Ich würde gerne das Wort nach AT geben. Vielleicht kann er noch ein paar Worte sage, da er im Gegensatz zu mir, ausserhalb von DAC unterwegs war.
Sehr gerne! Gruß zurück nach DE.
Zu
Dhaka selbst vielleicht noch ein paar meiner Eindrücke.
Sehr viel schlimmer als in der typischen indischen Molochmetropole oder Jakarta & Co. fand ich es jetzt auch wieder nicht. Auch wenn das sicher keine Familiendestination für den ersten Sommerurlaub mit Kindern ist.
Fun Facts:
- Bangladesch ist der am dichtesten besiedelte Flächenstaat der Welt, in dem ca. gleich viele Leute wie in Russland leben (man lege die Karten übereinander).
Das wäre (sehr grob berechnet) in etwa so, als wenn alle Deutschen in Österreich wohnen würden.
- Bangladesch sieht kaum älter als 43 aus - ist auch erst seit 1971 nicht mehr "Ost-Pakistan". 95% der Grenze teilt man mit Indien.
Gulshan 1 - rund herum sind die Botschaften angesiedelt ist recht schick.
Ich bin möglichst viel rumgelaufen, auch in Bezirken wo ich ganz schön alienmässig rüberkam.
Auf den Strassen: Kinder...
...Staus...
...und natürlich hat Dhaka einen ZiZ-Index° von 1.
(°Ziegen-im-Zentrum)
Rückgrat des Verkehrs sind Busse, die in Indien wohl mindestens 5x durch den TÜV gefallen sein müssen, um dann hier ins Ausgedinge übernommen zu werden.
Nicht selten reisen die Leute auf den Busdächern mit.
...gibt's auch in der Variante C - ob es dafür auch EFs gab, konnte ich nicht recherchieren.
Olfaktorisch eine Herausforderung: Mülldeponien, direkt an einer Hauptverkehrsstraße. Auch darin leben und arbeiten Menschen.
Die wechseln in kurzer Folge mit Marktzonen an größeren Kreuzungen ab.
Die Slums sind im Gegensatz zu Mumbai oder Delhi hinter Wellblechwänden "versteckt" - man kann also nicht direkt vom Bus aus in die Lebensumstände schauen.
Sonntag war Ausflugstag. Es ging nach
Sonargaon, einem Gebiet wo es frühe Kolonialaktivitäten gab.
Um es vorwegzunehmen: ich fand die countryside sehr wohltuend (trotz brütender Schwüle) und ausgesprochen schön.
Zum Beispiel diese Museumsanlage mit Freizeitpark. Kostet praktisch nix, bietet wenig und ist aber unerschwinglich für die Masse der Lokalbevölkerung.
Diese "verlassene Stadt" soll irgendwann renoviert werden, um touristisch brauchbarer zu werden. Ich fand sie jetzt schon perfekt.
Ansage meines Guides "Und jetzt gehen wir in einen Hindu-Slum"... Aha!
Ziel war die sich darin befindliche Schule. Unterricht mit Blick auf Tafel und Kuh.
Der Direktor war gerade nicht in seinem Büro.
Marktplatz in einem Küstendorf.
Dann ging's mit einem "Boot" hinüber auf eine Fischerinsel.
Ich wurde mehrfach aufgefordert, mehr Fotos zu machen, die Leute würde es nicht stören, wenn man durch ihre Wohnzimmer latscht.
Teilweise hab ich mich gebeugt und wurde ungenierter beim "Draufhalten".
Brasilien und Argentinien-Flaggen sieht man sehr häufig - alles noch WM-Nachwehen. (Ja, auch ein paar deutsche waren dabei.)
In Gesprächen wurde ich meistens ausgelacht, weil ich mit 25 Jahren noch immer keinen Bart hätte. Dass ich 35 bin, habe ich dann nicht korrigiert.
Nicht im Bild: Männer, die händchenhaltend die Strassen entlang gehen. Das machen sie sehr viel. Gefällt mir sehr gut!! Mehr Bromance auch bei uns bitte!!!
Viele Männer haben rote Bärte, und zwar nicht wie "in der Regel" die Wikinger, sondern weil sie es schön finden. Hat keine tieferen religiösen Gründe. Gewinnt man angeblich aus Teeblättern.
Was sehr auffällig war: Mann zupft sich ständig im Schritt. Ob das ein soziokulturelles Symbol ist oder ev.
eine gigantische unbehandelte Epidemie kann und will ich nicht beurteilen.
"Bahnhof" "Banani". Leider konnte ich auch hier keine Postkarten erwerben :/
Von oben kriegt man eine Idee, warum das Land permanent überschwemmt wird.
Flugerlebnis
Zum Abschluss noch ein paar Worte dazu.
Am Hinflug wollten ganze 26 Paxe von FRA bis nach DAC.
Meine Reservierung 2A wurde beim Check-In 1A und beim Boarding dann 1D. Hat dem Spaß in den Ohrensesseln aber keinen Abbruch getan. Auslastung ab FCO hinten sehr gut, vorne mau.
Der Stop in FCO dauerte statt 1h gleich 2,5h. Die Weiterfliegenden bleiben dabei an Bord und haben die Aufgabe dem Italo-Trupp beim Putzen nicht im Weg zu sein.
Leider waren 50% der Staubsauger defekt. Und die Purserin wollte die hintere Galleytür nicht öffnen, weil sie Angst hatte sie nicht mehr zuzubekommen. Das Bodenpersonal war nicht erfreut, wenn ich das "Englisch" richtig interpretiert habe.
Gut gefallen hat mir die Bordunterhaltung. Auf den großen Schirmen wurden Filme gezeigt. Unter anderem ein recht unkritischer über einen Vater, der seinen Sohn an die Jihadisten verliert. Es wurde demonstriert, wie man eine Bombe in einer Teekanne am Marktplatz einbaut. Welcome onboard!
Beim Rückflug war die Reservierung ok, dafür musste ich vor dem Check-In noch was nachzahlen (vgl. den EF-Thread dazu).
Bleibt nur mehr eine gelernte Weisheit über: Salz oder Pfeffer - hauptsache süss!
Bye bye Bangladesch,
Tschüß Biman!