß das Argument schon immer Quatsch war), wird auch dieses Ziel erfüllt.

Also win-win auf allen Ebenen.
Wieso nur habe ich das Gefühl, Scholz würde das ablehnen...!?
 
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