Stuck in the Middle - Azoren

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tripleseven777

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27.06.2016
4.742
4.635
DTM
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Stuck in the Middle - mal was mit weniger Höhenmetern...

Wie üblich schälen wir uns gegen 9 Uhr gemütlich aus dem Bett und begeben uns zum Frühstück. Frühstück gibt es hier im Übrigen bis 11 Uhr, was meiner Vorstellung von Urlaub sehr entgegen kommt. Heute gibt es noch einmal etwas Dokumentiertes, ein traditionelles azorisches (vielleicht auch azoreanisches) Brötchen belegt mit diversem Gemüse, Frischkäse und Käse. Geht fast so gut wie die Bagel in Kanda.
Ich glaube, das ist ein Bolo Levedo (süßlich schmeckend) und es gibt diese Art "Azoren-Bagel/Brötchen" sogar am Flughafen Ponta Delgada (im 10er-Pack) zum Mitnehmen nach Hause. Seinen Ursprung hat dieser wohl im Tal von Furnas (port.: Vale das Furnas). So steht's zumindest in einem Portugal-Forum. Bekomme Hunger auf portugiesische Chouriço 😋🙈
 
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globetrotter11

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07.10.2015
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CPT / DTM
Bambus wächst hier auch überall und reichlich. Ich frage mich schon seit gestern, ob das hier eigentlich heimisch oder ebenfalls invasiv ist.



Da meldet sich der botanische Klugschxxxxer schon wieder: Der Bambus hört auf den Vornamen Saccharum officinarum, von Freunden und Bekannten oft auch einfach "Zuckerrohr" gerufen. Nicht endemisch. Sondern zum profanen Gelderwerb dort angepflanzt. Neben Gelderwerb ergab sich so der günstige Nebeneffekt des Rumsüffelns...

Tolle Bilder, bitte weiter so!
 
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Travel_Lurch

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15.09.2009
2.496
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Tolle Natur und natürlich schön fotografiert! Mehr!
Der azorische/azorianische Bagel sieht echt aus wie Original aus USA. Schmeckte dieser auch so?
Dafür sieht der Nachtischteller mit den vielen leckeren Kalorien sehr anmachend aus. Da hört man fast ein unvertontes "Iss mich" ;-)
 
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shauri

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Ich glaube, das ist ein Bolo Levedo (süßlich schmeckend) und es gibt diese Art "Azoren-Bagel/Brötchen" sogar am Flughafen Ponta Delgada (im 10er-Pack) zum Mitnehmen nach Hause. Seinen Ursprung hat dieser wohl im Tal von Furnas (port.: Vale das Furnas). So steht's zumindest in einem Portugal-Forum. Bekomme Hunger auf portugiesische Chouriço 😋🙈
Ja genau die waren das, war gestern abend zu faul nachzuschauen, wie die heißen. Steht auch so im Reiseführer.

Da meldet sich der botanische Klugschxxxxer schon wieder: Der Bambus hört auf den Vornamen Saccharum officinarum, von Freunden und Bekannten oft auch einfach "Zuckerrohr" gerufen. Nicht endemisch. Sondern zum profanen Gelderwerb dort angepflanzt. Neben Gelderwerb ergab sich so der günstige Nebeneffekt des Rumsüffelns...

Tolle Bilder, bitte weiter so!
Danke!
Zuckerrohr... hätte man drauf kommen können. 🤦‍♀️War halt beides keine einheimische Blütenpflanze damals ;)

Tolle Natur und natürlich schön fotografiert! Mehr!
Der azorische/azorianische Bagel sieht echt aus wie Original aus USA. Schmeckte dieser auch so?
Dafür sieht der Nachtischteller mit den vielen leckeren Kalorien sehr anmachend aus. Da hört man fast ein unvertontes "Iss mich" ;-)
Danke, kommt noch mehr sind noch ein paar Tage hier ;)
Siehe oben, schmeckt süßer und hefiger, nicht ganz so fluffig aber geht auch ähnlich belegt.
Ich habe das "iss mich" auch sehr laut am buffet vernommen...
 

plotz

Erfahrenes Mitglied
26.05.2015
1.105
316
Wenn Ihr doch irgendwann mal wirklich schwimmen wollt: Ponte da Ferraria - heiße Quelle trifft kaltes Meerwasser. Als Badestelle sehr spannend! Man kommt mittlerweile wohl auch wieder mit dem Auto runter, falls die Beine nicht mehr tragen. 2019 war da noch alle wegen Steinschlag für Autos gesperrt und man durfte diverse steile Serpentinen nehmen.

Bolo Levedo mit Frischkäse und Marmelade oder ein paar von den hunderten verschiedenen Käsesorten auf den Inseln trauere ich seitdem nach.
 
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TAPulator

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25.12.2011
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shauri

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Wenn Ihr doch irgendwann mal wirklich schwimmen wollt: Ponte da Ferraria - heiße Quelle trifft kaltes Meerwasser. Als Badestelle sehr spannend! Man kommt mittlerweile wohl auch wieder mit dem Auto runter, falls die Beine nicht mehr tragen. 2019 war da noch alle wegen Steinschlag für Autos gesperrt und man durfte diverse steile Serpentinen nehmen.

Bolo Levedo mit Frischkäse und Marmelade oder ein paar von den hunderten verschiedenen Käsesorten auf den Inseln trauere ich seitdem nach.
Nach schwimmen klingt die ja nicht unbedingt eher nach gut festhalten und auf wenig Strömung hoffen. Steht jedenfalls auf der Liste

Was Käse angeht ist das Hotel etwas enttäuschend gibt immer die gleichen sorten. Hoffe auf die 2. Woche in anderem Hotel bzw werde mich mal irgendwann noch in eine Käserei begeben. Im Supermarkt gab es nur riesige Stücke. Aber da geht noch was wir lieben käse, je fieser desto besser.
 

shauri

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Stuck in the Middle - Gratwanderung am Lagoa do Fogo

Zum Frühstück gibt es tatsächlich schon wieder eine fotografisch dokumentierte Variante des "Azoreanischen Urlaubsbrötchens" extravagant mit Rührei, Mais und Chorizo sowie Buntem zur Deckung des täglichen Vitaminbedarfs.

Tatsächlich etwas unscharf, ich bin von meiner eigenen Fotoqualität enttäuscht. Naja, kurz.

Heute wollen wir mal was Entspanntes mit weniger Steigung wandern. Wirklich! Die Webcam am Lagoa do Fogo zeigt zum ersten Mal seit Ankunft kein Nebel, das nutzen wir. Und schließlich kann man dort (nach einem Abstieg von 140 Höhenmetern über viele Treppen und eine Leiter) total eben am Ufer entlangwandern. Aber irgendwie ist das ja auch langweilig, so flach am Ufer entlang, und Aussicht ist da sicher auch keine von da unten. Ich checke also nochmal Alltrails und finde eine schöne, kleine 5 km Rundwanderung, die auch nur 190 Höhenmeter beinhaltet und dafür über den oberen Kraterrrand hin und am Ufer zurück führt. Klingt machbar und so schwer sind unsere Beine nach dem Frühstück auch gar nicht mehr. Das gute Wetter am Lagoa do Fogo muss genutzt werden, die nächsten Tage ist es dort ziemlich sicher nicht mehr so schön.

Wir fahren also Richtung Lagoa do Fogo und schrauben uns zunächst in Serpentinen bis auf ca. 700 m NN. Kurz bekommen wir Schnappatmung, als wir die völlig überlaufenen Aussichtspunkte an der Straße und den riesigen Parkplatz mit Besetztschild am Beginn der Wanderung sehen. Dennoch werden wir hineingewunken, trotz "Besetzt" Schild sind noch viele Parkplätze frei. Man nuschelt etwas von 80 cent für 10 Minuten oder 10 Meter, ich bin mir da nicht sicher. Zum Glück bekommen wir einen Parkplatz recht dicht hinter der Schranke, also wenn es hier nach Metern gehen sollte, wird es günstig, nach Zeit können wir verschmerzen, habe ich kurz überschlagen.

Wir schnüren unsere Wanderschuhe, ich habe ein Gefühl, als sollte ich lieber mal die schweren Bergschuhe für unwegsames Gelände anziehen, da ich gelesen habe, dass der Weg stellenweise ziemlich schlammig sein kann. Wir lassen den Weg zum Strand und den überfüllten Aussichtspunkt links liegen und wandern guter Dinge und davon ausgehend, noch reichlich Aussicht zu haben, los. Tatsächlich haben wir schon ziemlich bald eine gute Sicht über den See, Menschen sind hier schon kaum noch, schließlich geht es bergauf. Rechts sieht man den Kratersee,

...links die Küste, an der wir gestern gewandert sind.


Offenbar befinden wir uns auf einem Grat. Der Weg ist schmal aber gut zu gehen und steigt leicht entlang der Kuppe an. Nach etwa 500 m treffen wir auf einen ersten Abzweig nach unten zum See und hätten beinahe unseren Weg weiter entlang des Grats verpasst. Dieser ist nämlich ab hier zwar noch gut sichtbar aber ziemlich zugewachsen und zeugt von wenigen Besuchern. Sehr gut, haben wir mal wieder unsere Ruhe. Hier sieht man zwar keinen Weg, aber kann zumindest seinen Verlauf erahnen, immer auf dem Höhenrücken entlang.

Immerhin ist es hier nur angenehme 21 Grad warm und auch nicht wirklich sonnig. An einem Busch entdecke ich ein schönes Spinnennetz mit Wassertropfen.

Der Weg ist ziemlich zugewachsen, wir gehen mit diversen - mehr oder minder zärtlichen - Pflanzen auf Tuchfühlung und tragen ein paar kleinere Blessuren davon. Schließlich ist Sommer und wir wandern in kurzen Hosen. Der schmale, zugewachsene Weg ist teilweise doch recht steil,

...belohnt aber immer wieder mit spektakulären Aussichten. Um diese zu genießen, empfiehlt es sich allerdings, stehen zu bleiben, man sollte beim Gehen seine komplette Aufmerksamkeit auf dem Weg habe. So kommen wir dann am Ende zu spektakulären Gehzeiten von etwa 30 Minuten pro Kilometer.



Zwischendurch führt der Weg völlig unerwartet durch den Wald,

... vorbei an bemoosten Felsformationen,

...durchs Gestrüpp...

...und plötzlich stehen wir in einer durchaus spektakulären Schlucht.

Trotz der Anstrengung und vor allem Konzentration, die der Weg erfordert, sind wir begeistert von den verschiedenen An- und Ausblicken.


Der Gatte dokumentiert zwischenzeitlich eines meiner Klettermanöver um einen auf dem schmalen Pfad wachsenden Baum. Der Weg verlief wirklich dort entlang, nur meine Pose ist möglicherweise ein ganz klein wenig übertrieben gestellt.

Es geht nochmal in den Wald,

...vorbei an einer Schutzhöhle,

... und einer abenteuerlustigen Hortensie.

Nach etwa anderthalb Stunden Gratwanderung beginnt der langsame Abstieg durch ein bewaldetes Tal, der letztendlich bis zum Kratersee führen soll.




Zwischendurch müssen wir sogar ein paar Bäche überqueren.

Hier gibt es unglaublich viele Grüntöne, so eine Vielfalt an Grün haben wir noch nie gesehen.

Nach dem Wald treffen wir auf eine Art Sumpf- und Heidelandschaft, in der der Weg nicht wirklich gut zu erkennen ist.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Der gut erkennbare Weg führt zu einem kleinen See und soll laut Routenbeschreibung eine Sackgasse sein, der laut Karte richtige Weg ist hingegen kaum zu sehen. So kämpfen wir uns mit den einzigen Wanderern, die hier außer uns unterwegs sind, einer französischen Familie, durch eine bunte Mischung aus Gestrüpp, Schmetterlingsingwer (auch hier treibt er sein Unwesen) und Brombeeren. Wir nehmen also noch eine ordentliche Ladung Schrammen als Urlaubserinnerung mit. Letztendlich erreichen wir in einer unglaublichen Deutsch-Französischen Teamleistung tatsächlich halbwegs unversehrt das Ufer des Kratersees. Hier der Blick zurück ins Gestrüpp.

An dieser Stelle meine absolute Hochachtung den beiden französischen Kindern, die auch schon den ganzen Weg übers Grat hinter sich hatten und sich ohne großartige Beschwerden mit ihren Eltern und uns durchs Gestrüpp geschlagen haben. Zur Belohnung picknickt die Familie am Ufer, während wir nach ein paar Fotos


unseren Weg fortsetzen, bevor die Beine zu schwer werden. Außerdem muss ich mir von dieser Seite auch noch kurz den weiträumig umlaufenen Tümpel anschauen.

Und nochmal den Weg, den wir hergekommen sind, dokumentieren.


Danach laufen wir gemütlich am Seeufer entlang.



Auch der Grat will nochmal von unten dokumentiert sein. Irgendwo dort muss der erste Abstieg, den wir nicht gegangen sind, sein. Wäre keine angenehme Alternative gewesen.

Auch hier sind die Farben teilweise ziemlich spektakulär, grüne Bäume und Rottöne von Moos und Flechten.

Wir umrunden eine Landzunge mit schönem Strand. Ob dieser es mir wert gewesen wäre, nur deshalb den steilen Ab- und wieder Aufstieg, der uns noch bevorsteht, in kauf zu nehmen, glaube ich irgendwie trotzdem nicht.




Der Blick zurück über die soeben umlaufene Landzunge gefällt mir ziemlich gut.

Die nächste, kleinere Landzunge überklettern wir, da wir nicht sicher sind, ob man den alternativen Weg am Strand trockenen Fußes gehen kann. Hier gibt es kaum Fotos, da hier auf einmal doch einige Leute, die nicht ganz so trittsicher sind und teils unpassendes Schuhwerk tragen, unterwegs sind.


Das ist mal ein prächtiges Beispiel für Gully-Erosion.


Danach kommen wir zum weniger schönen Teil des Tages, dem steilen Aufstieg am Ende unserer kleinen, leichten Wanderung mit nur wenigen Höhenmetern. In der Mitte der beiden Fotos kann man die Leiter am Anfang des Aufstiegs erkennen.


Der Gatte wird genötigt, meinen Aufstieg über die Leiter fotografisch zu dokumentieren. Ob und für wen das jetzt unvorteilhaft war, sei dem Betrachter überlassen.

Danach quälen wir uns schnaufend den steilen Anstieg mit vielen Treppenstufen hoch, ab und an legen wir eine Fotopause zum Verschnaufen ein. Die Aussicht wird wieder zunehmend spektakulär.


Oben angekommen bietet sich zur Belohnung noch ein besonders schönes Motiv des Lagoa da Fogo mit roten Blumen im Vordergrund.

Am Ende waren es dann doch einige Höhenmeter und die, was Konzentration und Trittsicherheit angeht, definitiv herausforderndste Wanderung des Urlaubs (bisher).

Zur besseren Vorstellung habe ich mal versucht, die Route in ein Foto von einem der (auf dem Rückweg weniger überfüllten) Aussichtspunkte einzuzeichnen. Der Rote Punkt ist Start und Ziel am Parkplatz, die obere rote Linie der Grat. Die Pfeile zeigen, wo im Tal wir etwa abgestiegen sind, und dahinter der Rest des Weges.

Es gibt aber auch noch ein schönes Foto mit einfach nur Aussicht zum Genießen.

Am Parkplatz angekommen hätte uns die Parkzeit 12.80 € gekostet, also wären es wohl 80 cent pro 10 Minuten gewesen, wie ich grob überschlagen hatte. Dummerweise nimmt der Automat maximal 10 € Scheine, wir haben aber nur 20er und daher erlässt uns das Personal freundlicherweise die Parkgebühr.

Fazit: Die Wanderung war in jeglicher Hinsicht herausfordernd, aber toll, mit großartiger Aussicht. Wären wir einfach nur den steilen Weg zum Strand hinabgestiegen, hätten wir uns vermutlich geärgert, da es unten am See zwar schön, aber nicht so wahnsinnig spannend war, wenn man schon einige Kraterseen besichtigt hat. Trotzdem haben wir jetzt ein paar Schrammen, Schmerzen und müde Knochen, aber auch das Abendessen verdient.

Es gibt Azoreanisches Buffet: Diverse Vorspeisen mit Fisch, Meeresfrüchten, Salaten. Besonders lecker fand ich die Kombination aus roter Beete mit Orange.

Meine Hauptspeisen waren Seeteufelspieß, Reis mit Putenfrikassee, Brokkoli und Blumenkohlgration mit Rosinen, ich fand die Kombi tatsächlich gut.

Der Gatte mag keine Rosinen und nimmt lieber die Penne mit Miesmuscheln sowie einen Fischspieß. Mir war nicht nach Muscheln, war auch besser so, da die Soße nicht wirklich mein Geschmack gewesen wäre.

Dafür fällt mein Käseteller etwas größer und fruchtiger aus, auch wenn es - sehr zu unserem Leidwesen - immer nur die selben vier Käsesorten gibt. Das Birnengelee macht sich aber auch zur Abwechslung mal gut mit Mandeln.

Nachtisch: Mal wieder Mandeltarte und Lemon Pie plus Ananas. Ich glaube, ich habe mein ganzes Leben noch nie so viel Ananas zu allem gegessen, diese sind aber auch verdammt lecker hier.

Ich schaffe es nochmal kurz, mich für ein Foto vom spektakulären Himmel zu erheben,

... danach setzen wir auch direkt unseren Weg zum restlichen Sonnenuntergang und zweiten Kulturgut zwecks Verbesserung des Flüssigkeitshaushalts zur Terasse der Bar fort.

Dort amüsieren wir uns wie jeden Abend über die Nachtgesänge der Sturmtaucher bevor uns der Weg ins Bett dank müder Beine doch sehr schwer fällt.
 
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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
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der Ewigkeit
Sehr lesenswert.
Unkapriziös und ohne sinnbefreite Schnörkel geschrieben,
mit Inhalt und Aussage - dazu die ansprechenden Bilder.
Macht Spass, an Euren Reisen zu partizipieren.
 
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tripleseven777

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27.06.2016
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4.635
DTM
Von den Kraterseen auf São Miguel sind vermutlich Lagoa Azul und Lagoa Verde bei Sete Cidades am schönsten. Die sind ja auch groß und bieten viele Wanderwege und Perspektiven.
Ich fand den kleinen Lagoa do Congro (möglichst nur bei gutem Wetter und nicht, wenn der Boden noch sehr feucht ist) aber auch sehr spannend. Kam mir dort und vor allem bei Caldeira Velha vor, als wäre ich in Jurassic Park :)
Vielleicht kommt ihr dort auch noch vorbei.
Habt einen schönen Tag!
 
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plotz

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26.05.2015
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shauri

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Von den Kraterseen auf São Miguel sind vermutlich Lagoa Azul und Lagoa Verde bei Sete Cidades am schönsten. Die sind ja auch groß und bieten viele Wanderwege und Perspektiven.
Ich fand den kleinen Lagoa do Congro (möglichst nur bei gutem Wetter und nicht, wenn der Boden noch sehr feucht ist) aber auch sehr spannend. Kam mir dort und vor allem bei Caldeira Velha vor, als wäre ich in Jurassic Park :)
Vielleicht kommt ihr dort auch noch vorbei.
Habt einen schönen Tag!
Werden wir bestimmt noch hin vorbeigekommen sind wir an den meisten schon nur noch nicht angehalten.

Ihr wart schneller, ich wollte noch diesen Weg zum Südufer des Sees empfehlen: https://trails.visitazores.com/en/trails-azores/sao-miguel/praia-lagoa-do-fogo
Nicht ganz so schwierig, aber toll durch Wälder und entlang eines Bewässerungssystems. Man kommt am Strand raus. Habe ich in sehr guter Erinnerung.
Den hatte ich auch gesehen aber der auf dem Kraterrand reizte uns mehr.
 
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shauri

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Stuck in the Middle - Wander-ADHS am Lagoa das Furnas

Wir stehen mit etwas schweren Knochen auf und begeben uns zum heute sehr vollen Frühstück. Macht nichts, wir haben ja Zeit, ich komme ja morgens sowieso nicht in die Pötte. Das üblichen Azorenbrötchen bleibt undokumentiert, dafür gibt es heute mal Pateis de Nata statt Apfeltaschen. Die wahre von mir konsummierte Anzahl verschweige ich. Das Stückchen Waffel dazu war auch ganz lecker.

Danach entscheiden wir uns heute aber mal wirklich dafür, etwas Leichtes mit wenig Steigung zu machen. Der Rundweg um die Lagoa das Furnas erscheint passend. Der Routenvorschlag aus Alltrails klingt toll, knapp 7 km um den See und wenige Höhenmeter. Wir brechen also gemütlich zur Lagoa das Furnas auf, um vor Ort festzustellen, dass der Pakplatz dort trotz Schranke und Automat von vorneherein kostenlos ist. Wäre das Problem schonmal geklärt. Wir wandern gemütlich und flach los um den See und genießen Landschaft und Farben, auch wenn der wunderbare türkise Farbton des Sees wohl daraus resultiert, dass er sich permanent kurz vorm Kippen befindet. Zunächst passieren wir eine kleine Kirche.


Meine Experimente mit Kirche, Gegenlicht und Blendstern sind nur semi-überzeugend.



An einem rosa Haus, das ich so eher an einem italienischen See vermutet hätte, bekommen wir zum ersten Mal einen Blick auf das türkisfarbene Wasser. Man könnte sich auch in einem Forschungszentrum über die Gründe für das drohende Kippen des Sees (Landwirtschaft in der Umgebung) sowie die eher erfolglosen Gegenmaßnahmen (Entnahme von Karpfen und Einbringen von Sauerstoff) informieren. Muss ich im Urlaub nicht haben, erinnert mich zu sehr an meine Arbeit, und daher kann ich mir denken, was da im Wasser los ist.

Wir durchwandern einen kleinen Wald, der Nicht-Botaniker in mir tippt auf Eukalyptus.

Am Weg stehen immer mal wieder schöne geschnitzte Skulpturen, hier ein heulender Wolf. Könnte also fast auch Westkanada sein.

Endlich habe ich auch mal die Gelegenheit, einen der riesigen Farne (vermutlich ist es botanisch etwas völlig anderes) aus eindrucksvoller Perspektive zu fotografieren. Wenn man nicht röchelnd Steilhänge hochklettert und auch kein Absturzrisiko am Wegrand besteht, habe ich deutlich mehr Zeit zum Fotografieren, daher ist der heutige Beitrag besonders opulent bebildert.

Hier eine der weltgrößten Arecas Palmen (das stand auf einem Schild davor, ich hätte einfach "Guck mal, was ne riesen Palme!" gesagt).

Noch eine Skulptur, vermutlich ein Kormoran.

Das möchte noch eine Skulptur werden, irgendwie passt es aber auch als Baumstumpf ganz gut ins Bild.

...wo Spatz und Igel sich gute Nacht sagen...


Blick aufs türkise Nass mit dekorativem Gebäum und Stein.

Prächtige Bäume, der Weg ist meistens angenehm schattig.


Wir eingen uns einstimmig darauf, dass diese Skulptur eine Zikade darstellt.


Verwunschene Uferbegrünung

Wenn mann ganz genau und lange genug aufs Grün starrt,

... kann man das Ungeheuer von Furnas (Nassi) entdecken.


Verwunschener Bambus- oder Zuckkerrohr-Wald.


Auch wenn der Weg mal nicht spektakulär ist, ist er durchaus schön und abwechslungsreich.






Mein Foto des Tages und das schon so früh im Blog, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ahnen, welche Highlights uns noch bevorstehen.

Wir sind hier nämlich wieder einmal in einem noch aktiven Vulkangebiet unterwegs und am nördlichen Ende des Sees befindet sich ein Fumarolenfeld. Es raucht und stinkt also mal wieder.
Wir lieben es.
Keine Ahnung, wie ich diese Perspektive hinbekommen habe, ich erinnere mich weder, erhöht gestanden zu haben, noch besitze ich eine Drohne.



Interessant bis dekorativ ist die Vegetation um das und im Fumarolengebiet.





Es kocht und stinkt...

... und hat wunderschöne Blubberbläschen im Schlamm.

Der Blick über den See ist aber auch nicht zu verachten.


 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Ein paar Holzhäuser und eine Karte hinter dem Fumarolengebiet ziehen unsere Aufmerksamkeit an.

Es handelt es sich hier um einen offenbar recht neuen, privat angelegten Park mit Wanderwegen zu Wasserfällen mit Badestelle. Hier wird uns bewusst, dass wir unter schwerem Wander-ADHS zu leiden scheinen: "Heute machen wir nur was Flaches, Leichtes.....HEEEEEY, guck mal WASSERFÄLLE!!!"
Wir schrecken auch nicht vor den 10 € Eintritt pro Person zurück, würden wir in kanadischen Provincial Parks ja auch zahlen. Und so nimmt das Elend seinen Lauf, und, ehe wir uns versehen, geht es vorbei an wunderschönen Blüten...

... bergauf...

... und steiler bergauf mit Treppen.

Zum Glück ist alles schattig im Wald gelegen. Und steil.

Mein Körper, insbesondere meine Knie schreien mir Beschimpfungen höchster Stufe entgegen, die ich hier nicht wiederholen kann und will. Ich ignoriere dies, indem ich Grünpflanzen fotografiere. Was uns nicht umbringt, macht uns härter.

Außerdem ist weiter oben die Ausicht besser.

Laut Infotafel sind es nur 630 Stufen. Diese schaffen wir locker (fluchend, schnaufend und röchelnd unter Schmerzen). Belohnt werden wir mit einer beeindruckenden Felswand und einem jahreszeitlich bedingt nicht ganz so beeindruckenden Wasserfall.



Ich verschnaufe noch ein wenig und spiele mit Gegenlicht rum. Gefällt mir besser als unten an der Kirche.





Danach geht es etwa die Hälfte der Stufen wieder bergab, um dann als Krönung diese Leiter zum nächsten Wasserfall hinabzusteigen.

Aber es hat sich mal wieder gelohnt. Man könnte hier sogar baden, wir begnügen uns wie meistens mit dem Ausblick.

Ich entscheide mich zu ein paar Experimenten mit außerplanmäßiger Langzeitbelichtung, wie immer ohne Filter oder Stativ. Liegen ja genug Steine rum. Und länger belichten heißt in dem Fall auch länger rasten.



Danach quälen wir uns die Treppen wieder hoch, unsere Knie haben sich zwischenzeitlich in eine Beschwerdeabteilung verwandelt, und ich diagnostiziere beidseitige Innenmeniskus-Schmerzen bei mir und rechtsseitige Kreuzbandbeschwerden beim Gatten.
Verdient.
Jetzt müssen wir aber nur noch dem Rundweg über die schöne Brücke zurück nach unten folgen.







Die Anlage und das Wegenetz gefällt uns trotzden ausgesprochen gut. Noch ein kleiner Wasserfall zum Schluss, wir sind halt doch zur Trockenzeit hier.

Die Vegetation ist schön urig.

Am Ende kommen wir noch an einem schön angelegten Teich mit Park und Hot Pot vorbei. Das Wasser ist uns zu trüb, und vermutlich kämen wir sowieso nie wieder dort raus, wenn wir da jetzt reingingen.





Den Enten und Fischen gefällts offenbar auch.



Auch wenn es sich bei Wander-ADHS offenbar um ein durchaus schwerwiegendes und nicht zu unterschätzendes Krankheitsbild handelt, dass man nicht auf den leichten Fuß nehmen sollte, hat uns unser kleiner Abstecher sehr gut gefallen. Solche Projekte unterstütze ich immer gerne. Zur Belohnung gönnen wir uns am Seeufer ein Eis, bevor wir die knapp drei Kilometer flachen und einfachen Rückweg zum Auto antreten. Fotografiert habe ich genug für heute, noch zwei schnelle Handyschnappschüsse und dann reicht es auch.



Am Ende sah unsere schöne, leichte Tour mit wenigen Höhenmetern aus Alltrails (hier die geplante Runde)...


... so aus. Irgendwas stimmt mit uns nicht, wir denken über eine Therapie gegen Wander ADHS nach. Vielleicht morgen.

Wir bringen unsere schweren Beine nach Hause zum Pool und freuen uns aufs doch sehr wohlverdiente Abendessen. Heute gibt es Portugiesisch, zur Feier des Tages gönnen wir uns erstmal eine leckere Kohlsuppe mit Chorizo und Knoblauchbrot. Bringt auch Flüssigkeit zurück.

Danach ein buntes Allerlei vom Portugiesischen Vorspeisenbuffet. Lecker.

Hauptgericht: Reis mit Bohnen und Weißkohl mit Brot, dazwischen ein sensationeller Fisch und Meeresfrüchte Eintof. Das beste Gericht bisher, auch wenn es nicht schön aussieht.

Käse ist leider der selbe wie immer und fällt zugunsten von "mehr Nachtisch" aus. Es gibt Schokoladenkuchen, Kokos-Karottenrolle und Orangenkuchen. Alles sehr lecker.

Danach wie immer (der Mensch ist ein Gewohnheitstier) das zweite Kulturgut in der Bar, die Sturmtaucher müssen heute mit Live-Musik in der Bar um die Wette singen. Der Sonnenuntergang war auch wieder schön.

Wir schonen jetzt die Beine, aber morgen, da machen wir wirklich mal was ruhiges.
 

Jamaz

Neues Mitglied
28.05.2013
12
8
Klasse Trip Report, wie von dir gewohnt. Danke für die Mühe, die du dir machst.
Eine Frage zu Alltrails: Die kannte ich bisher nicht; ich nutze Komoot oder Outdooractive. Kannst du was zu den Vorteilen von Alltrails sagen bzw. warum du diese App den anderen vorziehst? Nutzt du die Pro-Version?
 
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shauri

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Klasse Trip Report, wie von dir gewohnt. Danke für die Mühe, die du dir machst.
Eine Frage zu Alltrails: Die kannte ich bisher nicht; ich nutze Komoot oder Outdooractive. Kannst du was zu den Vorteilen von Alltrails sagen bzw. warum du diese App den anderen vorziehst? Nutzt du die Pro-Version?
Ja nutze die Pro Version damit ich Karten downloaden kann. Hatte die genommen, weil wir ja oft in Kanada sind. Hatte gar nicht weiter recherchiert fand Alltrails ganz gut und bin zufrieden daher kann ich wenig zu Vorteilen gegenüber anderen Apps sagen. Der Gatte nutzt die App vom DAV.
 
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shauri

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@TAPulator weisst du was das für ein käse sein könnte? War ein kleiner Imbiss am Straßenrand in Agua d'Alto. Verkäuferin sprach kaum Englisch daher nur probiert und für gut befunden und ein Stück für zwischendurch mitgenommen sagt die das Etikett was?
 

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dahi1809

Erfahrenes Mitglied
30.03.2017
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@TAPulator weisst du was das für ein käse sein könnte? War ein kleiner Imbiss am Straßenrand in Agua d'Alto. Verkäuferin sprach kaum Englisch daher nur probiert und für gut befunden und ein Stück für zwischendurch mitgenommen sagt die das Etikett was?
Den Textschnipseln am Etikett nach müsste es sich um einen Queijo Curado ("gereift") von der Insel São Jorge oder São Miguel handeln. Queijo Curado ist etwas aromatischer als der herkömmliche Käse. Die genaue Marke des Käses kennt vielleicht @TAPulator!?
 
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shauri

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Den Textschnipseln am Etikett nach müsste es sich um einen Queijo Curado ("gereift") von der Insel São Jorge oder São Miguel handeln. Queijo Curado ist etwas aromatischer als der herkömmliche Käse. Die genaue Marke des Käses kennt vielleicht @TAPulator!?
Danke, das kann hinkommen, er hat ordentlich Geschmack und war so mittelreif würde ich schätzen. Noch weich aber geschmacklich auf halbem Weg zwischen Butterkäse und Tilsitter ;)