Volkswagen gibt Abgasmanipulation in den USA zu

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Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
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n-tv Eilmeldung:


VW: UNERKLÄRBARE ABGASWERTE BEI WEITEREN 800.000 AUTOS

Bei internen Untersuchungen stellt Volkswagen weitere Unregelmäßigkeiten bei Abgaswerten fest. Davon könnten rund 800.000 Fahrzeuge des Konzerns betroffen sein, teilt der Konzern mit. Die wirtschaftlichen Risiken werden laut VW in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Ich verstehe das wirklich nicht mehr
a) sind solche Tricks nach allen Erklärungen, die ich bisher gelesen habe, nur bei kleinvolumigen Diesel notwendig
b) hätte ich, wenn ich schon so dämlich gewesen wäre, gleich beim ersten Mal die Hosen runtergelassen und nicht gewartet, bis alles rauskommt.
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.671
717
MUC
Ich verstehe das wirklich nicht mehr
a) sind solche Tricks nach allen Erklärungen, die ich bisher gelesen habe, nur bei kleinvolumigen Diesel notwendig
b) hätte ich, wenn ich schon so dämlich gewesen wäre, gleich beim ersten Mal die Hosen runtergelassen und nicht gewartet, bis alles rauskommt.

Dieses Mal geht es nicht um Stickoxide, sondern um CO2, also Verbrauchswerte.
Offensichtlich wurden die Verbrauschwerte "geschönt", sowohl beim Benziner als auch beim Diesel.
Es ist schon erschreckend, wie tief der Sumpf ist, einfach bodenlos. Diese Werte werden ja dem Kunden direkt verkauft und er spürt sie an der Tankstelle.
Insbesondere in den USA werden auf Basis dieser Werte auch Verkaufssteuern berechnet. Da wird es also auch von staatlicher Seite wieder heftig Forderungen geben.
Alle Hersteller sind bei der Ermittlung dieser Werte grenzwertig unterwegs. Da wird ein noch größeres Fass aufgemacht als bei den Stickoxiden.

Zur Klarstellung: Das hat erst einmal überhaupt nichts damit zu tun, dass die Realwerte von den in den vorgeschriebenen Zyklen ermittelten Werte abweichen!

Nachtrag:
Für den Volkswagen-Konzern könnte es in den USA noch dicker kommen. Neben der Umweltbehörde hat nun auch noch die Verkehrsaufsicht die Wolfsburger ins Visier genommen. Geprüft wird, ob VW Unfalldaten vorschriftsgemäß übermittelt hat. Mitten im Abgas-Skandal muss der deutsche Autobauer Volkswagen weitere Probleme in den USA fürchten. Diesmal geht es nicht um manipulierte Abgaswerte, sondern um Fehler bei Pflichtmeldungen zu Unfällen mit Verletzungen und Todesfällen an die US-Verkehrsaufsicht NHTSA. VW teilte mit, eine externe Prüfung eingeleitet zu haben, um sicherzustellen, dass die Daten korrekt an die Aufsicht übermittelt werden. Man werde die Ergebnisse der NHTSA zur Verfügung stellen und bei der Aufklärung mit der Behörde zusammenarbeiten, so das Unternehmen. Dieser Einsatz sei allerdings nicht aus Initiative von VW entstanden, erklärte ein NHTSA-Sprecher auf Nachfrage. Die Behörde habe die unabhängige Untersuchung in Diskussionen mit Vertretern von Volkswagen eingefordert. Man begrüße aber das Engagement des Unternehmens, die Sache nun aufzuklären.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.028
10.642
Dahoam
Immer und überall das gleiche Schema. Zuerst Empörung und offizielles Abstreiten, dann Erstaunen und eingestehen von dem was man eh schon weiß, Ankündigung von "rückhaltloser Aufklärung" und Aussitzen bis die Schlagzeilen langsam verschinden. Alles verlogen von vorn bis hinten, glauben braucht man denen eh nicht. Und das ist egal ob es jetzt um VW, dem DFB oder sonstige Skandälchen geht...

Wenn VW jetzt nicht die Hosen runterlässt und wirklich jeden Betrug offenlegt dann ist denen nicht mehr zu helfen und gehört hart bestraft. Hoffe diejenigen Führungskräfte die davon gewusst haben werden persönlich haftbar gemacht.
 

huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
756
11
Ja. Solche Aktionen und "Überraschungen" könnten dazu führen, dass die jeweiligen Behörden dazu neigen könnten die maximale Strafen zu verteilen.



In der Tat. Bei anderen Herstellern wäre eine solche Entdeckung ebenfalls sehr gefährlich. BMW/Mini kooperieren bei Dieselmotoren mit Toyota. Nissan, Renault und Benz nutzen ebenfalls einige Aggregate gemeinsam.

VW arbeitet nur gerne mit VW zusammen...seit einiger Zeit zumindest.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Dieses Mal geht es nicht um Stickoxide, sondern um CO2, also Verbrauchswerte.
Offensichtlich wurden die Verbrauschwerte "geschönt", sowohl beim Benziner als auch beim Diesel.
Es ist schon erschreckend, wie tief der Sumpf ist, einfach bodenlos. Diese Werte werden ja dem Kunden direkt verkauft und er spürt sie an der Tankstelle.
Insbesondere in den USA werden auf Basis dieser Werte auch Verkaufssteuern berechnet. Da wird es also auch von staatlicher Seite wieder heftig Forderungen geben.
Alle Hersteller sind bei der Ermittlung dieser Werte grenzwertig unterwegs. Da wird ein noch größeres Fass aufgemacht als bei den Stickoxiden.

Zur Klarstellung: Das hat erst einmal überhaupt nichts damit zu tun, dass die Realwerte von den in den vorgeschriebenen Zyklen ermittelten Werte abweichen!

Das wird definitiv spannend und für alle Hersteller möglicherweise schlecht, denn wir werden wieder eine Vermischung von Tatsachen Vermutungen und Verallgemeinerungen erleben.

Zur Aufklärung: : Alle Hersteller nutzen legale Optimierungen um die Einstellungen für Rollwiderstand und Gewicht mit denen später der Fahrwiderstand und Schwungmassenklasse auf der Rolle eingestellt wird bis zur Grenze. Dadurch dass sich doch einiges legal optimieren lässt haben sich über die Jahre die legal gemessenen CO2 Werte im Test immer weiter von den Straßenwerten in freien Zyklen entfernt.
Untereinander sind sie dann aber wieder relativ vergleichbar, weil sich kein Hersteller leisten kann legale Optimierungen nicht zu nutzen.

Jetzt rätselt aber die ganze Branche wo denn jetzt VW dann wirklich noch – dann illegal weiter geschummelt haben kann.

Typische Beispiele könnten z.B. :
  • Nicht in der Serie, aber im Test verwendete Standhöhen,
  • Unterbodenabdeckungen die zur Verringerung von Fahrwiderständen führen aus Kostengründen später gestrichen, ohne aber die Verbrauchsangaben zu korrigieren.
  • Falsche Gewichtsangaben die auf keine in der EU verwendete Ausstattungsvariante zutreffen
Nur drei von vielen theoretischen Möglichkeiten.


Alle Hersteller schauen darauf was da jetzt wieder passiert ist und fürchten gleichzeitig wie VW gleichzeitig die ganze Branche in Misskredit bringt.

Schade für alle

Flyglobal
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.520
765
STR
ja sicher, ich habe auch einen 3,5 Liter Diesel deutscher Entwicklung unter meiner Motorhaube.
was sollte an diesem Dieselaggregat grundsätzlich anders, besser oder sauberer sein, als an denen von Volkswagen?
selbstverständlich ... nichts

irgendwo setzt ja auch die Physik Grenzen
So weot mir bekannt wurde bei VW doch damals beschlossen, dass es schneller und kostengünstiger ist die Software zu optimieren anstatt einen Filter einzuplanen. beim 3,5l-Motor dürfte der Preisdruck nicht ganz so hoch sein, so dass ein entpsrechender Filter verbaut werden kann. Vielleicht ist es auch eine Platzfrage gewesen. Keine Ahnung, ich war nie dabei.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
[h=2]Keine Rettung: Lasst VW pleitegehen - und helft den Arbeitnehmern[/h]so der Spiegel. Wie so häufig polemisch mit wenig sinnvollen Lösungen.

Volkswagen: Lasst VW pleitegehen - Kolumne - SPIEGEL ONLINE

So ein Schwachsinn, VW wird nicht pleite gehen und selbst wenn der Staat mit Überbrückungen aushelfen müsste ist die Meinung lächerlich, dass es irgendeinen Vorteil für die Volkswirtschaft haben könnte Volkswagen auf Sand laufen zu lassen. Aus welchem Loch haben sie denn diesen Schreiberling gelassen?
 

berlinermartin

WM Tippgott 2014
22.09.2013
746
49
BER

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.671
717
MUC
Jetzt wird es persönlich

USA verwehren VW-Manager die Ausreise

......offenbar wollen die US-Behörden bereits in diesem frühen Stadium der Ermittlungen Verantwortliche auch direkt belangen. Das sei der Grund, wieso manches so zögerlich laufe in der Kommunikation mit Nichols und mit all den anderen US-Behörden, die den VW-Fall untersuchen, heißt es aus der Konzernspitze. Die deutschen Manager fürchten, persönlich strafrechtlich verfolgt zu werden, fürchten, in den USA festgehalten zu werden, bis der Skandal aufgearbeitet ist. Und ganz abwegig scheint das nicht. Einem VW-Manager, der in den USA arbeitet, ist bereits der Pass abgenommen worden, wie die Süddeutsche Zeitung aus Konzernkreisen erfahren hat. Womöglich fürchten US-Behörden, dass sich der Manager durch eine Ausreise einer Befragung entziehen könnte.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.340
3.034
FRA
So ein Schwachsinn, VW wird nicht pleite gehen und selbst wenn der Staat mit Überbrückungen aushelfen müsste ist die Meinung lächerlich, dass es irgendeinen Vorteil für die Volkswirtschaft haben könnte Volkswagen auf Sand laufen zu lassen.

Man würde so Steuergelder sparen und hohe Risiken für den Staatshaushalt vermeiden.

Wenn es in den USA zu einer privaten Klagewelle kommt, müsste VW pro Fahrzeug (inkl. punitive damages) wohl mindestens den 3fachen Kaufpreis zurückerstatten. Das sind zig Milliarden Euro, und selbst wenn der Steuerzahler hilft, bleibt ein Risiko, dass es jederzeit zu weiteren Milliardenforderungen kommt, für die der Steuerzahler dann ebenfalls aufkommen muss (weil ja bereits soviel Geld versenkt wurde).

Warum soll der Staat die Firma und die Belegschaft vor den Folgen ihres eigenen kriminellen Handelns retten? Wir reden ja (nach der öffentlichen Darstellung der Sachlage) von einem millionenfachen gewerblichen Betrug.

Es wäre viel sinnvoller die Firma im Fall der Falle pleite gehen zu lassen (d. h. nicht staatlich helfen), dann aus der Konkursmasse evtl. eine neue Firma zu gründen.
 

GART

Erfahrenes Mitglied
09.01.2011
594
1
TXL
Es wäre viel sinnvoller die Firma im Fall der Falle pleite gehen zu lassen (d. h. nicht staatlich helfen), dann aus der Konkursmasse evtl. eine neue Firma zu gründen.

Kleiner Tip, Volkswagen und Zulieferer tragen mit fast 10 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Ich mag mir hier keine Experimente vorstellen.
 
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AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Heute um 12.03 Uhr: Sendung vom 08.11.2015 - Presseclub - ARD | Das Erste
"Der VW-Skandal – Totalschaden für die „Deutschland AG“?"

Und von wegen „Deutschland AG“: Innovationskraft: Deutschen Unternehmen gehen die Ideen aus
WiWo meinte:
..
Deutschland ist wie die alte Sowjetunion mit ihren COMECON-Strukturen: Man verlässt sich auf die immer gleichen Zugpferde. Wir sind ein Land der Autos – die jetzt gefragten Bereiche Biotechnologie oder Informations- und Kommunikationstechnik haben wir überhaupt nicht aufgebaut, weil wir ja unsere Autos haben. Aber selbst da sind wir nicht mehr führend. Laut dem Innovationsranking des Center of Automotive Management, sind die drei größten Neuerungen des letzten Jahrzehnts das erste serienmäßige Brennstoffzellenauto von Toyota, das Elektroauto von Tesla und das Hybridauto von Toyota.
...
Wenn die Dax-Konzerne nachhaltig weiter bestehen wollen, brauchen sie ein neues Management und eine disruptiv agierende Führung.

Sie sprachen in dem Zusammenhang oft von „Killing the system“. Was heißt das konkret?
Eine kritische Masse an der Spitze und im Führungsteam muss erneuert werden. Im Kern gilt es, die alten Seilschaften aufzubrechen und Teile der alten Garde aus dem System zu befördern.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
Man würde so Steuergelder sparen und hohe Risiken für den Staatshaushalt vermeiden.

Wenn es in den USA zu einer privaten Klagewelle kommt, müsste VW pro Fahrzeug (inkl. punitive damages) wohl mindestens den 3fachen Kaufpreis zurückerstatten. Das sind zig Milliarden Euro, und selbst wenn der Steuerzahler hilft, bleibt ein Risiko, dass es jederzeit zu weiteren Milliardenforderungen kommt, für die der Steuerzahler dann ebenfalls aufkommen muss (weil ja bereits soviel Geld versenkt wurde).

Warum soll der Staat die Firma und die Belegschaft vor den Folgen ihres eigenen kriminellen Handelns retten? Wir reden ja (nach der öffentlichen Darstellung der Sachlage) von einem millionenfachen gewerblichen Betrug.

Es wäre viel sinnvoller die Firma im Fall der Falle pleite gehen zu lassen (d. h. nicht staatlich helfen), dann aus der Konkursmasse evtl. eine neue Firma zu gründen.

Abgesehen davon, dass wir von staatlicher Rettung noch sehr weit entfernt sind...

Mit der Pleite...
... Würden mit Stand heute unmittelbar 10 Milliarden Steuergeld des Landes Niedersachsen vernichtet werden. (Anteile an VW)
... Würden zig Milliarden an Steuerleistung nachhaltig entfallen
... Würde man ein Heer von Arbeitslosen (wohl >100k) und damit verbunden, Milliarden an Transferleistungen mit Steuergeld verursachen.
... Würde hunderte relevante Zulieferer gleich mit in die Insolvenz treiben mit Folgen die den zwei vorgenannten Punkten zugerechnet werden können.

Sorry, gegen eine Pleite und deren Folgen für den Steuerzahler wären die Konsequenzen für den Staat sogar bei einer 50 Milliarden Forderung an VW noch Kindergeburtstag.

Die Ansicht dass aus einer Konkursmasse nach Abzug der Gläubigerforderungen noch etwas übrig bleiben könnte und man damit einfach weiter macht ist infantil. Das Insolvenzrecht ist leider kein Ponyhof.
 
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P

playhouse

Guest
Kleiner Tip, Volkswagen und Zulieferer tragen mit fast 10 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Ich mag mir hier keine Experimente vorstellen.
Diese Zahl ist mal so was von falsch.

Die Wirtschaftsabteilungen "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" sowie "Sonstiger Fahrzeugbau" haben einen Anteil von knapp 5% am BIP (und ca. 23% am verarbeitenden Gewerbe). Und selbstverständlich gehören zu diesen 5% nicht nur VW und seine Zulieferer...

Ich weiß nicht, wie man sich zu Deiner Aussage versteigen kann. Wenn man sich als extrem grobe Proxies Umsatz und Beschäftigte bei VW anguckt, wird klar, dass VW's Anteil am BIP eher bei 1% liegt...

Quelle 1, Quelle 2
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
Diese Zahl ist mal so was von falsch.

Die Wirtschaftsabteilungen "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" sowie "Sonstiger Fahrzeugbau" haben einen Anteil von knapp 5% am BIP (und ca. 23% am verarbeitenden Gewerbe). Und selbstverständlich gehören zu diesen 5% nicht nur VW und seine Zulieferer...

Ich weiß nicht, wie man sich zu Deiner Aussage versteigen kann. Wenn man sich als extrem grobe Proxies Umsatz und Beschäftigte bei VW anguckt, wird klar, dass VW's Anteil am BIP eher bei 1% liegt...

Quelle 1, Quelle 2

Die Wahrheit liegt wohl zwischen 1-10%.
http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft...skandal-deutschlands-konjunktur-13819029.html
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Das mit 'lasst VW Pleite gehen halte ich für völligen Quatsch.

Der gesamte Konzern ist ja eigentlich operativ gewinnbringend, besonders die Premium Töchter deren Fahrzeuge einige Foristen ja auch gerne fahren und die Kunden laufen nicht so schnell weg, viele kratzt es gar nicht, haben eher Angst dass das Auto schlechter fährt nach den Updates.

Das einzige was es geben wird sind einige Quartale Verluste statt Gewinne an denen sich der steuerzahler durch geringere Gewinne beteiligt.

Flyglobal