Hält diese Sparkasse ihre Kunden für unmündig oder welchen Sinn soll so eine Sperrung von Echtzeit-Überweisungen zu bestimmten Banken haben?
Ganz einfach. F R A U D .
Pishing-Betrüger/Enkeltrick-Betrüger/Schockanrufbetrüger und sonstige Ganoven haben nämlich ein Problem:
Normale Banküberweisungen dauern mindestens ein paar Stunden und oft sogar bis zu einem Bankarbeitstag. Über Wochenenden oder Feiertage auch gerne ein paar Tage.
Das ist wertvolle Zeit, in der die Opfer bemerken können, dass sie einen
riesenschweren Fehler gemacht haben, und die Überweisung stornieren. Und nicht bemerken die Opfer ihren Fehler noch rechtzeitig.
Für die Ganoven bedeutet das eine geringere "Ausbeute" sprich eine höhere Quote an erfolglosen Aktionen.
Aus diesem Grund sind die Banken bei einigen Ziel-BICs, die bekannt dafür sind als Steigbügelhalter für Gangster zu dienen eher vorsichtig. Dabei ist es relativ egal, um wie viel Prozent dies die "Rückrufrate" tatsächlich verbessert.
Es hat bereits eine abschreckende Wirkung, wenn Täter wissen, dass sie bei Bank X keine Echtzeitüberweisungen auf ihr Fraud-Konto schicken können. Damit wird eine Bank für die Betrüger relativ unattraktiv, solange es genügend andere Banken gibt, die ihm den Service der Echtzeitüberweisung anbieten.
Warum sollte eine Bank aus freien Stücken Kriminelle einladen, ihre Kunden zu betrügen?
Das wissen die Banken. Und es nützt letzten Endes indirekt auch denjenigen Kunden, die sich die Funktion freischalten lassen, weil potenzielle Täter i.d.R. nichts von der Freischaltung wissen und lieber gleich Banken ins Visier nehmen, die SEPA-Instant ohne Einschränkungen auch der 80-Jährigen leicht vergesslichen Omi aus Buxtehude, die noch nicht mal weiß, dass es SEPA-Inst überhaupt gibt, anbieten.
Win-Win würde ich sagen.