Gehaltsstrukturen Consulting in der Schweiz

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ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
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Aber wir kommen vom Thema ab... der Hinweis mit MUC ist sicher hilfreich, und auch ich halte Einkommen über 200k CHF als äusserst rar gesät. Wie schon gesagt, ab 120k hat man ein top Leben in der CH, inkl Sparen. Alles darüber dient dann lediglich Prestige und Vorsorge.

Also im Raum ZH halte ich die Aussage für mutig. Vor allem, wenn man wie ich 2 kleine Kinder hat. 2,5 Tage Kinderbetreuung kostet mich 40.000 CHF. Dazu Wohnung... Da reichen 120k vorne und hinten nicht.

Wenn du jedoch für einen Singlehaushalt sprichst, dann hast du allerdings Recht... Dann kann man mit 120k durchaus was anfangen, auch wenn "top Leben" Definitionssache ist... Gutes Leben triffts eher...
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.755
15.672
Der durchschnittliche Schweizer Haushalt hat 2,2 Personen und 65.000 CHF Erwerbseinkommen. 120 fuer einen Single ist also etwa das Vierfache pro Nase. Ich denke schon, dass man damit sehr gut leben kann.
 
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ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
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Der durchschnittliche Schweizer Haushalt hat 2,2 Personen und 65.000 CHF Erwerbseinkommen. 120 fuer einen Single ist also etwa das Vierfache pro Nase. Ich denke schon, dass man damit sehr gut leben kann.

Ich habe keine Ahnung, wie ein durchschnittlicher Haushalt lebt, aber für die Region ZRH ist das verdammt wenig Geld...

Einfaches Rechenbeispiel aus der Real- und nicht Fiktivwelt:

3-Raum-Wohnungen beginnen normalerweise bei 2500CHF, 4-Raumwohnung in Zürich gibt es nicht unter 3000 CHF. Wenn man überhaupt eine bekommt.
Die günstigeren Wohnungen gibt's nur über Beziehungen. Für Zugezogene schlichtweg utopisch. Ergo: wohnen im Umland, was auch selten günstiger ist.

Wenn man kerngesund ist und nie zum Arzt muss (sehr realistisch, wenn in einer Familie Kinder existieren und die Frau mind. 1 mal pro Jahr zum Frauenarzt muss), dann kann man mit 300 CHF pro Erwachsener und 80 CHF pro Kind pro Monat rechnen. Macht weitere 680 CHF pro Monat sprich 8160 CHF pro Jahr. Zähne nicht mitversichert, dh die Zahnzusatzkosten kommen oben drauf. Genau wie der Selbstbehalt. Die wahren Kosten liegen weit jenseits der 10.000 CHF Grenze.

Gerüchteweise muss man in der Schweiz auch Steuern bezahlen, genauso wie Sozialabgaben. Dazu kommen noch Gebühren, Strom, ÖV oder Kosten fürs Auto. Von Essen und Trinken ganz zu schweigen... Kinderbetreuung ist mit einem Familieneinkommen von unter 100.000 CHF schlichtweg nicht finanzierbar. Einer der Gründe, warum kaum ein Kind (auch bei Familien mit Einkommen jenseits der 150k) häufiger als 2 Tage die Woche in die KiTa geht. Normalerweise arbeitet die Frau Teilzeit, müssen die Grosseltern ran, teilt sich den Aufpasserjob mit Freunden - und mit etwas Glück reicht es für einen Tag externe Betreuung. Sparquote liegt dabei im Negativbereich.


Sorry, aber diese Aussage stimmt pauschal einfach nicht. Mit 65k lebst du egal wo in der Schweiz einfach nicht. Du überlebst... Vielen Schweizern ist einfach nicht bewusst, wie wenig der Staat ihnen - im Vergleich zu den Nachbarländern - hilft, um mit Kindern durchs Leben zu kommen. Wer als Deutscher mit einem Familieneinkommen von nur 120k in die Schweiz kommt, der ist selbst Schuld. Im Dreiländereck (und dort sind die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger als in den Räumen Zürich oder Genf) gilt eine Faustregel: als Single wohnst du in Basel, als Paar in DE mit Familie in Frankreich. Trotz der sehr deutlichen steuerlichen Unterschiede.


Zurück zu den 120k. Ja, man kann als single in der Schweiz sehr gut von 120k Leben - nach dem Studium war ich auch sehr bescheiden und hatte tolle Sparquoten. Nur, das ändert sich eben mit der Zeit. Erst kam die Freundin (später Frau) dazu, dann 2 Kinder. 120k zu zweit ist sicherlich kein schlechtes Einkommen für die Schweiz. Im Raum Zürich machst du damit aber keine grossen Sprünge. Dafür ist die Gegend einfach zu teuer geworden.

Viele Vergessen einfach, dass es die niedrigen Steuern nicht umsonst gibt. Die AHV Beiträge liegen AN-seitig bei 5.125%. Ungedeckelt. Im Gegensatz zu den späteren Renten. Die sind auf einem lächerlich niedrigen Niveau. Dazu kommen die Beiträge in die Säule 2, die mit dem Alter sprunghaft ansteigen. bis 34 zahlt man (AG + AN, meistens hälftig) 7%, bis 44 10%, danach 15 bzw 18% in die betriebliche Altersvorsorge ein. Durch ein Fehlkonstrukt im Gesetz liegen die prognostizierten Renten auch deutlich unter den heutigen. Dazu kommt die normale Steuerlast. Die wahren Kosten sind aber ganz andere. Alles in der Schweiz ist deutlich teurer. Egal, ob Lebensmittel, Telefon, Strom, Behörden, ÖV, Parkplätze, Versicherungen, Hobbys usw. Was man an Steuern spart, gibt man an einem anderen Ende gleich wieder aus. In der Regel viel mehr als das was ggü deutschen Steuerabgaben sparen würde... Am einfachsten lässt es sich am Dönerbeispiel zeigen. In der Schweiz kostet ein Döner 10 CHF. In DE zwischen 2 und 4 Euro. Dummerweise sind die Nettolöhne in der Schweiz nicht mind. 2,5 mal so hoch wie in DE.

Wer sich ein Single-Leben für den Rest seines Lebens vorstellen kann, dem sollten - ohne teure Hobbys - 120k pro Jahr ohne weiteres reichen. Wer aber Familie mit Kindern haben will, der sollte besser 200k als Mindestverdienstgrenze anpeilen. Alles drunter heisst im Grossraum Zürich: Sparen, Rechnen etc. Man lernt dann sehr schnell, wie wenig Geld selbst 200k Jahresgehalt sein können, ohne dabei auf grossem Fusse zu leben.

20-25% sind nachwievor die Regel. Allerdings auf den Verkehrswert, nicht auf dem Marktwert. Mit Nebenkosten hat das allerdings nix zu tun, die tragen höchstens dazubei, dass die Tragbarkeit negativ eingeschätzt wird.
30% EK aufs Darlehen (!) ab 1 Mio Darlehensbetrag ist Vorgabe der SNB. Gehen die Banken darunter, riskieren sie Bussen.

Dazu hilft "auf den Verkehrswert" wenig, wenn der zu bezahlende Kaufpreis bei 1,6 Mio CHF liegt, der berechnete Verkehrswert aber nur bei 1,2... Nimmt man Mulders Zahlenbeispiel als Grundlage, dann müsste ich knapp 600k CHF Eigenkapital mitbringen (Differenz zwischen 1,6 und 1,2 + 1 Mio Darlehen und 200k EK (unter 1 Mio Darlehen reicht 20% EK)), wenn ich mir ne Wohnung in seinem Preissegment in der Schweiz kaufen wollen würde. Ohne dabei die NK zu berücksichtigen... Und für die bräuchte ich locker weitere 100k... Eine Vollfinanzierung inkl. etwaiger NK wie in DE durchaus machbar wenn nicht sogar üblich, ist in der Schweiz eher ungewöhnlich - ohne ausreichende Bankgeschichte....
 
Zuletzt bearbeitet:

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.755
15.672
Ich habe keine Ahnung, wie ein durchschnittlicher Haushalt lebt

Ja, das ist ein weitverbreitetes Phaenomen unter den Mitglieder dieses illustren Forums.


aber für die Region ZRH gilt diese Aussage definitiv nicht.

Das mag sein, das haben aber landesweite Durchschnitte so an sich.


Einfaches Rechenbeispiel aus der Real- und nicht Fiktivwelt

Ich bin mir nicht sicher, dass das Bundesamt fuer Statistik Zahlen aus einer Fiktivwelt verwendet.


Mit 65k lebst du egal wo in der Schweiz einfach nicht. Du überlebst...

Auch hier wieder: Erstaunlich, wie wenig sich die Insassen dieser unserer Reichenblase ein Leben mit durchschnittlichem (!) Gehalt vorstellen koennen.


120k zu zweit ist sicherlich kein schlechtes Einkommen für die Schweiz.

Zu zweit immer noch das Doppelte des Durchschnitts.
 

Mulder_110

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
2.203
512
Ich glaube, ihr habr irgendwo schon beide Recht ... Lebe ich nun in Zürich direkt am See, oder irgendwo im allerletzten Kanton auf einer Berghütte im 50-Seelen-Dorf ...

Ist ja hier in DE genauso: München ist einfach absurd teuer. Der Immobilienmarkt ist LEER. Es werden pro Jahr einige Hundert Häuser zum Kauf angeboten, bei 1,5 Mio Einwohnern! Logisch, dass da absolute Fantasiepreise gezahlt werden. Kita-Plätze, auch ein schönes Beispiel: In München NICHTS zu haben. Jahrelange Wartelisten. Du musst im Grunde schon bei der Begattung den Antrag ausfüllen, damit du dann vllt. etwas am anderen Ende der Stadt bekommst, wenn das Kind 2 Jahre ist. ;-) Oder aber zu zahlst es privat -- für 2k EUR pro Monat bekommst du schon was ganz nettes.

Und ja, ich kann auch nach Hoyerswerda, Senftenberg oder Schönewalde ziehen. Da bekomme ich einen 200qm-Altbau für 100k EUR. Zahle ich cash, kein Problem. Kita-Plätze, kein Problem. Restaurantbesuch? 20 EUR für 2 Personen, man wird fürstlich satt.

Insofern: Im München bist du mit 100k EUR zwar sicherlich im oberen Drittel der Verdiener, aber lebst alles andere als "fürstlich".
 

plotz

Erfahrenes Mitglied
26.05.2015
1.105
316
Aus eigener Erfahrung, bei gleichem Standard, die reine Ausgabenseite:

- Miete MUC : ZRH 1:2
- Essen gehen MUC : ZRH 1:2 - 1:4
- Eintritte für Schwimmbäder, oder auch Fitnessstudio 1:1,5 - 1:2
- Taxifahrten o.Ä. 1:2,5
Kann gerne Beispiele liefern...
Stimme der Bewertung vom absurd teuren München daher nicht so zu.

Zürich ist nicht wirklich wie die Schweiz, München bis auf Miete und Preise für Cocktails aber schon eher wie Deutschland/Bayern.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.110
3.406
ZRH / MUC
Aus eigener Erfahrung, bei gleichem Standard, die reine Ausgabenseite:

- Miete MUC : ZRH 1:2

Bei mir ziemlich genau umgekehrt. Basierend pro Quadratmeter bei meinen zwei aktuell gültigen Mietverträgen.
Wohnung in MUC ist in Milbertshofen, die ZRH in Horgen, aber mit Seesicht.
 

ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
Ja, das ist ein weitverbreitetes Phaenomen unter den Mitglieder dieses illustren Forums.

Womit sich die Antwort auch am Lebensstandard der Mitglieder dieses illustren Forums orientieren sollte, meinst du nicht auch?

Das mag sein, das haben aber landesweite Durchschnitte so an sich.

Hilft bei der Beurteilung, ob 65k bzw 120k viel oder wenig sind, reichlich wenig. Wenn ich ne eigene Wohnung in ZH besitze oder irgendwo in den Bergen in der Innerschweiz, dann ists viel. Lebe ich in ZH (zum aktuellen Mietniveau), was mit 65k defacto ausgeschlossen ist, dann wird's ohne Prämienverbilligung und sonstigen staatlichen Hilfsleistungen eng...

Ich bin mir nicht sicher, dass das Bundesamt fuer Statistik Zahlen aus einer Fiktivwelt verwendet.

Das Bundesamt für Statistik nutzt seine Zahlen aber auch nicht, um irgendwelche Vergleiche anzustellen... Ob die dann noch zusätzlich sinnvoll sind...

Auch hier wieder: Erstaunlich, wie wenig sich die Insassen dieser unserer Reichenblase ein Leben mit durchschnittlichem (!) Gehalt vorstellen koennen.

Man sollte nie von sich auf andere schliessen. Wir haben in unsrem Umfeld selbst genug Familien, die mit deutlich knapperen Budget über die Runde kommen müssen. Die Konsequenzen sind dabei klar:
- um Monatsmiete zu sparen, wird in eine günstigere, vom Arbeitsort weiter entfernte Wohnung gezogen. Ist sicherlich gut fürs Familienleben.
- Kinderbetreuung war beim ersten Kind noch möglich (immerhin 1 Tag), beim 2. Kind final vorbei, vom 3. ganz zu schweigen. Job für die Frau illusorisch, da Kinderbetreuung schlichtweg nicht bezahlbar...
- Urlaub: auf Campingplätzen. Alles andere sprengt das Budget...
usw usf.

Es ist alles eine Frage des Anspruchs und der Definition. Natürlich kann ich auch mit wenig Geld und anspruchslos leben. Die Frage ist nur, wenn ich jeden Rappen dreimal umdrehen muss, rechnen muss, wie ich am Monatsende meine Rechnung bezahlen kann usw usf - sit das wirklich "Leben" oder nicht eher "Überleben"?

Zu zweit immer noch das Doppelte des Durchschnitts.

Des Schweizer Durchschnitts. Ob dies auch das Doppelte des Durchschnitts in Zürich oder Basel ist, wage ich mal sehr zu bezweifeln.
Denn bei der Ausgangsfragestellung ging es um einen Job, den es in der Schweizer Pampe selten gibt, sondern meistens nur in den teuersten Ecken der Schweiz. Und nur mit deren Daten machen Vergleiche Sinn.
 

ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
Bei mir ziemlich genau umgekehrt. Basierend pro Quadratmeter bei meinen zwei aktuell gültigen Mietverträgen.
Wohnung in MUC ist in Milbertshofen, die ZRH in Horgen, aber mit Seesicht.

Horgen ist nicht Zürich... Und zählt noch nicht mal zum zürichnahen Gebiet... Wenn es um Mieten geht...
 

Chamaelion

Erfahrenes Mitglied
23.06.2009
1.589
5
ZRH
Zur ganzen, ich kann mir meine Kinderbetreuung nicht leisten, möchte ich mal einwerfen, dass die Stadt Zürich Familien mit einem steuerbaren Einkommen unter 120k subventioniert (Sehr kleine Einkommen bezahlen teilweise nur wenige hundert Franken pro Monat, andere meist 50%!). Es ist also möglich auch mit einem geringen Lohn bzw. Teilzeit oder sogar alleinerziehend einen Job zu haben. Da sich das finanziell kaum auszahlt, machen das hier aber nur sehr wenige. 3 Tage arbeiten und weg vom Kind für 500 Franken mehr.
Für zwei oder mehr Kinder ist die Situation vor der Schulpflicht, aber wie beschrieben. Die Kosten sind zu hoch. Nur habe ich das hier dann so kennengelernt, dass man sich eine oder zwei Nannys nimmt. Frauen aus meinen Bekanntenkreis bleiben auch dann nicht einfach zu Hause.

Grüsse
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
IKinderbetreuung ist mit einem Familieneinkommen von unter 100.000 CHF schlichtweg nicht finanzierbar. Einer der Gründe, warum kaum ein Kind (auch bei Familien mit Einkommen jenseits der 150k) häufiger als 2 Tage die Woche in die KiTa geht. Normalerweise arbeitet die Frau Teilzeit, müssen die Grosseltern ran, teilt sich den Aufpasserjob mit Freunden - und mit etwas Glück reicht es für einen Tag externe Betreuung. Sparquote liegt dabei im Negativbereich.
Okay, wie machen das dann Frauen, die weiterhin im Beruf bleiben wollen? Geht dann ein Teil des Gehaltes bei einem Partner wie z.B. in England fuer die Familienbetreuung drauf? Oder haben Frauen in der Schweiz noch weniger Kinder?
M.E. ist es ja nicht so gut, wenn man als Frau zu Hause bleibt, sich um die Kinderbetreuung kuemmert, weil das nicht gleichwertig auf die Rente angerechnet wird wie ein Beruf.
Bleibt in der Schweiz eigentlich ein Vater 10 Monate zu Hause, wie z.B. in Schweden?


Im Dreiländereck (und dort sind die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger als in den Räumen Zürich oder Genf) gilt eine Faustregel: als Single wohnst du in Basel, als Paar in DE mit Familie in Frankreich. Trotz der sehr deutlichen steuerlichen Unterschiede.
Re Frankreich: Weil es da pro Kind Steuerbeguenstigungen gibt?
 

alpenmaus

Reguläres Mitglied
08.06.2017
35
1
Horgen ist nicht Zürich... Und zählt noch nicht mal zum zürichnahen Gebiet... Wenn es um Mieten geht...

Mit Verlaub, aber das ist einfach falsch.
Die Mietzinse in Horgen liegen - wie an der gesamten Gold- und Silberküste - praktisch auf Niveau der Stadt Zürich und gelten als unmittelbares Einzugsgebiet der Stadt.
Wer es deutlich günstiger haben möchte, darf nicht am See wohnen wollen, sondern muss z.B. Richtung Norden (Aargau, Thurgau etc.) ausweichen.
 
Zuletzt bearbeitet:

ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
Es sind 18 Minuten mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof.

Baden liegt 30 Minuten entfernt, zählt ebenso wenig zu Zürich. Ich wohne übrigens auf der anderen Seite der Fähre. Auch hier käme niemand auf die Idee, sich zur Stadt zu zählen. Genau, wie in allen anderen Orten einschliesslich Kilchberg bei euch und Zöllikon bei uns.

Okay, wie machen das dann Frauen, die weiterhin im Beruf bleiben wollen?

Pauschal eigentlich nicht zu beantworten. Es ist stark vom gewählten Beruf abhängig. Als Lehrerin (wie bei meiner Frau) hast du gute Karten. Dank Lehrermangel konnte sie 3 Monate unbezahlten Urlaub nehmen, bevor sie nach 7 Monaten zurück zur Arbeit durfte.
Normal ist, dass man nach spätestens 16 Wochen Mutterschaftsurlaub zurück muss, da man sonst den Anspruch auf Rückkehr verliert. Im Gegensatz zu DE kannst du den Arbeitsplatz trotzdem verlieren, wenn deine Stelle z.B anderweitig besetzt wurde. Dann gibt's die Kündigung eben am 1. Arbeitstag nach dem garantierten Kündigungsschutz. Willst du auch noch Pensum reduzieren, dann verlierst du den Schutz komplett.


Geht dann ein Teil des Gehaltes bei einem Partner wie z.B. in England fuer die Familienbetreuung drauf?

Ein Teil ist gut. Ein Lehrergehalt in der Region Zürich reicht für die KiTa-Betreuung von 2 Kindern. Das wars. Ab 3 betreuungspflichtigen Kindern wird's zum Verlustgeschäft. Die Lehrergehälter sind für Schweizer Verhältnisse gut bis sehr gut. Dh die meisten Familien dürften eher weniger Einkommen in der Tasche haben. Der Break-Even dürfte noch übler aussehen.

Oder haben Frauen in der Schweiz noch weniger Kinder?
Gute Frage. Statistisch betrachtet wohl nicht. Aber...
...das Durchschnittsalter liegt bei 31 Jahren fürs 1. Kind. Die vergleichsweise hohe Geburtenrate erklärt sich primär durch die Zuwanderung. Viele Zuwanderer kommen kinderlos aber in bestem Kindererwartungshalter.
Wenn ich nur unser Umfeld nehme, so sehe ich keine nennenswerten Unterschiede in den Familienstrukturen. Ist jetzt aber nicht wahnsinnig repräsentativ. Dafür kennen wir ein paar tausend Familien zu wenig...


M.E. ist es ja nicht so gut, wenn man als Frau zu Hause bleibt, sich um die Kinderbetreuung kuemmert, weil das nicht gleichwertig auf die Rente angerechnet wird wie ein Beruf.

Ist hier aus mehreren Gründen nicht anders:
1) fehlen dir Beitragsjahre für die AHV. Diese werden in absoluten Jahren gerechnet. Und zwar ab dem 20. Lebensjahr bis zum Rentenalter. Fehlen hier Jahre, fällt die Rente eben kleiner aus... Bei Eheleuten kommt noch eine Besonderheit hinzu:
Sind Sie nicht erwerbstätig, so werden ihre Beiträge als bezahlt erachtet, wenn ihre Ehegattin oder ihr Ehegatte bzw. ihre eingetragene Partnerin oder ihr eingetragener Partner erwerbstätig ist und ihre oder seine Beiträge – zusammen mit denjenigen des Arbeitgebers – mindestens das Doppelte des Mindestbeitrags (2 x 478 Franken = 956 Franken) ausmacht.[FONT=verdana,geneva,lucida,"lucida grande",arial,helvetica,sans-serif] Klingt nach wenig, ist es aber nicht. 956 * 10.5% = Monatseinkommen von knapp 10.000 CHF. Wie wir gelernt haben, liegt das Durchschnittseinkommen bei 65k...
2) Unfallversicherung: ist kein grosser Betrag, muss aber dann über die Familie versichert werden.
3) Leistungen der Säule 2 u.a. Witwen- und Waisenrende, Todesfallschutz etc. - fällt alles weg.
[SUB][SUP]
[/SUP][/SUB]

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Bleibt in der Schweiz eigentlich ein Vater 10 Monate zu Hause, wie z.B. in Schweden?

Was ist das? Schweiz und Kinder sind ne Art Hassliebe. Ab Schulalter bekommen Kinder hier eine erstklassige Ausbildung zu traumhaften Bedingungen. Was Familienunterstützung anbetrifft - nun. Wenn du schon so egoistisch warst, und Nachwuchs in die Welt gesetzt hast, dann sieh zu, wie du damit klar kommst... Selten so ein kinderfeindliches Land gesehen, wie die Schweiz. Und das wird von sämtlichen Schweizer Familien bestätigt.

e Frankreich: Weil es da pro Kind Steuerbeguenstigungen gibt?
In Frankreich ist das Preis-Leistungs-Verhältnis: sprich gezahlte Steuern, Lebenshaltungskosten etc einfach das beste. Du bekommst 5-Tage-Kinderbetreuung ab dem Babyalter defacto umsonst. Auf deutscher Seite musst du erstmal suchen, überhaupt ein Betreuungsangebot unter 3 Jahren zu finden. Was sich mit nem Schweizer Job und deren Rechtsprechung einfach nicht vereinbaren lässt... Und in der Schweiz. Jo. Warteliste vergleichbar mit München. Am besten, du meldest dein Kind bereits an, wenn du es planst in die Welt zu setzen. Mit dem Zeitpunkt der Zeugung könntest du dann für deinen "Wunsch"termin schon zu spät sein. Oder anders formuliert. Wir hatten bei unsrem ersten mehr Glück als Verstand. Wir waren allerdings auch spät dran. Im 4. Monat der Schwangerschaft meiner Frau...
 

alpenmaus

Reguläres Mitglied
08.06.2017
35
1
Also im Raum ZH halte ich die Aussage für mutig. Vor allem, wenn man wie ich 2 kleine Kinder hat. 2,5 Tage Kinderbetreuung kostet mich 40.000 CHF. Dazu Wohnung... Da reichen 120k vorne und hinten nicht.

40'000 CHF für 2.5 Tage ist schon arg viel - eigentlich kann bzw. sollte das nur sein, wenn beide Kinder noch keine 18 Monate alt sind und entsprechend noch die Kleinkindtarife zur Anwendung kommen. Sonst liegt der durchschnittliche Tagessatz in Zürich bei ca. 120-130 CHF, das macht dann bei 2 Kindern und 2.5 Tagen also eher 30'000 CHF.
Das ist natürlich immer noch sehr viel, aber doch schon spürbar weniger.

Meine Frau arbeitet Teilzeit und wir haben 3 Kinder - meine persönliche Meinung ist, dass es in der Schweiz - nicht mal im urbanen Zürich - eigentlich nicht vorgesehen ist, dass beide Elternteile arbeiten (sondern die Frau zuhause bleibt).
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Welcher in der Schweiz Ansässiger erklärt denn mal uns unwissenden was eine Kinderbetreuung nun wirklich an Fränkli si kostet.


Das mit den Zuschüssen in der Schweiz für die Kinderbetreuung die dann bei Verdienst wieder angerechnet wird erinnert mich an die deutschen Sozialschwellen. Da ist es auch so, dass ab einer Verdienstschwelle gleich alle Zuschüsse (wohnen etc.) so abgebaut werden, dass im Endeffekt Zuverdienste mit > 100% 'besteuert' werden (also Steuer + Abbau von sonstigen Zuschüssen).



Flyglobal
 

ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
Mit Verlaub, aber das ist einfach falsch.
Die Mietzinse ins Horgen liegen - wie an der gesamten Gold- und Silberküste - praktisch auf Niveau der Stadt Zürich und gelten als unmittelbares Einzugsgebiet der Stadt.
Wer es deutlich günstiger haben möchte, darf nicht am See wohnen wollen, sondern muss z.B. Richtung Norden (Aargau, Thurgau etc.) ausweichen.

Kann man sich streiten. Die Grenze auf Goldküstenseite verläuft zwischen Meilen und Uetikon. Alles danach ist bereits deutlich günstiger. Ich habe einfach mal bei homegate geschaut. In Horgen findest du reihenweise günstigen Wohnraum zu Preisen, die es in Zürich so schlichtweg nicht mehr gibt. Ergo: meine Aussage ist korrekt.

Übrigens gilt das gleiche für Kaufpreise. Horgen ist zB. 10 bis 20% günstiger bei vergleichbaren Wohnungen als sein Pendant auf der anderen Seeseite in Meilen.
 

ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
Welcher in der Schweiz Ansässiger erklärt denn mal uns unwissenden was eine Kinderbetreuung nun wirklich an Fränkli si kostet.

Das kann dir keiner genau. Es ist stark davon abhängig, in welcher Gegend du wohnst. Teilweise variieren - je nach Angebot - selbst innerhalb einer Gemeinde die Tarife. Dazu kommt die Frage: Betriebskindergarten ja oder nein? Subventionsberechtigt ja oder nein? Und wenn ja, wo?

40'000 CHF für 2.5 Tage ist schon arg viel - eigentlich kann bzw. sollte das nur sein, wenn beide Kinder noch keine 18 Monate alt sind und entsprechend noch die Kleinkindtarife zur Anwendung kommen. Sonst liegt der durchschnittliche Tagessatz in Zürich bei ca. 120-130 CHF, das macht dann bei 2 Kindern und 2.5 Tagen also eher 30'000 CHF.
Das ist natürlich immer noch sehr viel, aber doch schon spürbar weniger.
Ich hab jetzt mal nachgeschaut. Ohne Zusatztage kommen wir bei 2 Normaltarifkinder auf 33120 CHF. Mit Zusatztagen sind wir deutlich über 35.000 CHF. Wir mussten jedoch einen deutlich längeren Zeitraum (12 Monate) zusätzlich den Kleinstkindtarif (für 1 Kind) zahlen. Basis 38160 CHF. Mit Zusatztagen über 40.000 CHF.

Übrigens kenn ich Leute in Zürich, die noch höhere Tarife zahlen müssen als wir in Meilen... Bsp "dayschool"

Das "gute" an den Tarifen ist, wenn die Kinder 4 werden und in den Kindergarten kommen. kann es deutlich günstiger werden, da der Staat für die Kosten des obligatorischen "Tarifs" aufkommt...

Meine Frau arbeitet Teilzeit und wir haben 3 Kinder - meine persönliche Meinung ist, dass es in der Schweiz - nicht mal im urbanen Zürich - eigentlich nicht vorgesehen ist, dass beide Elternteile arbeiten (sondern die Frau zuhause bleibt).

Sehe ich auch so. Das vorherrschende politische Rollenmodell zwischen Mann und Frau stammt immernoch aus den 60-iger Jahren...
 
Zuletzt bearbeitet:

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.110
3.406
ZRH / MUC
Kann man sich streiten. Die Grenze auf Goldküstenseite verläuft zwischen Meilen und Uetikon. Alles danach ist bereits deutlich günstiger. Ich habe einfach mal bei homegate geschaut. In Horgen findest du reihenweise günstigen Wohnraum zu Preisen, die es in Zürich so schlichtweg nicht mehr gibt. Ergo: meine Aussage ist korrekt.

Sagen wir es so - ich habe noch nie in Zürich eine Wohnung gesucht. Mit 18 Minuten S-Bahn von Bahnhof zum HB ist es jedoch für die meisten zumutbar, in Horgen zu wohnen und in Zürich zu arbeiten. In MUC brauche ich von Milbertshofen zum Hbf auch 10 Minuten mit der U-Bahn (wenn sie denn fährt).
 

ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
Sagen wir es so - ich habe noch nie in Zürich eine Wohnung gesucht. Mit 18 Minuten S-Bahn von Bahnhof zum HB ist es jedoch für die meisten zumutbar, in Horgen zu wohnen und in Zürich zu arbeiten. In MUC brauche ich von Milbertshofen zum Hbf auch 10 Minuten mit der U-Bahn (wenn sie denn fährt).

Ich bin Berliner von Hause aus. Von meiner damaligen Wohnung bis zum Ausbildungszentrum in der Innenstadt (West) vergingen schon mal 1h 20... Wenn ich die Stadt als Massstab nehme, dann müsste man die halbe Schweiz als "Grossraum Zürich" betrachten. Finde ich persönlich albern. Stadtgrenzen sind auch in der Schweiz klar definiert. An die sollte man sich schon halten. Auch, weil Zürich mit seinen 400k+ EW nun auch nicht gerade ein Dorf ist...
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Meine Frau arbeitet Teilzeit und wir haben 3 Kinder - meine persönliche Meinung ist, dass es in der Schweiz - nicht mal im urbanen Zürich - eigentlich nicht vorgesehen ist, dass beide Elternteile arbeiten (sondern die Frau zuhause bleibt).
Hm, was ich so von Deutschland mitbekomme, endet das immer nur in Altersarmut, z.B. wenn man sich dann mal scheiden laesst. Das kann es ja auch nicht sein.
Heutzutage investieren Frauen ja auch nicht wenig Zeit in die eigene Ausbildung, wenn man dann nicht einmal den Beruf ausueben kann fuer laengere Zeit, ist das bloed.
Und wie lange bleiben dann Schweizerinnen zu Hause? Die 16 Wochen oder deutlich laenger, weil die externe Betreuung so teuer ist?
Ich sehe schon, mit kleinen Kindern bleibt man entweder in Schweden oder Frankreich, und zieht dann um, wenn die Kinder in die Schule kommen. Oder ist das falsch?
 

ctulhu

Reguläres Mitglied
21.05.2013
41
0
Bin zwar nicht angesprochen, aber das ist wirklich ein interessantes Thema.

Hm, was ich so von Deutschland mitbekomme, endet das immer nur in Altersarmut, z.B. wenn man sich dann mal scheiden laesst. Das kann es ja auch nicht sein.


Steinzeitmodelle haben auch ihre Vorteile... Aus Sicht der Frau. Das Sorgerecht bekommen in der Schweiz fast immer die Frauen zugesprochen, die Männer dürfen entsprechend zahlen. Ähnlich wie in DE werden die Rentenansprüche während der gemeinsamen Ehezeit zwischen Ehepartnern geteilt. Dh der Frau erwächst dadurch kein zwingender Nachteil, wenn sie später arbeiten gehen sollte (eher indirekt wegen verpassten Karrierechancen).

Dazu ist natürlich entscheidend, wieviel der Mann verdient... In der Schweiz ist die Zahl der Scheidungen auf Rekordtief... Daher ist "immer" ziemlich relativ. Als eher Standardmodell für viele Generationen kann man getrost davon ausgehen, dass "immer" eher die Ausnahme denn die Regel ist.

Heutzutage investieren Frauen ja auch nicht wenig Zeit in die eigene Ausbildung, wenn man dann nicht einmal den Beruf ausueben kann fuer laengere Zeit, ist das bloed.

Man kann, muss aber entsprechend Wege finden, es zu bewerkstelligen. 3 Kindern sind sicherlich nochmals herausfordernder als 2, jedoch spätestens wenn das Kleinste in den Kindsgi (ab dem 4. Lebensjahr + x Monate bis regulärem Schulbeginn)geht, kann die Frau "problemfrei" wieder arbeiten gehen. Wenn sie will... Das kleine "aber" gilt für Schulen, die keine Mittags- bzw Nachmittagsbetreuung anbieten (natürlich kostenpflichtig, wenn auch deutlich günstiger als KiTa). Dann wird's schwierig...


Und wie lange bleiben dann Schweizerinnen zu Hause? Die 16 Wochen oder deutlich laenger, weil die externe Betreuung so teuer ist?

Kann man wirklich pauschal nicht sagen. Viele gehen sofort, entweder weil sie wollen, wegen dem AG müssen - oder weil sonst das Zusatzeinkommen fürs Leben fehlt. Also aus purer Überlebensnotwendigkeit. Wir haben das Maximum ausgereizt, das ohne Nachteile bei der Säule 2 möglich war. Dh 7 Monate sind - vorausgesetzt der AG spielt mit - ein guter Mittelwert für kompromissbereite Familien.

Allerdings kenne ich ebenso Familien, wo die Frauen das Arbeiten eingestellt haben und auf die Familienbetreuung setzen. Und irgendwann viel später wieder arbeiten gehen werden. Vielleicht.


Ich sehe schon, mit kleinen Kindern bleibt man entweder in Schweden oder Frankreich, und zieht dann um, wenn die Kinder in die Schule kommen. Oder ist das falsch?

Unsre Kleinen wachsen als waschechte Schweizer auf. Es ist für sie ein Riesenvorteil, dass sie in der KiTa mit Mundart aufwachsen. Für uns waren die Kinder fast die einzige Chance, lokal ein belastbares Netzwerk aufzubauen. Wohlgemerkt auch mit Einheimischen... Wir sehen an Freunden und Nachbarn, wie schwierig dies ist, wenn die Kinder erst später mit anderen Familien / Kindern in Kontakt kommen. Aber auch hier gilt: jeder Mensch ist anders. Manche schaffen es selbst in der zurückhaltenden Schweiz schnell Anschluss zu finden, andere Scheitern komplett und ziehen zurück. Kleinkinder sind als Türöffner einfach ideal...
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Und ja, ich kann auch nach Hoyerswerda, Senftenberg oder Schönewalde ziehen. Da bekomme ich einen 200qm-Altbau für 100k EUR. Zahle ich cash, kein Problem. Kita-Plätze, kein Problem. Restaurantbesuch? 20 EUR für 2 Personen, man wird fürstlich satt.

Wie weltfremd seit ihr eigentlich? Auch in Hoyerswerda wird man für 20€ in einem Restaurant nicht fürstlich satt (es sei denn es ist mal wieder die Dönerbude gemeint) und eine 200qm Altbau Wohnung gibt es da auch nicht für 100.000€ (es sei denn man will weitere 200.000€ - 300.000€ in die Sanierung stecken) oder man versteht unter Altbau Plattenbau.

Von der Schweiz habe ich nicht wirklich Ahnung, ich kenne da nur ein paar Leute, die leben alle prima mit Gehältern weit unter 120K und in
Deutschland gehört man mit einem Einkommen von 130K zu den obersten 1% der Einkommen. Die anderen 99% sind dann alle auf Sozialhilfe angewiesen?

Was für eine unsinnige und arrogante Diskussion.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Auch in Hoyerswerda wird man für 20€ in einem Restaurant nicht fürstlich satt (es sei denn es ist mal wieder die Dönerbude gemeint)

Fuerstlich ist tatsaechlich auch in Hoyerswerda ein bisschen teurer, aber fuer "normal" (sagt man noch "gut buergerlich"?) reicht es doch.

eine 200qm Altbau Wohnung gibt es da auch nicht für 100.000€ (es sei denn man will weitere 200.000€ - 300.000€ in die Sanierung stecken) oder man versteht unter Altbau Plattenbau.

Nuja...


Grundsaetzlich hast Du ja voellig recht, und ich finde schon, dass sich einige hier das Leben mit einem Durchschnittseinkommen offenbar nicht vorstellen koennen, was aber fuer viele Menschen (die meisten!) normal ist. Wir wohnen aber selber in einer strukturschwachen und somit "billigen" Gegend (Bremerhaven). Die niedrigeren Lebenshaltungskosten sind tatsaechlich spuerbar, doch. Aber sie korrelieren halt auch mit niedrigeren Einkommen. Nicht jeder kann es so halten wie die Mutter von Raj aus The Big Bang Theory (auf die Frage, wie es ihr gehe): "We're very rich in a very poor country, we can't complain" :D ;)
 

Ed Size

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16.03.2009
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Fuerstlich ist tatsaechlich auch in Hoyerswerda ein bisschen teurer, aber fuer "normal" (sagt man noch "gut buergerlich"?) reicht es doch.


Die 20€ waren für 2 Personen, und bei deinem link würde es für eine Person klappen - also in der Realität 100% teuerer. Es sei denn du bestellst Fischstäbchen und Wasser für zwei. Aber Fischstäbchen sind auch in München nicht viel teuerer.

Und es ging um 200qm Altbau, nicht um ein Haus von der Stange auf dem quadratisch-praktisch-gut Grundstück - die bekommst du überall in D zum mehr oder weniger gleichen Preis, da macht der Grundstückspreis den Unterschied - klar.

Und auch da in deinen Bsp. ist der QM Preis doppelt so hoch wie in der Annahme des Foristen.

Ich habe wirklich kein Mitleid mit Leuten die mit 120K/pa nicht wissen wie sie in München über die Runden kommen sollen.

Ich lebe in Berlin und Sachsen-Anhalt. Und die Kosten in Sachsen Anhalt sind niedriger - ja, aber die normalen Lebenshaltungskosten sind mehr oder weniger gleich (Miete ausgenommen). Restaurants sind sogar teuerer wenn sie denn was taugen.
 
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