Werde ich hier auch mal meinen Senf los:
Erstmal zum Wetter: Das ist schwer zu sagen. Es gilt generell, dass Ostgeorgien deutlich trockener und sonniger als Westgeorgien ist. Der oben beschriebene Regen hört sich imho eher nach Batumi als Tbilisi an. Grundsätzlich ist es aber nicht gerade warm in Georgien um diese Zeit und viele Häuser nicht vernünftig geheizt, deshalb lieber warme Sachen mitnehmen.
gtrecker hat vollkommen recht, andere Unterkünfte gibt es in dem Ort nicht, zumindest nicht solche, in denen C+V+Tante übernachten würden
Schuchmann ist ganz nett (war da 2013 mal mit Eltern und Bruder). Das Essen ist ok dort, aber man kann ja fast überall in Georgien hervorragend (und meistens deutlich günstiger) essen. Nehmt euch ein paar Flaschen mit, gibt aber auch anderswo für weniger Geld ebenso guten Wein. Hab noch eine Flasche ungefilterten Saperavi im Weinregal, der muss auch bald mal dran glauben...
Bodbe kannst du getrost weglassen und eigentlich auch Sighnagi, da weiss ich jetzt schon, dass euch das nicht gefällt. Das war früher mal ein richtig nettes kakhetisches Städtchen, heute ist es nur noch Disneyland, totsaniert und kaltgemacht. Übrigens genauso wie Mtskheta und Mestia (in Svaneti). Mtskheta aber lieber nicht auslassen, vor allem nicht Jvari oben am Berg.
Alaverdi und Gremi sind total klasse, wobei ich beim ersteren zuletzt 2004 war. Gut möglich, dass dort auch inzwischen die Sanierungskeule geschwungen wurde. Wenn ihr in die Gegend fahrt und noch Bedarf an Kirchen und Klöstern habt, gibts noch Nekresi, wo es auch wirklich schön ist. Ich war damals mit meinen Eltern (und davor auch schon einige Male) in David Garedschi. Total abgefahrene Landschaft drumherum, ein Vorgeschmack auf Zentralasien für euch. Kann man von Schuchmann aus auf dem Rückweg machen, ist aber einige Stunden Detour.
Ich würde auch zu Kakhetien vs. Borjomi/kleiner Kaukasus tendieren, bin aber auch kein Skifahrer und sehe dann nicht den Sinn, im Tiefschnee abzuhängen. Borjomi hab ich mal vor ewigen Jahren direkt aus der Quelle getrunken. Ist ja kalt schon kaum genießbar, aber heiss, brrr.
Das Stalinmuseum in Gori muss man imho nicht gesehen haben, selbst mein Vater, der sonst alles, was mit sowjetischer Geschichte zu tun hat, aufsaugt wie ein Schwamm, war enttäuscht.
Noch zu Tbilisi: Eigentlich müsstet ihr da zum Clubben und Bars besuchen hin (oder Tante im Hotel lassen). Das allseits beliebte Bassiani (unterm Dynamo-Stadion) und der Klub im Brückenpfeiler am Zentralmarkt (Khidi) sind ganz große Klasse mit hervorragendem Soundsystem und toller Crowd (aber vielleicht nicht fancy genug für euren Geschmack)!
Und schau dir mal das ehemalige Transportministerium (jetzt Bank of Georgia) an, wirklich ein Wunderwerk der sowjetischen Architektur. Vor Jahren war ich mal da als es gerade leer stand, da sind wir mit meinem Bruder drin rumgeturnt.
Ich würde die olle, neue Seilbahn auslassen und stattdessen ein bisschen durch Sololaki und Mtatsminda schlendern (wie gut ist die Tante zu Fuss?), irgendwo unterwegs einkehren (das Cafe PurPur ist ein toller Ort), gibt aber auch reichlich kleine Bäckereien, aus denen der Duft frisch gebackenen Brots nach draußen drängt. Die schöne Zahnradbahn den Mtatsminda-Berg hochfahren, dann einmal den Rustaveli runter und Abendessen im Cafe des Puppentheaters von Rezo Gabriadze (ein sehr netter Gesprächspartner auch, hatte das Glück, ihn mal persönlich zu treffen). Das Cafe ist, seit ich 2000 zum ersten Mal in Tbilisi war, mein absolutes Lieblingsetablissement. Khinkali ist man am besten in Mtskheta oder am aber nahe des Flohmarkts an der "trockenen Brücke" (Sukhoy most) bei Zakhar Zakharich!
Eine meiner Lieblingsregionen in Georgien ist Ratscha: Ist wunderschön, vor allem im Herbst, und hat Mittelgebirgscharakter, wenn auch nicht wirklich irgendwelche Sehenswürdigkeiten. Im Winter kommt man aber nur unter Schwierigkeiten hin und ist für einen Tagesausflug leider nicht geeignet.