Weiter geht’s…
Do, 26.1.17
Seit Montag ist der zweiwöchige (Solidaritäts-)Streik der hessischen Bus- und Straßenbahnfahrer beendet, und so konnte ich wieder per Straßenbahn und Airliner zum Flughafen fahren. Die letzten zwei Wochen waren nicht schön, denn der gesamte ÖPNV war in Darmstadt lahmgelegt und ich musste auf die Bahn ausweichen.
Heute fuhr aber wieder alles; ich habe meine Wohnung um 7.40 Uhr verlassen, nahm die Straßenbahn um 7.44 Uhr und war dann um kurz vor 8.40 Uhr nach einmal Umsteigen am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens – knapp unter einer Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln, schneller kann’s fast nicht gehen.
Am First Class Check-In herrschte gähnende Leere; da mich interessierte, ob es TSA Pre nun auch bei Abflug aus Deutschland gibt, fragte ich noch nett nach einer Bordkarte, und die Dame druckte mir eine aus.
Danach nahm ich die Rolltreppe nach oben zu den Z-Gates, ging durch die erste Bordkarten- und Passkontrolle und reiste danach durch die eGates aus Schengen aus. Im Anschluss noch durch die Sicherheitskontrolle, an der ebenso wenig los war, und so war ich kurze Zeit später in der übervollen SEN Lounge an der Wurzel. Im hintersten Eck fand ich noch einen Platz und holte erst mal das Frühstück nach.
Da sich das Gate zwischenzeitlich nicht geändert hat, machte ich mich 20min vor Boardingbeginn auf den Weg zu Z69 (warum heißt das eigentlich Z69? Z70 wäre doch logischer, da es bei A+ nur gerade Gatenummern gibt…). Die Gates Z50-69 werden am Morgen exklusiv für die Amerikawelle genutzt, und so gab es direkt neben der SEN Lounge noch eine weitere Pass- und Bordkartenkontrolle. Dann lief ich bis ans Ende des Terminals und kam an Maschinen nach DFW, IAH, MIA, LAX und SFO vorbei.
Am Gate Z69 wartet schon die Hannover (D-ABYJ) auf uns, die heute Morgen als LH419 aus IAD zurückkam.
Es war zwar noch etwas Zeit, aber nachdem ich knapp 8h Sitzen vor mir habe, tut etwas Stehen ganz gut und so bildete ich als England-erfahrener eine Schlange der Länge 1. Ein paar Minuten vor der Zeit ging auch schon das Preboarding für mobilitätseingeschränkte Passagiere und Familien mit kleinen Kindern los. Kurz darauf klingelte das Telefon, und ich hörte ein „Kapitän meldet unclear“. Da ich – wie gesagt – vorne stand, bekam ich das nun folgende Gespräch zwischen dem Personal mit. Es gab wohl einen kurzfristigen Flugzeugtausch (tatsächlich, die FRA App zeigte inzwischen die Brandenburg
Yankee Alpha an), und, obwohl der Kapitän erst „clear“ gemeldet hat, nahm er es nun wieder zurück. Warum erfuhr ich aber nicht. Etwa 20min später ging es endlich weiter und wir mussten drei Stockwerke nach unten zum Bus laufen. Mein erstes Busgate für eine Langstrecke ab FRA - super. Wie in FRA üblich waren im Bus wieder viel zu viele Passagiere für die Fläche. Der Bus fuhr uns schließlich zu einer Außenposition direkt gegenüber der Startbahn West. Dort mussten wir noch ein paar Minuten warten, bis wir dann schließlich boarden durften.
Die Maschine hat die kleine Businessclass, sodass die Premium Economy zwischen zwei Economyabteilen ist. Mein Platz ist in Reihe 27 direkt hinter der Premium Economy und bietet eine äußerst großzügige Beinfreiheit.
Beine ausstrecken war auch problemlos möglich.
Nach und nach kamen noch zwei weitere Busse. Richtig voll wurde der Flieger allerdings nicht. Premium Economy war geschätzt halb voll, Economy war hinten auch recht leer. Außerdem hatte ich Glück und der Mittelplatz blieb tatsächlich frei. Letztendlich waren dann 27A am Fenster, 27E im Mittelblock und eben 27J frei.
Vom Kapitän gabs keine Erklärung zur Verspätung, da die Flugzeit aber nur 7h40min betragen sollte, würden wir dennoch pünktlich ankommen. Gestartet wurde von der 7C.
Nach Erreichen der Reiseflughöhe gab es ein feuchtes Tuch (das gleiche wie in der Premium Economy) sowie eine erste Getränkerunde und eine kleine Snacktüte.
Etwas später gab es eine weitere Getränkerunde und das Hauptgericht, Chicken oder Pasta. Ich nahm Chicken – laut Artikelbeschreibung auf dem Aludeckel handelt es sich um
Hähnchenpiccata -Hähnchenbrust in Ei-Käsepanade, Spaghetti und Gemüse. Richtig gut war es aber nicht – auffallend geschmacksneutral, zu matschig und etwas arg übersichtlich.
Bei einem Gang auf die Toilette sah ich, dass die freien Plätze in der Premium Economy mit diesem roten Sticker gekennzeichnet waren. Ein paar Passagiere fragten nach dem Start, ob sie sich dort hinsetzen konnten, aber nach dem genannten Preis zogen sie wieder von dannen. Irgendwe scheint vielen Passagieren nicht klar zu sein, dass dies eine andere Kabinenklasse ist. Kann man Otto Normaloftflieger aber auch nicht übelnehmen, da diese bei Lufthansa eben nicht merklich abgetrennt ist (vom A380 mal abgesehen). Das ist auch einer der großen Kritikpunkte, die ich an der Premium Economy habe.
Danach wurde die Kabine verdunkelt. Ich versuchte, etwas zu dösen, gab das aber wieder auf. Leider kann ich eben nicht auf Kommando schlafen, und bei einem Tagflug noch viel weniger. Im IFE hatte ich trotz der großen Auswahl nichts gefunden, das mich interessiert, und so war ich froh, dass ich ein paar Filme und Serien in die Amazon Prime Video App geladen hatte. Zufällig fand ich beim Herumstöbern
Stopp – oder meine Mami schießt. Den hatte ich früher ein paar Mal auf VHS (vom Fernsehen mit manueller Werbeunterbrechung aufgenommen) gesehen und fand den auch jetzt noch schreiend komisch. Danach machte ich mit
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug weiter (den es blöderweise nur auf Deutsch gab) und sah mir schließlich noch drei Serien an, deren jeweils erste Folge ich mir heruntergeladen hatte. Zwei merkte ich mir vor –
The Royals und
The Kicks (und das, obwohl ich keinen Fußball mag) – und eine –
Alpha House – brach ich in der Mitte ab.
Zwischendurch gab es zwei Getränkerunden, in denen vom Tablett Wasser, Orangen- und Apfelsaft angeboten wurde.
Etwa zwei Stunden vor Landung gab es eine weitere richtige Getränkterunde und einen kleinen Snack, vegetarisch oder Chicken. Ich nahm letzteres,
Panini Pesto Pollo – Brottyp „00“ mit Pflanzenmagarine und Olivenöl und Basilikumpesto. Ganz OK, das Basilukumpesto passte aber nicht so wirklich dazu.
Essenstechnisch hat sich Lufthansa hier wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Als das Essen abgeräumt war, liefen die Flugbegleiter mit den Einreiseformularen durch. Ich lehnte mit einem „Danke“ ab und das Mädel sah mich ungläubig an und fragte „Sind Sie sicher?“ – „Ja“ – „Sie wollen wirklich keines?“ – „Ich habe Global Entry.“ und ging dann immer noch leicht skeptisch weiter. Ich dachte, auch bei APC bräuchte man diese Formulare nicht mehr…
Nach der Landung rollten wir eine halbe Ewigkeit über den Flughafen. Kurz vor dem Terminal blieben wir stehen, vermutlich weil wir ins Gate geschleppt werden mussten, und schon sprangen die ersten Passagiere auf, bis ein Flugbegleiter laut und deutlich „Sit down“ sagte.
Das Wetter war hier auf jeden Fall OK – deutlich besser als daheim.
Nach einem länglichen Weg von unserem Gate bis zur Einreise ging ich direkt zu den Global Entry Automaten, die zum Glück problemlos funktionierten (nach bisher zwei Fehlern bei nun insgesamt sieben Einreisen bin ich noch ein bisschen skeptisch). Um 13.35 Uhr stand ich schließlich an der Gepäckausgabe und wartete, dass das Gepäck endlich kam. Zuerst kam das HON- und Crewgepäck, dann war wieder etwas Pause, und gut 10min später hatte ich endlich meinen Koffer in der Hand. Durch den Zoll durch verließ ich den Sicherheitsbereich und lief rüber zum AirTrain.
Nach kurzer Wartezeit kam auch schon ein Jamaica-Train. Dort angekommen lud ich meine MTA Card wieder auf und machte mich auf den Weg zur U-Bahn-Station, von wo aus ich den E-Train bis 42nd Street PABT nahm.
Dort nahm ich den nächstbesten Ausgang und kam direkt im PABT heraus, ging die 42nd Street entlang und war kurz darauf bei meinem Hotel angekommen.
Die Rezeption befindet sich im vierten Stock, und so nahm ich den Aufzug nach oben.
Es war inzwischen Punkt 15 Uhr, offizielle Check-In Zeit, sodass einiges los war und ich etwas warten musste, bis ich schließlich an der Reihe war. Wie schön wäre es doch, wenn es einen speziellen Diamondschalter gäbe. Wenn nichts los ist, könnte der ja auch andere Gäste einchecken…
Als ich an der Reihe war, wurde ich als Diamond begrüßt und mein Zimmerwunsch High Floor anerkannt. Die Dame bot mir daraufhin ein Zimmer im 17. Stock an. Im Aufzug hatte ich gesehen, dass das Hotel 36 Stockwerke hat, und so fragte ich nach, ob es denn kein Zimmer in einem höheren Stockwerke gäbe. Das wurde verneint, und so nahm ich eben dieses. Während sie die beiden Frühstücksgutscheine schrieb, wurde neben mir ein anderer Gast eingecheckt und ich hörte zwangläufig das Gespräch mit. Der Gast war ebenfalls zwei Tage da, verneinte aber eine Hhonors-Mitgliedschaft und bekam – Trommelwirbel – ein Zimmer im 27. Stock angeboten.
Irgendwie kam ich mir jetzt ziemlich blöd vor und wunderte mich, warum ein nicht Statusgast besser als ein Diamond behandelt wird. Ich fragte daraufhin nach, und auf einmal war dann doch ein Zimmer in einem höheren Stockwerk frei und ich bekam ein Zimmer im 34. Stock. Geht doch. Trotzdem – so was nervt mich und sollte eigentlich nicht passieren.
Kurz überlegte ich, den zweiten Aufenthalt zu stornieren und ein anderes Hotel zu buchen, entschied dann aber, diesem Hotel noch eine zweite Chance zu geben.
Danach nahm ich den Aufzug nach oben. Mein Zimmer:
Bad
Blick aus dem Zimmer…
…und aus dem Bad.
Ich packte meinen Koffer aus und ging dann gleich nochmal los zu einem Duane Reade mich mit Getränken und ein paar Snacks einzudecken. Zurück im Hotel machte ich mich an den TR.