Moskau, 5 Tage Kurzurlaub

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
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Ach so: und schreibe bitte GUM statt GYM. Gym ist das Ding in Deinem Hotel, mit dem Du nicht zufrieden warst.
Sorry, bin irgendwie in meiner Schreibweise der russischen Sprache mit dem lateinischen Alphabet verfangen:
- Ц = C statt Z
- У = Y statt U
- Ы = U statt I
- Ч = 4 statt Tsch
Werde versuchen mich zu bessern.
 
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gtrecker

Erfahrenes Mitglied
29.06.2009
702
44
CGN
Jaein... denn ich habe nur SPG Platin. D.h. im RC muss ich eine Suite buchen, das Frühstück bezahlen oder gleich Club nehmen. Und dann war es teurer als das SR. Gleiches gilt für Hyatt und FS.

Wollte auch nicht sagen, dass Du nicht für Dich die richtige Wahl gemacht hast (sprich Standardzimmer bezahlt und Suite bekommen). War einfach ein Kommentar auf die Bemerkung des Users Jura_Ausbeuter "800 USD sind aber viel für ein Standardzimmer".
 
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gtrecker

Erfahrenes Mitglied
29.06.2009
702
44
CGN
Ach ja - zum draußensitzen noch zwei Tips von mir (aber nicht zu essen... das ist in beiden Locations OK, aber mehr nicht) - leider ist das Wetter ja nicht ganz so toll: Strelka Bar gegenüber der Erlöserkathedrale und die Terasse der Ritz-Carlton-Bar. letzte einfach für den Blick über den Kreml.

White Rabbit solle am Wochenende abends eigentlich gutes Entertainment (neben dem guten Essen) bieten - Moskauer Atmosphäre...
 
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weltspion

Erfahrenes Mitglied
16.08.2009
1.195
9
HAM
www.travelwithtorsten.com
Bei uns zuhause auch - aber nicht aus Glas! Grund der Abtrennung ist doch, dass heute das Badezimmer eher ein 'Wohlfühlbereich' ist - und da möchte man nicht dauernd auf die Toilette starren.

Exakt so ist es.

Es gibt aus meiner Sicht zwei K.O.-Kriterien für das Bad im Hotel-Zimmer: Kein separates WC und keine separate Dusche.

Wenn das WC laut Architekt eine Glastür haben muss, dann geätztes Glas oder Milchglas. Das kommt heutzutage in Hotels schon öfters mal vor. Aber die gesamte WC-Zelle rundherum durchsichtig? Crazy. :eek:
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
und mit Sicherheit auch eine oder die teuerste Stadt der Welt.
Da kann ich Dir leider nicht Recht geben. Selbst in Moskau kannst Du für US$ 200 eine Suite in einem 5* Hotel bekommen, und das fast immer. Als ich zum Arbeiten in Moskau war, also wenig Zeit um oder im Hotel verbracht habe, habe ich immer im Mamaison Pokrovka übernachtet. Die Lage ist noch immer sehr gut, wenn auch nicht fußläufig zum Kreml, die Suiten mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche (mit Glas vom Wohnzimmer abgetrennt) und Badezimmer wirklich sehr schön.

Taxifahren ist auch im internationalen Vergleich günstig, ganz zu schweigen von der Metro. Auch Essen gehen kann man sehr gut für unter $25/Person. Wenn man jedoch den vollen Luxus möchte, dann wird es teuer - aber auch nicht teuerer als in Miami, New York, Tokyo, Seoul etc. Dafür bietet Moskau etwas Unbezahlbares von dem New York und Miami träumen können: Historie.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
3. Tag, 05.06.2016

Heute Nacht konnte ich noch die Armada der Straßenwaschfahrzeuge vor unserem Hotel aufnehmen.


Früher hatten wir dies auch in Kiev, aber diese sehr angenehme Einrichtung wurde bei uns abgeschafft, wahrscheinlich aus Kostengründen. Hier in Moskau werden jedenfalls noch nächtlich die Straßen gewaschen.

Als wir heute zum Frühstück erschienen waren wir erstaunt wie voll das Restaurant war. Grund für die hohe Auslastung – und damit die hohen Preise – sind sowohl das aktuelle BRICS Meeting und das Formel E Rennen.

Noch verwunderter waren wir dann aber über die Manieren der Westeuropäer beim Frühstück. Statt das Brot zum Schneiden mit der Serviette anzufassen, wurde jedes Brot in die Hand genommen. Wer will bitte dann noch von einem solchen Brotlaib essen? Wir bestimmt nicht. In letzter Zeit beobachte ich diese Unart leider immer häufiger.

Da meine +1 dringend neue Schuhe benötigt (sie hat ja nur ca. 50 Paar), ging es zuerst zum ZUM – was leider nicht den gewünschten Erfolg brachte. Weiter zur wunderschönen ‚Petrovskii Passage’,


jedoch auch hier ohne Erfolg. Bemerkenswert ist jedoch, dass Kleidung und Schuhe in Moskau ca. 20% günstiger sind als in Kiev oder Odessa.

Als wir zu unserer geplanten Sightseeingtour (Universität, Gorki Park, Park Museon und Denkmal von Juri Gagarin) aufbrechen wollten, machte uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung. Denn bei eisigem, starkem Wind und zeitweise Regen machen solche Outdoor-Aktivitäten keinen Spaß.

Also ging es zu Fuß vorbei am Kreml






zum Pushkin Museum.


Den Eintritt in Höhe von 300 Rubel/Person bezahlt und das beeindruckende Innere betreten.


Leider fiel uns schnell auf, dass es sich bei fast allen ausgestellten Statuen um Kopien handelte.


Was soll das? Wenigstens handelt es sich bei der Gemäldegalerie, der Ägyptischen, Zypriotischen und Italienischen Abteilung um Originale. Auch ein Teil des Trojanischen Goldschatzes wird noch ausgestellt.

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Besuch, 1995: damals gab es im Obergeschoss eine Gegenüberstellung der Propaganda-Plakate aus der Hitler- und Stalin-Zeit. Dies war damals sehr beeindruckend, da sich diese doch sehr ähnelten. Mich wunderte damals, dass in Russland so etwas ausgestellt wird.

Nach 1 ½ Sunden waren wir durch und gingen weiter zur Christ-Erlöser-Kathedrale,


welche zwischen 1995 und 2000 - angeblich auch mit Mafia-Geldern - originalgetreu wieder aufgebaut wurde.

Nein, keine Sorge, diesmal sind wir Deutschen an der Zerstörung nicht schuld, sondern Josef Stalin persönlich. Dieser beschloss an Stelle der Kirche den neuen, monumentalen, 415 Meter hohen Palast der Sowjets zu errichten und ließ die Kirche 1931 sprengen. Da der Bau des Palasts jedoch nie über die Fertigstellung der Fundamente hinauskam, wurde das Vorhaben aufgegeben und stattdessen aus den Fundamenten ein riesiges beheiztes Freibad für die Moskowiter errichtet.

Nicht nur das Äußere, welches ich schon etliche Male gesehen hatte, auch das Innere ist durchaus beeindruckend – nur darf man keine Fotos machen...


Nach der ganzen Kultur war es nun wieder Zeit uns den wichtigen Dingen des Lebens – Schuhen – zuzuwenden. Auf der Straße konnte ich noch dieses Ungeheuer aufnehmen:


Per Metro ging es von der Station ‚Kropotkinskaya’


über die Zwischenstation ‚Biblioteka imeni Lenina’ zur Station ‚Smolenskaya’. Vor allem die obere Halle mit ihren Mosaiken ist sehr eindrucksvoll.





Schön, dass solche Dinge als Zeichen der Geschichte eines Landes beibehalten – und nicht wie gerade in der Ukraine entfernt werden.

Leider wurde meine +1 auch in der LOTTE-Mall nicht fündig und so ging es per Taxi zurück zum Hotel, wo wir noch etwas Zeit am Pool und im Fitness-Raum verbrachten.

Am Abend war eigentlich das ‚White Rabbit’ geplant – doch dieses war bereits am Donnerstag für den heutigen Abend ausgebucht, keine Chance, selbst über den AMEX Concierge. So reservierten wir einen Tisch im zur selben Gruppe gehörenden und in Tripadvisor höher gerankten ‚Selfie’.

Um 20:00 wurden wir von Freunden im Hotel abgeholten, machten uns per Auto auf den Weg. Im Restaurant angekommen mussten wir leider feststellen, dass zwar der Ausblick recht nett ist,


das Restaurant uns aber nicht besonders zusagte.

So fuhren wir auf gut Glück weiter zum ‚White Rabbit’ (gerade auf Platz 21 für Restaurants in Europa gewählt) und versuchten unser Glück mit viel Charme. Und, welch Wunder, uns wurden Plätze an der Bar angeboten, bis ein Tisch frei werden würde.


Kaum hatten wir die ersten Cocktails vor uns (und ich mein Coke Zero), kam eine der sehr freundlichen (und hübschen) Damen und führte uns zu unserem Tisch im Obergeschoss


mit herrlichem Ausblick über Moskau in der Abenddämmerung.


Das Menü ist interessant, umfasst einige neu interpretierte Russische sowie eine Auswahl internationaler Gerichte.

Als ersten Gang wählte meine +1 einen Borschd mit kleinen Fischen, ich eine Okroshka auf Basis von Kvas.


Beides war ‚okay’ – aber ich habe schon bessere Okoshka gelöffelt.

Da wir schon wussten, dass die Gerichte sehr klein sind, entschieden wir uns als Zwischengericht für ein paar Piroggen, gefüllt mit Fleisch, Fisch und Pilzen


sowie für eine Portion Ravioli gefüllt mit Murmansker Krabbe.


Und hier zeigte sich wirklich die Qualität der Küche: die Piroggen waren unglaublich ‚fluffy’, mit leckerer Füllung – aber das Beste waren die Ravioli, traumhaft krabbig im Geschmack (nur leider zu wenig).

Das Hauptgericht meiner +1 waren mit Hasenfleisch gefüllte Kohlrouladen,


Ich erhielt Hasenzungen in einem Senf-Kartoffelpüree.

Vor allem die Hasenzungen waren köstlich, nur leider viel zu wenig, 4 Gabeln und das Hauptgericht war vertilgt. Leider war ich so gespannt auf dieses Gericht, dass ich vergaß ein Foto zu machen (aber ich hätte eh ein Mikroskopobjektiv gebraucht).

Deshalb musste es noch ein Dessert sein, in meinem Falle ein Casatta mit herrlicher Fruchtsauce.


Ich versuchte auch von den zahlreichen Cocktails und muss selbst als Antialkoholiker zugeben, dass diese Spitze waren.


Lustigerweise trafen wir noch ein paar ‚Instagram-Freunde’, also Menschen, welche wir noch nie persönlich getroffen haben – sondern uns nur gegenseitig über Instagram folgen. Diese setzten sich dann zu uns und wir hatten einen sehr lustigen Abend bis nach 2 Uhr – die Rechnung kam übrigens auch hier auf knapp über US$ 200 – nur inklusive der ganzen Cocktails..

Anzumerken sei noch, dass man als Raucher auch Vorteile hat: nämlich diesen wundervollen Ausblick von der Raucherterrasse.
 

gtrecker

Erfahrenes Mitglied
29.06.2009
702
44
CGN
Jetzt ist mir auch das Geheimnis Deiner niedrigen Restaurantrechnungen klar: wenig/kein Alkohol in Form von Wein....

Bei Essen sind die Moskauer Restaurants durch die aktuellen Wechselkurse im Moment tatsächlich preislich sehr attraktive geworden. Irgendwie haben die Preise den Wechselkursverfall nicht komplett mitgemacht, beim Wein schon...

Viel Spaß Euch heute - Wetter ist ja wieder nur so mittel, aber immerhin ist der Wind weg.
 
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AndreasCH

Erfahrenes Mitglied
06.02.2012
3.711
80
Shit, jetzt will ich nicht nur wieder nach Bangkok und Seoul sondern muss auch mal nach Moskau...

Wen wir ähnlich tolles Essen auch in Odessa antreffen, wird das WE Bombe.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
4. Tag, 06.06.2015, 1. Teil

Wie üblich begann der heutige Tag mit einem ausgezeichneten Frühstück mit hervorragender Fischauswahl und –qualität.


Auch die Auswahl an Süßem ist klasse, inkl. verschiedenster Macarons.

Und schon waren wir wieder auf der Straße, noch immer auf der Suche nach Schuhen. Zuerst ins GUM –




wo die Suche erneut Ergebnislos blieb. Die gewünschte Farbe und Form scheint einfach nicht aufzutreiben zu sein.

Egal, ab zur Metro und zur Station ‚Worobewu Goru’ von wo wir durch den Park den Hügel zur Aussichtplattform vor der Moskauer Staatsuniversität erklommen.


Oben angekommen waren wir sehr enttäuscht, denn die Plattform ist aktuell fast komplett wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. So mussten wir uns mit dem Ausblick an den Seiten begnügen.




In die andere Richtung bietet sich dafür ein grandioser Anblick auf die wohl monumentalste Universität die ich kenne.


Per Taxi fuhren wir zum Lenin Boulevard,


zum Denkmal von Juri Gagarin




und weiter zum ‚Park Kulturi’, auch bekannt als Park Gorkogo oder Gorki Park, vor welchem sich gerade eine Ausstellung zum 70-jährigen Sieg über Hitler-Deutschland befindet.


Durch das riesige Eingangstor aus dem Jahre 1955


schlenderten wir durch den Park in Richtung Springbrunnen


und bogen nach rechts zur Moskva ab.


Nett sind die von der Parkverwaltung ausgelegten riesigen Matten, auf welchen man sich ausruhen kann.


Der Park war heute gut besucht, viele Fahrradfahrer (man kann Fahrräder ausleihen) und Inlineskater waren unterwegs.

Auf einer Bank am Flussufer ruhten wir uns etwas aus bevor wir vom Gorki Park durch den Park Museon liefen.

Hier wurde in den letzten Jahren sehr viel getan, spezielle Wege und Straßen für Fahrradfahrer und Inlineskater angelegt. Auch eine kleine Anlage zum Surfen wurde aufgestellt.


Alles ist extrem gepflegt, sauber und wunderschön bepflanzt.


Noch ein kurzer Blick auf die knapp 100 Meter hohe Bronzestatue von Zar Peter I. (oder Kolumbus).


Neuerdings gibt es zahlreiche Stationen zum Ausleihen und Rückgabe von öffentlichen Fahrrädern – und das in der ganzen Innenstadt.

Dazu waren wir aber zu faul und so nahmen wir ein Taxi zum ‚Café Pushkin’. Natürlich erwischten wir mal wieder einen Taxifahrer ohne Ortskenntnis, so dass ich diesem dem Weg zeigen musste.

Das Café Pushkin mag touristisch sein –


aber es ist einfach sehr schön


und bietet eine klassisch russische Küche. So ist es auch von Russen sehr gut besucht, vor allem morgens um 7, denn hier gibt es das beste Kasha (mit Honig und Kürbis) der Welt.

Da wir nicht besonders hungrig waren begnügten wir uns mit Borschd (mit Apfelstücken),


Okroshka


und ein paar Piroggen. Dazu ausgemachten Mors, lecker.

Die Rechnung kam auf 1600 Rubel (ca. US$ 30), völlig okay für das Gebotene.

Nun ging es zu Fuß zurück über die Tverskaja,


vorbei am Historischen Museum


zum Hotel, wo wir uns etwas erholen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
4. Tag, 06.06.2015, 2. Teil

Zum Abendessen ging es heute ins Restaurant ‚Novikov’ im Hotel Ritz-Carlton.


Da meine +1 auf 14 cm-Absätzen unterwegs war entschieden wir uns für ein Taxi, welches uns das Hotel organisierte. Fußläufig ist das Ritz-Carlton ca. einen Kilometer entfernt – mit dem Auto sind es 5. Wegen des Staus wurden daraus geschlagene 20 Minuten Fahrt zu 800 Rubel im neuen Skoda Octavia.

Wir hatten einen Tisch im Inneren des Restaurants reserviert.


Allerdings war es dort so dunkel, dass wir uns nach draußen umsetzen ließen. Dort war es nicht nur heller, sondern auch wesentlich interessanter. An mehreren Tischen saßen pärchenweise Mädels, an anderen Tischen russische Geschäftsleute. Und so begann die Reise nach Jerusalem: ein oder zwei Männer saßen bei einem Pärchen Mädels, wenn dieser dann an seinen Tisch zurückkehrte machen sich andere Männer auf die Reise. Am Ende waren alle glücklich, die Männer hatten Unterhaltung, die Mädels eine bezahlte Rechnung.

Wir ließen uns von dem ganzen Trubel nicht abhalten, vertilgten unsere ‚Begrüßung’, rohes Gemüse mit einem sehr leckeren Dip,


bestellten unser Essen.

Als Vorspeisen bekamen wir Crispy Shrimps mit (reichlich) Wasabi-Mayonnaise,


Spring-Rolls mit Krabbenfleisch


und eine Portion Dim-Sum mit Schweinefleisch/Krabben-Füllung.


Vor allem die Crispy Shrimps in der recht scharfen Wasabi-Mayonnaise waren sehr, sehr gut – der Rest durchschnittlich.

Als Hauptgang wählte meine +1 drei Rollen Sushi, unter Anderem eine Crispy-Roll mit Tempura-Shrinps und eine Standard, California-Roll.




Ich hingegen entschied mich für das Koreanische BBQ und ein Schälchen gedämpften Reis.

Die Rollen, naja, guter Standard – nichts aufregendes. Mein Korean BBQ war dafür köstlich, sehr scharf. Das hätte ich von Russland nicht erwartet.

Inkl. 2 Coke Light (Pepsi...) und 2 Cocktails kam die Rechnung auf gerade US$ 140, inkl. Trinkgeld. Von ‚Novikov’ im Ritz-Carlton hatte ich eine höhere Zeche erwartet.

Zum Abschluss des Abends wollte ich meine +1 noch in die O2-Lounge auf dem Dach des Ritz-Carltons ausführen, mit traumhaftem Ausblick über den Kreml und den Roten Platz.


Leider war die Halbe Terrasse für eine Festlichkeit reserviert – und diese spielten furchtbare, dafür sehr laute Tanzmusik auf. Auch der obligatorische MC machte die Sache nicht gerade erträglicher.

So entschieden wir uns zum Abflug in Richtung St. Regis.

Noch eine Anmerkung zum Ritz-Carlton: FURCHTBAR! Hat das St. Regis trotz des Barocks noch etwas Stil, fehlt dieser im Ritz-Carlton völlig. Die Toiletten erinnerten mich an ein älteres Taj-Hotel in Indien, grüner Marmor, dunkles Holz, alles etwas abgestoßen. Der Rest, Kitsch hoch 10 – einfach grauenhaft. Dafür waren die Autos vor der Türe sehr nett, Mercedes-Benz hat die Auffahrt als Ausstellungsfläche für ihre PKW gemietet, selbst ein goldener GT und ein neuer Maybach waren mit von der Partie.
 

POCTOB

Erfahrenes Mitglied
31.10.2010
625
32
CGN/ EDKB
und mit Sicherheit auch eine oder die teuerste Stadt der Welt.

Kann man so nicht sagen. Es kommt 1. darauf an was du willst - Top of the Pops und alles was mit importierten Dingen zu Tun hat ist teuer. Deutlich günstiger und oftmals nicht schlechter geht aber auch....man muss nur wissen wo/wie. Und 2. sind Preise durch die Abwertung (Rur von 42 auf aktuell 62 im Eur) geradezu human geworden...Moskau ist jetzt günstiger als viele andere Städte.

Teuer ist z. Zt. zB. Zürich. Autsch.


@Hon/UA: ich komme auch gerade von dort zurück..hatte ich aber auch zu spät geschnallt.
 

POCTOB

Erfahrenes Mitglied
31.10.2010
625
32
CGN/ EDKB
Jetzt ist mir auch das Geheimnis Deiner niedrigen Restaurantrechnungen klar: wenig/kein Alkohol in Form von Wein....

Bei Essen sind die Moskauer Restaurants durch die aktuellen Wechselkurse im Moment tatsächlich preislich sehr attraktive geworden. Irgendwie haben die Preise den Wechselkursverfall nicht komplett mitgemacht, beim Wein schon...

Wein ist importiert- das geht nicht anders. Und für die Flaschen auf Lager macht dann noch einen Schnitt. Ansonsten - gab doch Anweisung, äh Versprechen, dass nicht alles teurer wird....
 

gtrecker

Erfahrenes Mitglied
29.06.2009
702
44
CGN
Wein ist importiert- das geht nicht anders. Und für die Flaschen auf Lager macht dann noch einen Schnitt. Ansonsten - gab doch Anweisung, äh Versprechen, dass nicht alles teurer wird....

Auch der Wein war im Dezember billig... Aber danach nicht mehr.

Die Preise für das Essen haben schon angezogen - aber selektiver, nicht für alle Gerichte und auch nur 10-20% (und eben nicht 50%). Bewegt sich also im Rahmen der normalen Inflation.

Wein ist nicht (mehr) zwangsweise importiert... Aber gut ist er meist nicht.
 

POCTOB

Erfahrenes Mitglied
31.10.2010
625
32
CGN/ EDKB
Auch der Wein war im Dezember billig... Aber danach nicht mehr.

Die Preise für das Essen haben schon angezogen - aber selektiver, nicht für alle Gerichte und auch nur 10-20% (und eben nicht 50%). Bewegt sich also im Rahmen der normalen Inflation.

Wein ist nicht (mehr) zwangsweise importiert... Aber gut ist er meist nicht.

Ich bin alle 2-3 Monate da - kann daher zu Dezember nix sagen. Kann mir nur vorstellen, dass die da eben noch zum alten (eingebuchten) Preis verkauft haben. Wo du es definitiv merkst ist bei den Gerichten wo die Vorprodukte aus dem EUR/Dollarraum importiert sind - Dorade ist z.B. nach meinem Eindruck schon annähernd 50% teurer geworden. Die anderen Gerichte nach meinem Eindruck nicht im selben Ausmass. Mein Eindruck ist aber sicher nicht repräsentativ da ich wie gesagt selten da bin.

Ich war jetzt in den zwei Tagen Moskau einmal im "Karlson" - Aussicht sehr nett und alles toll stylish aber die Kellner unaufmerksam, Essen z.T. kalt....irgendwie bekomme ich langsam eine Allergie auf Restaurants von "Ginza-Project". Dann war ich noch im Tetri (wo ich eigentlich immer hingehe) und kam mit 2x Vorspeise, Hauptgericht, Kaffee und Getränken (allerdings kein Alkohol) auf umgerechnet ungefähr 25 EUR gegenüber 35-40 EUR, die ich vor der Abwertung für ein vergleichbares Essen bezahlt habe. Der Rechnungsbetrag in Rubel ist dabei vielleicht 150-200 Rubel höher gewesen als beim letzten mal.
 

hams

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.941
0
DUS / BWE
Für die Rechnung im Novikov würde man im Londoner Novikov nicht mal mehr 2 Vorspeisen bekommen, schon krass was der Rubel im Moment abkriegt. Aber die Szenerie ist dort natürlich auch ähnlich was das "Balzverhalten" betrifft :)
 

gtrecker

Erfahrenes Mitglied
29.06.2009
702
44
CGN
Ich war jetzt in den zwei Tagen Moskau einmal im "Karlson" - Aussicht sehr nett und alles toll stylish aber die Kellner unaufmerksam, Essen z.T. kalt....irgendwie bekomme ich langsam eine Allergie auf Restaurants von "Ginza-Project".

Tja, das Ginza-Project spaltet die Gemüter. Ganz allgemein nervt mich hier mitunter, dass die Karten in den Restaurant doch recht vorhersehbar sind. Und dazu ist die Kombi gehobene gute Küche, bei der man eine individuelle Handschrift des Kochs erkennt, mit gutem aufmerksamen Service selten. Das ist aber fairerweise nicht nur in Moskau so.

Ansonsten sage ich mir seit wir vor eineinhalb Jahren hierhergezogen sind: Wahnsinn, wie sich die Restaurantszene in den letzten 10-15 Jahren entwickelt hat. Und zum aktuellen Rubelkurs tröstet manche Rechnung auch über den Service hinweg.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
5. Tag, 07.06.2015

Nachdem wir die letzten Tage genug angeschaut haben, war es heute an der Zeit den Tag etwas relaxter anzugehen.

Nach einem kleinen Frühstück und 1 ½ Stunden Fitness machten wir uns auf, meine +1 hatte Hunger.

Vor dem Hotel stand heute eine Flotte Renault EZ, Moskau ist modern.


Im St. Regis hat vor einigen Tagen das Restaurant ‚Farsch’ (übersetzt: Hackfleisch) eröffnet. Schon die ganzen Tage sehen wir dauerhaft Schlangen vor dem Restaurant – Hamburger müssen sehr beliebt sein.


In der Nähe des Hotels liegt die ‚Romanov Bar’, abends mit DJ und Shisha, tagsüber ein sehr nettes Straßenrestaurant mit gehobener russischer Küche. Die ‚Romanov Bar’ ist sehr posh, da sie in der Galerie mit den teuersten Geschäften Moskaus liegt.


Meine +1 bestellte Borschd und Piroggen,


im Anschluss ‚Draniki’, was in etwa unseren Kartoffelpuffern entspricht – nur mit mehr Mehl zur Bindung.


Vor allem die Piroggen waren hervorragend, fluffig mit sehr viel Füllung. Zudem waren diese noch erheblich günstiger als gestern im Café Pushkin.

Für die Speisen (die auch 2 Personen gesättigt hätten) und zwei Coke Light kam die Rechnung inkl. Trinkgeld auf gerade mal US$ 27.

So saßen wir eine ganze Weile bei hervorragendem Wetter mit einem leichten Lüftchen und betrachteten die vorbeiflanierenden Menschen.

Im Anschluss ging es noch ‚zerrissene’ Jeans für +1 einkaufen, die Auswahl ist hier einfach besser als in Kiev oder Odessa.

Beim Herumlaufen fiel uns auf, dass viele junge Menschen sehr modische T-Shirts mit Portraits von Präsident Putin tragen, einmal als Superman, einmal einfach so... Ich wollte mir auch eines zulegen, hatte dann aber Angst wegen der Wiedereinreise in die Ukraine.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, wurden wir abends von Freunden zum Abendessen abgeholt. Ich hatte das erste Mal das Vergnügen in einem Mercedes G 65 mitzufahren: ein Erlebnis! Der Sound des 12-Zylinders, der Schub in der recht schweren G-Klasse, unglaublich!

So fuhren wir unter Volldampf nach Moscow-City, dem neuen Geschäftszentrum mit den vielen Wolkenkratzern.


Ziel war das Restaurant ‚SIXTY’


im 63. Stock eines Hochhauses, mit wundervollem Blick über ganz Moskau (die Fenster werden einmal extra automatisch geöffnet, dazu klassische Musik, so dass man den Ausblick in vollen Zügen genießen kann).




Es ist schon beeindruckend, soweit man auch blickt – die Stadt hört nicht auf.

Das Innere des ‚SIXTY’ ist zwar ganz nett, reißt einen aber nicht gerade vom Hocker.




Neben reichen Russen speisen dort auch gerne Touristen und Frischverliebte, wo der Mann das Mädel beeindrucken will (man erkennt sie daran, dass sie sich ein einziges Gericht teilen).

Wir bestellten und einen Thunfischsalat


sowie eine Julienne mit Steinpilzen und Käse aus dem Altai,


gefolgt von Mini-Cheburek, gefüllt mit Lammfleisch,


und einen Kabeljau aus Murmansk mit Tomaten-Ravioli.


Das Essen war, wie ich es erwartet hatte, sehr durchschnittlich, absolut nichts besonderes. Man kann das Restaurant wegen der Aussicht aufsuchen – essen sollte man woanders, Moskau hat mehr zu bieten.

Noch kurz den Ausblick am Abend genossen


und schon ging es mit dem Express-Lift wieder nach unten und weiter zum angesagten Restaurant ‚Vinograd’ in der Nähe des Expocenters.


Wir nahmen auf der Terrasse Platz,


bestellten Getränke und zwei Wasserpfeifen.


Die Wasserpfeifen in Moskau sind im Vergleich zur Ukraine unglaublich teuer. Während wir für die teuerste Variante ca. US$ 20 bezahlen, fangen in Moskau die günstigsten Varianten bei US$ 50 an, hören bei über US$ 200 auf. Wir hatten zwei Wasserpfeifen mit ‚Fruchtkopf’ und alkoholfreiem Cocktail – diese lagen bei US$ 100/Stück. Auch geschmacklich konnten sie – nach unserer Meinung – nicht gegenüber den normalen Shishias mit herkömmlichem Kopf und Wasser punkten.

Gegen 01:30 ging es dann zurück, vorbei am beleuchteten Hotel Ukraina,


zum Hotel.
 

Curia14

Neues Mitglied
22.05.2014
13
0


Schön, dass solche Dinge als Zeichen der Geschichte eines Landes beibehalten – und nicht wie gerade in der Ukraine entfernt werden.

Tut mir Leid aber das kann ich mir nicht verkneifen (gerade weil ich deine Berichte eigentlich sehr sehr gerne lesen!!):
Wenn in Berlin noch der Reichsadler und Hakenkreuz an jeder Ecke prangen würden wäre das dann auch schön? Ist ja auch deutsche Geschichte!
Das Unheil und die Millionen Tote die dieses Symbol über die Welt gebracht hatte werden heute ja nur allzugerne verherrlicht.
Ich will hier keine pol. Diskussion vom Zaun brechen, ich persönlich freue mich allerdings jedes mal wenn irgendwo eine Statue von Lenin und Konsorten vom Sockel gerissen wird. Geschichte hin oder her!

Ich bin sicher kein Russlandhasser oder sonstiges; ganz im Gegenteil. Ich stehe Russlands Politik eher wohlgesonnen gegenüber. Ein kritischer Umgang mit der Sowjetzeit und den damaligen Verbrechen würde Mütterchen Russland aber sicher gut tun! Wie diese Zeit dort immernoch verklärt wird und eigene Verbrechen weggewischt werden bekommt man leider viel zu oft vor Augen gehalten; eben auch beim vollkommen unkritischen Umgang mit diesen Symbolen.
 
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