#2 Nordamerika - Boston, USA
Buchung:
Ich habe etwas mit der Multistop-Funktion von TK herumgespielt und konnte letztlich drei Strecken auf ein Ticket buchen. Dies sind neben KWI-IST-BOS noch CGN-IST-BOG und IAD-IST-CAI. Warum das so funktioniert mit verschiedenen Kontinenten, beispielsweise CAI-IST-SYD-IST-FRA aber nicht, keine Ahnung... Kosten für die drei genannten Strecken: Insgesamt 1159€.
Für den Heimweg aus BOS wurde es ein LH-Meilenticket. Für die Strecke BOS-FRA(-GOT) wurden seitens LH der Preis von 90 M&M-Meilen zzgl. 194,40 USD (=166,35€) inkl. Sitzplatzreservierung aufgerufen. Finde ich sehr fair
Als Hotel wählte ich das Four Points by Sheraton Boston Newton, 2 Nächte für 270€ inkl. Frühstück. Das war mir eigentlich viel zu teuer, günstiger wäre es allerdings qualitativ steil bergab gegangen.
Anreise:
Aus Kuwait kommend hatte ich vor dem Weiterflug noch sechs Stunden Aufenthalt in Istanbul. Die IGA Lounge begrenzt den Aufenthalt offiziell auf drei Stunden. Trotzdem ging ich direkt dort hin, in der Hoffnung, hineingelassen zu werden. Dies gelingt tatsächlich auch.
Dort verbringe ich also die Zeit bei ein paar Snacks und Getränken damit, den Bericht #1 zu verfassen. Außerdem gehe ich noch duschen. Dafür bekomme ich von der Lounge zwei seltsame Einweg-Handtücher zur Verfügung gestellt. Nicht nur unbequem, sondern auch eine wirklich sinnlose Verschwendung.
Nachdem es dann Zeit für das Boarding wird, überwinde ich schnell den Security-Check am Gate und nehme dann auf meinem Sitz für die nächsten neuneinhalb Stunden platz. Ursprünglich hatte ich einen Fensterplatz, bekam am Gate in KWI dann jedoch stattdessen einen Gangplatz in der Notausgangsreihe. Nett gemeint, aber mich hat der Platz unmittelbar vor der Toilette und neben der mittleren Galley eher genervt.
Der gebotene Service war jedoch solide, so gab es neben Decken und Kissen auch in der Economy ein Amenity-Kit mit Socken, Hausschuhen, Schlafmaske und Zahnbürste. Dazu zwei vollwertige Mahlzeiten - zumindest in der Theorie. Nach dem Start gab es für mich Mac and Cheese, vor der Landung hätte es Gnocci geben sollen. Diese waren an meinem Sitz allerdings schon leer, weshalb nur noch Köfte zur Verfügung stand. Für mich als Vegetarier natürlich schlecht, wobei ich natürlich auch eine Mitschuld habe, da ich nichts vorbestellt hatte.
Das erste Essen schmeckte jedenfalls sehr gut und war auch qualitativ hochwertig. Über das Köfte kann ich nichts sagen. Leider habe ich auch vergessen, ein Bild zu machen.
Der Flug verging zu Beginn gefühlt noch recht schnell, zog sich gegen Ende jedoch ziemlich in die Länge. Bei der Landung um 19:40 Ortszeit war ich dann doch recht fertig, was aber natürlich auch an der Zeitverschiebung (01:40 deutscher Zeit) gelegen haben mag.
Einreise und Aufenthalt:
Nach den in den Medien breitgetretenen Berichten über verweigerte Einreisen und ähnliches hatte ich durchaus meine Bedenken. Zum Einen reise ich mit Visum, da ich letztes Jahr im Irak war, zum Anderen reise ich natürlich auch mit einer schwer zu erklärenden Itinerary aus KWI über IST ein, sicher nicht der Weg des durchschnittlichen Touristen. An der Immigration dann jedoch lediglich die Fragen, ob ich als Tourist da sei, wo ich wohne, ob ich in Istanbul lediglich umgestiegen sei (nicht jedoch, wo ich herkam) und was ich arbeite. Nachdem ich alles wahrheitsgemäß beantwortete ein kurzes "take care" und schon war ich im Land. Alles also wie immer und heute in BOS sogar mit sehr kurzer Wartezeit, die Bedenken waren offensichtlich umsonst. Da ich mittlerweile ziemlich müde war, fuhr ich auch in Boston Taxi (bzw. Lyft) statt Bus zu meinem Hotel.
Am nächsten Tag fuhr ich dann nach dem Frühstück zum Revere Beach, um dort etwas zu entspannen. Boston hatte ich 2018 bereits einmal besucht, daher reizten mich die dortigen touristischen Spots eher weniger. Vom Strand ging es dann wieder ins Hotel unter die Dusche und danach zum eigentlichen Ziel dieser Reise, dem Gillette Stadium in Foxborough.
Ich gehe dem Hobby des Groundhopping, also dem Besuchen verschiedener Fußballstadien in unterschiedlichen Ländern, nach. Mit den USA sollte mit der Partie New England Revolution - CF Montreal in der MLS also der Länderpunkt 48 gemacht werden. Das Ticket wollte ich mir am Schalter vor Ort kaufen. Da es dort allerdings technische Schwierigkeiten mit meiner ausländischen Kreditkarte gab, bekam ich von den sehr netten Mitarbeitern stattdessen eine Freikarte. Dadurch ließ sich dann im Stadion ein Bier für $16 auch besser rechtfertigen. Das Spiel war unterhaltsam und endete in dem für den Fußball viel zu großen Stadion 1:3. Eigentlich spielen hier nämlich die Footballer der New England Patriots, dann auch vor ausverkauftem Haus.
Bier für umgerechnete 13,72€ (immerhin 24oz = 0,71l) im weitestgehend leeren Stadion
Nach dem Spiel, welches für meine innere Uhr mitten in der Nacht stattfand (Anstoß 19:30 Ortszeit), ging es dann wieder mit dem Lyft zum Hotel.
Am nächsten und zugleich letzten Tag der ersten Tour ging es dann nach dem Check-out wieder an den Strand, dieses mal zum Constitution Beach, welcher sich direkt gegenüber des Flughafens befindet und sich daher auch gut zum Planespotting eignet.
Blick auf den BOS vom Constitution Beach
Abreise:
Etwa um 15:00 Uhr machte ich mich dann mit der Subway und dem Shuttle-Bus auf den Weg in Richtung E-Terminal des Flughafens. Für die unter 2km Luftlinie brauchte ich dann doch erstaunlich lange. Check-in und Security ging dank Fasttrack halbwegs schnell und so machte ich mich dann auf in Richtung Chase Sapphire Lounge by the club im Terminal B. Für die Strecke brauchte ich bei zügigem Gehtempo etwa 20 Minuten. Der Hauptgrund dessen war, dass ich mich nach dem Strandbesuch gerne noch vor dem Flug duschen wollte und dies die einzige Lounge ist, welche das anbietet, zu der ich Zugang habe.
Die Lounge war aber auch ansonsten den weiten Weg definitiv wert. Auf den Tischen befinden sich QR-Codes, über welche man Getränke oder Speisen vom à la carte Menü zum Platz bestellen kann. Diese sind auch qualitativ definitiv hochwertig und weit über einer durchschnittlichen Lounge. Die Dusche war ebenfalls sehr geräumig, sauber und angenehm.
vegetarischer Burger mit Pommes, wird einem von einer Bedienung zum Platz gebracht. Im Hintergrund noch das Strandtuch im Rucksack
Vom Buffet selbst genommene Speisen
Danach geht es dann zurück in Richtung Gate E12, um mit der Lufthansa im A340-600 zurück nach Frankfurt zu fliegen. Da der Flug dann noch etwas mehr Verspätung hat und bei meiner Ankunft noch nicht boardet, mache ich noch einen kurzen Abstecher in die LH Lounge, um dort ein Bier zu trinken und die Ankunft des LH A380 zu beobachten.
A380 aus MUC kommt am Gate an
Der A340-600 war dann für mich zugleich Premiere und wohl auch Abschied. Schade, hat mir gut gefallen. Ich saß ganz hinten auf 57K, was in Anbetracht dessen, dass sich im A346 hinten keine Toiletten befinden, als sehr angenehm darstellte. Der Platz neben mir blieb glücklicherweise frei und so bekam ich auf dem Flug auch ordentlich Schlaf.
Der Service war an sich nicht schlecht, so gab es zunächst eine Getränkerunde und etwas zu Knabbern und kurz darauf das Abendessen. Dieses war allerdings wirklich nicht lecker und ich war froh, in der Lounge bereits genug gegessen zu haben.
Das total geschmacklose Abendessen der LH
Den Rest des Fluges, inkl. Frühstücksservice, verschlief ich und wurde erst im Landeanflug auf die Nordwest-Bahn wieder wach, wo wir mit knapp einstündiger Verspätung landeten. In FRA war dann Chaos, da die Passkontrolle um 08:30 Uhr morgens nicht besetzt war. Ich entschied mich daher, wieder durch die Siko zurückzulaufen und Airside einzureisen. Ob sich dieser Umweg zeitlich gelohnt hat, weiß ich nicht. Ich hasse es aber, sinnlos herumzustehen und zu warten, ohne zu wissen wie lange.
Da ich dann sowieso wieder Airside an den A-Gates war, ließ ich den Trip noch bei einem Kaffee in der Lounge über der Panorama-Lounge ausklingen und fuhr danach mit der S-Bahn wieder nachhause.
Panorama aus der Lounge
Das waren somit die ersten beiden von insgesamt sechs Ländern. Bis dato hat alles insgesamt gut funktioniert und auch durchaus Spaß gemacht. Die weiteren Berichte folgen dann Ende September und Anfang Oktober.