Tag 5:
Nach einer durchgeschlafenen
Nacht, brach mein letzter Tag in NYC an. Auch der Samstag grüßte mit strahlendem Sonnenschein (ich habe in den 3 Tagen nicht eine Wolke zu Gesicht bekommen) und angenehmen Temperaturen.
Nach einem ausgiebigen und guten Frühstück im Westway Diner, der dieses Mal gerammelt voll war, beschloss ich, ein wenig den Broadway in Richtung Downtown hinab zu spazieren, da ich mit Mittags mit einem Bekannten aus NYC treffen wollte.
„Seanfliegtnicht“ habe ich vor einigen Jahren in Ellens Stardust Diner kennen gelernt, wo er einer der singenden Kellner war. Kurze Zeit später besuchte er Deutschland und war auch für einige Tage bei uns zu Hause. Untypisch amerikanisch ist Sean Fußballfan und Anhänger der NY Red Bulls. Da ich ja auch Fußballaffin bin (SR
) nahm ich ihn damals mit ins Stadion, wo er den bisher letzten Auftritt des KSC in der 1. Liga miterleben durfte (überzeugender Sieg gegen Hertha, die durch die Niederlage AFAIR die Euroleague verpassten).
Seit dieser Zeit treffen wir uns eigentlich regelmäßig, wenn ich in NYC bin.
Da wir uns Ecke W. 27th und 6th Ave. Treffen wollten, wanderte ich bis zum Madison Square Park und war richtig begeistert: überall blühende Bäume und bei dem Wetter konnte ich nicht anders, als mich mit einem Kaffee auf einer Bank niederzulassen und das Leben und den Moment zu genießen
Ihr seid eingeladen, mit zu genießen:
Um 11 hatte ich dann ausgenossen und lief die paar Meter zurück, um Sean zu treffen.
Sean schlug einen kurzen Lunch vor
Ich hatte zwar gerade erst „fett“ gefrühstückt – aber was soll man machen, ich bin ja nur Gast dort
Also schlenderten wir zu “Waldy´s Wood Fired Pizza“ (6th Ave & 27th St.) und ich hatte meine bisher beste Pizza in den USA. Der Boden war dünn und knusprig (eher wie Flammkuchen) und der Belag frisch und nicht mit einer Tonne Käse erstickt. :mjam:
Bei der angeregten Unterhaltung verging die Zeit wie im Flug und wir zogen weiter, um im telegraphe|café in der W. 18th St. noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen zu vertilgen.
Sean ist ausgebildeter Sänger, Schauspieler und Fotograf, will sich aber in Richtung „Filmmaker“ weiter entwickeln. Aktuell plant er ein Documentary über die beginnende Fankultur beim Soccer in den USA. Falls jemand von euch einen „Red Buller“ mit ein wenig Einfluss nach NY kennt, wäre ich um etwas Networking sehr dankbar
Um kurz nach drei verabschiedeten wir uns wieder. Sean musste zur Arbeit und ich wollte kurz vor meinem Late-Checkout noch duschen.
Nach dem Checkout sollte ich noch etwa 2h Zeit haben, bis mein Dial7 Chauffeur mich zum JFK abholen würde. Ich mietete noch schnell die Hotelgarage, um mein Gepäck bis dahin zu lagern
und nahm den 1er Bummelzug zur Chambers St., um Ground Zero und den 1 WTC zu sehen.
Irgendwie habe ich noch immer einen Klos im Hals, wenn ich an die Stelle komme, an denen einst die Twin Tower in den Himmel ragten. 1 WTC (früher mal Freedom Tower) ist fast fertig und dominiert mit dem ebenfalls im Bau befindlichen 4 WTC die südliche Skyline Manhattans. Am Tag vorher wurde die Turmspitze nach oben gehievt und mit 1776 ft oder 541,30m ist 1 WTC das höchste Gebäude der USA und das dritthöchste Bürogebäude der Welt.
Um den Turm aus verschiedenen Winkeln fotografieren zu können, schlenderte ich über die Brücke zum WFC, besuchte den Winter Garden und genoss noch etwas das schöne Wetter an der Uferpromenade des Hudson (keine Flugzeuglandung heute
), bevor es zur Station Rector St. und mit dem R zurück zum Times Square ging.
1 WTC:
Wintergarden:
Aufgrund der verbummelten Zeit schlug mein Plan grandios fehl, mir noch in Manhattan den Magen zu füllen, um dann im Flieger gleich schlafen zu können. Auch das Vorhaben, wenigsten bei Shake Shack noch einen Burger mit zu nehmen, konnte ich nicht umsetzen, da schon wieder halb NY am Anstehen war (ob das wohl regelmäßige Flashmobs sind
).
Da mein chinesischer Fahrer mit dem Van schon da stand, blieb mir also nichts übrig, als mich halb verhungert (ich hatte ja außer dem Kuchen, der Pizza, den Eiern mit Speck und Toast, einem Fruchtbecher und einem Donut noch nichts gegessen
) auf den Weg zu machen, mit der Aussicht, eine Lounge ähnlich dem Loch in EWR vorzufinden (war mein erster Abflug von JFK mit LH).
Da der Fahrer schon 20 Jahre in NY lebte, wich er den großen Staus auf den Highways gekonnt aus und ich bekam noch eine Sightseeing Tour durch Queens. Kurz vor Erreichen des Flughafens donnerte dann eine 747 im Landeanflug über uns hinweg. Blaues Leitwerk mit gelbem Kreis – kenne wir doch irgendwo her
Sorry Mr. Hard – aber auch mit den zwei letzten Legs gelang es mir nicht, auch nur eine Minute Verspätung einzusammeln.
Nach Zahlung der obligatorischen 3.456.98 US$ Gewichtszuschlag am CI war mein Gepäck und ich dann auch bis Stuttgart eingecheckt und die nette LH-Dame vom Counter brachte mich sicher durch den Security-Check zu Lounge
Den Flug FRA – STR hatte ich am Abend vorher noch gebucht, da meine +1 wegen der späteren Ankunft in D gegenüber SQ25 mit den Kids nicht nach Frankfurt fahren wollte.
In der Lounge dann die große Überraschung: nachdem der LD einen *Silver abgewimmelt hatte, brachte sie mich in einen Fahrstuhl, gab dort einen 128Bit-Code ein und Schwupps war ich in meiner eigenen Lounge
Hätte ja mal einer sagen können, dass es eine LH F-Lounge am JFK gibt.
Bis kurz vor Boarding war ich der einzige Gast und hatte die volle Aufmerksamkeit von zwei Kellnern und einem Koch. Die F-Longe ist auf einer Galerie mit Blick in die SEN-Lounge. Es gibt ein nettes Buffet, eine Bar und ein A-la-Carte Menü.
Wie erwähnt war ich recht ausgehungert und graste zu Beginn durch das Vorspeisenbuffet. Bei einigen Gläsern Wein wählte ich dann das Filet-Steak und ich muss sagen: perfekt gebraten. Auf den Punkt. Sehr lecker.
Meiner Frage: „Very tasty – could I get another one?“ wurde natürlich entsprochen
, bei der 2. Runde war der Koch allerdings nicht mehr ganz so treffsicher und verfehlte den optimalen Garpunkt, was mich neben meiner guten Erziehung davon abhielt, ein drittes zu bestellen.
Nach dem Nachtisch kamen noch eine sehr nette Familie mit ihrem 3 1/2 –jährigen Sohn und zwei ältere Damen auf einen Drink in die Lounge, bevor es dann zur D-ABTK ging, die uns in 7h Flugzeit zurück nach D bringen sollte.
Wegen mangelnder „Totmüdigkeit“ nach dem Start, entschloss ich mich, vor dem Zubettgehen noch eine doppelte Portion Kaviar als Absacker zu mir zu nehmen. In meinem Bett schlummerte ich dann bis 45 Minuten vor der Landung durch (
) und nach einem schnellen Kaffee waren wir auch schon gelandet.
Um ein bisschen Platz zu schaffen, entschied ich mich dann für den Spaziergang zum FCT, um mich zuerst einmal unter die Dusche zu stellen. Die Nette Dame am Sanitärcounter duzte mich wie gewohnt, diesmal allerdings in Ermanglung einen „Sie“ im englischen
In D war ja schon Mittagszeit – und ich hatte noch eine Stunde: kann den ein Rinderfilet mit Spargel Sünde sein?
Gut gesättigt (die Schokocreme war auch sehr lecker, auch wenn ich nach den ganzen Vorspeisen nur noch ein Glas essen konnte
) ging es dann mit dem Porsche zur 735 nach Stuttgart und nach dem Hüpfer und einer kurzen Wartezeit auf das Gepäck hatte ich 2 quietschende Kids im Arm. Einfach toll
In Wirklichkeit fliege ich ja nur deswegen sinnlos um die Welt, weil das nach Hause kommen so geil ist.
+0,5 hat es dann knapp bis ins Auto ausgehalten, dann musste ich noch auf dem Parkplatz sein Wohnmobil auspacken. +1 hat es bis nach Hause geschafft
So – das war´s. Ein toller Trip
Danke für die Danke und das Lesen! Demnächst geht’s an die Nordsee