Östlich der griechischen Vulkaninsel Santorin ereignete sich gestern Abend um 23:30:10 UTC ein mittelstarkes
Erdbeben der Magnitude 4,9. Der Erdbebenherd wurde in 6 Kilometern Tiefe festgestellt. Das
Epizentrum lag 36 km nordöstlich des Ortes Oía, kurz vor der Küste der kleinen Insel Anydros. In dem Areal lag das Zentrum der seismischen Krise, die uns Anfang des Jahres in Atem gehalten hat. Ein neuer Erdbebenschwarm blieb bis jetzt aus, allerdings ereigneten sich in den letzten 24 Stunden vier weitere Beben. Eines davon manifestierte sich – wie berichtet – direkt unter Santorin. Die Ereignisse zeigen, dass die Spannungen im Untergrund noch nicht abgebaut sind und sich auch wieder neue aufbauen könnten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Aktivität weiter verstärken wird, insbesondere, da die Spannungen von Magmenbewegungen im Untergrund verursacht werden könnten.
Interessanterweise hatte die griechische Tourismusministerin die Gegend um Santorin im April wieder für sicher erklärt und meinte, dem Saisonstart würde nichts im Wege stehen. Skeptisch eingestellte Seismologen hielten das für unverantwortlich und verwiesen auf ein weiterhin vorhandenes Potenzial starker Erdbeben. Ein solches gibt es entlang des Hellenischen Bogens allerdings immer. Wir Menschen werden uns dessen nur bewusst, wenn es bereits spürbare Erdbeben gibt.