Zinsen im Keller, Inflation recht hoch - Wie sichert ihr euer Vermögen?

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Wie ist Eure Einschätzung zum 'Gesundheitszustand' des EUR?

  • Der EUR wird in der EU noch sehr lange Bestand haben.

    Abstimmungen: 253 63,7%
  • Der EUR ist für mich klinisch tot und ich erwarte früher oder später eine Währungsreform.

    Abstimmungen: 87 21,9%
  • Sparen bzw. eine Flucht in Sachwerte ist für mich unausweichlich.

    Abstimmungen: 122 30,7%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    397
  • Diese Umfrage wird geschlossen: .

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
15.116
13.390
IAH & HAM
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Wie immer bei Krisen, Vorbereitung ist alles. Die Frage für mich ist weniger, was mache ich nun, nachdem der Markt 15% gefallen ist, sondern habe ich mich vor der Krise so positioniert, dass ich finanziell problemlos die naechsten 12-18 Monate durchstehen kann, eine breit genug Diversifikation habe, um mein Depot gegen die Verwerfungen des Aktienmarktes (teilweise) zu schützen, und sind die Wertpapiere von hinreichender Qualität.

Ich habe heute morgen noch mal mit meiner Bank telefoniert und wir sind uns einig, dass wir gut positioniert sind und keine Anpassungen notwendig sind. Wir halten momentan eine gute Cashposition, für einen Einstieg ist es uns noch viel zu unsicher, und wenn wir es in ein paar Wochen machen, dann vermutlich über Discountzertifikate. Zu dem Zeitpunkt werden wir auch testen ob wir die Aktienquote leicht erheoehen (momentan 45%).

Jetzt gehe ich einen Ouzo trinken und geniesse das Regenwetter auf der Insel...... Nice!
 
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BER2022

Aktives Mitglied
24.05.2017
124
176
Für viele in dem Forum, die Ü50 sind, auf die Pensionierung zugehen oder schon drin stecken, hat so ein Kurssturz natürlich potentiell andere Auswirkungen, wenn man nicht rechtzeitig das Risiko mit anderen Anlagen reduziert hat, als für andere, die U40 noch viele Investitionsjahre vor sich haben.
Da ist jetzt natürlich ein schöner Zeitpunkt um günstig einzusteigen oder nachzulegen.
Vorausgesetzt dass man privilegiert genug ist, etwaige Cashreserven zu haben.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
15.116
13.390
IAH & HAM
Für viele in dem Forum, die Ü50 sind, auf die Pensionierung zugehen oder schon drin stecken, hat so ein Kurssturz natürlich potentiell andere Auswirkungen, wenn man nicht rechtzeitig das Risiko mit anderen Anlagen reduziert hat, als für andere, die U40 noch viele Investitionsjahre vor sich haben.


Es gibt ja schon einen guten Grund, dass man mit zunehmender Alter die Aktienquote reduziert. Wer also sachlich an das Thema herangegangen ist, sollte auch mit Ü50 gut dastehen und die Verluste sich in Grenzen halten. Das Problem ist vermutlich aber, dass "Gier frisst Hirn" auch hir passt. Gerade als die Zinsen für Tagesgeld gefallen sind, und alle von den phantastischen Returns von MSCI World in den letztem Jahr geschwaermt haben, sind Leute noch auf den Zug aufgesprungen. Werin den letzten 6 Monaten eingestiegen ist, der macht jetzt dicke Backen. Und die, die die länger dabei sind stellen fest, dass Buchgewinne nichts wert sind............

Da ist jetzt natürlich ein schöner Zeitpunkt um günstig einzusteigen oder nachzulegen.

Oder um gutes Geld Schlechten hinterher zu schmeissen.

Vorausgesetzt dass man privilegiert genug ist, etwaige Cashreserven zu haben.

Und auf diese verzichten kann.
 
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Alfalfa

Erfahrenes Mitglied
23.01.2022
4.155
3.577
Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
15.116
13.390
IAH & HAM
Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?
Er will sich die eigenen Taschen füllen.

Ansonsten kann man irrationales Verhalten nicht mit rationalen Ansätzen erklären.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.014
1.548
Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?
Es ist schwer, hier einen rationalen Grund zu finden. Trump glaubt einfach, daß Handelsbilanzdefizite bei Waren für die USA nicht existieren dürfen. Also will er mindestens mit jedem wichtigen Spieler ein ausgeglichenes Austauschverhältnis haben, sein eigentliches Ziel sind aber Überschüsse. Er glaubt, daß ein Staat, der mehr in die USA exportiert als von dort importiert, die USA ausnutzt. Insofern ist doof sicherlich das falsche Attribut. Es handelt sich eher um ein fundamentales Missverständnis der arbeitsteiligen Weltwirtschaft. Die USA haben sich ja freiwillig und zu ihrem gewaltigen Nutzen zu einer eher dienstleistungsorientierten Wirtschaft entwickelt und erzielen dabei gewaltige Handelsüberschüsse mit den meisten Ländern. Das klammert er aber aus. Er läßt ja auch seine ganzen Merchandising-Artikel in China herstellen (z.B. die schönen MAGA-Kappen). Wie er die zu einem annehmbaren Preis in den USA fertigen lassen will, ist nicht nur mir ein Rätsel. Ergo: wir haben es mit einem eher irrationalen Mitspieler zu tun, der wirtschaftspolitisch in den frühen 50er Jahren stecken geblieben ist und nicht erkennt, welchen Wohlstandsgewinn die USA mit dem bisherigen, von ihnen dominierten System erzielt haben, und was es kosten wird, das wieder zurück zu drehen.
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
896
506
Neuenhain / FRA
Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?
Trump und rational - contradictio per se. Aber versuchen kann man es ja mal:

1) Flood the zone with shit..

2) Nebenbei hat er für seine reichen Buddies für eine gewisse Zeit ein perfektes Markteinstiegszenario geschaffen. Er hat doch selber stolz ausgerufen, es sei nun die Zeit "reicher als je zuvor" zu werden. Und ja, ich glaube durchaus, dass so mancher seine "Freunde" den gesamten Matchplan kennen.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.014
1.548
Flood the zone with shit..

Nebenbei hat er für seine reichen Buddies für eine gewisse Zeit ein perfektes Markteinstiegszenario geschaffen. Er hat doch selber stolz ausgerufen, es sei nun die Zeit "reicher als je zuvor" zu werden. Und ja, ich glaube durchaus, dass so mancher seine "Freunde" den gesamten Matchplan kennen.
Mag sein, auch wenn ich das nicht glaube. Aber "um den genauen matchplan zu kennen" müßte ein solcher existieren (mE sehr fraglich) und dann wäre dieser auch abhängig von der Reaktion/den Reaktionen aller anderen Beteiligten. Ich glaube z.B., daß er die harte Reaktion Chinas nicht antizipiert hat. Und wenn diese bei den seltenen Erden Ernst machen, kommt er echt in die Bredouille und kann z.B. seinen schönen F47 vergessen.
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
896
506
Neuenhain / FRA
Mag sein, auch wenn ich das nicht glaube. Aber "um den genauen matchplan zu kennen" müßte ein solcher existieren (mE sehr fraglich) und dann wäre dieser auch abhängig von der Reaktion/den Reaktionen aller anderen Beteiligten. Ich glaube z.B., daß er die harte Reaktion Chinas nicht antizipiert hat. Und wenn diese bei den seltenen Erden Ernst machen, kommt er echt in die Bredouille und kann z.B. seinen schönen F47 vergessen.

OK, fair point. Es gab aber sicher einen irgendwie gearteten Matchplan und den kannte über JD Vance sicherlich das gesamte Peter Thiel Umfeld. Kann schon sein, dass die Chinesen diesen schlichtweg mit ihrer Reaktion geschreddert haben.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.014
1.548
OK, fair point. Es gab aber sicher einen irgendwie gearteten Matchplan und den kannte über JD Vance sicherlich das gesamte Peter Thiel Umfeld. Kann schon sein, dass die Chinesen diesen schlichtweg mit ihrer Reaktion geschreddert haben.
So viel zum matchplan (aus dem Spiegel):

Wirbel um Aussage von Trump-Berater sorgt für massive Schwankungen an der Börse​

US-Präsident Donald Trump denkt angeblich darüber nach, die gerade erst angekündigten Zölle für 90 Tage auszusetzen, außer für China. So berichtet es eine Nachrichtenagentur. Die Börse reagiert sofort, das Weiße Haus dementiert.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
15.116
13.390
IAH & HAM
OK, fair point. Es gab aber sicher einen irgendwie gearteten Matchplan und den kannte über JD Vance sicherlich das gesamte Peter Thiel Umfeld. Kann schon sein, dass die Chinesen diesen schlichtweg mit ihrer Reaktion geschreddert haben.
Ich habe gelesen, dass er sich erst wenige Stunden vor der Verkündigung entschieden hat welche Tarife er verhängt. Dass etwas kommt wussten wir alle, aber nicht was.....
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
15.116
13.390
IAH & HAM


Trump threatens new 50% tariffs on China if Beijing doesn’t remove retaliatory duties: Live updates​


Entering pissing contest.....
Beitrag automatisch zusammengeführt:

man sollte vor Allem eines nicht tun... und den Vogel unterschätzen!:idea:
Man sollte ihn aber auch nicht überschätzen. Er ist ein Instinkt getriebener, böser alter Mann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
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bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.014
1.548
Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?
Ich hatte ja schon versucht, dir einen Ansatz zu bieten. Bin gerade in einem call mit dem Chefvolkswirt einer Schweizer Bank und der sagt zu DJT: fundamentales wirtschaftliches Unverständnis. Sagt "ist doof" auf höfliche Art und Weise (und begründet es auch sehr gut).
 
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knusper

Erfahrenes Mitglied
27.02.2019
469
474
Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?
Ja es ist durchaus ermüdend.

Erklärungsansätze gibt es viele. Hier mal ein Beispiel in dem die Köpfe dahinter auch beleuchtet werden:

 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
15.116
13.390
IAH & HAM
Ja es ist durchaus ermüdend.

Erklärungsansätze gibt es viele. Hier mal ein Beispiel in dem die Köpfe dahinter auch beleuchtet werden:

Das ist ja nichts anderes als der Mar-aLago Accord, das wir schon angerissen haben. Hoert sich erst einmal "gut" an, ist aber "flawed".

 
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knusper

Erfahrenes Mitglied
27.02.2019
469
474
Das ist ja nichts anderes als der Mar-aLago Accord, das wir schon angerissen haben. Hoert sich erst einmal "gut" an, ist aber "flawed".

Jo.

Die Kritik wird im Video selbst ja auch teils aufgegriffen. Das schöne an der Sache ist, dass die Zeit zeigen wird, ob der Plan aufgeht oder nicht. Irgendwas tun müssen sie, wenn sie dominierende Weltmacht bleiben wollen. Ich finde es super spannend.
 
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bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.014
1.548
Jo.

Die Kritik wird im Video selbst ja auch teils aufgegriffen. Das schöne an der Sache ist, dass die Zeit zeigen wird, ob der Plan aufgeht oder nicht. Irgendwas tun müssen sie, wenn sie dominierende Weltmacht bleiben wollen. Ich finde es super spannend.
Ich hätte auf diese Spannung verzichten können.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.833
9.083
Danke für das Video. Jetzt ergibt das ein Stück weit Sinn, was die da gerade treiben. Abgesehen davon, dass das schon ein Stück Größenwahn ist, ein solches Experiment in der Größenordnung aufzuziehen: was würde es für uns Anleger bedeuten, wenn sich die EU tatsächlich entschließen würde dem Mar-a-Lago accord beizutreten? Für die deutsche Wirtschaft war sowohl Bretton-Woods als auch das Folgesystem etwas positives. Bei diesem Entwurf hier allerdings liefert man sich den USA quasi komplett aus. Man macht sich maximal erpressbar. Und das bei einer Person (zumindest bis Anfang 2029), die emotional nicht gerade als stabil zu bezeichnen ist.
 
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makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.697
785
Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?

Natürlich gibt es einen deutlich komplexeren Hintergrund, im Grunde geht es darum, dass es schlicht keine Möglichkeit gibt, mehr zu konsumieren als man produziert, ohne sich dadurch zu verschulden, "Släwe isch koi Wunschkonzärt". Aber da weniger Konsum weniger Wohlstand bedeutet, verweigert sich Trump krampfhaft dieser Erkenntnis und versucht die Quadratur des Kreises.

Der USD als Leitwährung hat die USA in die Lage versetzt, mehr konsumieren zu können, als es ihre Produktivität zulässt. Bei Free Floating Exchange Rates tarieren sich Währungen um die Handelsbilanz aus (gesamtheitlich, nicht bilateral), doch als Leitwährung ist die Nachfrage nach USD deutlich höher als wenn Handelspartner ihn nur erwerben würden, um damit Güter in den USA zu kaufen.
Diese ökonomisch überbewertete Währung führt dazu, dass der Import von Gütern überproportional lukrativ, und der Exporte entsprechend erschwert ist. Daraus resultiert das Außenhandelsdefizit und damit einhergehende Verschuldung, was z. B. China als Kreditor in die Lage versetzt, im großen Stil international Infrastruktur und Know How zu erwerben, während die USA weitgehend machtlos zuschauen muss. Weiterhin sorgt die schwache Binnennachfrage auch für eine starke Abhängigkeit von Importen, was die Verhandlungsposition ggü, exportierenden Ländern schwächt.
Das Dilemma ist, dass die große Nachfrage nach USD gleichzeitig auch die Voraussetzung ist, dass eine Verschuldung in der Höhe überhaupt möglich ist, ansonsten würde die Währung sofort abgewertet und die Zinssätze explodieren.

Im Kern steckt hier ein durchaus reales Problem. Trump hat vor, das zu lösen, indem er das Handelsdefizit abbaut und gleichzeitig den Status als Leitwährung ohne weitere Verschuldung behält. Und diese paradoxe Anforderung will er dadurch bewältigen, dass er dem Außenhandelsdefizit Zölle gegenüberstellt, bis ein Gleichgewicht hergestellt ist.
Doch leider verzerrt das die Marktposition komplett, essentielle Aspekte wie Global Supply Chains, Skaleneffekte, Spezialisierungen, Verlässlichkeit und letztendlich Free Market Equilibrium werden dabei völlig ignoriert. Deshalb glaubt der Markt nicht an Trumps Lösung und straft ihn entsprechend ab.
 
Zuletzt bearbeitet:

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.014
1.548
Natürlich gibt es einen deutlich komplexeren Hintergrund, im Grunde geht es darum, dass es schlicht keine Möglichkeit gibt, mehr zu konsumieren als man produziert, ohne sich dadurch zu verschulden, "Släwe isch koi Wunschkonzärt". Aber da weniger Konsum weniger Wohlstand bedeutet, verweigert sich Trump krampfhaft dieser Erkenntnis und versucht die Quadratur des Kreises.

Der USD als Leitwährung hat die USA in die Lage versetzt, mehr Konsumieren zu können, als es ihre Produktivität zulässt. Bei Free Floating Exchange Rates tarieren sich Währungen um die Handelsbilanz aus (gesamtheitlich, nicht bilateral), doch als Leitwährung ist die Nachfrage nach USD deutlich höher als wenn Handelspartner ihn nur erwerben würden, um damit Güter in den USA zu kaufen.
Diese ökonomisch überbewertete Währung führt dazu, dass der Import von Gütern überproportional lukrativ, und der Exporte entsprechend erschwert ist. Daraus resultiert das Außenhandelsdefizit und damit einhergehende Verschuldung, was z. B. China als Kreditor in die Lage versetzt, im großen Stil international Infrastruktur und Know How zu erwerben, während die USA weitgehend machtlos zuschauen muss. Weiterhin sorgt die schwache Binnennachfrage auch für eine starke Abhängigkeit von Importen, was die Verhandlungsposition ggü, exportierenden Ländern schwächt.
Das Dilemma ist, dass die große Nachfrage nach USD gleichzeitig auch die Voraussetzung ist, dass eine Verschuldung in der Höhe überhaupt möglich ist, ansonsten würde die Währung sofort abgewertet und die Zinssätze explodieren.

Im Kern steckt hier ein durchaus reales Problem. Trump hat vor, das zu lösen, indem er das Handelsdefizit abbaut und gleichzeitig den Status als Leitwährung ohne weitere Verschuldung behält. Und diese paradoxe Anforderung will er dadurch bewältigen, dass er dem Außenhandelsdefizit Zölle gegenüberstellt, bis ein Gleichgewicht hergestellt ist.
Doch leider verzerrt das die Marktposition komplett, essentielle Aspekte wie Global Supply Chains, Skaleneffekte, Spezialisierungen, Verlässlichkeit und letztendlich Free Market Equilibrium werden dabei völlig ignoriert. Deshalb glaubt der Markt nicht an Trumps Lösung und straft ihn entsprechend ab.
edit: schwache Binnennachfrage soll wohl heißen: starke!
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.697
785
edit: schwache Binnennachfrage soll wohl heißen: starke!
Ne war schon so gemeint, die schwache Binnennachfrage ist ja der Ist-Zustand in den USA. Bei einer stärkeren Binnennachfrage gäbe es einen größeren Markt für heimische Produktion und entsprechend geringere Abhängigkeit von externen Anbietern.