@StefanE: ich hoffe, Du hast Deine profunden Kenntnisse auf dieser Seite des Gesetzes erworben
Aber Spaß beiseite: es war mir wirklich neu, wie leicht es ist, sogar ergaunerte Flugtickets an Arglose zu verkaufen.
Ein wenig off topic zu den nach meiner Meinung erheblichen Ursachen für diese Form von Kriminalität:
Freunde von mir waren in ihrem Ferienhaus gerade Mietnomaden (Ehepaar mit zwei kleinen Kindern) aufgesessen. Die haben dort knapp zwei Monate gewohnt und mit einer geradezu bewundernswerten Poesie erklärt, warum die Miete noch nicht überwiesen wurde. Das muß man denen wirklich lassen, brillante Schauspieler, perfekte Gastgeber in "ihrem" Haus usw.
Naja, irgendwann haben meine Freunde dann aber auch nicht mehr geglaubt, daß die Miete noch kommt, und deshalb Druck gemacht. Schwupp - weg waren die lieben Mieter.
Zurückgelassen haben sie einen gigantischen Berg von Schulden bei online-Versendern jedweder Art. Die haben nicht nur teure Sachen zum Weiterverticken bestellt, sondern auch ihren gesamten täglichen Bedarf von Babynahrung über teure Weine bis zum Hundefutter. Dazu teure Klamotten und Schuhe (jetzt wundert sich auch keiner mehr, daß die so elegant waren und so einen exquisiten Weingeschmack hatten).
Was ich sagen will:
1. Gier frisst Hirn, soweit es meine Freunde betrifft (ein Ferienhaus von Anfang Oktober bis Mitte Dezember zu vermieten, das normalerweise nur von Pfingsten bis Ende August gebucht wird, da weicht man schon mal von der sonst streng praktizierten Vorkasse ab).
2. Totale Gleichgültigkeit der online-Versender. Das ist Schwund, der einfach in die Preise eingerechnet wird. Die machen sich nicht mal mehr die Mühe, bei Neukunden zunächst nur gegen Vorkasse zu liefern. Und ich spreche hier, anders als in meinem KK - Fall, nicht von kleinen Klitschen, sondern z.B. von einem Weinversender, der von sich behauptet, der größte in Deutschland zu sein.
3. Die Täter sind polizeibekannt (man hat meinen Freunden Fotos vorgelegt). Die Polizisten haben nur mit den Schultern gezuckt: die Täter hatten zuvor wegen ihrer kleinen Kinder nur Bewährungsstrafen erhalten, d.h. der Richter hat sie ermutigt, so weiter zu machen. Funktioniert ja auch sehr gut. Die Polizei fragt sich allerdings, wozu sie nach solchen Tätern noch fahnden soll, und verlegt sich lieber auf die lukrativere und weniger anstrengende "Überwachung des ruhenden Verkehrs". Mag man es ihr verdenken?