Nachtrag
Ich bin Euch noch einige offene Punkte schuldig geblieben, die ich hiermit nachreiche.
1. Punktegutschriften
Die Gutschrift bei Miles & Bonus ist bei allen vier Segmenten zuverlässig nach drei Tagen erfolgt. Die ganze Reise war in Buchungsklasse V gebucht; zum Buchungszeitpunkt hätte BK V auf UA noch 100% geben sollen, aber ein paar Wochen vor Abreise wurde die Gutschrift auf 70% gekürzt. BK V auf LH war schon länger auf 50% Gutschrift, sodass es für die gesamte Reise insgesamt 5556 Meilen gab. Nicht wirklich viel, aber die Statusrequalifikation war auch schon vor diesem Trip durch - auch ohne die vier A3-Segmente (die ich aber trotzdem habe).
Da es sich bei der Hotelbuchung um eine points & cash Buchung handelte, hätte ich eigentlich nur die 1000 myWay Bonuspunkte bekommen sollen. Die 5000 Punkte aus der bekannten Promo, zu der ich mich erst nach Check-Out angemeldet habe, wurden aber trotzdem gutgeschrieben.
2. Flugerstattung
Wer sich erinnern kann: Der erste Flug auf meinem Starbuckstassentrip IAD-DFW-IAH-IAD war erst 2h verspätet und wurde schließlich ganz gestrichen, sodass der Trip für mich keinen Sinn mehr ergab, da ich auch nicht passend umgebucht werden konnte - ich wollte am gleichen Abend schließlich wieder zurück in Washington sein. Die Damen im United Club in IAD haben den Refund am Montag, 15.6. ins System eingegeben. Am Samstag, 20.6. bekam ich eine Mail von United, dass der Refund bestätigt wurde, und am selben Tag war das Geld bereits wieder auf meiner Kreditkarte. Allerdings wurde nur das eigentliche Ticket erstattet, die beiden Economy Plus Sitze, die ich für die letzten beiden Segmente gebucht hatte (das erste Segment war in First Class), wurden nicht erstattet. Nachdem ich United noch ein paar Tage Zeit gegeben habe, hatte ich am 29.6. in Frankfurt angerufen, wo ich direkt zum Refunds Department nach Amerika durchgestellt wurde. Die Dame sagte mir, dass ich einen separaten Refund für die beiden Sitze einstellen muss, da sie bislang noch keinen solchen erhalten haben. Gesagt - getan, am Freitag, 3.7. kam die Bestätigungsmail und die Erstattung war kurze Zeit später auf der Kreditkarte. Zumindest das lief relativ problemlos, auch wenn ich immer noch sauer bin, dass es mit dem Kurztrip nicht so wie geplant geklappt hat.
3. Einreisestatus
Mehr oder weniger zufällig habe ich am 25.6. meine I-94 Travelhistory bei der CBP überprüft und festgestellt, dass der Eintrag für den Aufenthalt in Washington hinten und vorne nicht passt. Laut System bin ich 2x am 11.6. in IAD eingereist, aber bislang noch nicht wieder ausgereist.
Also habe ich der CBP eine Mail geschickt und gebeten, dies zu korrigieren, bekam aber bislang erst eine automatische Antwort, dass ich erst in 2-3 Wochen mit einer Rückmeldung rechnen kann, da es derzeit ein erhöhtes Mailaufkommen gibt. Mal schauen, was weiter passiert. Nicht dass ich die nächsten Male bei der Einreise in die Secondary muss...
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
4. Starbucks-Tasse
Dass die Brüsseltasse die Reise nicht überlebt hat, hat mich ziemlich gewurmt. Nachdem Lufthansa leider keine bezahlbaren Same Day Returns anbietet, habe ich etwas auf bahn.de rumgespielt und geschaut, ob ich noch eine weitere "Tassenstadt" einbauen kann, damit es sich auch lohnt. Es ist schließlich auf das folgende Routing rausgelaufen - da ich früh genug gebucht habe, habe ich einen Sparpreis in der ersten Klasse zu einem bezahlbaren Preis gefunden. Bei so vielen Stunden Zugfahrt an einem Tag habe ich keine große Lust auf 2. Klasse.
Brüssel interessiert mich mehr als Antwerpen, weswegen ich den längeren Aufenthalt dort eingebaut habe. Für ein Routing Darmstadt-Brüssel und Brüssel-Antwerpen-Darmstadt wollte mir bahn.de aber keinen Preis nennen, weswegen ich Antwerpen als Ziel und Brüssel als Stopover gebucht habe.
Als die Fahrkarte dann als pdf kam, sah es so aus, dass die Zugbindung nur bis und wieder ab Brüssel gilt und ich in Belgien selbst beliebige Züge nehmen kann. Außerdem ist der Starbucks in Antwerpen direkt im Bahnhof, sodass ich die Zeit dort auch noch optimieren kann, um mehr Zeit in Brüssel zu haben.
Hier nun noch auch dieser Tripreport als Abschluss.
Sa, 11.07.2015
Nachdem der öffentliche Nahverkehr in Darmstadt am Wochenende gerade in den Morgenstunden und besonders nachts noch eingeschränkter ist als ohnehin schon, bin ich heute morgen direkt mit dem Auto zum Bahnhof gefahren. Bei der Buchung hat die Bahn für mich die S3 in Richtung Bad Soden ausgesucht. Da ich aber keine große Lust auf (annähernd) 45min in den unbequemen S-Bahn-Sitzen habe, habe ich umdisponiert und die RB 15344 genommen, die für die gleiche Strecke nur 18min braucht und 5min vor der S-Bahn abfährt.
Der Zug kam pünktlich an; aus irgendeinem Grund, den ich aber erst nicht mitbekam, verlangte der Zugbegleiter, dass ein Fahrgast wieder aussteigen soll. Dieser weigerte sich, und so rief der Zugbegleiter die Polizei, die kurze Zeit später kam, die Aussagen aufnahm und den Fahrgast mitnahm. Mit knapp 15min Verspätung sind wir losgefahren, die wir auch bis Frankfurt nicht mehr wirklich aufholen konnten. Auf Rückfrage zweier anderer Fahrgäste entschuldigte sich der Zugbegleiter, dass dies sein musste, da es ein Wiederholungstäter war, der schon öfter ohne Fahrschein unterwegs war, vor ein paar Tagen schonmal von ihm rausgeworfen wurde und ihm daraufhin eine Glasflasche ans Bein geworfen hat. Sachen gibts...
Trotz verspäteter Ankunft hatte ich noch genügend Zeit in Frankfurt, um die DB-Lounge über dem Reisezentrum aufzusuchen. Im 1.Klasse Bereich wurde man am Platz bedient, und ich nahm ein Croissant mit Diet Coke zum Frühstück. Um diese frühe Zeit war noch nicht viel los. Nach ein paar Minuten machte ich mich schließlich zum Gleis 17 auf, wo mein ICE International schon auf mich wartete.
In der 1. Klasse ist die Sitzplatzreservierung inklusive, und ich hatte mir einen Einzelsitzplatz am Fenster (ähem) in der Panoramalounge (das kleine Abteil direkt hinter dem Führerstand) reserviert. Der Sitz war relativ bequem und die Beinfreiheit war mehr als ausreichend. Bisweilen hat man sich in dem vorderen Abteil wie in einem Aquarium gefühlt, da viele Leute ein- und ausgingen und Bilder machten sowie die Aussicht bewunderten. Wir sind hier doch im Ruhebereich. Vielleicht hätte ich den Leuten "Die schönsten Bahnstrecken Deutschlands" nachts in der ARD empfehlen sollen... Zwischen Köln und Aachen muss es wohl derzeit Baustellen geben, denn wir sind in Richtung Mönchengladbach gefahren. In Rheydt Hbf gab es einen Halt, der Zugführer verließ das Abteil, und ein paar Minuten später sind wir in Gegenrichtung zurückgefahren. Trotzdem kamen wir pünktlich in Aachen an - dieser Umweg muss also bereits in den Fahrplan eingebaut gewesen sein. Ansage wegen dieses Aufenthalts und Richtungswechsels gab es aber keine.
Pünktlich um 12.26 Uhr sind wir schließlich in Brüssel-Nord angekommen. Laut Fahrplanauskunft sollte der nächste Zug nach Antwerpen der IC3311 12.38 Uhr bis 13.20 Uhr sein. Nachdem mir die freundliche Dame am Empfang in der DB-Lounge bestätigt hatte, dass die Zugbindung in den belgischen Zügen nicht gilt, habe ich meinen Plan geändert und bin direkt nach Antwerpen gefahren, um im Anschluss mehr Zeit in Brüssel zu haben. Der Zug an sich sah allerdings eher wie ein Nahverkehrszug denn ein Intercity aus. In der 2. Klasse war er proppenvoll, aber in der 1. Klasse gab es zum Glück noch ein paar freie Sitze.
Laut Fahrplanauskunft war die nächste Verbindung zurück nach Brüssel der IC3335 ab 13.40 Uhr. Ziemlich genau 20min sollten reichen, um die Starbuckstasse zu kaufen, da der Starbucks in Antwerpen direkt im Bahnhof ist. Wir blieben ungeplant 5min länger in Mechelen stehen, sodass die Zeit in Antwerpen auf 15min zusammenschmolz, trotzdem klappte der direct Turnaround, und ich fuhr mit dem selben Zug nach Brüssel zurück, der mich grade hingebracht hatte. Der Bahnhof in Antwerpen war interessant - drei Gleisebenen übereinander. Mein Zug fuhr natürlich ganz unten...
Überpünktlich war ich in Brüssel-Nord zurück, und es blieben mir 4h bis zur Rückfahrt, um Brüssel zu erkunden. Zuerst habe ich mir ein Tagesticket für den Nahverkehr für 7,50€ gekauft und bin mit der Tram 6 bis zur Endhaltestelle Esplanade gefahren, zum Messegelände gelaufen und habe mir das Atomium angesehen.
Zu Fuß ging es dann zur Haltestelle Centanaire, wo ich die Tram 19 bis zur derzeitigen Endhaltestelle College du Sacre-Coeur nahm, um die Basilique Nationale du Sacre-Coeur anzusehen.
Danach bin ich durch den Elisabeth Park zur Haltestelle Simonis gelaufen und nahm die Metrolinie 6 bis zum Südbahnhof. Von dort aus wollte ich durch die Innenstadt zurück bis zum Nordbahnhof laufen.
Erstes Ziel war - was sollte es auch anderes sein - das Manneken Pis, das ich mir aber deutlich größer vorgestellt hatte. Und nachdem in den heutigen Tagen die Gleichberechtigung großgeschrieben wird, musste ich natürlich auch seine Schwester - Janneke Pis - ablichten, auch wenn diese hinter Gitterstäben nicht so gut zu sehen war. Hier fällt mir ein Zitat eines amerikanischen (?) Jungen zu seinem Vater ein: "Look daddy, a peeing girl!".
Am Grote Markt liefen die Proben für ein Festival - eine Dame sang mit drei Backgroundsängerinnen ein Volkslied. Nicht unbedingt meins - und außerdem war es mir in der Innenstadt deutlich zu voll.
Weiter ging es zur Kathedrale St. Michael und St. Gundula
und vorbei an einer Gaston-Statue. Ich bin ja großer André Franquin-Fan, habe alle Gaston Comicbände daheim (in deutsch und französisch (auch wenn mein Französisch trotz fünf Jahren in der Schule nicht mehr wirklich existent ist)) und muss beim nächsten Besuch in Brüssel unbedingt ins Comic Strip Museum.
In der Nähe des Nordbahnhofs fand ich noch diese Skulptur.
Ich kam knapp 1h vor Abfahrt meines ICEs wieder am Nordbahnhof an und war überrascht, dass es dort fast keine Geschäfte gab - und die wenigen, die es gab, machten bereits um 18.00 Uhr zu. Kein Vergleich mit dem Südbahnhof. Ein weiterer Abstecher zum Starbucks - der zum Glück noch auf hatte - und so hatte ich die Brüsseltasse wieder.
Die Rückfahrt verlief ereignislos. Ich saß wieder im Panoramaabteil, und der Zug fuhr wieder über Rheydt mit Fahrtrichtungswechsel. Seltsamerweise fuhr der ICE heute nur bis Köln, und so musste ich in den ICE227 (der aus Amsterdam kam) umsteigen, der mich schließlich nach Frankfurt brachte.
Dort ging es mit dem IC2395 noch nach Darmstadt zurück. Er wurde etwa 20min vor Abfahrt bereit gestellt, natürlich in umgekehrter Wagenreihung ohne Ankündigung, sodass ich den Bahnsteig erneut entlang laufen musste. Der 1. Klasse-Wagen war ein alter IC-Abteilwagen und äußerst bequem mit mehr als genügend Beinfreiheit. Schade, dass es sowas heute nicht mehr gibt.
Kurz nach halb zwölf war ich dann auch wieder daheim, und so hat auch diese Reise schließlich ihr Ende gefunden.