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Prolog
Bei sgnflyer und seiner +1 steht mal wieder eine Rückkehr nach SGN an. Allerdings habe ich mich entschlossen, nicht einfach im „alten Faden“ weiter zu posten, sondern einen neuen Bericht zu beginnen. Warum? Im Vordergrund steht diesmal weder die Rückkehr nach SGN noch ein anderer Aufenthalt in Vietnam, sondern die Rückreise.Wie kam es dazu? Selbstverständlich möchte +1 ihren Urlaub nutzen, um der Heimat und den Eltern einen Besuch abzustatten. Meinerseits sehnte ich mich nach den USA, ganz egal wo. Es lag also auf der Hand, ein „Kompromiss-Routing“ bzw. einen RTW zusammenzubauen. Für mich passt ein kurzer NYC-Aufenthalt immer, +1 wollte schon länger mal zum Grand Canyon. Also begannen wir mit der Planung. Um den Meilenberg weiter abzubauen, waren Anfang und Ende der Reise schnell gefunden, Meilentickets von DUS nach SIN und von JFK nach DUS. Den Weg von SIN über SGN nach NYC galt es zu finden. Bei der Suche nach *A-C-Meilentickets kam nicht wirklich etwas heraus. Mit VN von SGN direkt nach SFO, mit SQ von SIN direkt nach NYC oder ähnliches schied aufgrund der aufgerufenen Oneway-Preise aus. Also mussten ein oder mehrere, strategisch gebuchte Umstiege her. +1 sah die Gelegenheit kommen, einen Besuch in Taipei und/oder Japan (TYO oder OSA) nachzuholen, den sie mir seit längerem beneidet. Herausgekommen ist folgendes Routing:.
Maps generated by the Great Circle Mapper - copyright © Karl L. Swartz.
Insgesamt 23.077 Meilen mit
Hotels und Mietwagen waren schnell gebucht, die genauere Ausarbeitung der Reise wurde aus gesundheitlichen Gründen unerwartet unterbrochen. Zwischenzeitlich sondierte ich vielmehr die Bedingungen der Reiserücktrittsversicherungen von Amex und der M&M CC, schließlich konnten wir doch fliegen, ohne Einschränkungen. Das Vor-Ort-Programm erfolgt diesmal also spontaner, die Berichterstattung wahrscheinlich weniger detailversessen als in meinen bisherigen Berichten. Insbesondere für Taipei und Tokio haben wir noch gar keine Agenda. Aber mal schauen. Der VFT und die zu allen unserer Ziele zahlreich vorhanden Reiseberichte sind sehr hilfreich.
Die Hinreise ist bereits erfolgt und der Familienbesuch gerade in vollem Gange. Über die „Rückreise“ berichte ich semi-live.
Tag 1 und 2: Anreise
Die Anreise begann mit einer Uber-Fahrt zum DUS und einer minimal verspäteten LH81 zum FRA. Aus der CR9 blickte ich zunächst auf Polizeiautos am Zaun (Klimakleber-Schutz?) und kurz nach dem Abheben auf unseren nicht mehr ganz so neuen Wohnort, mittlerweile etwas außerhalb von Düsseldorf. Bald gab es Kaffee und Strudel für mich, +1 blieb bei Wasser.Ereignislos am sonnigen FRA gelandet, überlegten wir kurz, der Innenstadt einen Besuch abzustatten. Wir entschieden uns aber, die veranschlagten knapp 5 Stunden Wartezeit mit einem Duty-free-Bummel und in der Lounge zu verbringen. Kurzer amüsanter Aufreger war die Ausreise. Der Beamte hatte augenscheinlich Probleme, +1’s Aufenthaltstitel wieder hervorzuholen. Entweder war das Kärtchen eingeklemmt oder heruntergefallen. Nach einer schmunzelnden Nachfrage, ob wir Zeit mitgebracht hätten, wurden diverse Gerätschaften aus der Kontrollstelle ausgebaut und das unbeschädigte Dokument wieder hervorgezaubert.
In der Z-SEN-Lounge angekommen, arbeitete +1 noch etwas, ich verfolgte via FR24 die eingeplante ABYT, diese war 2,5 Stunden verspätetet am ICN gestartet. Bald trudelte eine erste Verspätungsmeldung für unsere LH778 nach SIN ein. Später wurde ich kurzzeitig nervös als FR24 die Abflugzeit mit 23:08 Uhr angab.
Derweil gab es ein verspätetes Mittagessen. Nach wenigen Monaten LH-Lounge-Abstinenz war das Angebot gar nicht schlecht. Das American BBQ-Motto war für uns neu, die gegrillte Ananas gefiel uns gut.
Gegen 21:45 Uhr folgte ein Bus-Boarding. Vor der Retro 78H angekommen, mussten wir warten, bis die Vorbereitungen abgeschlossen waren. Wir beobachteten die F/HON-Gäste, die bereits die Treppe erklommen hatten, bald wieder den Rückzug antraten. Irgendwann ging es tatsächlich voran, um 22:49 Uhr hoben wir in den Frankfurter Nachthimmel ab.
Zur Begrüßung gab es ein Tütchen Nüsse und Welcome Drinks. Die Sitze 81A und C hatten Luft und die Crew machte sofort einen guten Eindruck. Dasselbe kann ich für den erstmals probierten Avionic Tonic nicht sagen. +1 betitelte das Gemisch als Hustensaft. Es folgten Burrata sowie zwei vorbestellte vegetarische Gerichte, zum Abschluss Käse. Erfreut nahm ich die vergrößerte Bierauswahl auf der Karte wahr. Im Forum hatte ich natürlich davon gelesen, für mich war es die erste Erfahrung mit dem verbesserten C-Service.
Nach dem Abendessen fuhren wir die Sitze in die waagerechte und fanden ordentlich Schlaf. Vor der Landung entschied ich mich für das süße Frühstück (Kaiserschmarren), +1 fragte, ob noch Früchte vom Abendessen übrig seien.
Mit einer knappen Stunde Verspätung erreichten wir den SIN. Anders als bei der letzten Einreise hatte ich an den automatischen Einreisegates keine Probleme, diesmal erwischte es +1. Irgendetwas klappte mit dem Foto nicht, ließ sich aber schnell klären.
Nach einer zähen Taxifahrt durch den Abendverkehr erreichten wir das über meine Accor Plus Explorer-Karte für eine Gratis-Nacht gebuchte Fairmont Singapore. Wir erhielten das gebuchte Zimmer mit King-Bett und Balkon. Etwas altbacken, aber in Ordnung.
Da ich als Inhaber einer Accor Plus Voyageur-Karte mit meinem ALL-Account nicht gleichzeitig eine Explorer-Mitgliedschaft haben darf, läuft letzterer unter einer eigenen Nummer mit Silber Status (durch die enthaltenen 20 Statusnächte, ansonsten nutze ich den Account lediglich für den Gastronomie-Rabatt). Es gab also entsprechend zwei Getränkegutscheine, meine Platinum Benefits konnte ich nicht nutzen.
Während ich mich frisch machte, hatte +1 noch ein paar Dinge zu erledigen, um hoffentlich bald ungestört den Urlaub genießen zu können. Um 23 Uhr Ortszeit stand noch ein längeres Telefonat an, was unser Abendprogramm etwas beschränkte.
So war es bereits kurz vor 21 Uhr als wir im Erdgeschoss in der Anti:dote Bar vorbeischauten. Zu meiner Überraschung erhielten wir für die Gutscheine eine großzügige Auswahl, eine Differenzierung nach Status gab es im Fairmont nicht. Meinerseits wählte ich einen Whiskey Sour, +1 blieb bei Heineken 0.0. Der Cocktail war sehr ordentlich, was auch die für einen Mittwochabend gut besuchte Bar erklären könnte – im Foto wirkt es viel leerer als es war.
Im Anschluss spazierten wir an ersten Aufbauten für das in ca. einem Monat anstehende Formel 1-Rennen vorbei, in Richtung Suntec City.
Leichter Hunger machte sich breit. In den Restaurants der Mall war allerdings bereits Aufräumstimmung. Wir endeten bei Shake Shack und kauften auf dem Rückweg noch kurz vor der örtlichen Alkoholverkaufs-Sperrstunde (22:30 Uhr) bei 7-Eleven ein. Während des unterirdischen Fußmarsches zum Hotel, fragte ich mich, wie es zu dieser Uhrzeit in deutschen Untergrundpassagen aussehen würde.
Zurück im Hotel schauten wir uns kurz das Fitness-Center und den Pool an. +1 telefonierte wie geplant und scheint auch die kommenden Tage beruflich noch erreichbar, dann ließen wir den Abend ausklingen.
Tag 3, Teil 1: Morgen in Singapur
Der Tag begann früh im Fitness-Center und Pool. Anschließend nahmen wir den Bus zum Maxwell Food Centre, das uns vom letzten SIN-Besuch im Frühjahr bestens bekannt war. Zum Frühstück teilten wir Kaya Toast, weich gekochte Eier, Porridge mit Erdnüssen und Frühlingszwiebeln, warme Sojamilch und Kopi C. Von der Suchmaschine hatte ich mich zuvor erinnern lassen, dass Kopi C mit “evaporated” statt mit “condensed milk” zubereitet wird. „Evaporated" kam ebenfalls aus einer Kondensmilchdose. Der wesentliche Unterschied scheint in einer reduzierten Süße zu liegen.Nach dem Frühstück folgten wir dem Tipp eines Foren-Kollegen und besuchten die Singapore City Gallery. Der Eintritt war frei, die Ausstellung äußerst interessant. Neben der zu erwartenden historischen Betrachtung wurde in die Zukunft geblickt. So lernten wir nicht nur viel über die Geschichte der Stadtteile oder des Flughafens, sondern auch Details zum Entwicklungsplan und dessen Herkunft. Insbesondere die Infos zur Entscheidung, den Kallang Airport zu schießen und einen neuen Flughafen zu bauen zu, fanden unser Interesse.
Vieles war interaktiv gestaltet und kurzweilig arrangiert. Erfreut nahm ich bei Frage-Antwort-Spielen zur Kenntnis, dass bei spaßeshalber eingegebenen, wohl sozial unerwünschten Antworten, sachlich Daten und mögliche pro- und contra Argumente gegenübergestellt wurden. Deren Würdigung bleibt einem selbst überlassen.
Über die Geschichte und Ausprägungen von Landkarten sowie die Nutzung von Modellen für die Stadtentwicklung gab es ebenfalls vieles zu erfahren. Die gezeigten Modelle werden nämlich tatsächlich eingesetzt und sind nicht „nur“ Museum, eine kleine Werkstatt gibt es entsprechend auch. Der Besuch der Singapore City Gallery ist ebenfalls aus meiner Perspektive eine klare Empfehlung! Für einen bloßen Schnelldurchgang wie den unseren, sollten mindestsens 90 Minuten eingeplant werden.
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