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URLAUB VOM KRIEG
Zwar bereits unsere 4. Reise in 2023, jedoch die erste nach unserer Rückkehr nach Kyiv Anfang Mai 2023.
Und wieder, wie bereits bei unserem ersten Versuch im Oktober 2022, haben wir den Zeitpunkt etwas ungeschickt gewählt, da die Raschisten kurz vor dem Jahrestag ihres Sieges über Hitler-Deutschland mit verstärktem Raketen- und Drohnenbeschuss der Ukraine und speziell Kyivs begannen.
So verbrachten wir von den ersten 14 Tagen 10 Nächte in der Tiefgarage, vor allem wenn die Wunderwaffe Kinshal eingesetzt wurde, waren die Explosionen extrem laut wenn sie von unserem US-Patriot-System über uns abgeschossen wurden. Noch in der Tiefgarage zitterten die Wände. Obwohl es zu keinen Treffern mehr kam, die Abfangrate in Kyiv selbst bei 100% lag, verursachten die herunterfallenden Teile der abgeschossenen Raketen Schäden an Häusern und Autos, es kam trotzdem zu einigen Toten Zivilisten – wie man an diesem Haus unweit meiner Wohnung erkennen kann, auf das Bruchstücken einer ballistischen Raschisten-Iskander fielen.
Für die Einwohner Kyivs war dies eher ein mentaler Stress. Denn an Tagen, als wir die Nächte in Schutzräumen verbracht hatten, liefen die Menschen herum wie Zombies, völlig übernächtigt. Für Tiere ist die Situation noch schlimmer, denn diese kapieren nicht was passiert, unsere Kleine zitterte bis in die Ohren. Doch, was ich nun am eigenen Leib miterleben konnte, solche Angriffe fördern nur den Hass auf RuZZland und alle Raschisten, genau das Gegenteil das Vladolf Putler eigentlich erreichen wollte.
Nach diesen heftigen 14 Tagen setzte aber bei den Bewohnern Kyivs die Erkenntnis ein, dass, dank der USA, der Luftraum über Kyiv fast vollständig geschlossen ist. Zwar haben wir noch täglich Luftalarm, doch interessiert es wirklich keinen mehr. Tagsüber läuft das Leben normal weiter, egal ob auf der Straße, im Supermarkt oder im Gym, nachts nimmt man es zur Kenntnis, dreht sich um und schläft weiter. Leider sieht dies in anderen Regionen des Landes, vor allem in Städten nahe der Front, völlig anders aus.
Auch haben wir noch Ausgangssperre von Mitternacht bis 5 Uhr – doch auch viele Clubs arbeiten wieder. Man muss eben vor Mitternacht dort sein, kann die Lokalität erst nach 5 Uhr verlassen. Interessant ist, dass man in den Clubs sehr viele Soldaten und Soldatinnen auf Fronturlaub trifft, Ukrainer, aber sehr oft Amerikaner, Kanadier, Neuseeländer, Franzosen etc. Einige werden dies verurteilen, diese sollten aber bedenken, dass Personen auf verschiedene Arten abschalten : einige gehen Angeln, andere gehen im Wald spazieren, wieder andere tanzen eben 6 Stunden lang zu elektronischer Musik.
Trotz der mittlerweile – in Kyiv – relaxteren Situation, ist der uns von den Raschisten aufgezwungene Krieg immer präsent – und so ist es gut Urlaub zu machen, an einem Ort, an welchem man diese Gedanken von sich schieben kann. Auch meine Schwiegereltern, die sich beide freiwillig der Ukrainischen Armee angeschlossen, ihre vorherigen zivilen Berufe aufgegeben haben, werden übermorgen für 10 Tage mit den beiden Brüdern meiner Frau nach Bulgarien ans Meer fahren – soviel zur Mär, dass Männer unter 60 aus der Ukraine nicht ausreisen dürfen.
Auslandsreisen sind natürlich aktuell etwas komplizierter da wegen RuZZland alle Flughäfen in der Ukraine geschlossen sind. Somit kommen nur Abflüge aus Moldawien, Polen und Rumänien in Frage. Und so begann unsere Reise bereits heute.
1. Reisetag
Nachdem ich den Vortag mit einer üblen Migräne verbracht hatte, wachte ich am Morgen gegen 07:30 beschwerdefrei auf, meine Gattin hatte das Bad bereits geräumt. Nach einem kleinen Frühstück und einen letzten Blick vom Balkon auf den Botanischen Garten,
warfen wir die restlichen Sachen in unsere 3 Koffer, welche mein Fahrer alle im Kofferraum verstauen konnte.
Noch schnell von unserem Mädchen verabschiedet und kurz vor 10 standen wir im Kyiver Stau in Richtung der Odesa-Autobahn, wo zum Glück weniger Verkehr herrschte.
Interessant sind die neu angelegten ca. 4 km langen Autobahnstücke ohne Mittelstreifen, mit großen ‚F-16 Parkplätzen‘ an beiden Enden, deren Schallschutzwälle mit riesigen Betonplatten verkleidet sind. Verständlicherweise werde ich hier keine Fotos davon posten.
Gegen 12:30 erreichten wir Uman, eine wichtige Pilgerstätte für orthodoxe Juden, stoppten bei einer WOK Tankstelle, wo sowohl das Auto
wie auch wir Futter bekamen.
Die restlichen 250 km vergingen mit einigen Rauchpausen sehr schnell, 2 Mal hatten wir Luftalarm,
da die Raschisten MiG-31, Träger der Kinshal-‚Hyperschall‘-Cruise-Missiles von einem zum anderen Flughafen flogen, um in der gesamten Ukraine vorbeugenden Alarm auszulösen.
Kurz nach 15 Uhr erreichten wir unser Hotel außerhalb des Zentrums,
direkt am Eingang des Arkadia-Strandgebiets gelegen.
Das Gagarinn Hotel zählt zu den gehobenen Hotels Odesas, zur Urlaubszeit normalerweise gut gebucht und nicht besonders günstig. Da sich jedoch aktuell wenige Touristen in der Stadt befinden, konnte ich über booking ein Doppelzimmer für US$ 49/Nacht buchen.
Wir waren noch nie in diesem Hotel, waren ziemlich enttäuscht, da weder der Eingangsbereich noch die Zimmer dem Ruf eines gehobenen Hotels entsprechen, alles ziemlich billig und deprimierend,
besonders das Badezimmer.
Egal, für eine Nacht und US$ 49 kann man es ertragen.
Kurz die Koffer aufs Zimmer gebracht, die Wertsachen im Safe verstaut, und direkt weiter zum Notar gefahren, wo ich kurz etwas zu erledigen hatte.
Einige werden sich jetzt fragen ‚wieso wohnt der in Odesa im Hotel, der hat dort doch eine Wohnung‘. Erstens war seit beinahe 2 Jahren niemand mehr in der Wohnung, alles wird eingestaubt sein, zweitens liegt sie unweit des Hafens, welcher in letzter Zeit von den Raschisten mit Onyx- und Iskander-Raketen von der Krim und Schiffen im Schwarzen Meer beschossen wird. Und leider haben die ‚hochpräzisien‘ Raketen der Terroristen eine unangenehme Eigenschaft: sie sind alles andere als präzise, treffen leider Kindergärten, Krankenhäuser und Wohnhäuser in einem Radius von zwei Kilometern um das eigentliche Ziel. Also besser ein Hotel abseits der Hafenanlagen.
Im Anschluss kurz zum Hotel zurück, meinen Fahrer in den wohlverdienten Feierabend entlassen. Maryna wollte kurz in einem Bekleidungsgeschäft einer Ukrainischen Marke vorbeischauen, fand aber nichts was ihr gefiel.
Überhaupt ist Mode von Ukrainischen Designern aktuell weltweit extrem angesagt, deren Läden eröffnen kreuz und quer über den Erdball, sogar in den USA. Selbst Stars wie Beyonce, Dua Lipa und Rita Ora tragen Mode von FROLOV.
Noch ein kurzer Abstecher durch die beinahe menschenleere Arkadia-Flaniermeile,
bevor wir uns ein Taxi in die Innenstadt nahmen.
Auf dem Weg in die Innenstadt kamen wir an einem perfekten Beweis für meine obige These vorbei, ein durch RuZZische Raketen zerstörter Wohnkomplex inklusive McDonalds, welcher weit entfernt vom Hafen und jeglicher militärischen Einrichtung liegt.
Da es keinen Grund gibt schlecht zu essen, hatten wir uns für das beste Restaurant Odesas entschieden, ‚YOURZ SPACE BISTRO‘, welches lokale Küche neu interpretiert, die Gerichte in einer offenen Küche zubereitet.
Wegen des wunderschönen Wetters, ganz anders als aktuell in Kyiv, entschieden wir unser Abendessen im Außenbereich einzunehmen.
Wir starteten mit einem Klassiker Odesas, ‚Forschmak‘, ein Gericht welches mir normalweise nicht im Geringsten mundet, hier aber in seiner Neuinterpretation vorzüglich schmeckte und das Signature-Sandwich mit Garnelen.
Selbst das Hauptgericht, ein Filet mit Kartoffelpüree, Spinat und Kimchi-Gurken an Trüffelsauce war sehr gut, das Fleisch butterweich – sehr untypisch für ein lokales Produkt.
Zum Dessert, einer ‚zerlegten Waffeltorte‘ (wer keine Waffelnii Tort kennt: schleunigst probieren !)
stieß der Chef von Marynas Agentur zu uns, die beiden besprachen ihre geschäftlichen Belange, ich konnte mich zurücklehnen und über das am Nachmittag erlebte in Odesa nachdenken, während gerade der 4. Luftalarm des Tages auf meinem Mobiltelefon ertönte. Nach ein paar Minuten stellte sich heraus, dass es sich um elektronisch erzeugte Raketen handelte, also keine echten, nur um der Zivilbevölkerung Panik zu machen, ISIS mit Atomwaffen eben, reiner Staats-Terrorismus. Nur interessiert das bei uns keinen mehr, man bleibt einfach sitzen, genießt weiter sein Essen. Der Krieg ist einfach zum 'Normal' geworden, ein zusätzliches Risiko zu sterben, wie COVID oder ähnliches. Zudem sind wir uns in der Ukraine einig: besser frei sterben als in einem nazistischen Mafia-Terror-Staat wie RuZZland zu leben.
Die Stadt ist für die Sommermonate sehr leer, es fehlen die lokalen und ausländischen Touristen, überhaupt habe ich keine Fremdsprache gehört, etwas das in Kyiv zum Alltag gehört, da wir dort aktuell mehr Ausländer als vor dem Krieg haben. Auch ich hätte aktuell keine Lust in Odesa zu wohnen, da der Stadt komplett der Schutz vor ballistischen Raketen durch Patriot oder SAMP/T fehlt. Das Deutsche IRIS-T, das die Stadt beschützen soll, kann leider nur Unterschall-Marschflugkörper vom Typ X-101 und X-555 abschießen, ist deshalb eigentlich ziemlich nutzlos, da es sehr einfach zu umgehen ist. Vielleicht kommt mir deshalb die Stadt aktuell sehr depressiv und dunkel (die Straßenbeleuchtung ist teilweise ausgeschaltet, um Strom zu sparen) vor, kein Vergleich zum Leben in Kyiv.
Mit dem Taxi zurück zum Hotel, noch schnell im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten zu Essen für den Folgetag besorgt. Wer etwas Nachrichten verfolgt wird verstehen weshalb wir dieses Produkt kauften (Stichwort: Ägypten).
Interessant war die uns ausgehändigte Wegbeschreibung zum Schutzraum,
aus dem 9. Stock beim besten nicht in den 4 Minuten zu schaffen, welche man bei raschistischen X-22- und ballistischen Iskander-Raketen zwischen Start und Einschlag zur Verfügung hat.
Zwar bereits unsere 4. Reise in 2023, jedoch die erste nach unserer Rückkehr nach Kyiv Anfang Mai 2023.
Und wieder, wie bereits bei unserem ersten Versuch im Oktober 2022, haben wir den Zeitpunkt etwas ungeschickt gewählt, da die Raschisten kurz vor dem Jahrestag ihres Sieges über Hitler-Deutschland mit verstärktem Raketen- und Drohnenbeschuss der Ukraine und speziell Kyivs begannen.
So verbrachten wir von den ersten 14 Tagen 10 Nächte in der Tiefgarage, vor allem wenn die Wunderwaffe Kinshal eingesetzt wurde, waren die Explosionen extrem laut wenn sie von unserem US-Patriot-System über uns abgeschossen wurden. Noch in der Tiefgarage zitterten die Wände. Obwohl es zu keinen Treffern mehr kam, die Abfangrate in Kyiv selbst bei 100% lag, verursachten die herunterfallenden Teile der abgeschossenen Raketen Schäden an Häusern und Autos, es kam trotzdem zu einigen Toten Zivilisten – wie man an diesem Haus unweit meiner Wohnung erkennen kann, auf das Bruchstücken einer ballistischen Raschisten-Iskander fielen.
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Für die Einwohner Kyivs war dies eher ein mentaler Stress. Denn an Tagen, als wir die Nächte in Schutzräumen verbracht hatten, liefen die Menschen herum wie Zombies, völlig übernächtigt. Für Tiere ist die Situation noch schlimmer, denn diese kapieren nicht was passiert, unsere Kleine zitterte bis in die Ohren. Doch, was ich nun am eigenen Leib miterleben konnte, solche Angriffe fördern nur den Hass auf RuZZland und alle Raschisten, genau das Gegenteil das Vladolf Putler eigentlich erreichen wollte.
Nach diesen heftigen 14 Tagen setzte aber bei den Bewohnern Kyivs die Erkenntnis ein, dass, dank der USA, der Luftraum über Kyiv fast vollständig geschlossen ist. Zwar haben wir noch täglich Luftalarm, doch interessiert es wirklich keinen mehr. Tagsüber läuft das Leben normal weiter, egal ob auf der Straße, im Supermarkt oder im Gym, nachts nimmt man es zur Kenntnis, dreht sich um und schläft weiter. Leider sieht dies in anderen Regionen des Landes, vor allem in Städten nahe der Front, völlig anders aus.
Auch haben wir noch Ausgangssperre von Mitternacht bis 5 Uhr – doch auch viele Clubs arbeiten wieder. Man muss eben vor Mitternacht dort sein, kann die Lokalität erst nach 5 Uhr verlassen. Interessant ist, dass man in den Clubs sehr viele Soldaten und Soldatinnen auf Fronturlaub trifft, Ukrainer, aber sehr oft Amerikaner, Kanadier, Neuseeländer, Franzosen etc. Einige werden dies verurteilen, diese sollten aber bedenken, dass Personen auf verschiedene Arten abschalten : einige gehen Angeln, andere gehen im Wald spazieren, wieder andere tanzen eben 6 Stunden lang zu elektronischer Musik.
Trotz der mittlerweile – in Kyiv – relaxteren Situation, ist der uns von den Raschisten aufgezwungene Krieg immer präsent – und so ist es gut Urlaub zu machen, an einem Ort, an welchem man diese Gedanken von sich schieben kann. Auch meine Schwiegereltern, die sich beide freiwillig der Ukrainischen Armee angeschlossen, ihre vorherigen zivilen Berufe aufgegeben haben, werden übermorgen für 10 Tage mit den beiden Brüdern meiner Frau nach Bulgarien ans Meer fahren – soviel zur Mär, dass Männer unter 60 aus der Ukraine nicht ausreisen dürfen.
Auslandsreisen sind natürlich aktuell etwas komplizierter da wegen RuZZland alle Flughäfen in der Ukraine geschlossen sind. Somit kommen nur Abflüge aus Moldawien, Polen und Rumänien in Frage. Und so begann unsere Reise bereits heute.
1. Reisetag
Nachdem ich den Vortag mit einer üblen Migräne verbracht hatte, wachte ich am Morgen gegen 07:30 beschwerdefrei auf, meine Gattin hatte das Bad bereits geräumt. Nach einem kleinen Frühstück und einen letzten Blick vom Balkon auf den Botanischen Garten,
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warfen wir die restlichen Sachen in unsere 3 Koffer, welche mein Fahrer alle im Kofferraum verstauen konnte.
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Noch schnell von unserem Mädchen verabschiedet und kurz vor 10 standen wir im Kyiver Stau in Richtung der Odesa-Autobahn, wo zum Glück weniger Verkehr herrschte.
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Interessant sind die neu angelegten ca. 4 km langen Autobahnstücke ohne Mittelstreifen, mit großen ‚F-16 Parkplätzen‘ an beiden Enden, deren Schallschutzwälle mit riesigen Betonplatten verkleidet sind. Verständlicherweise werde ich hier keine Fotos davon posten.
Gegen 12:30 erreichten wir Uman, eine wichtige Pilgerstätte für orthodoxe Juden, stoppten bei einer WOK Tankstelle, wo sowohl das Auto
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da die Raschisten MiG-31, Träger der Kinshal-‚Hyperschall‘-Cruise-Missiles von einem zum anderen Flughafen flogen, um in der gesamten Ukraine vorbeugenden Alarm auszulösen.
Kurz nach 15 Uhr erreichten wir unser Hotel außerhalb des Zentrums,
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Das Gagarinn Hotel zählt zu den gehobenen Hotels Odesas, zur Urlaubszeit normalerweise gut gebucht und nicht besonders günstig. Da sich jedoch aktuell wenige Touristen in der Stadt befinden, konnte ich über booking ein Doppelzimmer für US$ 49/Nacht buchen.
Wir waren noch nie in diesem Hotel, waren ziemlich enttäuscht, da weder der Eingangsbereich noch die Zimmer dem Ruf eines gehobenen Hotels entsprechen, alles ziemlich billig und deprimierend,
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besonders das Badezimmer.
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Egal, für eine Nacht und US$ 49 kann man es ertragen.
Kurz die Koffer aufs Zimmer gebracht, die Wertsachen im Safe verstaut, und direkt weiter zum Notar gefahren, wo ich kurz etwas zu erledigen hatte.
Einige werden sich jetzt fragen ‚wieso wohnt der in Odesa im Hotel, der hat dort doch eine Wohnung‘. Erstens war seit beinahe 2 Jahren niemand mehr in der Wohnung, alles wird eingestaubt sein, zweitens liegt sie unweit des Hafens, welcher in letzter Zeit von den Raschisten mit Onyx- und Iskander-Raketen von der Krim und Schiffen im Schwarzen Meer beschossen wird. Und leider haben die ‚hochpräzisien‘ Raketen der Terroristen eine unangenehme Eigenschaft: sie sind alles andere als präzise, treffen leider Kindergärten, Krankenhäuser und Wohnhäuser in einem Radius von zwei Kilometern um das eigentliche Ziel. Also besser ein Hotel abseits der Hafenanlagen.
Im Anschluss kurz zum Hotel zurück, meinen Fahrer in den wohlverdienten Feierabend entlassen. Maryna wollte kurz in einem Bekleidungsgeschäft einer Ukrainischen Marke vorbeischauen, fand aber nichts was ihr gefiel.
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Überhaupt ist Mode von Ukrainischen Designern aktuell weltweit extrem angesagt, deren Läden eröffnen kreuz und quer über den Erdball, sogar in den USA. Selbst Stars wie Beyonce, Dua Lipa und Rita Ora tragen Mode von FROLOV.
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Da es keinen Grund gibt schlecht zu essen, hatten wir uns für das beste Restaurant Odesas entschieden, ‚YOURZ SPACE BISTRO‘, welches lokale Küche neu interpretiert, die Gerichte in einer offenen Küche zubereitet.
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Wegen des wunderschönen Wetters, ganz anders als aktuell in Kyiv, entschieden wir unser Abendessen im Außenbereich einzunehmen.
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Wir starteten mit einem Klassiker Odesas, ‚Forschmak‘, ein Gericht welches mir normalweise nicht im Geringsten mundet, hier aber in seiner Neuinterpretation vorzüglich schmeckte und das Signature-Sandwich mit Garnelen.
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Selbst das Hauptgericht, ein Filet mit Kartoffelpüree, Spinat und Kimchi-Gurken an Trüffelsauce war sehr gut, das Fleisch butterweich – sehr untypisch für ein lokales Produkt.
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Zum Dessert, einer ‚zerlegten Waffeltorte‘ (wer keine Waffelnii Tort kennt: schleunigst probieren !)
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stieß der Chef von Marynas Agentur zu uns, die beiden besprachen ihre geschäftlichen Belange, ich konnte mich zurücklehnen und über das am Nachmittag erlebte in Odesa nachdenken, während gerade der 4. Luftalarm des Tages auf meinem Mobiltelefon ertönte. Nach ein paar Minuten stellte sich heraus, dass es sich um elektronisch erzeugte Raketen handelte, also keine echten, nur um der Zivilbevölkerung Panik zu machen, ISIS mit Atomwaffen eben, reiner Staats-Terrorismus. Nur interessiert das bei uns keinen mehr, man bleibt einfach sitzen, genießt weiter sein Essen. Der Krieg ist einfach zum 'Normal' geworden, ein zusätzliches Risiko zu sterben, wie COVID oder ähnliches. Zudem sind wir uns in der Ukraine einig: besser frei sterben als in einem nazistischen Mafia-Terror-Staat wie RuZZland zu leben.
Die Stadt ist für die Sommermonate sehr leer, es fehlen die lokalen und ausländischen Touristen, überhaupt habe ich keine Fremdsprache gehört, etwas das in Kyiv zum Alltag gehört, da wir dort aktuell mehr Ausländer als vor dem Krieg haben. Auch ich hätte aktuell keine Lust in Odesa zu wohnen, da der Stadt komplett der Schutz vor ballistischen Raketen durch Patriot oder SAMP/T fehlt. Das Deutsche IRIS-T, das die Stadt beschützen soll, kann leider nur Unterschall-Marschflugkörper vom Typ X-101 und X-555 abschießen, ist deshalb eigentlich ziemlich nutzlos, da es sehr einfach zu umgehen ist. Vielleicht kommt mir deshalb die Stadt aktuell sehr depressiv und dunkel (die Straßenbeleuchtung ist teilweise ausgeschaltet, um Strom zu sparen) vor, kein Vergleich zum Leben in Kyiv.
Mit dem Taxi zurück zum Hotel, noch schnell im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten zu Essen für den Folgetag besorgt. Wer etwas Nachrichten verfolgt wird verstehen weshalb wir dieses Produkt kauften (Stichwort: Ägypten).
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Interessant war die uns ausgehändigte Wegbeschreibung zum Schutzraum,
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aus dem 9. Stock beim besten nicht in den 4 Minuten zu schaffen, welche man bei raschistischen X-22- und ballistischen Iskander-Raketen zwischen Start und Einschlag zur Verfügung hat.