Crowdstrike und Azure Störungen legen Airlines lahm...

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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
11.590
5.813
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Natürlich wäre es Crowdstrike zumutbar gewesen, das SW-Update vorher korrekt zu testen und sicherzustellen, dass das richtige Paket ausgerollt wird. Auch wäre es sicherlich eine zumutbare Maßnahme gewesen, das Update in Wellen auszurollen. Aber die EU261 verweist hier auf die zumutbaren Maßnahmen des Luftfahrtunternehmens und da sehe ich nicht, wie man als Luftfahrtunternehmen mit zumutbaren Maßnahmen dieses Desaster hätte verhindern können.
Das werden nachher juristisch kompetente Leute beantworten müssen. Wenn ich Leistungen (z.B. IT-Entwicklung, IT-Betrieb inkl. Rollout/Patch Management oder IT-Sicherheitsüberwachung) an Zulieferer vergebe (die wiederum u.U. viel Automatisierung einsetzen), statt sie selbst zu machen, spricht mich das dann in der Haftung gegenüber meinem Kunden von den Folgen der Versäumnisse/Schlechtleistungen dieser Lieferanten frei? IT ist integraler Bestandteil der Produktion/Leistungserbringungskette einer Fluggesellschaft (genau wie z.B. die Beschaffung oder die Wartung von Flugzeugen) und kein externes Risiko wie z.B. Wetter oder behördliche Maßnahmen.
Bei den o.g. zumutbaren Maßnahmen geht es auch nicht ausschließlich um Maßnahmen, die nach Eintritt des Ereignisses hätten ergriffen werden können (behauptet Nitus auch nicht; ich möchte es nur erwähnen, um evtl. Missverständnissen vorzubeugen).
Ich bin wie gesagt gespannt, wie die juristische Beurteilung in verschiedenen Fällen, die sicher noch verhandelt werden, ausgehen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
647
905
Schwachsinn. Oder bekommen die IT-Entscheider auch eine Abmahnung wenn der Strom ausfällt und die gesamte Bude steht? Ich wiederhole mich: Schwachsinn.
Man kann über die Angemessenheit einer Abmahnung sicherlich diskutieren (der GGF ist da sicherlich schnell gewesen, aber es ist SEIN Geld!) aber das ist hier ein Schaden 6stelligen Bereich ohne dass ihm bis 10:00 Uhr jemand sagen konnte, wann das behoben ist. Beim 10fachen diesen Schadens werden Leute freigestellt. Bei meinem Kunden gibts keine Verantwortungslosigkeit ohne Konsequenzen, ist schließlich nicht Konzern sondern (größerer) Mittelstand.

Und ich kann dich beruhigen. Der Strom wird nicht ausfallen. 2 eigene Stromleitungen auf Mittelspannungsebene samt eigenen Trafostationen sowie ein eigenes Bedarfs-Gaskraftwerk stellen ausreichend Sicherheit dar. Es gibt auch 2 RZ allein am Standort, eines rein als Backup. Und es gibt hier genug Betriebselektrik, auch mit Schaltberechtigung bis Hochspannung. Und glaube mir - wenn das ausfällt gibt kann es auch eine Abmahnung geben, wenn ein Schuldiger ausgemacht wird. Das kann auch die Figur sein, die das Budget für Ersatzteile/Wartung nicht freigegeben hat. Oder auch derjenige, der sich nicht um Wartung/Ersatzteile gekümmert hat. Da passiert nichts anderes, als wenn ein externer Dienstleister seinen Job nicht macht - er wird in Verantwortung genommen.

Das war zwar kein Cyberangriff hatte aber die gleichen Auswirkungen, inkl. kritische Infrastruktur. Der Betrieb hier am Standort wird vermutlich bis einschließlich Montag nicht wieder vollständig arbeiten können. Liegt an der Kapa in der IT im Verhältnis zur Anzahl der Clients bzw. dem Fehlen einer Remote-Reparaturmethodik bereits im Konzept.
Das Problem ist, dass das Risiko des aktuellen IT-Konzepts nicht entsprechend bewertet wurde bzw. organisatorisch abgesichert wurde, vielleicht hätte man sich auch anders entschieden.

Davor gab es jahrelang (ich kenne den Kunden seit 25 Jahren) eine lokale IT, eben nur 10 von 400 PCs mit Internet-Zugang, für Email gabs Abteilungspostfächer. Updates wurden auch nur mit 24 h-Verzögerung - und dann manuell - freigegeben.

Was für ein Schwachsinn. Die Cloud hat nullkommanix mit dem BSOD zu tun und das Verwenden einer Software für Endpoint Security ist verpflichtend.
Die Cloud hatte ich nur erwähnt, weil auch MS 365, AWS etc. Probleme hatte.

Wenn Du sowas wie eine Verpflichtung, Endpoint Security zu installieren, in den Raum stellst musst Du schon erklären, nach welchem Regelwerk das verpflichtend sein soll und inwiefern das allgemein anwendbar sein soll.
Du sollst die Zugänge absichern. Das muss aber nicht notwendigerweise zur Installation von selbstaktualisierender Endpoint Security-Software auf allen Clients führen.
Wenn die Clients nur verblombte/versiegelte Zugänge (z.B. USB-Anschlüsse oder auch das Gehäuse selbst) haben brauchst Du das nicht notwendigerweise.

Ich kenne für bestimmte Aufgaben auch lokale Netze, die KEINE Netzanbindung oder Email etc. nach außen haben, wo nur verschlüsselte, einzeln zugelassene USB-Sticks als Datenaustausch funktionieren. Z.B. bei Projekten, die dem Geheimschutz unterliegen. Da ist nix mit automatischer, mutmaßlich unkontrollierter Veränderung von Daten (in Form von Updates) gar von einem ausländischen Softwareanbieter. SICHER NICHT.
Man hat dann halt einen Gatekeeper und dieser trägt dann persönlich, bis hin zum Strafrecht, Verantwortung.

Edit: Dein Kunde sollte den betreffenden Geschäftsführer wegen erwiesener Inkompetenz und Machtmissbrauch abmahnen. Kann man eigentlich einen geschäftsführenden Gesellschafter feuern?
Der Kunde sollte was tun??? Geschäftsführender Gesellschafter = Geschäftsführer und (in dem Fall auch Mehrheits-)Gesellschafter in Personalunion.
Abmahnung gegen GGF ist ausgeschlossen, der ist nichtmal bei der Firma angestellt.

Der Schaden ist (bisher) nicht groß genug um das Unternehmen zu gefährden, keiner wurde gefeuert, alle haben hoffentlich etwas gelernt und ich bin mir sicher, dass das exakt so so schnell nicht wieder auftritt.

Das dachte ich mir beim Drüberlesen auch schon. Bei einer derart verkommenen Unternehmenskultur wäre die einzig richtige Reaktion auf die Abmahnung Dr. Holiday und Austritt zum nächstmöglichen Zeitpunkt, soll sich der Gesellschafter doch dem Problem am Wochenende annehmen. Die Moral ist da ja scheinbar eh schon über Bord gegangen.
Verkommene Unternehmenskultur hatte ich bisher immer mit Verantwortungslosigkeit assoziiert.
Und Manager, die sich hinter Prozessen, Vorschriften, Analystenreports (Marktführerschaft ist kein Argument, Leistungsfähigkeit oder technische/kommerzielle Parameter schon) und Stellenbeschreibung verstecken gibt es zuhauf.
Nicht nur die Konzerne sind voll von Menschen die nicht selbstständig in Zusammenhängen denken können bzw. Systeme vollständig durchdenken können.

Solche Fehler (denn man hat sich aktiv dafür entschieden) verursachen Kosten, die Mitarbeiter müssen es letztlich ausbaden. Wenn’s hart kommt bezahlen nämlich die Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz.

Das wird bei meinem Kunden nicht passieren.
Was ist eine zumutbare Maßnahme in dem Zusammenhang, dass ein führender Anbieter von Endpoint-Sicherheits-Software ein fehlerhaftes Update ausgerollt hat? Gerade hier zeigt sich doch durch die enormen weltweiten Auswirkungen, dass es offenbar keine zumutbaren Maßnahmen gab, dies zu verhindern.
Doch, natürlich.

Und ist es zumutbar, im Vorfeld erkennen zu können, dass Crowdstrike irgendwann einem die IT abschießt?
Wie schon durch andere User geschrieben- jede Software kann Fehler haben bzw. hat Fehler.

Daher muss es auch für solche Fälle eine Reparaturmethodik geben. Technisch funktionieren z.B. IPMI oder auch Remote-Reset-Devices, die einen Neustart per IP initiieren in Verbindung mit Remote Boot (und der entsprechenden Bootfolge im BIOS). Man kann so ganze Systeme per Image neu installieren oder ein Reparaturimage ablaufen lassen, dass dann in diesem Fall eine zentral gepflegte Skriptdatei lädt.
Funktioniert mit etwas Vorbereitung/Tests für alle Probleme dieser Art. Trendmicro hatte auch mal Updates bei denen der Dienst anschließend auf 100% lief…

Aber hey, ich betreibe mein eigenes Firmennetz (4 Standorte) erst seit 27 Jahren, hab bis auf 3 Tage ERP-Schulung für MA nie einen Consultant gebraucht sondern immer selbst neben meinem Hauptjob betreut.
Ich hab schlicht keine Zeit solche Sachen nicht vorher komplett zu durchdenken.
Und beschaffe auch Hardware ziemlich einheitlich und auch mit Reserve, das verringert den Aufwand für Imagepflege.
 

PAXfips

Erfahrenes Mitglied
15.12.2016
2.061
529
HAM
Ja haaa... "zwei RZ" - aber dann werden _alle_ Windows-Buechsen mit dem gleichen Update "gleichzeitig" versorgt.
Das ist ja eine tolle Idee, Bob! :D

Die "Opfer" mit bitlock-im-AD gehoeren in eine sehr aehnliche Kategorie.

Schwarzstart....
 
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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
6.741
6.276
LEJ
Bei meinem Kunden gibts keine Verantwortungslosigkeit ohne Konsequenzen, ist schließlich nicht Konzern sondern (größerer) Mittelstand.
Dann wird dein Kunde jetzt ja sicherlich das IT-Budget um Faktor 10 erhöhen, um genug Personal ("Liegt an der Kapa in der IT im Verhältnis zur Anzahl der Clients") einzustellen sowie das Business Continuity Management / Risikomanagement in den Fokus stellen ("Das Problem ist, dass das Risiko des aktuellen IT-Konzepts nicht entsprechend bewertet wurde bzw. organisatorisch abgesichert wurde, vielleicht hätte man sich auch anders entschieden.").

Alternativ kann man auch jegliche Clients durch eine Citrix / Remote Desktop Server Farm ablösen und überall ThinClients aufstellen (hint: been there, done that - wurde nach nicht ganz zwei Jahren wieder rückgängig gemacht...).

Technisch funktionieren z.B. IPMI oder auch Remote-Reset-Devices, die einen Neustart per IP initiieren in Verbindung mit Remote Boot (und der entsprechenden Bootfolge im BIOS).
IPMI für Clients ist mir nicht bekannt. Gibt es sicherlich zum Nachrüsten, aber die Kosten will vermutlich wieder mal keiner übernehmen. Und bei einem globalen Reset aller Clients geht vermutlich dein RZ in die Knie (@PAXfips erwähnte es bereits), deine Firewalls etc. machen die Grätsche und du hast nahezu alle Mitarbeiter auf der Matte stehen, die ihre Kernapplikationen nicht mehr eingerichtet bekommen oder wichtige Dateien verloren haben, weil diese - trotz Anweisung - nicht auf einem Netzlaufwerk gespeichert waren. Ich behaupte, dass deine Idee des "globalen Resets" mehr Aufwand und damit Kosten verursacht, als die jetzt zähe Turnschuhadministration.

Aber hey, ich betreibe mein eigenes Firmennetz (4 Standorte) erst seit 27 Jahren, hab bis auf 3 Tage ERP-Schulung für MA nie einen Consultant gebraucht sondern immer selbst neben meinem Hauptjob betreut.
Chapeau, wenn du das alles nebenbei schaffst. Aber reden wir hier von vier Standorten a la 1-2 Büros pro Standort mit je einer handvoll Clients oder über mehrere Gebäude pro Standort mit jeweils hunderten Clients? Das interessiert mich wirklich!
 
Zuletzt bearbeitet:

TimoKoni

Erfahrenes Mitglied
22.09.2014
1.439
2.871
DUS
Wir haben ein Vielfaches von dem Umsatz. Die Deckungssumme unserer Versicherung liegt dennoch je nach Auftragstyp zwischen 1 und 10 Mio. EUR pro Schadensfall. Das ist auch kein Problem, weil die Haftung gegenüber dem Kunden im Vertrag auch entsprechend begrenzt wird.

Selbe Branche?
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.936
2.220
FRA
Vielleicht schauen wir uns mal den entsprechende Passus in EU261 an:

Was ist eine zumutbare Maßnahme in dem Zusammenhang, dass ein führender Anbieter von Endpoint-Sicherheits-Software ein fehlerhaftes Update ausgerollt hat? Gerade hier zeigt sich doch durch die enormen weltweiten Auswirkungen, dass es offenbar keine zumutbaren Maßnahmen gab, dies zu verhindern.
Eine zumutbare Maßnahme wäre, Updates erst zu testen und nicht ungetestet automatisch in die Produktion einzuspeisen. So wird's in der IT doch gehandhabt - wenn eine neue Version von Java/Datenbanksoftware/Bibliothek/etc. kommt, wird ja auch erst getestet ob die gesamte Software damit funktioniert und nicht sofort blind in die Produktion eingespielt.

Aus meiner IT-Sicht ist es geradezu fahrlässig, dass ein fremdes Update ungetestet in ein produktionskritisches System gelangen kann. Daran ändert auch nichts, dass anscheinend sehr viele es so handhaben.

Außerdem: eine Panne an einem Flugzeug berechtigt durchaus zur EU-Entschädigung, obwohl es keine zumutbare Maßnahme gibt, um Pannen an Flugzeugen auszuschlieen.

Aber wenn Flughafensysteme auch betroffen waren, sind Airlines wohl dennoch fein raus :(
 
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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
6.741
6.276
LEJ
Eine zumutbare Maßnahme wäre, Updates erst zu testen und nicht ungetestet automatisch in die Produktion einzuspeisen.
Gibt es ja, wurde nur von Seiten des Herstellers (CrowdStrike) nicht berücksichtigt.
Es gibt verschiedene Update-Ringe, nur wirkt sich dieses Channel Update auch auf Systeme aus, die im N-1, N-2 usw. Update-Ring sind. CrowdStrike hat sich also (wissentlich?) über die eigene Updatestrategie hinwegsetzt und den Admins ein Ei ins Nest gelegt.
 
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Rost

Erfahrenes Mitglied
17.07.2023
355
384
Hat der Hersteller tatsächlich nicht getestet?
Das wäre natürlich in der Tat eine Katastrophe! Meistens ist es aber so, dass schon getestet wird, aber die Testbedingungen vom Umfeld im Schadensfall abweichen.
Außerdem ist es gerade bei Endpoint Security ein gewisses Dilemma, weil Zeit hier ein entscheidender Faktor ist.
Wenn eine Schwachstelle oder eine Schadsoftware bekannt ist, steigt das Risiko mit jeder Stunde an, in der man sich nicht dagegen schützt.
Die bösen Buben dieser Welt suchen explizit nach nicht gepatchten in Systemen. Diese Gruppe wird mit jeder Stunde kleiner und damit steigt für jeden in dieser Gruppe das individuelle Risiko.
Es ist wie bei dem Witz mit der Safari. Man muss nicht schneller sein als der Löwe, sondern einfach nur schneller als die Mitreisenden.
Daher kann man solche Software nicht, wie normalerweise üblich, erst mal wochenlang ausgiebig testen.

Damit liegt aber beim Hersteller eine besondere Verantwortung. Ich weiß nicht, ob es auf 100 % der Windows Rechner, die die Software installiert hatten zu dem Problem kam?

Für den Anwender gibt es allerdings auch Möglichkeiten. Es gibt beispielsweise verschiedene Update Zyklen. Man kann in Gruppen patchen, um das Risiko zu verteilen.
Außerdem gibt es verschiedene Hersteller solcher Software. In dem betroffenen Fall waren ja auch nicht alle Computer betroffen, sondern nur Windows Computer und von denen nur die, die die Software dieses einen Herstellers benutzt haben.
 

dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.612
980
Verkommene Unternehmenskultur hatte ich bisher immer mit Verantwortungslosigkeit assoziiert.
Genau, vollkommene Verantwortungslosigkeit des Kapitäns gegenüber seiner Besatzung. Denn was hängen bleibt ist, dass es im Krisenfall scheinbar erst mal um Verantwortlichkeiten geht und nicht um Lösungen. Zumal zu dem Zeitpunkt der Abmahnungen die Informationslage äußerst spärlich gewesen sein dürften. Das du das Verhalten als Externer noch abfeierst und das "Macherbild" zeichnest passt ganz gut ins Bild zu dem Hühnerhaufen.
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.032
484
MUC
Nicht exakt, aber mit Überschneidungen. Es ist im B2B-Bereich vollkommen üblich, sich nicht für ein paar hundert kEUR Servicegebühr die Milliardenrisiken aus dem Geschäft seiner Kunden ins Haus zu holen. Sowas machen nur kleine Pommesbuden, bei denen unbeschränkte Haftung dann halt Insolvenz und Neugründung bedeutet.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
11.590
5.813
Hat der Hersteller tatsächlich nicht getestet?
ich vermute dass sie durchaus testen und z.B. automatisierte Tests fahren, aber die Testumgebung in relevanten Punkten nicht die tatsächlichen Einsatzumgebungen abbildet, sprich die Tests wären unzureichend. Kann natürlich sein, dass hier gar nichts getestet wurde; das wäre noch schlimmer.
 
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TimoKoni

Erfahrenes Mitglied
22.09.2014
1.439
2.871
DUS
Nicht exakt, aber mit Überschneidungen. Es ist im B2B-Bereich vollkommen üblich, sich nicht für ein paar hundert kEUR Servicegebühr die Milliardenrisiken aus dem Geschäft seiner Kunden ins Haus zu holen. Sowas machen nur kleine Pommesbuden, bei denen unbeschränkte Haftung dann halt Insolvenz und Neugründung bedeutet.

Also, nochmal:

Ich habe keine Ahnung von vertraglicher Gestaltung, letztendlich sind Ausschlüsse aber ein gern genutztes Mittel - wie Du mMn richtig sagst.

Und es ist auch nicht unüblich, dass es maximale Deckungssummen von ca. 10 Mio. im Haftpflichtbereich gibt.

Bei Ihrer Tätigkeit würde ich aber mal von 500 % ausgehen + Umbrella (weiterer Deckungsschutz meistens durch Konsortien oder Rückversicherer) + evtl. IT-Haftpflicht. So kann man dann die Deckungsumme wenigstens irgendwo zwischen 50 und 100 Mio. hochschrauben.

So oder so viel zu wenig, dennoch werden es auch ganz bestimmt keine 10 Mio. sein.

Rest gerne via DM. Weiß ja nicht ob wir die anderen sonst belasten/langweilen. 😅😉

Lieben Gruß
 

Rost

Erfahrenes Mitglied
17.07.2023
355
384
Ich lese gerade, dass es einen ähnlichen Fall schon 2010 gab, damals mit McAfee.
Angeblich war George Kurtz, heute CEO von CrowdStrike damals CTO von McAfee
Langjährige Expertise ist halt unschlagbar. ;)
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
5.434
3.403
Das dachte ich mir beim Drüberlesen auch schon. Bei einer derart verkommenen Unternehmenskultur wäre die einzig richtige Reaktion auf die Abmahnung Dr. Holiday und Austritt zum nächstmöglichen Zeitpunkt,
Genau das wird passieren. Und weil der Flurfunk in der Regel funktioniert wird es nicht bei nur einem Austritt bleiben.


Bleibt nur zu sagen: Glanzleistung des Geschäftsführers.
 

insofern

Erfahrenes Mitglied
29.08.2017
1.114
602
jwd
Haben denn die betroffenen Airlines alles (zumutbare) unternommen, um die Verspätungen gering zu halten? Oder nur die Hände gehoben und lamentiert, da könne man nichts machen?

War der Luftraum geschlossen, ATC betroffen?
Gab es Airlines, die ihre Flieger mit Bleistift und Papier boarden und fliegen lassen konnten?

Aus meiner bescheidenen Sicht ist die Frage der Entschädigung durchaus noch offen.
 

br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.769
728
MUC
Zum Problem wurde ja schon einiges gesagt. Was mich wundert ist die Geschichte mit der Abmahnung. Gegen diese würde ich vorgehen, wäre ich betroffen. Crowdstrike ist kein kleines Startup, sondern eben recht weit verbreitet (wie man ja gesehen hat). Was macht er denn, wenn es mal wieder ein Windows Problem gibt, von Microsoft verursacht? Gut, man könnte natürlich ein Drittel der PCs mit Linux, ein Drittel mit MacOS und ein Drittel mit Windows betreiben... Macht aber eh keiner.
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.987
2.839
HAM

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
11.590
5.813
Und wird wohl irgend ein Gericht in Deutschland einem Kunden von Crowdstrike wegen des Ausfalls einen Schadensersatz durch Crowdstrike zubilligen?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
10.843
8.515
Wenn die Fluggesellschaft nachweisen kann, dass die Verzögerungen/ausfälle ausschließlich durch Probleme auf Seiten des Flughafens entstanden, sind sie wohl raus.
Da bei Eurowing auch heute noch in DUS einige Flüge annuliert sind (und alle anderen Airlines fliegen), dürfte es schwer sein nachzuweisen dass der Flughafen auch am dritten Tag noch schuld ist...

Haben denn die betroffenen Airlines alles (zumutbare) unternommen, um die Verspätungen gering zu halten? Oder nur die Hände gehoben und lamentiert, da könne man nichts machen?
Oder einfach alle Flüge gestrichen und alle Mitarbeiter nach Hause geschickt... (so schon bei EW erlebt, obwohl trotz "Monstersturm" alle anderen Airlines geflogen sind)

Und wird wohl irgend ein Gericht in Deutschland einem Kunden von Crowdstrike wegen des Ausfalls einen Schadensersatz durch Crowdstrike zubilligen?
Ausgleichszahlungen nach EU261 und Schadensersatz nach BGB sind dabei nochmal zwei unterschiedliche Paar Schuhe... Auch wenn das viele Richter nicht auf die Kette bekommen, und ihr Urteil mit dem BGB begründen.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.255
1.083
Dann wird dein Kunde jetzt ja sicherlich das IT-Budget um Faktor 10 erhöhen, um genug Personal ("Liegt an der Kapa in der IT im Verhältnis zur Anzahl der Clients") einzustellen sowie das Business Continuity Management / Risikomanagement in den Fokus stellen ("Das Problem ist, dass das Risiko des aktuellen IT-Konzepts nicht entsprechend bewertet wurde bzw. organisatorisch abgesichert wurde, vielleicht hätte man sich auch anders entschieden.").

Alternativ kann man auch jegliche Clients durch eine Citrix / Remote Desktop Server Farm ablösen und überall ThinClients aufstellen (hint: been there, done that - wurde nach nicht ganz zwei Jahren wieder rückgängig gemacht...).


IPMI für Clients ist mir nicht bekannt. Gibt es sicherlich zum Nachrüsten, aber die Kosten will vermutlich wieder mal keiner übernehmen. Und bei einem globalen Reset aller Clients geht vermutlich dein RZ in die Knie (@PAXfips erwähnte es bereits), deine Firewalls etc. machen die Grätsche und du hast nahezu alle Mitarbeiter auf der Matte stehen, die ihre Kernapplikationen nicht mehr eingerichtet bekommen oder wichtige Dateien verloren haben, weil diese - trotz Anweisung - nicht auf einem Netzlaufwerk gespeichert waren. Ich behaupte, dass deine Idee des "globalen Resets" mehr Aufwand und damit Kosten verursacht, als die jetzt zähe Turnschuhadministration.


Chapeau, wenn du das alles nebenbei schaffst. Aber reden wir hier von vier Standorten a la 1-2 Büros pro Standort mit je einer handvoll Clients oder über mehrere Gebäude pro Standort mit jeweils hunderten Clients? Das interessiert mich wirklich!
Sollte reichen die Clients über PXE neu zu Images, lokal sollten ja keine Daten liegen. Klar muss das gestaffelt erfolgen, aber vor Ort muss da keiner dafür