Du bist
einer von vielen potenziellen Agenten die die Anfrage erhält. Wer zuerst "zusagt", hat nicht automatisch den Zuschlag. Denn es spielen diverse Kritieren eine Rolle. Das sind zb./u.a.:
- Deine Verfügbarkeit
- Deine Entfernung Standpunkt vs. Startpunkt des Auftrages
- Deine Flexibilität
- Dein(e) Pass(e)
- Deine Erfahrung im Bereich Fliegen
- Deine Sprache

- Deine Kreditkarte
Deine Nibelungentreue zu TM in aller Ehren, aber um die TM App ging es momentan gar nicht. Insofern danke für deine Erklärung an meine Person, wäre aber nicht nötig gewesen, da ich nicht danach gefragt habe und mir auch das TM System mittlerweile bestens vertraut ist. Sowie du es geschildert läuft es aber garantiert nicht. All die genannten Faktoren mögen zwar eine Rolle spielen, den Ausschlag geben aber letzendlich Verfügbarkeit, Erfahrung und ganz besonders Beziehung. Soll auch keine Kritik an TM sein, denn dies sind auch bei all anderen mir bekannten Brokern die entscheidenden Auswahlkriterien. Anders kann es auch gar nicht laufen, da nur wenig Zeit bleibt um den Kunden ein Angebot vorzulegen, da wählt man selbstverständlich den Kurier, den man am Besten kennt und nicht den Neuling, den man eventuell erst noch eine Viertelstunde briefen muss - selbst dann nicht wenn der Neuling durch Standort, Vielfliegerstatus oder Sprachkenntnisse besser geeignet ist. Solch eine Evaluierung nimmt aber auch bestimmt nicht die TM Software vor. Ganz klar filtert sie Zielorte aus, die ein Kurier nicht bereisen darf (da geht es aber auch nicht um geeignet oder weniger geeignet, sondern ganz grundsätzlich darum ob der Auftrag überhaupt vom Kurier durchführbar ist), sowas ist ja auch technisch relativ simpel umzusetzen, aber schon bei der Frage ob der Startort überhaupt in der gegebenen Zeit erreichbar ist, schafft sie nur noch eine ganz grobe Einschätzung. Da ist es schwer vorstellbar, dass ein komplexer Algorithmus mit etwaigen Scoringsystem bestehen würde.
Am Anfang habe ich auch gedacht, dass der Broker grob all die genannten Faktoren zumindest mal überfliegt, aber mittlerweile muss ich doch sagen, dass Vitamin B bei allen Firmen das A und O ist. Wo von man natürlich auch profitiert, wenn man denn erstmal einen Fuß in die Tür kriegt.
Durch das Reisen per OBC wird man nicht reich. Macht man es regelmäßig, wird man auf Dauer viel von der Welt sehen können und das weitgehend für lau. Als Goodie wird man dann zb. mit dem schönen Senator belohnt. Doch auch hier streiten sich die Geister. Während der eine potenzielle Agent sagt die Bezahlung sei unverschämt, ist der andere potenzielle Agent voll zufrieden. Wenn einem die Bezahlung, die Übernachtungen, usw. zu einem Auftrag nicht gefällt; Hey, TM zwingt niemanden den Auftrag anzunehmen! Leben & Leben lassen. Es gibt noch viele andere OBC Firmen; dann eben da anklopfen und fliegen...
Ja, so habe ich am Anfang auch gedacht: Flug und Hotel bezahlt bekommen, dazu 200-300€ "Taschengeld" und bisschen was von der Welt sehen. Ist doch für alle Seiten eine prima Sache! Ich hatte auch immer nur einen Auftrag pro Monat, also ging es da tatsächlich nur um ein paar Euro. Irgendwann wollte ich dann aber mehr, nicht des Geldes wegen, sondern weil mir der Job Spaß macht. Also einfach mal noch bei anderen Firmen angeklopft um nicht immer mehrere Wochen auf den nächsten Auftrag zu warten. Und von da an ging es eigentlich ganz schnell, aus 3-4 OBC Tagen im Monat wurden 15-20 und dann ist der Unterschied ob man für knapp 200 Euro vier Tage unterwegs ist (exemplarisch die TLS-Anfrage von ACX209) oder dies - bzw. durchaus noch mehr - der Tagessatz ist, am Ende des Monats nicht nur als Zahl ganz gewaltig, sondern vor allem in der Praxis. Was den Auftrag betrifft bedeutet dies, dass man sich ohne Probleme ein Upgrade, ein besseres Hotel oder einfach nur nach der Rückkehr für den Heimweg ein Taxi statt der Bahn leisten kann, ohne am Ende draufgezahlt zu haben. Langfristig heißt es, dass ich mich nicht von dieser Liebhaberei (nichts anderes ist ein Gewerbe ohne Gewinnerzielungsabsicht) verabschieden muss. Denn seien wir mal ehrlich, es hat schon gute Gründe warum die meisten OBCs dies nur für wenige Jahre tun. Der Reiz, den die ersten Aufträge mitgebracht haben, verfliegt recht bald und die Welt sieht man auch nur bedingt. Es gibt ein gutes Dutzend Ziele, die rund 70-80% der Anfragen ausmachen, folglich wiederholen sich die Aufträge je länger man es macht. In den Flieger zu steigen wird dann recht Bald so zur Routine, wie für den Pendler die tägliche Fahrt mit der S-Bahn. Klar hin und wieder gibt es paar Schmankerl und ganz besondere Destinationen, aber wenn man will, so kann man auch privat dahin mit dem Geld, das ein ordentlicher Broker zahlt. Insofern hat sich bei mir recht schnell die Frage gestellt, ob ich weiter für die "Discounter" für 'n Appel und 'n Ei durch die Weltgeschichte fliege mit der Gefahr, dass ich früher oder später den persönlichen Spaß daran verliere bzw. es auch ökonomischer Sicht nicht mehr rechtfertigen kann, oder ob ich mich "professionalisier" und die Kuriertätigkeit als ganz normalen Job betrachte (tatsächlich ist es das und es gibt genug Leute, die es in Vollzeit tun und auch gut von leben) - und da kann und will ich nicht für 100 Euro oder gar noch weniger am Tag arbeiten. Speziell was TM angeht fiel die Trennung auch nicht leicht, denn mal abgesehen von der Vergütung, ist es wirklich ein Topbroker. Gut organisiert, sehr professionell, mit einem netten Team und der App kann ich auch als Kurier positive Seiten abgewinnen.
Thema QRO:
Bei mir ist es auch immer über IAH. Kann wer ein gutes Hotel vor Ort empfehlen? Bin mit allen vier Hiltons durch und wirklich überzeugt hat mich lediglich das Garden Inn. Wie schaut's denn mit den Marriotts aus, die wollte ich als nächstes durchprobieren? Gibt's da eins das überzeugt?