Unister meldet Insolvenz an (Fluege.de / Ab-in-den-Urlaub.de)

ANZEIGE

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.551
238
Point Place, Wisconsin
ANZEIGE
Heute in der BILD:

Neue Spur beim Absturz des „ab-in-den-urlaub“-Gründers https://www.bild.de/bild-plus/regio...rz-des-fluege-de-gruenders-63341496.bild.html

„... Jetzt soll es endlich eine neue Spur geben: Sie führt nach Zagreb (Kroatien)! Bilder einer Hotelüberwachungskamera zeigen zwei Männer, von denen wohl einer unter dem Namen „Levy Vass“ auftrat.
Nach BILD-Informationen ist es zwar nicht jener Mann, der Wagner in Venedig betrog. Aber: „Es sind garantiert Leute aus dem gleichen kriminellen Sumpf, die sich untereinander kennen, als Levy Vass agieren und sich gegenseitig die Jobs zuschieben“, sagt der ehemalige Unister-Sprecher Konstantin Korosides. Er spricht für die Freunde Wagners, die unabhängig von den Behörden ihre eigenen Nachforschungen in diesem dubiosen Fall anstellen.“


Bild+ wird benötigt.
 
  • Like
Reaktionen: L4ibsch

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-2
Münsterland
Grundsätzlich ist unister auch ein Opfer von Behördenwillkür, die nach Zuruf der Konkurrenz aktiv werden sollten.

Diese strafrechtlichen Ermittlungen, mit Inhaftierung von Wagner waren teilweise unberechtigt, aber zumindest zu gross aufgesetzt und so wurde unister schon vor Jahren damals erheblichen Schaden zugefügt. Vielleicht wäre unister gar nicht in die Lage gekommen finanziell so schwach zu sein, wenn sich hier die Ordnungsbehörden absolut korrekt verhalten hätten, so dass man dann zum Schluss dringend frisches Geld brauchte.......
Grundsätzlich war das Geschäftsmodell erfolgreich, man war Marktführer in der Vermittlung von Reisen und hatte durch die Rufschädigung, wegen staatliche Verwürfe und Ermittlung, und dann der Verhaftung, erhebliche Reputation, Vertrauen bei Kunden und somit auch Umsätze verloren.

War ja auch lange Aktionär bei der Gagfah AG. Die Gagfah war ein Wohnungsunternehmen, was u.a. der Stadt Dresden alle Wohnungen abkaufte, und sodann Dresden schuldenfrei wurde. Natürlich gab es auch Stimmen dagegen, aber komplett Schuldenfrei zu sein ist wohl für jede Stadt wünschenswert.
Gagfah führte die Verwaltung mit oftmals gleichen Leuten, ähnlich wie zuvor, in zwei Dresdener Gesellschaften fort. Es gab umfassende Mieterrechte wie massive Beschränkungen von Mieterhöhungen und Ausschluss von Kündigungen ab bestimmten Alter der Mieter und vieles mehr. Von anfang an, war auch klar, dass der Käufer eine Anzahl von Wohnungen verkaufen durfte und auch musste er sich verpflichten bestimmte Wohnungen in bestimmter Anzahl abzureissen.
Nachher ergab sich auch schon in Dresden Wohnungsmangel und Dresden bat Gagfah darum nicht abzureissen, worauf man sich auch verständigte.
Irgendwann entdeckte wohl ein Ratsherr, dass eine Klausel Gagfah an seine Wohnungenkäufer nicht weiter gegeben hatte. Denn, die Käufer sollten bei jedem Verkauf ein besonderes Vorkaufsrecht haben. Dieses musste, laut damaligen Vertrag an die Käufer von Wohnungen weiter gegeben werden, so , dass auch diese immer verpflichtet sein sollten zuerst es den Mieter anzubieten. In dem damaligen Vertrag war von einen Schadensersatz von um 1 Mio je Jahr und je Wohnung die Rede (im Schnitt wurde für jede Wohnung knapp 40.000 DM gezahlt). Weil eben Gagfah die Vorkaufsberechtigung nicht an seine Käufer weiter gab, bei bis dahin etwa 2.000 bis 4.000 Verkäufen meinten Leute aus der Stadt Dresden, Gagfah müsste ein paar Milliarden Schadensersatz an die Stadt Dresden zahlen. Auf Seiten der Gagfah handelte ein agressiver amerikanischer Manager, der hart auftrat und sich durchsetzen wollte.

In dieser Zeit gab es auch eine Strafanzeige eines Käufers, der von einem vorherigen Käufer Wohnungen der Gagfah gekauft hatte. Dabei schloss er implizit aus, dass die Gagfah bzw. Leute von Gagfah da schuldig wären, sondern sein Verkäufer, der zuerst die Wohnungen von Gagfah kaufte, hätte ihn selber betrogen.

Dennoch verhaftete die Staatsanwaltschaft die Managerin einer Firma von Gagfah die , die fraglichen Wohnungen zuerst an den Verkäufer , der nun betrogen haben soll, weiter verkauft hatte. Diese Dame war mehrere Wochen in Untersuchungshaft, wobei ja schon der Anzeigenerstatter klar legte, dass da keine Schuld war.

Da kam die Idee auf, dass evtl die Verhaftung erfolgte um den Druck auf Gagfah zu erhöhen und einen hohen Schadensersatz an zu erkennen gegenüber der Stadt Dresden, was ja auch das Ende von Gagfah bedeutet hätte.
Schliesslich soll dann die Stadt Dresden Rechtsgutachten in Auftrag gegeben haben und danach war es keineswegs sicher, dass die Stadt Dresden diesen hohen Schadensersatz gerichtlich geltend machen könnte, bzw. bei einem Prozess obsiegen würde. Man hat sich dann doch noch einvernehmlich geeinigt. Gagfah verpflichtete sich bestimmte Summen in die Instandhaltung zu stecken, und glaube insgesamt über mehrere Jahre um 10 Mio in die Sanierung und soziale Infrastuktur und sozialarbeitliche Bereiche der Gebiete zu stecken, in denen die meisten Gagah Wohnungen lagen, die Gebiete wurden jeweils genannt. Glaube auch eine gewisse Anzahl von Arbeitsstellen in der Wohnungsverwaltung wurde auch noch von Gagfah garantiert.

Ich hätte es vorher für unmöglich gehalten, dass eine Staatsanwaltschaft durch eine juristisch nicht unbedingt angezeigte Verhaftung sich als Helfer der Staat betätigt. Hier indes spricht einiges dafür , auch wenn es sich wohl nie beweisen lässt.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
7.104
10.256
Trans Balkan Express
Diese strafrechtlichen Ermittlungen, mit Inhaftierung von Wagner waren teilweise unberechtigt, aber zumindest zu gross aufgesetzt und so wurde unister schon vor Jahren damals erheblichen Schaden zugefügt.

In Deutschland gilt das Legalitätsprinzip. Von daher ist es (folge-)richtig, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hat, insbesondere im Hinblick auf das Nichtabführen der Versicherungssteuer. Verhaftungen erfolgen nicht ohne weiteres, sondern nur wenn dringender Tatverdacht besteht, § 112 StPO. Die Voraussetzungen werden von einem Richter geprüft. Deshalb wäre ich vorsichtig mit der Behauptung einer Behördenwillkür.
 
  • Like
Reaktionen: negros und Rambuster

namosi

Erfahrenes Mitglied
22.08.2009
856
32
Nordeifel
Grundsätzlich ist unister auch ein Opfer von Behördenwillkür, die nach Zuruf der Konkurrenz aktiv werden sollten.

Ich habe selten so einen Bullshit gelesen.

In meinen Augen war Wagner/Unister ein kleiner Gauner, der die Leute über's Ohr gehauen hat. Bestenfalls würde ich das noch als "unseriös" einstufen.

Zu deinem Wohnungsthema, was in einem Reiseforum nicht wirklich gut platziert ist, folgendes:

1. Ein Vorkaufsrecht lässt man sich grundbuchlich absichern.
2. Bei einer Aufteilung eines Hauses in einzelne Eigentumswohnungen -wovon ich nach deiner Schilderung ausgehe- hat der jeweilige Mieter sowieso ein gesetzliches Vorkaufsrecht. Ein Vorkaufsrecht bedeutet aber nicht, dass der Verkäufer es dem jeweiligen Berechtigten vorher anbieten muss, sondern der Berechtigte hat die Möglichkeit in einen mit einem Käufer bereits geeschlossenen Kaufvertrag anstelle dieses Verkäufers einzutreten (mit allen Rechten und Pflichten). Ansonsten: Kauf bricht Miete nicht......

Schadenseratz 1 Mio, pro Wohnung und pro Jahr? ....das wären US-Verhältnisse, wohlgleich ich keinen "Schaden" erkennen kann, der einer Ersatzleistung bedürfe....
 
  • Like
Reaktionen: negros und Rambuster

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-2
Münsterland
namosi bin unsicher ob es Sinn macht mit dir sachlich etwas diskutieren.

Glaube es ist besser, ich lasse es so stehen und sage zu deinen Aussagen nichts! Die Meinung ist frei!


Auch absolut unnötig deine Darstellung zum Vorkaufsrecht sich hier anzulesen. Man Antrieb es hier zu posten war der, dass nach meiner Ansicht, staatliche Ermittlungen an der Pleite von Unister mit verantwortlich sein könnte. Gleichzeitig hatte ich die damalige Sache zwischen der Staat Dresden einerseits und der Gagfah AG andererseits wo eine staatliche Behörde offensichtlich unberechtigt eine Mitarbeiterin einer Gagfah Tochter mehrere Tage ins Gefängnis steckte.

Es ist wohl ausser Zweifel, dass viele der Geschäftsprinzipien der Unister zweifelhaft, bis unseriös empfunden wurden. Ich meine, es war auch eine fantastische unternehmerische Leistung in so relativ kurzer Zeit der grösste Reisevermittler zu werden. Das auch oder gerade deshalb , mit "unschönen" oder auch evlt unseriösen Methoden.
 
Zuletzt bearbeitet:

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-2
Münsterland
In Deutschland gilt das Legalitätsprinzip. Von daher ist es (folge-)richtig, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hat, insbesondere im Hinblick auf das Nichtabführen der Versicherungssteuer. Verhaftungen erfolgen nicht ohne weiteres, sondern nur wenn dringender Tatverdacht besteht, § 112 StPO. Die Voraussetzungen werden von einem Richter geprüft. Deshalb wäre ich vorsichtig mit der Behauptung einer Behördenwillkür.

Möchte dir insgesamt zustimmen. Wollte auch keine Behördenwillkür insgesamt darstellen, nur eben einen früheren wohl man auf den Gedanken kommen könnte, dass da evtl helfende Massnahmen der Staatsanwaltschaft zum Aufbau eines Druckszenarios gegenüber einem Gegner der Dresden die Motivation sein könnte. Ob es so war, oder nur einige falsche und unberechtigte Gedanken veröffentlichten weiss ich nicht. Ich wollte niemals Rechtsbeugung unterstellen. Sollte es so gewirkt haben, werde ich das falsch ausgedrückt haben. Es war mein Ansinnen nur die Fakten darzustellen, ohne da Hintergründe oder gar Verdächtigungen werten zu wollen.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
7.104
10.256
Trans Balkan Express
Mittlerweile liegt wohl ein Urteil des BGH vor. Die Betrugsvorwürfe wurden vom BGH wohl bestätigt, wobei die Entscheidung schon aus dem Dezember datiert und erst jetzt bekannt wurde (die Entscheidung selbst habe ich noch nicht auf der Webseite des BGH gefunden. Die Begründung zum Betrugstatbestand fände ich spannend. Nicht bestätigt wurde der Tatvorwurf zum unerlaubten Vetreieb von Versicherungen. Das LG Leipzig muss nun über das strafmaß neu verhandeln:

https://www.freiepresse.de/nachrich...des-landgerichts-ueberwiegend-artikel10998380
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.036
2.108
  • Like
Reaktionen: $lars$

jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
6.187
1.148
TXL
mal was anderes: Ich möchte eigentlich Bekannten davon abraten, bei "ab-in-den-urlaub" eine Pauschalreise zu buchen. Deren Arfgument: "..haben schon n paar mal ne Pauschalreise gebucht und alles war super..".
Außer dem bekannten (wohl abgeschlossenen) Insolvenzverfahren und negativen Bewertungen im Netz und auch hier im VFT) fallen mir nicht viel mehr Argumente ein, sie davon abzubringen.
Sicher ist eine Pauschalreisebuchung besser als Baussteinbuchung zu Zeiten Cornona, aber augerechnet dort ?
Sind die eigentlich in der Regel günstiger als wenn man direkt bei TUI & Co bucht ?
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.568
4.718
München
Letztlich gibt es eine Preisbindung, wenn ein Reisebüro (online oder offline) als Handelsvertreter eine Reise eines deutschen Reiseveranstalters vermittelt. Günstiger wird es nur in den Fällen, in denen es eine der Rückvergütungen nach der Reise gibt.