ARJ85 und der letzte Kreuzzug - Teil VII
Da die Holländer vom Kochkurs auch am nächsten Tag nach Akaba wollten und ich eh genügend Platz im Auto hatte habe ich angeboten sie mitzunehmen, was sich noch als sehr praktischer Zufall erweisen sollte.
Am nächsten Morgen also nach einem Kaffee & Hummus Frühstück das Auto beladen und meine Holländer in Ihrem Hotel an der Hauptstraße abgeholt - sah auf Google Maps sehr viel einfacher aus als es in wirklichkeit war - daß der Bereich beim Hotel eine Einbahnstraße ist war nämlich nirgends erwähnt…
Erst mal aus der Stadt Raus gings in Richtung Süden zum Desert Highway und auf diesem dann direkt nach Akaba, Verkehrsschilder wir auch an den letzten Tagen schon Mangelware, aber soviel Straßen gibts dann hier auch nicht, so daß ein Kompass fast schon ausreicht um die Richtung zu finden.
Das häufigste Verkehrsschild war noch eines das vor Wildwechsel (Kameele) warnt - und die gibts hier wirklich:
Auf dem Desert Highway erst mal das gewohnte Bild - flach und relativ gerade
Je weiter wir nach Süden kamen desto bergiger wurde es dann
Auf dem letzten Stück vor Akaba kamen wir dann noch durch zwei Kontrollposten der Jordanischen Armee - die wollten aber jeweils nur wissen wo wir herkommen und liessen uns dann ohne weitere Kontrollen passieren.
Als ich vor der Reise erwähnte, daß ich mit dem Mietwagen durch Jordanien fahre kam die ein oder andere skeptische Stimme wie sicher das ganze ist. Muss aber sagen, daß ich eigentlich keine Probleme oder kritischen Situationen hatte, die Überlandstraßen gut ausgebaut - und in den Städten gehts zwar relativ langsam vorwärts und man muss sich teilweise die Lücken suchen aber man kommt zurecht.
Genau darüber habe ich mich auch, in Akaba angekommen, 800 Meter vor der Avisstation mit meinem Mitfahreren unterhalten - als uns plötzlich während wir an einem Kreisverkehr standen ein anderes Auto ins Heck gekracht ist…
Ein paar Dellen mehr an meinen treuen Mitsubishi
(nur Blechschaden an der Verkleidung - uns ist nichts passiert, und der Wagen auch noch fahrbereit)
Der Wagen vom Jordanier hinter uns der die Bremse nicht gefunden hat
Im ersten Augenblick natürlich ein Schock, aber trotzdem irgendwie Glück gehabt, wenn schon ein Unfall in Jordanien dann so:
-> Ein reguläres Polizeiauto kam ein paar Augenblicke später vorbei und hat gleich einen Kollegen von der Verkehrspolizei gerufen
-> Der Fahrer vom anderen Auto war vernünftig und ehrlich und hat direkt zugegeben, daß es seine Schuld war
-> Nur 800 Meter vom Avis Büro weg, so daß ein Mitarbeiter gleich direkt vorbeikam (wenn es auch etwas dauerte einen ans Telefon zu bekommen)
-> In Akaba am größten Kreisverkehr in Richtung Zentrum passiert, so daß ich Avis auch am Telefon als Ortsunkundiger genau erklären konnte wo wir sind
-> Und obwohl ich eigentlich alleine unterwegs war dank der Holländer die ich aufgegabelt hab sogar mit zwei Zeugen die ich dabei hatte
Nach ein paar Minuten kam dann auch schon der Mitarbeiter von Avis der sich die Situation angeschaut hat, kurz darauf auch schon ein Beamter der Verkehrspolizei der dann den ganzen Unfall aufgenommen hat.
Aufgrund der Schäden (bei mir am heck, beim anderen vorne) war der Unfallhergang recht schnell rekonstruiert, nur die (älteren) Schäden an der Front meines Autos haben ihn anscheinend ziemlich verwirrt, englisch konnte er auch nicht viel, aber der Avis-Mitarbeiter hat dann alles erklärt.
Hat dann natürlich noch etwas gedauert bis der ganze Papierkram erledigt war, aber schlussendlich konnten wir dann weiterfahren zum AVIS Büro, hier hats auch nochmal etwas gedauert bis alles schriftlich erfasst und abgeklärt war. Aber schlussendlich war dann alles erledigt und auch geklärt, daß keine Kosten auf mich zukommen.
Hier nochmal ein Lob an die Mitarbeiter im AVIS Büro für die Unterstützung, haben uns dann auch noch vom Büro zum Hotel gefahren.
Somit alles noch gut abgelaufen, ausser das die ganze Episode ziemlich Zeit gekostet hat zum Glück nichts weiter passiert.
Im Hotel (Doubletree by Hilton Aqaba) eingecheckt und kurz frisch gemacht. Hab ein Upgrade auf eine Junior Suite bekommen (nicht das das für eine nacht notwendig gewesen wäre - aber der Ausblick war nicht schlecht)
Hinter den Hafenkränen beginnt schon Saudi Arabien
Seit dem Frühstück ist ja doch schon etwas Zeit vergangen - also auf zu einem späten Mittagessen.
Gegrillter Halloumi
Und danach sehr saftige Hühnchen als Hauptspeise
(und dazu ein eiskaltes Bier - in Wadi Musa gibts tatsächlich nur einen Laden der Alkohol ausschenkt - hier in Aqaba gar kein Problem, gibts überall)
Viel zu sehen gibts in Akaba nicht, die meisten Touristen kommen hierher um eine Tour ins Wadi Rum zu starten oder wegen der Strandressorts, ich bin erstmal die paar Meter vom Hotel zum Wasser und dann am Strand entlang gelaufen.
War sogar richtig was los am Strand, allerdings so wie es aussieht hauptsächlich einheimische, die größeren Resorts wie das Intercontinental oder das Kempiniski haben jeweils einen eigenen Strand vor der Haustür, da siehts dann wohl anders aus.
Am Ostende vom Strand dann ein kleiner Hafen für Ausflugsbote, sowie ein Schnellboot das von hier über den Golf von Akaba nach Ägypten fährt.
Zurück zum Hotel dann nicht auf demselben Weg, sondern parallel dazu ein Stück landeinwärts mitten durch die Stadt
Die ganze Stadt macht schon einen recht touristischen Eindruck, es wird auch fleissig an neuen Strandhotels etc. gebaut - dementsprechend auch die Restaurantauswahl nicht ganz typisch bodenständig jordanisch.
Viel Hunger hatte ich eh nicht, deshalb abends im Hotel geblieben und nur in der Bar im obersten Stockwerk einen Happen gegessen - und ausserdem muss ja auch das obligatorische „Cocktail & Rooftop Bar“ Bild noch gemacht werden. Die Lichter im Hintergrund sind übrigens schon Eilat in Israel - das ist hier alles nicht so weit auseinander.