Steigerungssatz bei deutschen Fachärzten?

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pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.327
1.961
Rheinland-Pfalz
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2,3 fach reicht hinten und vorne nicht. Und das hat nichts mit"privaten Inflationsausgleich" zu tun, es zeigt nur , das Du in diesem Feld keine Ahnung hast, davon aber viel.
Ich wohne in einer Straße, in der ausser mir eigentlich nur Ärzte wohnen mit 3 Ausnahmen. Mir , einem der bekanntesten Schokolade Produzenten in Deutschland und einem Geschäftsführer der größten Beratungsfirma Deutschlands.
Ich bin mit Sicherheit der ärmste.
Motto , hier wohnen die schönen und Reichen, wir sind die schönen....
Die Ärzte sind was ich sehe, und ich bin mit allen befreundet,.sicherlich alles andere als am Hungertuch leidend.
Ich werde als PKV Patient Samtags angerufen, dass die Blutwerte gerade gekommen sind und alles okay ist.
Die Rechnung zeigt dann neben dem obligatorischen Begrüßungshandschlag noch den Samstag und Feiertagszuschlag.
In der PKV wäre dringend eine Kontrolle nötig um bewusste Abzocke zu vermeiden.
 

Skyscraperfan

Erfahrenes Mitglied
16.03.2023
1.013
813
Mal rein interessehalber:
Welchen Stundensatz würdest du einem deutschen Zahnarzt zugestehen? Gerne auch im Vergleich zu Anwalt oder einem Berater in der Wirtschaft.
Wenn bei dem Zahnarzt 40 Euro brutto hängen bleiben würden, wäre das mehr als ausreichend. Es werden immer gerne die vielen Mitarbeiter als Argument angeführt, aber die nutzen ja eher dem Zahnarzt, damit er möglichst viele Patienten behandeln kann. Außerdem erwirtschaften sie ja selbst einen großen Teil ihrer Kosten selber, wenn sie Hilfsarbeiten machen, die er dann abrechnen kann.

Entsetzt war ich, was die Ärzte in den Impfzentren verdient haben. Die haben tatsächlich 150 Euro pro Stunde bekommen, also 1200 Euro pro Schicht mit acht Stunden. Und das für eine Arbeit, die auch ein Zeitungsausträger hätte machen können. Ich hätte mir die Spritzen gerne selber gegeben.

Anwälte sind auch stark überbezahlt und Berater sind in der Regel Geldverschwendung. Firmen sollte lieber selber Mitarbeiter einstellen. Ganz schlimm sind Spielerberater. Warum zahlen Vereine diesen Menschen freiwillig Geld?
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.829
5.510
Z´Sdugärd
Ich gehöre nicht zum exklusiven Kreis der privat Krankenversicherten, sondern bin einfacher Kassenpatient.
Auf der privat abgerechneten Rechnung für die Professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt, wurde mit dem Faktor 2,39 gearbeitet (die Begründung für diesen Faktor ist auf der Rechnung aufgeführt).
Wer sich für die über die Krankenkasse abgerechneten Kosten interessiert, kann beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse (TK) Einblick in die sog. Patientenquittung anfordern. Dann bekommt man eine Übersicht mit den abgerechneten Leistungen, der letzten drei Jahre, zugeschickt. Ist durchaus interessant, mal einen Blick reinzuwerfen.
Das Problem ist schlichtweg das die Begründung ja nicht mal stimmen muss. Bei der GKV sieht der Patient die Rechnung in der Regel nie. Das die TK sowas hat: Coole Sache.
Das Problem liegt halt eher darin, dass solcher Nepp eben bei den armen, armen Kassen die besonders JETZT am jammern sind eben keine Sau juckt. Das find ich schon sehr schlimm. Vorallem unter dem Aspekt das langsam aber sicher die Corona Nachbeben in Sachen Kosten immer mehr zu buche schlagen. Anstatt sich solchem Beschiss zu widmen wird an irgendwelchen Leistungen gespart.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Fast hättest Du meinem Schrauber in Chemnitz nen Herzinfarkt verpasst. Die Dekra-Werte für Reparaturen & Karosserie sind inklusive Material....
Kenn ich net: Aber sollte das stimmen: Gruss an die Dekra: Die haben KEINE Ahnung.

Unter 100€ kannst du legal nicht seriös eine KFZ Werkstatt betreiben. Also ohne am Material MASSLOS auf zu schlagen. Oder was schwarz zu machen. "Best in Town" hier in the Länd nimmt 200€ pro Stunde für den Azubi beim Ölwechsel am VW up.

Die 137€ aus dem Bild sind wirklich unterster Schnitt.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.247
9.751
Ich klinke mich als teilweiser Selbstzahler mal ein. Der Privatarzt, zu dem ich einmal jährlich gehe, rechnet mittlerweile ebenfalls den 3,5-fachen Satz bei fast allen Posten ab - mit teils haarsträubenden Begründungen. Da ist dann die Blutabnahme besonders schwierig, weil Venen nicht gefunden werden, etc.
In den vergangenen 15 Jahren hat man bei mir bei geschätzten 30-40 Blutabnahmen genau einmal die Vene nicht richtig getroffen und das lag an der Blödheit der medizinischen „Fachkraft“ (hatte danach einen Bluterguss in der Armbeuge…). Vom Rest kam häufig sogar die Aussage, wie einfach die zu finden seien. Aber was will man machen, außer woanders hinzugehen? Ärzte können sich beinahe alles erlauben. Selbst vor Gericht wird ihnen da extrem viel Spielraum zugemessen.

Woanders wird ebenfalls gerne beschissen. Bei einer Leichenschau werden da mit voller Absicht GoÄ Posten abgerechnet, die klar gegen die Gebührenordnung verstoßen. Bspw. der, dass man den Patienten (also den Toten) beraten hätte. Als ich die Rechnung prüfte, traute ich erst meinen Augen nicht. Ein Schreiben an die Zahlungsstelle mit dem Hinweis, dass diese Posten nicht abzurechnen sind und der auf die korrekte Summe gekürzte Betrag wurden daraufhin stillschweigend akzeptiert. Ich will nicht wissen, wieviele da einfach die Rechnung in voller Höhe begleichen und übers Ohr gehauen werden…

Ich kann nachvollziehen, dass die GoÄ aktualisiert gehört, weil sie häufig die Kosten nicht mehr deckt. Betrug kann da aber nicht der richtige Weg sein.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.141
1.845
Wann wird'n das eigentlich gesendet??
Wenn der Hochhausfan sich einklinkt: irgendwann auf RTL2. Aber die anfangs gestellte Frage ist mittlerweile so off-topic geworden, daß es schon wieder faszinierend ist. Angefangen bei € 139 Kfz-Kosten inkl. Material (hahaha) bis hin zu "€ 40 brutto müssen für den Zahnarzt als Stundensatz reichen". Da fällt einem wirklich nichts mehr zu ein.
Aber nochmal eher on-topic: habe gerade wieder eine PKV-Abrechnung erhalten, in der meine Arztrechnung anteilig bezahlt wurde (alles enthalten von 1,15 bis 3,5), bis auf einen Posten, der zweimal geleistet wurde, aber angeblich nur einmal abgerechnet werden darf. Wurde von der Beihilfe anstandslos gezahlt. Sind aber nur Peanuts, deshalb frage ich nicht nach. Aber verwirrend bleibt das Spiel schon.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.141
1.845
Du bist verbeamtet? Danke für die Info - jetzt kann ich Deine staatstragenden Beiträge in anderen Fäden besser einordnen.
Ne, falsch gedacht. Nur ehemaliger (privatrechtlicher!) Mitarbeiter einer reichsunmittelbaren Körperschaft öffentlichen Rechts. Und hier noch für deine Allgemeinbildung:

"Eine "reichsunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts" ist eine juristische Person des öffentlichen Rechts, die direkt dem Reich bzw. Kaiser unterstand und nicht einem einzelnen Reichsstand (z.B. einem Herzogtum oder einer Grafschaft). Im Gegensatz zu landesunmittelbaren Körperschaften, die der Hoheit eines bestimmten Landes unterstanden, waren reichsunmittelbare Körperschaften dem Reich direkt verantwortlich"
 

Skyscraperfan

Erfahrenes Mitglied
16.03.2023
1.013
813
Es ist leider so, als würde ein Schwarzfahrer keine 60 Euro zahlen müssen, wenn er erwischt wird, sondern einfach nur das Ticket nachlösen. Ehrlichkeit würde sich dann überhaupt nicht mehr lohnen.

Es gibt im Netz ja sogar Ärzteforen, wo die Ärzte sich gegenseitig beraten, wie man möglichst kreativ abrechnen kann. Diese Foren sind nicht mal privat.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
2.126
1.000
Ich kann nachvollziehen, dass die GoÄ aktualisiert gehört, weil sie häufig die Kosten nicht mehr deckt. Betrug kann da aber nicht der richtige Weg sein.
Absolut! Wer betrügt, gehört sanktioniert.
Die Probleme entstehen m.M.n. weil sich die Ärzteschaft über die Jahrzehnte in der GOÄ/GOZ eingerichtet hat, früher reichte der mittlere Satz bequem und man musste nicht über Geld sprechen….
Mittlerweile hat es nun auch der letzte billige Jakob gelernt, das er seinen Laden nicht allein mehr von Kassenpatienten leben lassen kann und auch die Privaten unterhalb 3,5 oftmals zu wenig generieren.
Aber weil man ja nicht über Geld sprechen will, bzw. es verlernt hat, saugt man sich die unsinnigstes“Begründungen“ aus den Fingern, anstelle den Mut und die Ehrlichkeit zu haben, dem Patienten zu erklären, das man diese oder jene Summe erwartet, ja teilweise braucht, um adäquate Heilkunde auf der Höhe der Zeit zu betreiben, das dann ordnungsgemäß abdingt ( gibt es Paragrafen für) und wenn der Patient einverstanden ist, damit einen -vorher definierten - Betrag selbst zu zahlen, ist Alles fein.
 
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crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
2.126
1.000
Ich gehöre nicht zum exklusiven Kreis der privat Krankenversicherten, sondern bin einfacher Kassenpatient.
Auf der privat abgerechneten Rechnung für die Professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt, wurde mit dem Faktor 2,39 gearbeitet (die Begründung für diesen Faktor ist auf der Rechnung aufgeführt).
Wer sich für die über die Krankenkasse abgerechneten Kosten interessiert, kann beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse (TK) Einblick in die sog. Patientenquittung anfordern. Dann bekommt man eine Übersicht mit den abgerechneten Leistungen, der letzten drei Jahre, zugeschickt. Ist durchaus interessant, mal einen Blick reinzuwerfen.
Sehr guter Ansatz! Eigentlich sollte man schon seit Jahren einfach ( wie bei der Kostenerstattung) dem gesetzlich versicherten Patienten am Ende einer Behandlung die Rechnung ausdrucken und mitgeben - wohlgemerkt zu den jeweiligen Kassensätzen!!!- da würde jeder sehen, ob betrogen wurde und vorallem, wie lächerlich gering tlw. die Beträge sind, die auflaufen.
Aber das würde das GKV System implodieren lassen und da hier zu viele Krankenkassen gut davon leben, ist es ja einfacher, den Patienten im Unklaren über seine Kosten zu lassen , damit er dann über „die fette Kohle“ der Ärzteschaft ablästern kann, wider besseren Wissens.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.141
1.845
Sehr guter Ansatz! Eigentlich sollte man schon seit Jahren einfach ( wie bei der Kostenerstattung) dem gesetzlich versicherten Patienten am Ende einer Behandlung die Rechnung ausdrucken und mitgeben - wohlgemerkt zu den jeweiligen Kassensätzen!!!- da würde jeder sehen, ob betrogen wurde und vorallem, wie lächerlich gering tlw. die Beträge sind, die auflaufen.
Aber das würde das GKV System implodieren lassen und da hier zu viele Krankenkassen gut davon leben, ist es ja einfacher, den Patienten im Unklaren über seine Kosten zu lassen , damit er dann über „die fette Kohle“ der Ärzteschaft ablästern kann, wider besseren Wissens.
Was ich ja liebe an diesen Diskussionen im medizinischen Umfeld (off topic, natürlich) ist, dass immer ein anderer schuld ist. Spricht man mit Krankenkassen (ich kenne einige, die da arbeiten), sind es die gierigen und betrügerischen Ärzte und natürlich die Patienten, die die Kosten sinnlos in die Höhe treiben. Ärzte schimpfen auf die Kassen, die Politik und die Patienten, und alle können sich darauf einigen, dass eigentlich die Krankenhäuser an der Finanzmisere schuld sind.
Aber alle leben eigentlich ganz gut vom System und haben sich wahrscheinlich nur angewöhnt, im permanenten Jammer – und Schuldzuweisungsmodus zu leben
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.247
9.751
Sehr guter Ansatz! Eigentlich sollte man schon seit Jahren einfach ( wie bei der Kostenerstattung) dem gesetzlich versicherten Patienten am Ende einer Behandlung die Rechnung ausdrucken und mitgeben - wohlgemerkt zu den jeweiligen Kassensätzen!!!- da würde jeder sehen, ob betrogen wurde und vorallem, wie lächerlich gering tlw. die Beträge sind, die auflaufen.
Aber das würde das GKV System implodieren lassen und da hier zu viele Krankenkassen gut davon leben, ist es ja einfacher, den Patienten im Unklaren über seine Kosten zu lassen , damit er dann über „die fette Kohle“ der Ärzteschaft ablästern kann, wider besseren Wissens.
Verstehe die Aussage nicht. Selbst eine AOK bekommt es hin diese Abrechnungen, wenn schon nicht zeitnah, aber immerhin nach einigen Wochen in ihrer App einzustellen. Dass eine GKV Kleinkleckersdorf das nicht unbedingt leisten kann ist mir klar, aber für den Großteil wäre heute die Einsichtnahme bereits möglich, wenn man es denn wissen will. Und ich stimme voll und ganz zu: die abgerechneten Beträge sind wirklich ein schlechter Witz, wenn man bedenkt wie viel Zeit da jemand so hoch spezialisiertes für einen aufbringt (sofern man nicht an einen gerät, der Patienten lieber massenweise abfertigt; da sind die Sätze dann schon eher wieder in Ordnung).
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.342
5.829
DTM
Die Techniker Krankenkasse (TK) ist eine der größten Krankenkassen in Deutschland. Entsprechende Abrechnungsfaktoren gehen aus der TK-Patientenquittung jedenfalls nicht hervor.

Nehmen wir ein Beispiel.
Im September 2023 habe ich mich bei einem Arzt gegen Gelbfieber- und Dengue-Fieber in der Praxis impfen und beraten lassen (Grund: anstehende Reise nach Südamerika).
Es wurde privat 140 Euro bezahlt. Dieser Betrag wurde durch die gesetzliche Krankenkasse, nach Antrag, erstattet.

Dennoch wurden weitere folgende Leistungen von der Arztpraxis über die gesetzliche Krankenversicherung abgerechnet:

Dr. House, NRW
XX.09.2023 – Was wurde gemacht?

- Zuschlag Notfalldatensatz – Abrechnungsziffer: 01641
- ab Beginn des 19. bis zum vollendeten 54. Lebensjahr – Abrechnungsziffer: 03003R
- Zuschlag Hygiene – Abrechnungsziffer: 03020
- Zusatzpauschale zu den Gebührenordnungspositionen 03000 und 03030 für die Wahrnehmung des hausärztlichen Versorgungsauftrags gemäß § 73 Abs. 1 SGB V – Abrechnungsziffer: 03040
- Zuschlag zu der Gebührenordnungsposition 03040 – Abrechnungsziffer: 03060
- Zuschlag zur GOP 03060 – Abrechnungsziffer: 03061
- Erbringung und/oder Veranlassung von Leistungen – Abrechnungsziffer: 32001
- Auslandsreiseschutzimpfung - Hepatitis A - Zweitimpfung, Barmer, TK, Knappschaft, BIG,

pronova BKK – Abrechnungsziffer: 89804A


Was wurde diagnostiziert?
- Notwendigkeit der Impfung gegen Virushepatitis [Gelbsucht] – Z24.6

Kosten: 47,66 EUR


Offenbar kann jeder Arzt quasi abrechnen was er möchte. So wirklich geprüft wird das wohl nicht. So jedenfalls mein Eindruck.

[EDIT]
Ich habe nichts gegen Ärzte. Sie sollen ihr auskömmliches Einkommen haben. Man hat lange genug gelernt und bildet sich meist weiter fort. Das Lernen hört nie auf. Es wundert mich aber auch nicht, dass die gesetzlichen Krankenkassen nach immer mehr Geld schreien, wenn diese offenbar als Selbstbedienungsladen betrachtet und behandelt werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.247
9.751
Es wundert mich aber auch nicht, dass die gesetzlichen Krankenkassen nach immer mehr Geld schreien, wenn diese offenbar als Selbstbedienungsladen betrachtet und behandelt werden können.
Ganz so ist es nun auch nicht. Man muss sich vergegenwärtigen, dass ein Hausarzt im Quartal genau eine Konsultation abrechnen darf, egal wie oft der Patient tatsächlich in die Praxis kommt. Es dürfen nur bestimmte, von der Krankenkasse festgelegte Medikamente verschrieben werden. Bei Verstoß muss es der Arzt selbst bezahlen! Eine Quartalspackung vor dem neuen Quartal aufschreiben - quasi unmöglich. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.342
5.829
DTM
Ja, sicherlich ist die Ärtzeschaft auch nicht alleinig hauptverantwortlich für relativ klamme Krankenkassen. Da versickert sicher auch eine Menge Geld über andere Kanäle. Einsparpotenzial wäre bestimmt an einigen Stellen vorhanden. Aber es gibt offenbar keine Reformbereitschaft. Ich kenne die Klagen der Ärzte über Kassenpatienten, beispielsweise wenn ältere Menschen manchmal dreimal in der Woche auf der Matte stehen (z.B. Hypochonder). Dennoch ist mir kein Hausarzt mit Praxis bekannt, dem es finanziell in irgendeiner Weise schlecht geht. Auch diejenigen die überwiegend nur Kassenpatienten behandeln, leben überdurchschnittlich gut. Es sei ihnen auch gegönnt.
Was ich einfach nur zum Ausdruck bringen wollte war, dass wenn ich als Einzelperson meine TK-Patientenquittung durchgehe, dann finde ich dort einzelne fragwürdige über die Krankenkasse abgerechnete Posten, die teilweise gar nicht stattgefunden haben oder zumindest Zweifel aufrufen. Die Kasse hat aber anstandslos bezahlt.
Unternehme ich dagegen etwas? Spreche ich den Arzt darauf an? Mache ich ihm und mir Stress? Nein.
Das System der Abrechnung lädt aber mMn zum Betrug ein und wenn es offenbar recht einfach funktioniert, dann ist auch die Hemmschwelle niedriger davon Gebrauch zu machen. Überprüft wird wohl kaum etwas. Ist wegen Schweigepflicht auch nicht so einfach.
 

Delta01

Reguläres Mitglied
16.11.2022
88
296
Laut einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts sollen die Zahnärzte erst mal den Spielraum der aktuellen GOZ nutzen, sprich Abrechnung der Höchstsätze bzw. freie Vereinbarung bei Faktoren über 3,5.
Das mit dem 3,5 Satz wird von meinem ZA gerne genutzt. 1,8 kommt nicht mehr vor. Allerdings war bei dieser Behandlung der Zeitaufwand ca. 50 Min, inkl. kurze Kontrolle durch den ZA. Deshalb insgesamt o.k. für mich.

20250809_074650.jpg
 

Skyscraperfan

Erfahrenes Mitglied
16.03.2023
1.013
813
Mir war auch gar nicht klar, dass eine professionelle Zahnreinigung pro Zahn abgerechnet wird. Ich dachte, das wäre eine Pauschalsummer und damit ist es gut.

Seltsamerweise wird die Dauer der Behandlung in der Regel vorher festgelegt. Zum Beispiel zwei Behandlungen mit je 45 Minuten pro Kiefer. Dann ist es umso verwunderlicher, wenn es nachher heißt, es hätte wegen Komplikationen länger gedauert. Man sollte am besten immer die Zeit stoppen.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.101
31.396
MUC
Gerade bei Zahnreinigungen scheint mir das, was Zahnärzte abrechnen, sehr unterschiedlich zu sein. Ich hatte vor gut zehn Jahren bei einem mir bis dato noch unbekannten Zahnarzt in einer kleineren Stadt am Niederrhein eine Zahnreinigung gehabt. Auf der Rechnung tauchte der Posten "Polieren einer Restauration" (GOZ 2130, 13,45€ mit 2,3fachem Hebensatz) für mehrere Zähne auf. Das hatte den Preis der Zahnreinigung dann auf über 200€ gebracht.

Durchgeführt wurde die Zahnreinigung durch eine Praxismitarbeiterin und ich konnte nicht wahrnehmen, dass sie meine bisherigen Füllungen besonders aufwändig poliert hätte. Im Gegenteil, denn das Polieren war der kürzeste Teil der Zahnreinigung und wurde pauschal von links nach rechts über die gesamte Breite aller Zähne durchgeführt.

Ich hatte daher Kontakt mit dem Zahnarzt aufgenommen und gefragt, ob man bei ihm für die selbe Leistung abhängig von der Anzahl der vorhandenen Füllungen deutlich mehr oder weniger bezahlen müsse. Er antwortete darauf: "Ich darf das so abrechnen."

Er verstand meinen Punkt auch nicht, weil ich die Rechnung doch einfach bei meiner PKV einreichen solle, denn die würde das sicher bezahlen. Ich antwortete, dass ich einerseits einen Selbstbehalt mit meiner PKV vereinbart hätte und andererseits durch meine Beiträge auch solche künstlich erhöhten Rechnungen mitbezahlen müsste.

Nach längerer Diskussion erstellte er mir dann eine neue Rechnung ohne die genannten Posten.

Aufgrund der Art der Diskussion hat dies aber das Vertrauensverhältnis, das man zu einem Arzt haben sollte, erschüttert, sodass ich mir in Folge einen neuen Zahnarzt gesucht habe.

Webseiten und Beiträge wie dieser ("Zahl des Monats: GOZ 130") sind dann vielleicht auch der Grund, warum Arztrechnungen manchmal sehr kreativ oder überteuert daher kommen:
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.342
5.829
DTM
Ja, die Behandlungen bei Zahnärzten sind besonders kostenintensiv.
Professionelle Zahnreinigungen (PZR) kosten i.d.R. zwischen 60 und 200 EUR. Es herrscht freie Praxiswahl und die Kosten lassen sich problemlos erfragen.
Bei mir sind es pro PZR-Behandlung ca. 105 EUR. Die Zahnarztpraxis in der ich mich behandeln lasse, ist allerdings eine Kooperationspraxis der DKV und ich lasse mir 2x im Jahr je 100 EUR für die PZR über eine private Zahnzusatzversicherung erstatten. Die Techniker Krankenkasse bezuschusst die PZR auch einmal im Jahr mit 40 EUR.
Meine Zahnarztpraxis ist aktuell ziemlich scharf auf Paradontitis-Prophylaxe-Behandlungen. Hierzu wird im Vorfeld ein Antrag durch die Praxis bei der Krankenkasse gestellt. In der Regel wird dieser ohne weitere Nachfragen genehmigt. So eine entsprechende Behandlung besteht dann aus mehreren Sitzungen. Schaue ich mir die Kostenabrechnung in der TK-Patientenquittung an, so kommt in Gänze dann ein niedriger vierstelliger EUR-Betrag zusammen. Die Zahnarztpraxis befindet sich in der Innenstadt einer Großstadt und hat Montag-Freitag von 7 bis 21 Uhr durchgehend geöffnet. Der Euro muss rollen.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.255
14.525
IAH & HAM
Ich zahle für meine Zahnreinigung 153 Euro. Dafuer sitze ich fast eine Stunde in einer modern eingerichteten Praxis und werde von gut ausgebildeten Mitarbeitern behandelt. Was kostet noch einmal eine Mechaniker-Stunde in einer BMW Werkstatt?
 
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tom747

Aktives Mitglied
02.12.2017
145
76
Beim Preis kommt es halt auch immer auf die Qualifikation des Mitarbeiters an.
Wird die Zahnreinigung durch die Auszubildende, die ZMF , ZMP oder DH durchgeführt?
In einigen renommierten Praxen läuft es so ab, dass die Assistenzärzte im ersten Jahr keine Behandlungen durchführen, sondern nur Zahnreinigungen.
in diesen Praxen verdient man als Assistenzarzt in der Regel weniger als die Angestellten „Helferinnen „, man kann aus Sicht des Chefs froh sein, in seiner Praxis was lernen zu dürfen.
In solchen Praxen kostet die PZR halt 300-400 €,
Wird ja schließlich auch vom Herrn oder der Frau Dr. gemacht.
Am unteren Ende der Qualitäts Skala stehen dann diverse Kooperationspartner privater Versicherungen, Krankenkassen usw.
Krankenkasse gibt zum Beispiel einen maximal Preis vor, ohne weitere Bedingungen an Qualifikation oder Behandlungsdauer. Kenne eine Praxis, wo mehrere Auszubildende im 1/2 Stunden Rhythmus die Prophylaxe abarbeiten. Ist für den Inhaber deutlich lukrativer , im Vergleich zu einer 200 € -300€ PZR durch eine Dental Hygienikerin.
 
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