Mal etwas weg von der aktuellen Diskussion um Infektionsraten usw...
hatte gerade ein interessantestes Gespräch mit meinem Bruder, der eigentlich für die Osterwoche einen Urlaub in Südtirol mit meinen Eltern geplant hatte.. abgesehen davon, dass hier im Süden ganz viele der neuen Fälle tatsächlich vorher in Südtirol waren und ich meinen über 80jährigen Eltern mal zumindest zu einer aufmerksamen Beobachtung der Situation dort geraten hätte, fand ich sehr interessant, dass mein Bruder berichtete, eine email vom Arbeitgeber heute Abend erhalten zu haben (nicht nur er, alle Mitarbeiter), in der aufgefordert wird, nicht in Risikogebiete zu reisen. Bei Nichtbeachtung dieser Empfehlung würde im Falle einer Quarantäne nach Rückkehr die Notwendigkeit bestehen diese Quarantänezeit mit weiteren Urlaubstagen „abzudecken“.
Ich äußere das mal ganz neutral und ohne irgendwelche Fachkenntnisse darüber zu haben, wie so was rechtlich aussieht. Zeigt mir nur, es wird noch sehr viel mehr Themen geben als „wieviele Kranke“.
Hier fängt die Frage doch schon an, wie ich bzw. mein AG "Risikogebiet" definiert, gerade, angesichts der rapide steigenden Zahlen in Deutschland. Und was ist, wenn zum Abreisedatum ein Gebiet noch kein "Risikogebiet" ist, eine Woche später zum Zeitpunkt der Rückkehr aber schon? Siehe die ganzen Faschings-Urlauber in Südtirol oder diversen anderen Regionen in Italien.
Und solange ich täglich in Meetings mit Teilnehmern aus der gesamten EU (einschließlich Italien) sitze, es auch für Dienstreisen kaum Beschränkungen gibt (Ausnahme die Sperrzonen in Italien, China und der Iran), glaube ich nicht, dass das Risiko auf der privaten Reise so viel höher wäre....
Ich sehe es ja durchaus meine Pflicht als AN, dafür zu sorgen, arbeitsfähig zu sein, aber wo sind hier die Grenzen? V.a., wenn die Auflagen/Vorsichtsmaßnahmen eines bestimmten AG über die offiziellen Auflagen des jeweiligen Landes hinausgehen? Also etwa, wenn der AG sagt, AN, die in Südtirol waren, sollen zu Hause bleiben? Pauschal würde ich mal sagen, dass solange ich mich an die "offiziellen Bestimmungen", Reisewarnungen usw. halte, derartiges doch fragwürdig ist.